Ein unbeschreiblich warmes Glücksgefühl durchströmte seinen Körper und zauberte ein Lächeln auf seine Lippen. Das kleine Wesen in seinen Armen brabbelte zufrieden vor sich hin und strahlte ihn mit seinen großen, blauen Augen an. In den letzten Monaten hatte Jamie soviel Freude und Glück in Peters Leben gebracht, dass er es manchmal kaum glauben mochte. Mit ihm hatte sein Dasein einen neuen Sinn bekommen. Er hatte das Versprechen gegeben, den kleinen Erdenbewohner für immer zu beschützen und ihn niemals alleine zu lassen. Alleine. Er wusste genau wie sich dieses Alleinsein anfühlte. Damals, als er glaubte, seinen Vater für immer verloren zu haben beim Brand des Tempels. Des Tempels, den sie ihr Zuhause genannt hatten. Welche Ängste und seelischen Schmerzen hatte er in den Wochen und Monaten danach durchstehen müssen? Wie verlassen hatte er sich in dieser Zeit gefühlt? Damals hatte er es nicht für möglich gehalten, jemals wieder so etwas wie Glück oder Freude spüren zu können. Gefühle, die ihm dieser kleine Knirps nun in unendlichem Maße bescherte. Wie viele Nächte hatte er nur geweint, weil ihm sein Vater so sehr gefehlt hatte? Weil der Schmerz, den er spürte, ihn innerlich aufzufressen drohte. Am Grab seines Vaters hatte er Rache geschworen an denen, die den Tempel und damit sein Leben zerstört hatten. Die ihm den Menschen genommen hatten, den er so unendlich liebte und dem er blind vertraute. Still und leise bahnte sich eine glitzernde Träne ihren Weg und rollte über seine Wange. Ein Zeichen, das ihn die Erinnerungen auch nach so vielen Jahren immer noch zutiefst anrührten und sich für immer in seine Seele gebrannt hatten, auch wenn er seinen Vater mittlerweile wieder gefunden hatte. Aber die Bilder und Qualen von damals konnte ihm keiner mehr nehmen. Er würde sie sein ganzes Leben in sich tragen. Ihm entglitt ein kaum hörbares Seufzen und wie in Trance starrte er ins Leere. Dann spürte er eine kleine, warme Hand in seinem Gesicht und wurde aus seinen düsteren Gedanken gerissen. Jamie sah ihn mit großen Augen an und gab keinen Mucks mehr von sich. Mit dem Handrücken wischte er sich die Träne weg und strich dem Kleinen liebevoll über sein blondes, weiches Haar. Draußen war es mittlerweile dunkle Nacht geworden und nur ein paar Kerzen tauchten den Raum in ein wohlig warmes Licht. Auf einmal gähnte Jamie herzhaft und kuschelte sich noch enger an Peters starken Körper. Der junge Cop erinnerte sich an ein Lied, das ihm seine Mutter vorgesungen hatte, als er noch sehr klein gewesen war. Golden slumbers kiss your eyes Cares you know not Bereits bei den letzten Zeilen waren dem kleinen Wesen die Augen zugefallen und Peter konnte seinen gleichmäßigen Atem hören. Vorsichtig nahm er Jamie hoch und trug ihn in sein Zimmer. Dort legte er ihn behutsam in sein Bettchen und deckte ihn zu. "Ich werde dich niemals alleine lassen. Das verspreche ich dir", flüsterte er in die Stille der Nacht und verließ dann leise den Raum Ende
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