Peter und Mary liefen einträchtig den Feldweg entlang. Zwischen ihnen befand sich Jamie, je eine Hand der Erwachsenen haltend, und brabbelte fröhlich vor sich hin. Mary schattete ihre Augen ab und blickte nach oben. "Hach, ist das heute nicht ein herrlicher Tag?", seufzte sie. "Wie Recht du hast. Die Sonne scheint so stark, dass man nicht mal mehr eine Jacke benötigt hätte.", erwiderte der junge Cop. Mary lachte. "Ja sicher, ihr lasst die Jacken aus und ich habe hinterher lauter kranke Männer um mich herum." Bevor Peter etwas erwidern konnte, verlangte der kleine Jamie nach Aufmerksamkeit. Er zog an den Händen der beiden und schaute bittend nach oben. "Engel flieg!", rief er fröhlich aus. Der Detective stöhnte gespielt entsetzt. "Was, schon wieder? Du reißt mir noch den Arm heraus." Natürlich bestand der Zweijährige auf sein Begehr und als die beiden ihn an den Armen hochzogen und durch die Luft wirbelten, jauchzte er laut auf. Es ging eine ganze Weile so. Jamie schien kein Ende zu kennen. Obwohl sich Peter als auch Mary mehrmals beschwerten, machte es ihnen genauso sehr Spaß, wie dem kleinen Kerl. Erst als es nach einer scharfen Kurve plötzlich steil bergauf ging, beendeten sie das Fliegerspiel. "Weißt du, wo wir landen werden?", erkundigte sich Mary leicht außer Atem, während sie den Hügel erklommen. "Nein, ich habe keine Ahnung. Lassen wir uns einfach überraschen." Ein leiser Seufzer entglitt Peter, während er Jamie beobachtete, der fröhlich hin und her rannte, mal da ein Blümchen pflückte und es seiner Mutter überreichte und dort mal einen Schmetterling beobachtete. "Solch eine Energie hätte ich auch noch gerne. Neben dem Kleinen fühlt man sich richtig alt." "Und ob. Ich habe das Gefühl, er wird niemals müde. Wenn ich so hier herum rennen würde wie er, müsstest du mich auf dem Heimweg wohl tragen.", schnaufte Mary. Peter zuckte nur mit den Schultern. "Kein Problem, dann geht es ja abwärts." Ein freches Grinsen glitt über sein Gesicht. "Und im Notfall leg ich dich einfach hin und lass dich den Hügel herunter rollen. Unten ankommen wirst du also in jedem Fall." Mary drohte ihrem Gegenüber mit dem Finger und starrte ihn entzürnt an. "Hey, das ist nicht nett. Oder willst du etwa andeuten, dass ich zu fett bin?" Der Cop errötete. Prompt stotterte er leicht bei seiner Erwiderung. "Uh…s…sorry, Mary, so war das nicht gemeint. Ich meinte damit nur, dass noch nie was oben geblieben ist. Du bist nicht zu dick, ganz im Gegenteil." Mit eingezogenen Schultern wartete er auf Marys Erwiderung. Erst als sie laut los lachte, erkannte er, dass sie ihn aufgezogen hatte. Ob er wollte oder nicht, er musste in ihr Lachen mit einstimmen, denn er konnte sich bildlich vorstellen, wie er wohl gerade als personifiziertes schlechtes Gewissen ausgesehen haben musste. Eine kleine Hand zog an seinem Shirt. "Durst", krähte es schon los. Froh, keine Erwiderung geben zu müssen, angelte Peter sofort nach dem Rucksack, den er auf dem Rücken trug und zog ihn von seinen Schultern. "Gleich, mein kleiner Freund", beruhigte er den jungen Mann, der aufgeregt von einem Fuß auf den anderen trippelte und immer wieder laut 'Durst!' rief. Mary stand grinsend daneben und beobachtete das Schauspiel. "Irgendwie erinnert mich Jamie gerade frappierend an dich, du bist auch so ungeduldig", sinnierte sie. Peter zog eine Augenbraue nach oben, während er eine Flasche Wasser aus dem Rucksack zog, sie öffnete und Jamie überreichte. "Ich kann dir aber versichern, dass ich mit der Zeugung des Kleinen nichts zu tun habe." Über Marys Gesicht huschte ein undefinierter Ausdruck. "Ja, leider", seufzte sie mehr zu sich selbst. Peter, der gerade aus der eben zurück erhaltenen Wasserflasche trank, verschluckte sich heftig und musste husten. Mary ging sofort zu ihm und klopfte ihm hastig auf den Rücken, während sie wild auf ihn einredete. "Gott, Peter, tut mir leid, so war das nicht gemeint. Verflixt, ich meinte damit nicht, dass ich mir wünschte, wir beiden hätten was miteinander, sondern ich meinte, ich wünschte, Jamie würde so einen tollen Vater haben, wie du ihn abgibst. Obwohl du nicht musst, kümmerst du dich um Jamie, als wäre es dein eigenes Kind und dafür kann ich dir gar nicht genug danken." Der junge Cop beugte sich vor, die Hände auf die Knie gestützt und schnappte nach Luft. Es dauerte eine ganze Weile, bevor er sich soweit gefangen hatte, dass er wieder sprechen konnte, beobachtet von einer betroffenen Mary und einem neugierigen Jamie. "Schon gut, ich weiß, wie du es gemeint hast. Nur im ersten Moment, da…", seine Stimme verlor sich. "Ich sollte besser darüber nachdenken, was ich von mir gebe", meinte Mary betrübt. Peter dachte nicht lange darüber nach. Er griff nach Mary und zog sie beschützend in seine Arme. Erleichtert stellte er fest, wie sie sich nach der ersten, leichten Gegenwehr sehr schnell in seiner Umarmung entspannte. "Mach dir keinen Kopf. Wir sind Freunde, enge Freund wie ich betonen mag, und da muss man sich nun wahrlich nicht überlegen, was man von sich gibt. Ich kann deine Sehnsucht nach einem liebevollen Vater für Jamie gut nachvollziehen. Nichts wünsche ich mir mehr, als dass du bald jemand findest, mit dem du glücklich werden kannst und der deinen Sohn wie sein eigenes Kind behandelt." "Danke, dass du mir nichts übel nimmst", murmelte Mary gegen seine Schulter. An dem Verhärten ihrer Muskulatur erkannte Peter, dass ihr dieses Thema unangenehm war. So beschränkte er sich darauf, ihr einen zarten Kuss aufs Haar zu drücken und sie wieder loszulassen. Erneut wurde die Situation durch den kleinen Jamie gerettet. Er stand da, beide Ärmchen in die Hüften gestemmt und verlangte vehement: "Auch Arme will." Beide mussten lachen. Mary beugte sich herunter, streckte die Arme weit aus und fiel beinahe hinten über, als Jamie sich mit Schwung gegen seine Mutter warf. "Langsam, mein kleiner Schatz", keuchte sie, während die den Kleinen hoch hob und ihn dicht an sich drückte. Jamie schlang seine schmalen Ärmchen um den Hals seiner Mutter und drückte sie so fest er konnte. Das ganze dauerte nur Sekunden, dann wollte er von Peter auf den Arm genommen werden. Dieser übernahm den Zweijährigen und ihm wurde dieselbe Handlung zuteil. Er hatte kaum Zeit, die kindliche Umarmung zu genießen, da fing Jamie schon zu strampeln an und wollte wieder auf den Boden gesetzt werden. Kaum, dass seine Füßchen den Boden berührten, rannte er auch schon wieder davon. Peter schüttelte grinsend den Kopf, der Begriff Quecksilber schoss ihm durch den Kopf, als er beobachtete, wie das Kind davon stob. Dann setzten die beiden Erwachsenen gemächlich den Weg fort. Es ging um die nächste Kurve. Jamie war ihnen weit voraus, so dass er aus ihrem Blickfeld verschwand. Peter öffnete den Mund, um den Kleinen zu sich zu rufen, als Jamie plötzlich in lautes Schreien ausbrach und wie ein Wirbelwind auf sie zugestürmt kam. Am ganzen Leib vor Angst zitternd, warf der sich in die Arme seiner Mutter. Halb schluchzend, halb schreiend rief er immer wieder aus: "Tier!" Während Mary beinahe schon verzweifelt versuchte, den kleinen Kerl zu beruhigen, spürte Peter, wie sich jeder Muskel in seinem Körper anspannte. Instinktiv griff er zu seinem Holster, in dem sich seine Waffe befand, doch er griff ins Leere. Unwillkürlich bereute er es, die Beretta zu Hause gelassen zu haben. So konnte er sich nur auf seine körperlichen Fähigkeiten berufen und der Himmel wusste, was für ein Tier ihn dort erwatete, das Jamie solch einen Schrecken eingejagt hatte. Am liebsten hätte er Mary zugerufen, sie sollen weglaufen, doch er wusste, wenn es sich um einen Wolf oder ein andere Raubtier handelte, würden sie dem niemals entkommen können. Schon gar nicht mit einem Kleinkind. Nein, er musste sich dem Untier alleine stellen und hoffen, dass er das Gröbste verhindern konnte. Sein Instinkt kickte ein. Mit sicherem Blick nahm er seine Umgebung in Augenschein. Ein Baum mit relativ tief hängenden Ästen fiel ihm ins Auge. Bevor ihm richtig klar wurde, was er tat, hatte er schon Mary und Jamie gepackt und zerrte sie in Richtung des Baumes. "Los, da hinauf", befahl er. Mit kurzer Kraftanstrengung hob er Mary samt dem Kleinen hoch auf einen breiten Ast, der sich ca. 1,30m über dem Boden befand. Die junge Mutter umklammerte sofort den dicken Baumstamm mit der freien Hand, während sie mit dem anderen Arm ihren Sohn fest an sich presste und leise auf das weinende Kind einsprach. "Bleibt da oben und versuche, deine Beine einzuziehen. Bewegt euch nicht, bevor ich Entwarnung gebe", redete er eindringlich auf Mary ein. Sie schaute ihn mit schreck geweiteten Augen an und gab ihm mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass sie ihn verstanden hatte. Peter wollte noch etwas zu ihrer Beruhigung sagen, aber ihm fiel nichts ein. So strich er nur kurz aufmunternd über ihren Oberschenkel und ließ die beiden alleine. Tief gebückt und versuchend, kein Geräusch zu machen, schlich sich Peter um die Kurve. Dabei versuchte er sich hektisch an alles zu erinnern, was ihm Caine über die Begegnung mit wilden Tieren beigebracht hatte. Nur leider fiel ihm herzlich wenig ein. Nur, dass man sich gegen die Windrichtung an ein Tier anschleichen sollte, damit es einen nicht roch. Zumindest in dieser Richtung war das Glück ihm hold, denn der leichte Wind wehte in seine Richtung. So hatte er zumindest einen kleinen Vorteil. Ein leises Rascheln im graubraunen Laub erregte seine Aufmerksamkeit. Dank seines scharfen Gehörs und der jahrelangen Erfahrung im Polizeidienst, konnte er ungefähr einschätzen, wo sich das Ungetüm befand. Es musste sich direkt hinter der Kurve befinden. Der junge Cop atmete tief ein und versuchte, sich zu konzentrieren. Er bückte sich und hob einen dicken Ast vom Boden auf, in der Hoffnung, ihn als Waffe benutzen zu können. Dann, sich Mut zuredend und auf alles gefasst, legte er die letzten zwei Meter zurück. Dann sah er es. Das Untier. Den Arm hoch erhoben, bereit jeden Moment zuzuschlagen, begann er haltlos zu kichern. Kraftlos sank sein Schlagarm herab, während sein Körper von einer wahren Lachsalve geschüttelt wurde. Die ganze Anspannung entlud sich in einem befreienden Lachen. Sich noch immer kaum einkriegend, drehte er sich auf dem Absatz herum und eilte zurück zu Mary und Jamie. "Alles in Ordnung, es droht keine Gefahr", brachte er stockend hervor. Wenige Sekunden später befand er sich bei den Beiden und half Mary auf den Boden zurück. Noch immer hielt sie Jamie fest an sich gedrückt, der sich aber mittlerweile wieder gefasst zu haben schien. "Was war es?", wollte Mary wissen, nachdem sie wieder sicheren Boden unter den Füßen spürte. Peter verfiel in einen erneuten Lachkrampf. "Sieh selbst", brachte er nach Luft schnappend hervor. Er ergriff einfach ihre Hand und zog sie vorwärts. Da Jamie nicht protestierte, musste er wohl seinen Schreck überwunden haben, auch wenn er sich noch immer fest an seine Mutter klammerte. Als sie die Kurve umrundeten, versteckte Jamie sein Gesichtchen am Hals seiner Mutter und rief kläglich aus: "Tier." Mary hingegen begann nun ebenfalls zu kichern. "Vor dem hatten wir Angst?", wollte sie ungläubig wissen. Breit grinsend nickte Peter. "Japp, das ist das böse, böse Untier." Direkt vor ihnen befand sich ein weißes, wolliges Schaf, genüsslich an den ersten zarten Gräsern zupfend. Nun hob es den Kopf und schaute die drei Leute unter dichten Wimpern hervor an. Das kleine, dunkle Mäulchen öffnete sich und heraus kam ein zartes: "Määäääh." Mary strich ihrem kleinen Jungen sanft über den Kopf. "Ach, Schatz, vor ihm brauchst du keine Angst zu haben. Im Zoo hast du seine Artgenossen sogar gestreichelt. Das ist doch nur ein süßes, kleines Schaf und tut dir nichts." Sehr vorsichtig hob Jamie den Kopf und betrachtete das vermeintliche Untier in der sicheren Umarmung seiner Mutter. Es dauerte einige Sekunden, dann sagte der Kleine zaghaft: "Schafi?" "Ja, Schafi", bestätigte Peter. Als würde das wollige Tier seinen Namen verstehen, gab es noch einmal ein leises 'määäh' von sich und trippelte mit winzigen Schrittchen auf Peter zu. Dicht neben ihm blieb es stehen und stupste den jungen Cop auffordernd mit dem Kopf an. "Siehst du, Jamie, es ist ganz lieb", erklärte Peter. Er streckte die Hand nach dem Schaf aus und kraulte es zwischen den Ohren. Erneut erklang ein 'määäh', deutlich lauter diesmal. Dem Schaf schien diese Behandlung sehr zu gefallen, denn es drückte sich noch enger gegen Peters Beine, was ihn beinahe umwarf. "Hey, du bist ja ein richtiges Schmuseschafi", meinte er grinsend. Auffordernd machte er eine Handbewegung zu Jamie. "Komm her, mein Kleiner. Du darfst es auch mal streicheln, dann siehst du, dass es dir nichts tut." "Schafi nicht böse?", erkundigte sich Jamie, noch immer nicht ganz überzeugt. "Nein, das Schafi ist ganz lieb", versicherte Mary. Sie wollte ihren Sohn auf den Boden setzen, aber dieser klammerte sich sofort wieder an ihren Hals und krähte laut "Nein." Mary beließ es bei dem Versuch. "Wollen wir trotzdem zu ihm gehen? Ich halte dich auch ganz dolle fest.", erkundigte sie sich. Jamie drückte sein Gesichtchen erneut gegen den Hals seiner Mutter, nickte aber zustimmend. Man konnte ihm klar ansehen, wie sicher er sich in den Armen seiner Mama fühlte. Mary trat den Meter näher an das Schaf heran und streckte die Hand nach ihm aus. Ebenso wie Peter, streichelte sie das weiche Fell des Tieres. "Siehst du, das mag es.", erklärte Peter. Jamie streckte vorsichtig seine kleine Hand aus, aber als das Schaf schnuppernd den Kopf höher hob, zog er sie sofort wieder zurück. "Beißt", meinte er. "Nein, tut es nicht", erwiderte Peter. Einer Eingebung zufolge, bückte er sich und zog ein saftiges Büschel Gras aus dem Boden. Er ergriff sanft Jamies Hand und legte das Gras in seine Handfläche. "Hier, Schatz, halt deine Hand ganz gerade an das Schafi heran, dann kannst du es füttern." In Anbetracht des Leckerbissens trippelte das Schaf ein klein wenig näher an Mary heran und gab ein aufforderndes "määääh" von sich. Jamie schien nun allen Mut zusammen zu nehmen und streckte seine geöffnete Handfläche im Zeitlupentempo dem Schaf entgegen. Als würde das Tier verstehen worum es ging, nahm es ganz sanft und vorsichtig das Grasbüschel entgegen. Hingebungsvoll zerkaute es das Gewächs und Peter könnte schwören, das Schafi hatte entzückt die Augen verdreht. Erst da fiel ihm auf, welch schöne Augen das Schaf hatte, er schien direkt einen menschlichen Blick zu haben. Nachdem es das Gras entgegen genommen hatte und Jamie ihm noch immer die Hand hinstreckte, leckte es mit seiner rauen Zunge über seine Handfläche. Jamie kicherte entzückt. "Schafi lieb!", rief er aus. "Mama, runter." Marie ließ ihren Sohn auf den Boden gleiten. Der Kleine stakste sofort auf der Schaf zu und umschlang den wolligen Hals mit seinen Armen. Zu Peters, als auch Maries Überraschung, blieb das Schaf stehen und hielt dem kindlichen Überschwang stand. Nun völlig begeistert von dem 'Schafi', was er immer wieder ausrief, ließ er es los und streichelte es mit beiden Händen. Er lachte laut auf, als ihm das Schaf dabei über sein Gesichtchen leckte. Die beiden Erwachsenen tauschten einen langen Blick. Froh darüber, dass der Junge sich von dem Schrecken so schnell erholt und vor allen Dingen auch seine Angst vor dem Tier vollkommen verloren hatte. Freudestrahlend streichelten auch sie weiterhin das wollige Fell. Irgendwann wurde es dem Schaf dann aber doch zu viel. Es ließ ein weiteres 'määääh' hören, schleckte einmal über Jamies Gesicht und übers Peter Hand, dann drehte er sich herum und trippelte von dannen. "Schafi nicht gehen!", rief Jamie aus. Er wollte dem Tier hinterher laufen, doch Mary hielt ihn an der Hand fest. "Nicht, Jamie. Das Schafi will wieder zurück zu seiner Familie." "Wir Familie! Schafi mit uns kommen", bekannte der kleine Junge stur und zerrte an der Hand seiner Mutter. Mary stöhnte auf. "Ach herrje, und wo soll das Schafi schlafen? Bei uns im Bett oder wie? Nein, Jamie, das ist ein wildes Tier und fühlt sich auf der Weide am wohlsten. Wenn es bei uns wohnen müsste, dann wäre es ganz traurig, denn es würde seine Familie vermissen." Der kleine Mann dachte angestrengt nach. Schließlich meinte er leise: "Jamie traurig. Schafi bei Familie bleiben." "Genau", entgegnete Mary. Peter grinste vor sich hin. Er griff nach Jamie, hob ihn schwungvoll hoch und wirbelte ihn einmal durch die Luft. Sofort vergaß der kleine Mann seine Traurigkeit und jauchzte fröhlich auf. "So, mein Kleiner. Das reicht für heute. Wir gehen jetzt wieder nach Hause und wenn wir Daheim sind, dann gibt es für dich ein großes Eis zur Belohnung. Was hältst du davon?" Jamie strahlte wie die Lichter an einem Weihnachtsbaum und klatschte erfreut in die Hände. "Eis, Eis, Eis", stieß er aus, wobei er aufgeregt auf Peters Arm auf und ab hüpfte. "Haus gehen, schnell!" Peter drückte den Kleinen einen kurzen Augenblick fest an sich und tupfte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Hach, du bist so leicht zufrieden zu stellen.", gluckste er. "Genieße es, solange es noch dauert. Bald kommt die Zeit, da wird er Ansprüche stellen noch und nöcher", kommentierte Mary trocken. Peter zwinkerte der jungen Mutter zu. "Oh yeah", imitierte er seinen besten Freund. "Aber noch ist es nicht so weit und ein Eis ist allemal in meinem Budget drin. Komm, lass uns gehen." Mit diesen Worten ergriff er mit der freien Hand Marys Hand und verflocht seine Finger mit den ihren, während er mit der anderen Jamie dicht an sich drückte, der plötzlich verdächtig still geworden war. Als er den kleinen Mann näher betrachtete, stellte er fest, dass dieser eingeschlafen war. "Die Aufregung war wohl zuviel für dich", murmelte er leise. Ein halbseitiges Lächeln umspielte Peters Lippen. Er fühlte sich in diesem Moment so rundum glücklich und zufrieden, dass er sich keinen besseren Ort vorstellen konnte, wo er jetzt sein wollte. Hier, mit seiner kleinen Familie des Herzens, da war er Zuhause. Und dieses Wissen tat unendlich gut. Ende
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