>> “Ich hasse es, wenn du das tust, Paps.” <<
Eine Mischung aus Frust und... Lachen... schwang in den Worten mit.
>> „Wirklich?“ <<
Die zweite Stimme klang amüsiert, obwohl es ihm nicht klar war, woher er das wusste.
>> „Ach komm – du weißt genau, von was ich rede. Ich bin kein Teenager mehr, du musst nicht frühmorgens bei mir auftauchen, um mir Tee gegen meinen Kater zu kochen. Ich bin schließlich selbst schuld daran, keiner hat mich gezwungen, so viel zu trinken.“ <<
Der erste Sprecher klang diesmal weniger wütend, als vielmehr resigniert.
>> „Ich mache mir Sorgen um dich, Peter. Du warst so... durcheinander... gestern Abend auf dem Revier. Etwas quält dich... das spüre ich.“ <<
Die antwortende Stimme machte keinen Hehl aus ihrer Besorgnis.
>> „Jetzt übertreib’ mal nicht, Paps. Ich bin im Stress, okay? Du hast doch mitbekommen, wie viel Arbeit wir haben. Und.... und Jordan und ich hatten ein paar Schwierigkeiten, aber das geht auch vorbei. Da ist nichts weiter. Und schon gar nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest.“ <<
Noch mehr Frust...
>> „Ich möchte nur, dass du weißt... was immer geschieht... vergiss niemals, dass ich dich liebe, Peter. Du kannst mir alles sagen.“ <<
Seine Augen weiteten sich, als er die Zärtlichkeit in der anderen Stimme wahrnahm. Er fühlte, wie das Blut heiß in seine Wangen stieg, Zeuge – wenn auch unbeabsichtigt - eines so intimen Gesprächs zu werden.
>> „Ich weiß...“ Eine kurze Pause. „Es tut mir leid, dass ich dich so angefahren habe. Paps, ich... ich muss hier ein wenig aufräumen und... und über einiges nachdenken. Was hältst du davon, wenn ich später zu dir komme? Wir können zusammen Essen gehen und... reden.“ <<
Er schloss die Augen und gab vor, zu schlafen.
>> „Das ist eine sehr gute Idee, mein Sohn.“ <<
Die Stimmen entfernten sich und Roger Chin sank zurück in tieferen Schlaf.
* * *
„Hey, Roger? Komm’ auf die Beine, Mann. Die Party ist vorbei.“ Jemand schüttelte ihn.
Stöhnend schlug der junge Detective die Augen auf und starrte Peter Caine verwirrt an, der zurückgrinste. Er hob den Kopf viel zu schnell und wurde mit übelkeitserregenden Kopfschmerzen belohnt. Roger sank zurück in die Kissen.
„Du siehst wirklich mies aus“, meinte Peter. „Und glaub’ mir, ich kann das beurteilen, nachdem ich heute morgen in den Spiegel gesehen habe.“ Sein Grinsen verbreiterte sich. „Versuch’s noch mal – langsamer - ich besorg dir in der Zwischenzeit was gegen die Kopfschmerzen.“
Roger nickte – ein Fehler, denn erneut explodierte frischer Schmerz zwischen seinen Schläfen. Mit einer Hand hielt er seinen Kopf fest, der Gefahr lief, von seinen Schultern zu fallen, mit der anderen griff er nach der Lehne des Sofas und zog sich langsam in eine sitzende Stellung hoch. Verflucht, so einen Kater hatte er nicht mehr erlebt, seit er mit Fünfzehn das erste Mal betrunken gewesen war. Irgendwie waren seine Erinnerungen an den vergangenen Abend eher... diffus.
Peters und Jordans Weihnachtsparty hatte so gut angefangen, er erinnerte sich an ein Plätzchenwettessen zwischen einer beschwipsten Mary-Margaret und Blake, den er bisher immer für einen Weihnachtsmuffel gehalten hatte. Und später hatte Mary-Margaret mit aller Macht versucht, Peter’s Vater unter einen Mistelzweig zu locken, doch der Shaolinpriester war ihr mit Eleganz und Amüsiertheit ausgewichen. Schließlich hatte Skalany aufgegeben und sich zu Blake aufs Sofa gesetzt, wo die beiden nach einer Weile eng aneinander gekuschelt einschliefen. Er erinnerte sich ebenfalls noch daran, dass Captain Simms sich lange mit Caine über das Findelkind unterhalten hatte und dann früh ging, da sie Todd am nächsten Morgen erwartete. Kelly und Strenlich waren ihr bald gefolgt, wohl um ihre eigene, private Weihnachtsparty zu feiern. Roger seufzte, als er an das turtelnde Paar dachte. Mochte der Chief sich auch noch so zieren, kaum jemand konnte übersehen, dass er und Kelly sich liebten. Verdammt, war das lange her, dass er zuletzt eine Freundin gehabt hatte...
Er ließ den Blick durch den Raum schweifen, um sich auf andere Gedanken zu bringen. Der Weihnachtsbaum und die andere, festliche Dekoration waren bestimmt von Jordan angebracht worden. Er war sich nicht sicher, ob er Peter’s Wohnung überhaupt schon einmal zuvor betreten hatte, aber sie entsprach sicherlich nicht seinen Erwartungen. Sie war so... westlich... eingerichtet. Eigentlich genau wie sein Apartment, doch vom Sohn eines Shaolinpriesters hatte er etwas anderes erwartet, obwohl er sich nicht ganz sicher war, was. Irgendetwas, das mehr an Caines Loftwohnung erinnerte, vielleicht. In dessen Räumen kam man sich vor, als wäre man in ein anderes Jahrhundert versetzt, als besuche er seinen Großvater oder den Ehrwürdigen.
Aber selbst in Caines Loft gab es einen Weihnachtsbaum, das hatte er von Jody gehört. Peter hatte ihr erzählt, dass sein Vater ihn als Geschenk von der Bürgermeisterin erhalten hatte. Manchmal fragte er sich, wie Caine über diese Art des gedankenlosen Umgangs mit der Natur dachte... Genau wie er waren auch Peter und Caine Buddhisten und damit war Weihnachten eher ein gesellschaftliches Ereignis als ein religiöses Fest. Aber vermutlich sah der Priester mehr in der Geste, als er sich vorstellen konnte.
Rogers Gedanken kehrten ins hier und jetzt zurück – und damit zu seinem eigenen jämmerlichen Zustand. Er wunderte sich, dass Peter so munter geklungen hatte, denn der hatte dem Punsch ebenfalls reichlich zugesprochen.
In diesem Moment tauchte Peter in seinem Blickfeld auf und reichte ihm einen Kaffeebecher.
„Kaffee! Meine Rettung.“ Roger griff gierig danach, stoppte aber, als ein unbekannter Geruch aus dem Becher aufstieg. Fragend sah er auf.
Peter zuckte mit den Schultern. „Es riecht nicht gut und es schmeckt noch viel grässlicher, aber dein Kater ist sofort weg. Paps hat mich heute morgen schon mit einer Dosis davon versorgt.“
Wenig begeistert nippte Roger an dem Gebräu, er hätte sich auch mit starkem Kaffee und ein paar Aspirin zufrieden gegeben... Und schnappte nach Luft, als der bittere Geschmack der Mixtur in seinem Mund förmlich explodierte.
Peter grinste. „Schluck es so schnell du kannst runter,“ riet er. „So ist es am erträglichsten.“
Roger schnappte nach Luft, dann leerte er den Becher so rasch er konnte. Er beschloss möglichst sofort nach Hause zu gehen und sich die Zähne zu putzen, bis er den widerlichen Geschmack wieder aus dem Mund hatte.
Peter nahm ihm den leeren Becher ab. „Wenn du willst, kannst du hier duschen, während ich Frühstück mache. Das Zeug braucht einen Moment, bis es wirkt. Ich bin sicher, Paps macht das...“ Er starrte einen Moment in den Becher, die Stirn gerunzelt, sprach jedoch nicht weiter.
„Danke.“ Roger stand vorsichtig auf und zu seinem Erstaunen konnte er sicher auf seinen Beinen stehen. „Das ist wirklich nett von dir. Ich will dir aber keine Umstände machen.“
„Ist schon okay.“ Peter winkte ab. „Ich hasse es, allein zu frühstücken“, fügte er mit einem Grinsen an.
„Wo ist denn Jordan?“, erkundigte sich Roger.
Peter zögerte einen Moment. „Sie ist heute sehr früh zu ihrer Familie gefahren. Eigentlich wollte ich mit, aber...“ Er zuckte mit den Schultern.
„Das mit Jordan und dir... ist das eine... feste Sache?“
„Feste Sache?“, wiederholte Peter mit gerunzelter Stirn.
„Nun, wenn sie dich ihrer Familie vorstellen will... Heißt das vielleicht, dass wir uns vielleicht bald auf eine Hochzeit freuen können?“
Doch Peter winkte ab. „Hör’ bloß auf, du klingst schon wie mein Vater.“
Roger grinste. „Vielleicht will er dir damit nur andeuten, dass du dich mehr um andere Dinge kümmern solltest, anstatt immer hinter ihm herzurennen“, meinte er lachend. Seine Heiterkeit verflog allerdings rasch, als er den eisigen Ausdruck auf Peters Gesicht sah.
Der junge Shaolin musterte seinen Kollegen mit zusammengekniffenen Augen. „Was soll das heißen?“, fragte er, seine Stimme völlig ausdruckslos.
„Hey, Pete – das war nicht so gemeint... ich dachte ja nur... manchmal sieht es aus, als würdest du zu sehr... klammern...“ Roger verstummte unsicher.
Peter zuckte mit den Schultern, der eisige Ausdruck verschwand von seinem Gesicht – nicht jedoch aus seinen Augen, dunkel gefärbt von einer Emotion, die Roger nicht deuten konnte... oder wollte. „Frühstück ist in zehn Minuten fertig. Beeil’ dich mit der Dusche.“
Hätte es nicht zu sehr nach Flucht ausgesehen, Roger hätte es nach diesem Tritt ins Fettnäpfchen vorgezogen, sofort zu gehen, anstatt noch zum Frühstück zu bleiben... Also nickte er nur stumm und verschwand ins Bad.
* * *
Roger stand vor dem Spiegel und betrachtete sein Abbild. Er entschied, dass die Dusche und was immer es auch gewesen war, dass Peter ihm verabreicht hatte, ein kleines Wunder vollbracht hatten: er sah wesentlich munterer aus, als er sich fühlte. Aber da er die Spätschicht übernommen hatte, waren ein paar Stunden Schlaf durchaus noch drin...
Neugierig öffnete er den Badezimmerschrank... doch da fand sich nichts ungewöhnliches, abgesehen davon, dass Peter ordentlicher war, als er ihm zugetraut hatte. Vielleicht Jordans Einfluss... aber irgendwie sah es auch wieder nicht so aus, als würde Jordan ständig hier wohnen. Oder sie kam mit erstaunlich wenig Make-up aus... Ziemlich nach hinten geschoben war ein kleines, unscheinbares Porzellanfläschchen. Weiße Dutzendware mit einem blauen Dekor, wie es sie in jeder Touristenfalle in Chinatown gab. Merkwürdig, dass ausgerechnet Peter so etwas besaß. Roger zog den Stöpsel heraus und roch daran... es gluckerte leise, als er das Fläschchen schüttelte, also war etwas darin, irgendetwas geruchloses.
In diesem Moment klopfte es hinter ihm an die Tür und Roger ließ vor Schreck das Fläschchen fast fallen. Er erwischte es gerade noch, aber eine klare Flüssigkeit schwappte heraus und über seine Hände und die Vorderseite seines Pullovers.
„Hey, alles in Ordnung?“, fragte Peter von draußen. „Du bist schon ziemlich lange da drin.“
„Alles in Ordnung.“ Roger stellte hastig das Fläschchen zurück und trocknete sich die Hände ab. Er hoffte nur, das Zeugs würde keine Flecken hinterlassen. Er verließ das Bad und gesellte sich zu Peter in die Küche.
* * *
Der Duft des frischgebrühten Kaffees, den Peter eben in zwei Tassen goss, fand Roger belebender als alles andere. Zufrieden lehnte er sich gegen die Anrichte und nahm den ersten Schluck. „Man, das ist besser als das Zeug, das Blake auf dem Revier kocht. Glaubst du eigentlich, er mischt alte Autoreifen unter das Kaffeepulv... Peter?“ Unsicher verstummte Roger, als er Peter ansah.
Der stand da wie festgewurzelt, das einzige, was sich in seinem Gesicht bewegte, waren seine Nasenflügel. Der Blick des jungen Shaolin-Cops wurde glasig.
„Peter? Hey, alles in Ordnung, man?“
„Roger...“, seufzte Peter. „Was... was ist das?“
„Was?“
„Dieser Geruch...“
„Ich rieche nichts.“
„Das ist... oh nein“, murmelte Peter im Selbstgespräch. „Ich dachte, ich hätte sie weggeworfen. Sag’ mir, du hast nicht...“
„Was zum.... Peter, was ist los?“ Roger starrte Peter verblüfft an, der leicht schwankte. Er stellte hastig seine Tasse ab und eilte zu seinem Kollegen, um ihn zu stützen. Verdammt, was sollte er jetzt nur tun?
Peter schlang haltsuchend die Arme um ihn. „Roger... weißt du eigentlich, dass ich dich mag“, murmelte er.
Das kam doch etwas überraschend. Und wieso klang Peter, als wäre er betrunken? Roger klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. „Ich weiß... wir sind Kumpel.“
„Nein...“, wiederholte Peter hartnäckig – oder eher... quengelnd. „So wirklich richtig echt.“
„Was immer du meinst, Peter. Sag’ mal... geht es dir nicht gut? Hat das Zeug deines Vaters wirklich keine... äh... unerwarteten Nebenwirkungen?“
„Nicht Paps Medizin... er ist gut zu mir.“ Peter strahlte. „Und ich bin gut zu dir.“ Er lehnte sich schwer gegen Roger.
„Uh... klar, was immer... äh... Peter? Könntest du... vielleicht ein wenig... du nimmst mir ja die Luft zum Atmen.“
Peter lockerte seine Umklammerung etwas... wenn auch ganz offensichtlich widerwillig. „Du magst mich nicht“, schmollte er.
Roger seufzte. „Natürlich mag ich dich, Peter. Jeder mag dich.“ Er überlegte, was er machen sollte. Verdammt, wenn Peter’s Vater ein Telefon hätte, würde er ihn anrufen... Entweder hatte sich Caine bei der Mischung seines Tees vertan oder Peter hatte einen Rest Punsch entdeckt und beschlossen, ihn nicht verkommen zu lassen. Er seufzte erneut. Es gab da natürlich noch eine dritte Möglichkeit, aber die wies er sofort gleich wieder weit von sich.
Er hätte gleich nach Hause gehen sollen...
„Jeder?“, wiederholte Peter, der jetzt auch noch mit einem Schluckauf zu kämpfen hatte. „Ehrlich?“
„Ehrlich“, bestätigte Roger. „Sag’ mal, würdest du mich jetzt loslassen?“
Peter schüttelte den Kopf. „Ich mag das“, sagte er.
„Peter, also wirklich...“ Weiter kam Roger nicht, denn zwei überraschend warme, weiche Lippen schnitten ihm das Wort ab. Ein paar Sekunden war Roger einfach zu schockiert, um zu reagieren, dann sammelte er sich und stieß Peter von sich. „Spinnst du?“ Er wischte sich den Mund ab. „Du hast sie doch nicht mehr alle!“
Peter sah ihn an, als würde er gleich in Tränen ausbrechen. „Aber, Roger, ich...“, jammerte er.
„Hey, schon gut. Vergessen wir das... dir geht’s offensichtlich gar nicht gut.“ Roger bewegte sich langsam an ihm vorbei, Richtung der Stufen, die nach unten in den Wohnbereich führten. „Weißt du was, ich geh jetzt nach Hause und du... du solltest vielleicht duschen. Oder ins Bett gehen.“
Doch Peter blockierte seinen Weg. „Bleib’ bei mir, Roger“, bettelte er.
„Peter... ich...“ Bevor er mehr sagen konnte, wurde Roger gegen die Wand gedrückt und Peter küsste ihn erneut. Roger trat ihm ans Schienbein, das erstbeste, was ihm einfiel und schaffte es, den Kopf zur Seite zu drehen, als Peter erschrocken seinen Griff etwas lockerte. „Lass mich auf der Stelle los!“, zischte er. „Du hast doch völlig den Verstand verloren.“ Er nutzte die Starre, die den jungen Polizisten auf einmal befallen zu haben schien, dazu, sich von ihm loszumachen und ins Wohnzimmer zu fliehen.
„Ich... am besten hole ich deinen Vater“, meinte er aus sicherer Entfernung – die plötzlich gar nicht mehr so sicher war, denn Peter kam auf ihn zu.
Plötzlich sackte Peter in sich zusammen und plumpste auf den Boden. Zitternd schlang der junge Mann beide Arme um sich. „Mir ist gar nicht gut...“, murmelte er. „Paps, ja... bitte. Ich will meinen Vater. Er... er liebt mich.“
„Ja, klar.“ Roger beäugte ihn unsicher. „Verdammt, warum hat er nur kein Telefon...“ Es war ihm nicht bewusst gewesen, dass er diese letzten Worte laut gesagt hatte, als er unerwartet eine Antwort erhielt.
„Es ist nicht notwendig.“
Roger fuhr erschrocken herum und sah sich Caine gegenüber. „Äh... Peter“, stammelte er. „Ich weiß nicht, was mit ihm los ist.“
Der Priester hatte nur Augen für seinen Sohn, der noch immer in sich zusammengesackt auf dem Boden saß. Er trat zu Peter und kniete vor ihm nieder. Dann hob er sanft den Kopf des jungen Mannes an. „Ich werde mich um ihn kümmern“, sagt Caine und blickte über die Schulter auf Roger. „Sie sollten sich die Hände gründlich waschen, bevor Sie diese Wohnung verlassen. Ihre Kleidung muss dringend gewaschen werden. Anderenfalls werden Sie den Heimweg sehr... beschwerlich finden und eine gewisse... Aufmerksamkeit... auf sich ziehen.“
„Was...?“ Roger brauchte einen Moment, um die Worte zu entschlüsseln. „Woher wissen Sie...? Dieses Zeugs, das ich versehentlich auf mich geschüttet habe, ist schuld?“
Der Shaolin nickte nur und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Peter zu.
Roger eilte ins Bad und begann, hektisch seine Hände zu schrubben...
* * *
Als er einige Minuten später zurückkam, saß Peter vornüber gebeugt auf dem Sofa, den Kopf in die Hände gelegt. Sein Vater stand dicht neben ihm, die Hand auf Peters Schulter.
Roger hoffte, sich unbemerkt aus der Wohnung schleichen zu können, doch genau in dem Moment sah Peter auf. Sein Gesicht war grau und er hatte ein verlegenes Lächeln aufgesetzt. „Hi, Roger. Ich... es tut mir... Ich muss mich wirklich entschuldigen. Also nicht, dass du jetzt irgendwas falsches von mir denkst, was ich getan habe... das hat nichts mit dir zu tun. Also nicht persönlich. Dieses Zeug, das mir Lo Si gegeben hat... das hat es wirklich in sich und du hattest eine... ordentliche Dosis davon an dir...“
„Ich wollte nicht...“
Peter unterbrach ihn. „Schon gut, okay, können wir das ganze nicht vergessen?“ Er wurde plötzlich rot, was seinen Vater dazu bewegte, den Arm um seinen Sohn zu legen. Caine beugte sich über Peter und flüsterte ihm etwas zu.
„Hey, es ist nie was passiert“, erwiderte Roger gezwungen leichtfertig und hoffte, dass er selbst nicht so verlegen aussah, wie er sich fühlte. „Ich... ich geh dann.“ Ohne eine Erwiderung abzuwarten, drehte er sich um und verließ hastig die Wohnung. „Paps, es tut mir so leid...“, hörte er hinter sich, dann fiel die Tür zu. Er grinste wider Willen. Genau, sollte der Shaolinpriester seinem Nachwuchs den Kopf waschen...
Caine nahm seinen Sohn in die Arme und fragte sich, wie sein Peter es nur immer wieder schaffte, sich in solche Situationen zu manövrieren...
Ende
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