Autor: Lost-Sheep
 

Textauszüge “Awake” von Josh Groban

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Mit einem Seufzen schloss Peter die Wohnungstür. Für einen Moment lehnte er sich mit geschlossenen Augen dagegen, und wenn man genau hinsah, konnte man das zaghafte Lächeln sehen, das seine Mundwinkel sanft umspielte.

In seinem Kopf wirbelten allerlei Wortfetzen und Gedanken durcheinander, die er nun erst einmal zu sortieren versuchte.

*Menschen helfen, das können sie am besten.*

*Ich kann mir keinen Besseren für den Job vorstellen.*

*Bestimmt würden sich alle freuen, wieder mit ihnen zusammenzuarbeiten.*

Ein Lächeln.

*Und alles Gute für ihre Frau und das Baby.*

Dann ein warmer und herzlicher Händedruck.

„Schatz?“, erklang auf einmal eine weibliche Stimme aus dem Wohnzimmer. „Bist du das?“

„Ja“, antwortete er kurz, immer noch mit den Ereignissen der vergangenen Stunde beschäftigt.

Momente später bog Kendra um die Ecke und betrat den Flur.

„Alles in Ordnung?“ Sie sah ihn prüfend an.

Der junge Priester lächelte. „Ja, alles in bester Ordnung. Ich komme gerade vom Revier.“

Sofort traf ihn der fragende Blick seiner zukünftigen Ehefrau.

„Captain Simms hat mich angerufen und gebeten, so schnell wie möglich vorbeizukommen.“

„Und?“ Immer noch lag ein klein wenig Besorgnis in Kendras Stimme.

„Wirklich kein Grund zur Sorge, Liebling. Ich mache uns einen Tee und dann erzähle ich dir alles in Ruhe.“ Mit diesen Worten machte er sich auf den Weg in die Küche.

Nur zehn Minuten später hatten sie es sich auf der Dachterrasse gemütlich gemacht. Die wärmenden Strahlen der Sonne fielen aus einem wolkenlosen Himmel auf sie herab und das Gezwitscher der Vögel durchbrach die mittägliche Stille.

Zärtlich nahm Peter Kendras Hand in die seine. „Captain Simms hat mir einen Job angeboten.“

„Einen Job? Wieder als Cop?“ In Kendra drohte Unruhe aufzusteigen, denn eigentlich, wenn sie ehrlich war, gefiel es ihr ganz gut, dass Peter nicht mehr als Polizist arbeitete und täglich den Gefahren ausgesetzt war, die dieser Beruf mit sich brachte.

Der junge Mann lächelte sie an. „Nein, nicht als Cop.“ Er blickte direkt in ihre blauen Augen. „Die Stadt plant eine Art Jugendzentrum in Chinatown. Einen Ort für Jugendliche, die auf die schiefe Bahn geraten sind, einen Ausweg suchen und ohne Hilfe nicht mehr klar kommen. Sie brauchen jemanden, der für sie da ist und sie unterstützt diesem Teufelskreis wieder zu entfliehen. Es soll eine Kooperation von Jugendamt und Polizei sein, um die gestrandeten Seelen von der Straße zu holen.“

„Und du sollst dort anfangen?“

„Ja, ich soll den Aufbau mitbetreuen.“

Kendra sah das Strahlen in Peters Augen und sie wusste, dass er genau der richtige Mann für diese Aufgabe sein würde. Schließlich kannte er Chinatown, die Sprache, das Polizeirevier und er wusste, wie es sich anfühlte, wenn man den Halt im Leben verlor. Aber er wusste auch, dass es einen Weg zurückgab. Wenn einer den Kids neue Hoffnung geben konnte, dann war es Peter.

„Du möchtest das gerne machen. Habe ich Recht?“

„Ich bin auch gerne Shaolin-Priester, aber mir fehlt die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen. Außerdem hätte ich so auch ein geregeltes Gehalt und könnte für dich und unser Baby sorgen.“

„Aber was ist dann hiermit?“ Kendra zeigte auf die Räume, die sich hinter ihnen befanden.

Peter wurde ernst. „Das ist das Einzige, was mich derzeit noch davon abhält `Ja` zu sagen. Ich habe Paps versprochen auf die Apotheke aufzupassen. Ich kann die Gemeinde nicht einfach im Stich lassen.“

„Aber du tust doch dann auch etwas für die Gemeinschaft in Chinatown.“

„Da hast du Recht… Vielleicht könnte Lo Si einige Patienten übernehmen. Trotzdem möchte ich das hier nicht einfach aufgeben. Das kann ich nicht.“

Kendra legte ihm sanft eine Hand auf die Wange und sah in seine warmen, haselnussbraunen Augen.

„Ich bin mir sicher, es wird sich eine Lösung finden. Wahrscheinlich schneller, als du glaubst.“

Der junge Priester seufzte. Wieder einmal stieg in ihm eine unbändige Sehsucht nach der Rückkehr seines Vaters auf.

„Kann ich dich alleine lassen?“ Kendras Frage riss ihn aus seinen Gedanken. „Mary möchte mir ein paar alte Babysachen von Jamie geben, damit wir nicht alles neu kaufen müssen.“

„Ja geh nur. Und liebe Grüße an die Beiden.“

„Sicher? Ich kann das Treffen auch verschieben?“

„Ja sicher, macht euch einen schönen Nachmittag.“

„Und du machst dir nicht so viele Gedanken.“ Dann gab sie ihm einen zärtlichen Kuss. „Wir werden einen Weg finden. Glaub mir.“

Peter blickte sie an und lächelte matt. Einige Minuten später fiel die Tür ins Schloss und Kendra war verschwunden.

Der junge Priester ging zurück in die Wohnung und ließ sich auf dem Boden nieder. Schnell war in einer tiefen Meditation versunken.

„Peter?“

„Paps?“

„Ja, mein Sohn“

Wie kann das sein?“

„Ich habe dir doch gesagt, dass ich immer für dich da bin, wenn du mich brauchst.“

„Du meinst, das ist moderne Kommunikation zwischen Shaolin-Priestern und Shambalah-Meistern?“

In diesem Moment schien es, als würde Peter seinen Vater lächeln sehen. Dann erklang wieder seine vertraute Stimme.

„Folge deinem Herzen.“

„Was meinst du damit?“

„Entscheide dich für das, was dir die größte Zufriedenheit bringt.

„Aber was ist mit deinem Erbe? Das kann ich doch nicht einfach so im Stich lassen.“

„Das tust du nicht. Es wird sich ganz bestimmt eine Lösung finden.“

Peter lachte leise.

„Du lachst?“

„Kendra hat das gleiche gesagt.“

„Sie scheint eine sehr kluge Frau zu sein.“

„Ja, das ist sie… Und Paps?“

„Ja, mein Sohn.“

„Du wärst wirklich nicht enttäuscht von mir?“

„Nein, das könnte ich niemals sein.“

„Danke Paps. Ich liebe dich.“

„Ich liebe dich auch, mein Sohn.“

„Ich vermisse dich.“

Momente später schlug der junge Mann die Augen auf. Die letzten Worte seines Vaters hatte er nicht mehr verstehen können, sie waren wie in Watte erstickt gewesen.

Vermisste er ihn auch?

Peter atmete tief durch. Heute würde er wohl keine Antwort mehr auf diese Frage bekommen. Trotzdem hatte es ihn mit einer großen Zufriedenheit erfüllt, die Stimme seines Vaters zu hören. Aber es waren auch wieder Sehnsüchte und Ängste in ihm wach geworden, die er glaubte, längst besiegt zu haben.
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Als sich die ersten Sonnenstrahlen behutsam ihren Weg durch die Vorhangschlitze bahnten, schlug Peter die Augen auf. Er spürte, dass irgendetwas anders war.

Kendra lag neben ihm und schlief tief und fest. Ein paar blonde Haarsträhnen waren in ihr hübsches Gesicht gefallen und Peter konnte seinen Blick kaum von ihr abwenden.

Das unbestimmte Gefühl in seinem Bauch ließ ihn jedoch nicht mehr los und so verließ er das Schlafzimmer noch ein wenig schlaftrunken. Nach wenigen Schritten blieb er wie angewurzelt stehen. Was war das für ein Klang? Das hörte sich ja fast an wie... Nein, das konnte doch nicht sein.

Auf Zehenspitzen schlich er Richtung Terrassentür und der Klang wurde lauter.

Dann sah er wie sich unzählige ganz helle Lichtpunkte auf dem Glas der Fensterscheibe bewegten. Er kannte dieses Lichtspiel ganz genau. Genau so hatte es immer ausgesehen, wenn…

Peter spürte wie seine Knie weich wurden, wie sein Herz zu rasen begann. In seinem Kopf drehten sich unzählige Bilder, Gefühle und Erinnerungen wie Puzzleteile, die sich langsam zusammenzusetzen begannen.

Wie gerne wäre er schnellstens auf die Terrasse gerannt, um sich davon zu überzeugen, dass seine Vermutung Gewissheit war, aber er war wie gelähmt. Er befürchtete, dass er nicht fähig sein würde einen Fuß vor den anderen zu setzen ohne im nächsten Moment selbst darüber zu stolpern.

Dann spürte er auf einmal eine warme Hand auf seiner Schulter und zuckte zusammen.

„Schatz, was ist los? Was ist das für eine Musik?“

Kendra stand hinter ihm und rieb sich de Augen.

Peter starrte immer noch wie gebannt nach draußen, immer in der Hoffnung endlich das zu sehen, nach dem er sich seit so vielen Monaten sehnte.

„Peter?“

Dann umfassten zwei weiche Hände sein Gesicht.

„Ich glaube…“, flüsterte er mit erstickter Stimme. „Ich glaube… mein… mein Vater… ist...“ Quälend langsam kamen die Worte über seine Lippen und seine Stimme blieb fast stumm, als er sie formte.

„Was ist mit deinem Vater?“

„… er ist wieder da.“

Im nächsten Moment brachen all die verdrängten und vergessen geglaubten Gefühle aus dem junge Priester heraus. Unaufhörlich liefen ihm die Tränen über die Wangen. Lautlos und glitzernd. Jede von ihnen war gefüllt mit all dem Schmerz und der Angst, die Peter seit einem halben Jahr tief in sich vergraben hatte.

„Er hat dir doch gesagt, das er wieder kommt.“ Auch Kendras Wangen schimmerten feucht.

Dann nahm sie seine Hand und Schritt für Schritt näherten sie sich gemeinsam der Tür.

Als sie nach draußen traten, erblickten sie den Shaolin-Priester, der seine Flöte in der Hand hielt und sie anlächelte. Dabei bahnte sich eine Träne still ihren Weg und verschwand dann im Kragen seiner Jacke.

„Ich bin wieder da.“

Peter ging auf seinen Vater zu. Doch jeder Schritt, den er auf ihn zumachte, ließ die Konturen der vertrauten Gestalt immer mehr verschwimmen. Dem jungen Priester war es kaum noch möglich seinen Vater zu erkennen.

„Peter.“ Ganz leise, wie durch einen dichten Schleier, drang der Ruf seines Namens an sein Ohr.

„Paps.. geh nicht“, murmelte er.

„Peter, wach auf.“

Irritiert öffnete der junge Mann die Augen und blickte in Kendras besorgtes Gesicht. War er nicht gerade noch auf der Dachterrasse gewesen. Wieso lag er jetzt in seinem Bett? Und wo war sein Vater?

„Was ist passiert?“, fragte er leise.

„Du musst geträumt haben. Du hast immer nach deinem Vater gerufen und dir liefen die Tränen übers Gesicht.“

Erst jetzt bemerkte der junge Priester, dass seine Wangen ganz nass waren.

„Ich habe geträumt, er sei zurück… Mein Vater, er saß auf der Dachterrasse mit seiner Flöte… Du warst auch da… Es war alles so real.“ Er schluckte trocken. „Gestern, während der Meditation, habe ich seine Stimme gehört. Ich habe mich wahrhaftig mit ihm unterhalten … Kendra, was ist los mit mir?“

Behutsam strich sie ihm ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Du vermisst deinen Vater. Du wünscht dir nichts sehnlicher, als das er wieder zurück kommt Die Sehnsüchte deines Unterbewusstseins suchen sich in deinen Träumen anscheinend einen Weg an die Oberfläche.“

Peter blickte sie mit hochgezogener Augenbraue an. „Hast du mal einen Kurs in Psychologie belegt?“

„Nein. Aber ich habe mich nach dem Tod meiner Mutter ziemlich intensiv damit beschäftigt. Damals habe mich auch danach gesehnt noch ein einziges Mal mit ihr sprechen zu können… Es gab auch Träume, in denen sie wieder da war.“

Dann schmiegte sie sich nachdenklich an seinen warmen Körper und genoss seine Nähe.

Der junge Priester strich ihr behutsam über ihre blonden Haare. „Ich bin sehr froh, dass du da bist.“

„Das bin ich auch.“

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In den nächsten Tagen geisterte der Traum von der Rückkehr seines Vaters immer wieder in Peter Kopf herum. Er konnte kaum begreifen, dass es wirklich nicht real gewesen war. Er hatte doch den Klang der Flöte gehört, das Lächeln seines Vaters gesehen und fast war es ihm vorgekommen, als habe er auch seinen vertrauten Geruch in der Nase gehabt.

Es war ihm auch nicht noch einmal gelungen in einer Meditation bis zu ihm vorzudringen, um endlich eine Antwort auf seine Frage zu bekommen. Auf seine Frage, ob er ihn auch vermisste oder ob er ihn schon längst vergessen hatte.

Wieder trafen ihn all seine Selbstzweifel und Ängste mit voller Wucht. Hatte er vor kurzem noch gedacht, er sei in seinem Leben als Familienvater angekommen, fühlte er sich jetzt wieder genauso elend, wie am dem Tag, als sein Vater die Stadt verlassen hatte. Kendra hatte ihm unzählige Mal versucht klarzumachen, dass sein Vater ganz sicher sehr oft an ihn dachte und er ihn auch zutiefst liebte. Dabei kannte sie Kwai Chang Caine doch noch nicht einmal. Was würde er nur ohne sie tun? Wahrscheinlich wäre er wieder nächtelang durch die Straßen von Chinatown geirrt, nicht fähig Schlaf zu finden und nicht fähig einen klaren Gedanken zu fassen.

Doch seine zukünftige Frau holte ihn immer wieder in die Realität zurück.

„Peter?“

Und da war sie auch schon. Sie stand in der Terrassentür und sah ihn eindringlich an.

„Liebling, über was grübelst du jetzt schon wieder nach?“

Der junge Priester wusste, dass dies wieder einer dieser berühmten Momente war. Einer dieser Momente, in denen es für ihn keine Ausflüchte mehr gab. In denen Kendra abwarten würde, bis sie wusste, was los war.

„Ist es wieder dein Vater?“

Peter nickte nur stumm. Er wusste, dass er ihre Geduld gerade wieder auf eine harte Probe stellte. Und es tat ihm leid. Sogar ganz schrecklich. Aber was sollte er machen?

Momente später saß sie auf seinem Schoß und ihre blauen Augen trafen seine haselnussbraunen.

„Peter Matthew Caine.“

Innerlich zuckte der junge Mann zusammen. So hatte sie ihn noch nie genannt. Woher wusste sie das überhaupt?

Ihre Stimme blieb ganz ruhig. Eine Tatsache, für die er sie immer wieder bewunderte.

„Ich weiß, wie sehr dein Vater dir fehlt und ich weiß auch, dass ihr keine normale Vater-Sohn- Beziehung führt, sondern eine ganz besondere. Dass ihr eine Menge zusammen durchgestanden habt. Dass euch fünfzehn Jahre eurer gemeinsamen Zeit gestohlen worden sind. Aber bitte hör auf dich deswegen so zu quälen… Dein Vater ist gegangen, weil er gehen musste. Und er wird auch wiederkommen, weil er es dir versprochen hat.“

Der junge Priester schluckte und blickte wie gebannt in ihr Gesicht.

„Aber du wirst bald eine eigene kleine Familie haben. Und wir werden dich brauchen. Ich tue das jetzt schon. Also investiere nicht deine ganze Kraft und Energie in die vergebliche, mentale Suche nach deinem Vater. Bald wird es hier ein kleines Wesen geben, das die ganze Aufmerksamkeit seines Vaters brauchen wird. Seine ganze Liebe.“

Dann nahm sie seine Hand und legte sie auf ihren Bauch, der schon eine leichte Wölbung zeigte.

„Hier wächst ein kleiner Mensch heran. Ein kleiner Mensch, der neugierig auf die Welt ist und der diese Welt mit seinem Vater entdecken möchte… Mit dir, Peter.“

„Und dir“, sagte er mit belegter Stimme.

„Ja und mit mir.“

Sie legte eine Hand auf seine warme Wange.

„Ich würde niemals verlangen, dass du deinen Vater vergessen sollst. Aber glaubst du, es wäre in seinem Sinne, dass du dich so quälst?“

Kendra sah, dass seine Augen glänzten.

„Nein, das wäre es bestimmt nicht.“

„Also?“

„Sollte ich damit aufhören“, murmelte er mit hängendem Kopf.

Die junge Frau lächelte sanft und strich ihm über seine seidigen Haare. „Ich liebe dich.“

„Ich liebe dich auch… Und ich weiß wirklich nicht, womit ich dich verdient habe.“

Dann blickt er sie an und senkte seine Lippen zärtlich auf die ihren.

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Als Kendra am Morgen des nächsten Tages aufwachte, hörte sie, dass Peter bereits in der Küche beschäftigt war. Nur Minuten später betrat der junge Priester das Schlafzimmer.

„Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?“ Er lächelte sie an. Auf seiner linken Hand balancierte er ein ziemlich volles Tablett.

„Guten Morgen“, antwortete sie erstaunt. So ein Shaolin-Priester war doch immer wieder für Überraschungen gut. Ein leichtes Grinsen zog sich über ihr Gesicht.

Dann stellte er das Tablett auf den Nachttisch. Darauf befanden sich frische Brötchen. Marmelade, Butter, Käse, Rühreier und zwei Tassen mit dampfendem Tee. Während ihrer Schwangerschaft vertrug Kendra keinen Kaffee mehr und auch Peter verzichtete in ihrer Gegenwart auf das koffeinhaltige Getränk.

Der junge Mann beugte sich zu ihr runter und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss.

Dann machte er es sich neben ihr im Bett bequem und strahlte sie an.

„Gibt es einen Anlass für das alles?“ Kendra sah ihn fragend an.

„Der Anlass ist die wunderbarste Frau, die es auf dieser Welt gibt.“

Kendra spürte wie ihre Wangen warm wurden und wahrscheinlich zog sich soeben eine dezente Röte über ihr Gesicht.

Peter blickte in ihre blauen Augen. „Ich möchte mich bei dir bedanken. Bedanken dafür, dass du immer für mich da bist und mir zuhörst. Was du gestern zu mir gesagt hast, bedeutet mir wirklich sehr viel.“ Er nahm ihre warme Hand in die seine und sah weiter fest in ihre Augen. „Mein Vater war immer der wichtigste Mensch in meinem Leben, niemand hat mir mehr bedeutet in der Vergangenheit. Auch keine meiner vorherigen Freundinnen. Ich glaube, das ist auch der Grund, warum diese Verbindungen nie wirklich lange gehalten haben. Denn niemand hat es geschafft wirklich mein Herz zu berühren. Ich habe aber auch nie jemanden nah genug an mich herangelassen.“

Kendra spürte wie ihr langsam die Tränen in die Augen stiegen.

Der junge Priester sprach weiter. „Doch dann kamst du. Du hast mit gezeigt, dass ich nicht ewig am Rockzipfel meines Vaters hängen kann. Dass ich ein eigenständiger Mensch bin, ein Mensch, der sein eigenes Leben führen kann. Mein Vater wird mir immer eine Menge bedeuten… Aber mein Herz trägt jetzt deinen Namen.“ Dann legte er vorsichtig seine Hand auf ihren Bauch. „Und bald wird es noch einen Namen tragen. Den Namen unseres Kindes… Ich liebe dich mehr, als alles andere auf der Welt.“

Ein unaufhörlicher Strom von Tränen lief über Kendras Gesicht. Es waren Tränen des Glücks. Tränen der tiefen Liebe zu Peter. Und der Liebe zu ihrem ungeborenen Baby, das sie in sich trug.

„Ich liebe dich auch“, flüsterte sie. Dann schmiegte sie sich an seinen starken Körper.

Der junge Priester gab ihr einen Kuss auf ihre blonden Haare und seufzte leise. Es schien, als wäre er endlich bereit loszulassen. Loszulassen von einem Teil seiner Dämonen und Ängste. Dämonen und Ängste, die seit seiner Kindheit Besitz von ihm ergriffen hatten.

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Einige Tage später saß Peter im Büro von Captain Simms. Lo Si hatte eingewilligt, den jungen Priester bei der Arbeit in der Apotheke zu unterstützen, bis sein Vater zurück war.

„Also werden wir auf sie zählen können?“ Ein erwartungsvoller Blick traf den jungen Priester.

„Wenn sie mir sagen, wann es losgeht, werde ich da sein.“

Karen lächelte. Sie war sehr erleichtert über die Entscheidung des ehemaligen Cops, denn schließlich hatte sie sich dafür eingesetzt, dass ihm die Stelle überhaupt angeboten worden war. Denn dieser junge Mann hatte ein ganz besonderes Gespür für Menschen. Das hatte sie bereits kurz nach ihrem ersten etwas unglücklichen Zusammentreffen auf dem Parkplatz bemerkt. Damals vor fast zweieinhalb Jahren.

„Dann freue ich mich auf unsere Zusammenarbeit.“

„Ganz meinerseits“, antwortete er mit einem Lächeln.

„Ich werde ihre Zusage an die zuständigen Stellen weitergeben. Ich denke, in knapp vierzehn Tagen werden sie loslegen können.“

Dann klopfte es an der Tür.

„Ja, bitte“, sagte Captain Simms.

Momente später betrat Kermit das Büro und blickte auffordernd in die Runde. Als weder Karen noch Peter es für nötig hielten ihn über die Neuigkeiten aufzuklären, entglitt ihm ein ungeduldiges „Und?“

„Was und?“, fragte Peter mit einem spitzbübischen Grinsen.

„Kaum auf dem 101. und schon wieder frech.“

Dann streckte der Cop seine Hand aus. „Willkommen zurück?“

Peter musterte ihn von oben bis unten. Dann stand er auf und schüttelte Kermits Hand. „Ja, Kumpel.“

Der Ex-Söldner zog seinen besten Freund in eine feste Umarmung. Der junge Priester wusste, dass dies bei Kermit alles andere, als eine alltägliche Geste war. Es schien ihm wirklich viel zu bedeuten endlich wieder mit ihm zusammenarbeiten zu können.

Dann lösten sich die beiden Männer voneinander. Wenige Augenblicke später stieß Kermit die Tür zum Squadroom auf.

„Unser Shaolin-Cop ist wieder zurück.“

Man spürte förmlich wie die Anspannung von den erwartungsvollen Gesichtern abfiel. Ja, sie hatten ihn alle sehr vermisst. Seit seinem Weggang vor nunmehr fast sechs Monaten hatte auf dem 101. irgendetwas gefehlt.

„Ich bin aber kein Cop mehr“, sagte Peter zwischen all den Umarmungen seiner Kollegen.

„Trotzdem gehörst du jetzt wieder zu uns“, bemerkte Jody strahlend und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Du hast mir gefehlt, Partner.“

„Ihr mir auch“, murmelte er und spürte wie seine Augen feucht wurden.

Aus dem Augenwinkel sah er, wie sich Jody, Kelly und Mary-Margaret verstohlen die Tränen aus dem Gesicht wischten.

Erst jetzt wurde ihm klar, dass er einfach hierhin gehörte, egal ob als Cop oder wie jetzt als Sozialarbeiter. Die Arbeit in der Apotheke hatte ihn auch zufrieden gemacht, aber tief in seinem Inneren wusste er, dass er nie ein so guter Apotheker, wie sein Vater werden würde. Was ihn und Kwai Chang Caine verband war das Streben danach den Menschen zu helfen. Und jetzt hatte auch er endlich seinen Platz gefunden, um dieser Berufung nachzugehen. Und dafür war er sehr dankbar.

Als Peter das Revier mit all den guten Wünschen für Kendra und das Baby verließ, zog es ihn an einen ganz bestimmten Ort. Einen Ort, an den er sich vor fast vier Jahren auch geflüchtet hatte. Damals war es jedoch ein trauriger Anlass gewesen, der ihn dorthin getrieben hatte. Die Schießerei mit Max. Damals hatte er sich schuldig gefühlt. Schuldig für Max Tod.

Schon als Kind im Tempel hatte er einen geheimen Ort gehabt. Einen Ort, an den er ging, wenn er alleine sein wollte. Wenn die Gedanken in seinem Kopf ihn zu überwältigen drohten.

Jetzt schien ihn eine unsichtbare Kraft dorthin zu treiben. Eigentlich hatte er sofort wieder nach Hause gewollt. Zu Kendra, die dort auf ihn wartete. Aber eine innere Stimme sagte ihm, dass er vorher noch einen Umweg machen sollte.

Eine halbe Stunde später stand er am Ufer des Sees. Er blickte auf das Wasser hinaus und atmete tief durch. Es war so wunderbar ruhig hier und die Luft war viel klarer als in der Stadt.

Auf einmal spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Eine sehr vertraute Hand. Eine Hand, die ihm schon viele Male das Leben gerettet hatte.

„Paps.“

„Ja, mein Sohn.“

„Ist es auch kein Traum?“

„Nein.“

Dann drehte er sich um. Im nächsten Moment hielten ihn zwei starke Arme ganz fest und er wusste, dass es dieses Mal Realität war. Er war wirklich zurück.

Als sich die beiden Männer voneinander lösten, blickten sie sich tief in die Augen. Und sie lächelten.

„Ich habe dich vermisst“, sagte der Jüngere

„Ich habe dich auch vermisst.“

Dann legte Kwai Chang Caine die Hand auf die Wange seines Sohnes. Eine Geste, die so voller Vertrauen war und so voller Liebe. Die Beiden Sicherheit gab und die Beide wissen ließ, dass sie ab heute wieder vereint waren. Vereint als Vater und Sohn.

„Hier ist eine Menge passiert. Ich werde heiraten und ich werde auch bald Vater sein.“

Die Worte seines Sohnes erfüllten den älteren Priester mit tiefer Zufriedenheit. Denn er spürte das Glück, das er in den strahlenden, haselnussbraunen Augen ablesen konnte und das die Weite des Sees erfüllte.

Sein Sohn schien seinen Platz im Leben gefunden zu haben. Es war eins mit sich und der Welt. Dass es für ihn jedoch ein langer und sehr schmerzvoller Weg gewesen war, würde der Shambalah Meister in den kommenden Tagen erfahren.

„Lass uns nach Hause gehen.“ Mit diesen Worten legte Peter den Arm um die Schulter seines Vaters.

Kwai Chang Caine nickte nur und gemeinsam machten sie sich auf den Weg nach Chinatown.

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Als Kendra das vertraute Motorengeräusch von Peters Stealth hörte, sprang sie auf und blickte von der Dachterrasse herab auf den Innenhof. Sie sah wie Peter aus seinem Wagen stieg. Doch dann öffnete sich auch die Beifahrertür. Als die blonde Frau die vermeintlich fremde Person erblickte, ahnte sie bereits, wen sie endlich nach so langer Zeit kennen lernen würde. In ihr stieg eine unbändige Freude auf. Nicht nur, weil er endlich wieder da war, sondern auch, weil sie wusste, wie viel diese Rückkehr ihrem zukünftigen Ehemann bedeutete.

Wenig später erklang Peters Stimme. „Kendra? Kendra, wo bist du denn?“

Die junge Frau betrat lächelnd den Flur. Sie blickte die beiden Männer an. „Kwai Chang Caine.“

„Woher weißt du das?“ fragte Peter verdutzt.

„Liebling, ich weiß es einfach.“

„Du hast eine kluge Frau, mein Sohn.“

Der junge Priester nahm Kendra in den Arm und gab ihr einen sanften Kuss. „Ich denke du hast Recht, Paps.“

Dann schnappte er kurz nach Luft, als ihm seine zukünftige Frau einen freundschaftlichen Knuff in die Seite versetzte.

„Eine sehr kluge sogar“, bemerkte Caine mit einem zufriedenen Grinsen.

„Na, da scheint ihr Beiden euch ja sofort einig zu sein“, sagte Peter und versuchte vergeblich, eine beleidigte Miene aufzusetzen.

„Es freut mich wirklich sehr, sie endlich zu treffen, Mr. Caine.“ Mit diesen Worten ging Kendra auf ihren zukünftigen Schwiegervater zu.

Dieser lächelte nur milde. „Nennen sie mich einfach nur Caine. Schließlich sind wir doch fast schon eine Familie. Und es ist mir ebenfalls ein Vergnügen die Frau kennen zulernen, die meinen Sohn mit soviel Glück und Zufriedenheit erfüllt.“

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Bis in die Nacht hinein, saßen die Drei zusammen. Erst nach Mitternacht erhob sich Kwai Chang Caine von seinem Platz.

„Ich werde euch jetzt alleine lassen.“

„Paps, du kannst auch gerne hier übernachten. Schließlich ist es deine Wohnung.“

„Lo Si erwartet mich bereits. Wir haben eine Menge zu besprechen. Gute Nacht, ihr Beiden.“

„Gute Nacht Paps… Schön, dass du wieder da bist. Sehen wir uns morgen?“

„Ja, mein Sohn.. Ich bin auch froh, wieder hier zu sein.“

Dann verschwand der Shambalah- Meister im Dunkel der Nacht.

Kendra blicke zu Peter. „Und wie fühlst du dich jetzt?“

„Es war ein wirklich verrückter Tag. Erst der Besuch auf dem Revier und jetzt noch die Rückkehr meines Vaters… Und weißt du, was seltsam ist? Ich glaube, vor wenigen Tagen hätte ich ihn noch mit Vorwürfen und Anschuldigungen empfangen. Und heute? Heute war ich einfach nur glücklich ihn zu sehen. Und das habe ich nur dir zu verdanken.“ Er nahm ihre Hand in die seine und streichelte sie sanft. „Du hast mir immer wieder zugehört. Hast mir immer wieder Mut gegeben und bist nie von der Überzeugung abgewichen, dass er wirklich wiederkommen würde. Dafür bin ich dir unendlich dankbar.“

Sie legte ihren Kopf an seine Schulter.

„Es kommt mir immer noch vor wie ein Traum… Nur dass es keiner ist“, sprach er weiter.

„Nein, es ist dein Leben.“

„Mein Leben“, flüsterte der junge Mann nachdenklich in die klare Nachtluft.

*If I could make these moments endless
If I could stop the winds of change
If we just keep our eyes wide open
Then everything would stay the same*

„Trotzdem fürchte ich irgendwann aufzuwachen und alles zerplatzt wie eine Seifenblase. Es ist alles fast zu schön, um wahr zu sein.“

Kendra stand auf, setzte sich auf seinen Schoß und presste ihre Lippen ganz fest auf die seinen.

Minuten später lösten sie sich atemlos voneinander und blickten sich tief in die Augen.

„Das fühlte sich jetzt aber sehr real an“, bemerkte Peter mit einem Grinsen.

„Glaubst du nicht, dass auch Peter Caine mal ein Recht auf Glück und Zufriedenheit hat ohne daran zweifeln zu müssen, ob er es auch wirklich verdient hat?“

Und wieder traf sie genau seinen wunden Punkt.

„Du hast es verdient, Liebling. Nimm es einfach an.“

*You’re here, right now, with me
All my fears just fall away, when you are all I see*

Peter spürte förmlich wie die Liebe, die er für diese Frau empfand durch seinen Körper strömte und er nicht fähig war diese Gefühle in Worte zu fassen. Er zog sie an seinen Körper und hielt sie ganz fest. Es schien, als wolle er sie niemals mehr los lassen.

*And I will remember
Oh I will remember
Remember all the love we shared today*

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Am Morgen des nächsten Tages wartete Peter ungeduldig auf seinen Vater. Er wollte ihm so vieles sagen. So vieles, was ihn in den letzten Monaten beschäftigt hatte.

Kendra war zum Arzt gefahren. Eine Routine-Untersuchung, bei der auch gerne dabei gewesen wäre. Schließlich wollte auch er wissen, ob es ihrem Baby gut ging. Aber sie hatte ihn davon überzeugt, dass das Gespräch mit seinem Vater wichtiger war.

„Peter?“

Der junge Mann drehte sich um und blickte ins Kwai Chang Caines Gesicht.

„Paps. Ich habe schon auf dich gewartet.“

Der ältere Priester nahm seinen Hut ab und legte ihn auf die Arbeitsplatte.

„Lo Si hat mir erzählt, welch große Fortschritte du im vergangenen halben Jahr gemacht hast. Ich bin stolz auf dich, mein Sohn.“

„Trotzdem werde ich niemals ein so guter Apotheker sein wie du.“ Peter lächelte leicht verlegen.

„Als ich in deinem Alter war, hatte ich auch noch nicht das Wissen, das ich heute habe.“

„In zwei Wochen werde ich als Sozialarbeiter anfangen. Ich werde mich um Jugendliche kümmern, die auf die schiefe Bahn geraten sind. Und ich werde wieder mit meinen Kollegen vom 101. zusammen arbeiten.“

Caine sah das Strahlen in Peters Gesicht. Die Vorfreude auf seine neue Aufgabe. Vielleicht war er wirklich nicht für das einsame Leben eines Shaolin-Priesters bestimmt. Es erfüllte ihn mit Stolz, dass sein Sohn sich trotzdem in den letzten sechs Monaten dieser Herausforderung gestellt hatte. Wenn er dadurch zu der Erkenntnis gelangt war, dass dies nicht sein Schicksal war, hatten sich all die Mühen gelohnt.

„Und ich werde mich wieder um die Apotheke kümmern.“

„Heißt das du bleibst länger?“ Peter sah in erwartungsvoll an.

„Glaubst du, ich würde die Hochzeit meines einzigen Sohnes und die Geburt meines ersten Enkelkindes verpassen? Ich habe dir schon vor langer Zeit gesagt, dass ich irgendwann mit meiner Flöte in deinem Garten sitzen werde. Und die Leute, die vorbeikommen, werden dich fragen, wer dieser seltsame alte Mann ist.“

Der junge Priester erinnerte sich an das Gespräch damals im Tempel, als er selbst noch ein Kind gewesen war.

„Ich werde hier gebraucht.“

„Ja, das wirst du, Paps. Das wirst du.“ Dann blickte Peter in die braunen Augen seines Vaters und wurde ernst. „Ich habe sehr unter deinem Weggang gelitten. Ich habe versucht mir vorzumachen, dass ich stark genug bin… Aber ich bin es nicht, auch wenn ich jetzt ein Shaolin-Priester bin… Es hat schrecklich wehgetan. Manchmal hatte ich das Gefühl, es würde mich innerlich zerreißen… Warum hast du dich nie gemeldet?“

Die Ehrlichkeit seines Sohnes traf Caine mit all ihrer Kraft. Er war gereift im letzten halben Jahr. Sogar sehr. Ansonsten wäre er nicht fähig gewesen in diesem Moment so ruhig zu bleiben. Und der Shambalah-Meister war sich auch sicher, dass seine zukünftige Schwiegertochter eine Menge damit zu tun hatte.

„Auf diese Frage habe ich keine Antwort… Es tut mir unendlich leid, dass du dich wegen mir so gequält hast... Aber nachdem, was hier passiert ist und ich deine Mutter vergeblich in Paris gesucht habe, musste ich erst einmal wieder zu mir selber finden.“

„Und dabei hast du vergessen, dass du noch einen Sohn hast, der dich zutiefst liebt und der dich vermisst?“ Kwai Chang Caine hörte, wie die Stimme seines Sohnes zu brechen drohte. Aber nicht vor Wut, sondern vor Traurigkeit.

„Das könnte ich niemals vergessen“, sagte er fast lautlos.

Dann ging er auf ihn zu und legte ihm sanft die Hand auf die Wange. Peter ließ es geschehen und schloss die Augen. Langsam floss eine glitzernde Träne unter seinen dunklen Wimpern hervor. Caine wischte sie mit dem Daumen weg.

„Ich möchte doch nur einen Vater haben, der für mich da ist, wenn ich ihn brauche. Der nicht irgendwo auf der Welt umherwandert, um seinen Platz im Leben zu finden, wenn er ihn doch eigentlich schon gefunden hat… Gefunden an der Seite seines Sohnes. Hier in dieser Stadt.“

Der ältere Mann schien überwältigt zu sein. Überwältigt von den Worten seines Sohnes. Den Worten, die mit so viel Ehrlichkeit und Schmerz, aber auch mit so viel Liebe ausgesprochen worden waren.

„Ich liebe dich, mein Sohn.“

„Ich liebe dich auch, Paps.“

Dann blickten sie sich noch einmal an. Peter wusste, dass sein Vater in diesem Moment nicht fähig war ihm zu erklären, warum er sechs Monate fort gewesen war. Warum er ihn ein weiteres Mal zurückgelassen hatte. Aber er hoffte, es eines Tages zu erfahren.

Ende

 

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