Es war ein wunderschöner Frühsommertag. Die Sonne schien aus einem wolkenlosen Himmel, die Vögel zwitscherten und die Blumenbeete waren in voller Pracht erblüht. Peter Caine saß auf einer Bank im Park von Sloanville und wartete auf seinen besten Freund Kermit Griffin. Drei Monate zuvor hatte Peters Frau Kendra ihn zum glücklichsten Mann der Welt gemacht und ihm einen kerngesunden Jungen geschenkt. Nun war sie übers Wochenende zu Freunden gereist und er war das erste Mal mit seinem Nachwuchs alleine. Er hatte sich mit Kermit verabredet, war sich allerdings nicht so ganz sicher, ob dieser die richtige Verstärkung fürs Babysitten war. Bei dem Gedanken musste Peter schmunzeln. „Was grinst du denn so?“ ertönte
auf einmal eine Stimme und riss ihn aus seinen Gedanken. „Ach nichts“, gab er zur Antwort. Dies schien Kermit aber gar nicht mehr zu interessieren, denn dieser hatte sich schon dem Kinderwagen zugewandt, in dem der kleine Sammy zufrieden schlummerte. Sofort verzog sich die ernste Mine des Ex-Söldners zu einem sanften Lächeln. „Du bist wirklich zu beneiden, Kumpel.“ Bei diesen Worten strahlte Peter übers ganze Gesicht. Manchmal konnte er selbst noch nicht glauben, dass er nun stolzer Familienvater war. Vor noch nicht mal zwei Jahren hatte er Kendra in seinem Urlaub am Strand von Palm Beach kennen und lieben gelernt und nun waren sie ein glückliches Ehepaar mit einem wunderschönen Sohn. „Danke, Kermit“, gab er grinsend zurück. „Ich habe deinem Filius auch etwas mitgebracht.“ Und schon zog Kermit einen ziemlich großen Karton aus einer noch größeren Tüte. „Sag mal das Paket ist ja größer als Sammy selbst. Das wäre aber wirklich nicht nötig gewesen.“ Kermit schaute etwas verlegen. „Na ja, du weißt doch das ich euren kleinen Sonnenschein ganz mächtig ins Herz geschlossen hab und vor ein paar Tagen hat doch dieser neue Kinderladen aufgemacht und…“ „Du warst in einem Kinderladen?“ unterbrach ihn Peter mit einem schelmischen Grinsen. „Das glaub ich jetzt nicht. Du zwischen rosa Stramplern und Babyrasseln.“ Er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Kermits Gesicht hatte sich schlagartig zu einer etwas finsteren und schon leicht säuerlichen Mine verzogen. „Hör mal gut zu, mein Kleiner, nur weil ich immer für einen knallharten Cop gehalten werde, heißt das doch noch lange nicht, dass ich nicht auch ein Herz für Kinder haben kann. Außerdem gehe ich nur meinen Pflichten als Patenonkel nach.“ Peter hatte sofort bemerkt, dass er mit seiner Bemerkung leicht an der Ehre seines Freundes gekratzt hatte, aber die Vorstellung war für ihn einfach zu komisch. „Tut mir leid, war nicht so gemeint. Ich freue mich doch, wenn du dich so rührend um Sammy kümmerst. Und jetzt sag mir endlich, was in diesem Paket ist?“ Er blickte seinen Freund neugierig an. Mit einem siegessicheren Lächeln sagte Kermit: „ Das ist das neuste was es auf dem Markt gibt. Eine elektrische Lokomotive mit allem Schnickschnack.“ Peter schaute etwas verdutzt. „Kermit, Sammy ist gerade mal drei Monate alt. Meinst du, das wäre das geeignete Spielzeug für ihn?“ „Hm, ich wollte halt etwas, woran er länger Freude hat. Nicht noch so ein Plüschtier, das in ein paar Monaten vergessen in der Ecke liegt. Außerdem, wenn er nach dir kommt, hat er sicherlich eine Schwäche für Modelleisenbahnen “, antwortete er mit einem zufriedenen Grinsen. Peter erhob sich von der Bank. „Dann lass uns mal nach Hause gehen und das gute Stück aufbauen. Kendra wird uns umbringen, wenn sie wieder kommt. Meine Eisenbahn musste ich bei unserem Umzug im Keller verstauen.“ Er musste lächeln, wenn er an daran dachte, wie entsetzt Kendra bei ihrer Rückkehr wohl schauen würde, wenn sie eine Modelleisenbahn im Wohnzimmer vorfinden würde. Er schnappte sich den Kinderwagen und gemeinsam machten sie sich auf den Weg und verbrachten einen vergnüglichen Nachmittag, den der kleine Sammy verschlief, während sein Vater und sein Patenonkel den größten Spaß mit seinem neuen Geschenk hatten. Ende
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