Kermit saß an seinem Schreibtisch und starrte Löcher in die Luft. Der Tatort, -ihr Großraumbüro-, war mittlerweile untersucht worden, jetzt machte sich der Reinigungstrupp an den Blutflecken zu schaffen, die von Haley und Gary stammten. Man wusste inzwischen, dass der Anführer der Geiselnehmer Gerold Heyman hieß und mehrfach wegen Raubes und räuberischer Erpressung festgenommen worden war. Diesmal aber hatte er sich mit den Falschen angelegt. Der Ex-Söldner hatte kein Mitgefühl mit ihm, es war ihm schlichtweg egal, ob er nun tot war oder im Knast gelandet wäre. Darum ging es ihm nicht, sondern darum, dass Ryan diese Tötung begangen und seinen Job hier weggeworfen hatte. Er musste sogar zugeben, dass er Verständnis dafür hatte, richtiges Verstehen und Nachvollziehen-können. Ryan hatte vermutlich dieselben Gedankengänge durchdacht wie er selbst damals bei Larson, wie Peter bei George, wie wohl jeder, dessen liebster Mensch bedroht oder getötet wurde. Nein, darum ging es wirklich nicht. Denn es tat ihm im Herzen weh, dass es passiert war, mit all seinen Konsequenzen. Ryan hatte die letzte Konsequenz gezogen und damit sein Leben in Sloanville aufgegeben. Das hatte Kermit doch mehr als erschreckt. Ganz langsam merkte der Cop, dass es tatsächlich nicht der Mord selbst war, der ihn so schockiert hatte, sondern die Reaktion seines Kollegen danach. Das böse, eiskalte Grinsen, als Ryan Monahan gefragt hatte, ob dieser ihn erschießen wollte. Der berechnende Blick, das Zudrehen des Rückens und das Einfach-Aus-Der-Tür-Gehen. So, als wäre die Episode auf dem 101. Revier völlig belanglos für ihn gewesen. Kermit konnte das nicht so stehen lassen, und wollte es auch nicht. Kurz entschlossen griff er zum Telefonhörer, um ihn nach einer Sekunde wieder aufzulegen. Das FBI tat alles, um Ryan zu schützen; es war ziemlich sicher, dass sie die Telefone und Handys abhörten, um alles zu unterbinden, was mit einem Aufspüren des Ex-Agenten enden könnte. Schließlich hatten sie schon die Fahndung nach ihm revidiert, bevor sie überhaupt draußen war. Jeder Versuch, besonders stark von Monahan praktiziert, Ryan und seinen auffälligen Wagen suchen zu lassen lief ins Leere. Telefonate wurden blockiert, Verbindungen getrennt, autoritäre Anweisungen gegeben. Mit einem Seufzer griff er nach seinem Jackett und verließ mit großen und schnellen Schritten das Revier, um eine Telefonzelle aufzusuchen und Donnie DoubleD anzurufen, damit er Ryan oder zumindest die Viper fand. Aber nicht direkt in der Nähe, sondern etwas weiter entfernt. Denn das FBI konnte unmöglich alle Telefonzellen von Sloanville überwachen; zumindest hoffte er das. * * * Die gelbe Viper fiel auf in dem Hinterhof, in dem sie stand. Direkt vor der Tür einer schäbigen Kneipe am Rande der Stadt stand sie und hatte schon dreimal in zwei Stunden erfolgreich den Versuch abgewehrt, gestohlen zu werden. Das Innere der Bar war genauso wenig einladend, wie die Gegend, in der sie stand. Es war dunkel, die einzige Glühbirne hing über der Theke, auf den besetzten Tischen brannten kleine Kerzen. An einem von ihnen saßen zwei Männer und unterhielten sich gedehnt über die Situation in der Footballliga, an einem anderen spielten drei Männer um Ein-Dollar-Noten Karten. Und an einem weiteren saß ein blonder Ex-Agent und nun auch Ex-Cop, der sein Whiskeyglas vor sich schwenkte und gedankenverloren in die bräunliche Flüssigkeit starrte. Ryan konnte sich nicht gegen die Frage erwehren, wie es soweit gekommen war. Der Tag hatte so gut angefangen. Ein gemeinsames Frühstück mit Jo und Hal, die beider bester Laune waren. Vormittags hatte er etwas im Fitnessraum trainiert und mittags war er dann zum Dienst gefahren, der ruhig und ereignislos verlaufen war. Haley hatte eine positive Nachricht vom Doc bekommen, dass es dem Baby gut ging. Und weil sie so glücklich darüber war, hatte sie es ihm persönlich sagen wollen… Ryan schüttete den Whiskey hinunter und bestellte per Fingerzeig einen neuen. Er spürte das leichte Brennen in seiner Kehle, den Nebel des Alkohols um seinen Verstand. Diesmal gab es keine Bonbons, die ihn nüchtern blieben ließen, diesmal machte er sich angreifbar; und es war ihm völlig egal. Er wollte betrunken sein, wollte vergessen, wollte den Schmerz in seinem Inneren nicht mehr spüren müssen. Er war zu Haley gefahren, nachdem er sich in dem Chaos vor dem Revier aus dem Staub gemacht hatte. Natürlich war seine Frau nicht im Krankenhaus gelandet, sondern das FBI hatte sie sofort in eine geheime Versorgungsstation gebracht, wo sie ebenso gut behandelt werden konnte. Auch Jo war bereits abgeholt und an einen sicheren Ort gebracht worden. Ryan hatte Haley gesehen, ihr blasses Gesicht, die braunen Haare, die um ihren Kopf herum lagen, die Lider, die ihn nicht in ihre wunderschönen, starken, grünen Augen sehen ließen. Er hatte sie im Arm gehalten, hatte ihr einen Kuss auf die Stirn gedrückt. Hatte sie angefleht, bei ihm zu bleiben und durchzuhalten. Die Gedanken des Mannes wurden durch ein Mädchen unterbrochen, das plötzlich neben ihm saß. Er hatte sie in Begleitung zweier Männer hereinkommen gesehen, wenn auch nur unterbewusst wahrgenommen. Jetzt rutschte sie an ihn heran und blinzelte ihn lasziv an; sie konnte kaum älter als achtzehn sein. "Na Süßer, einsam?", hauchte sie verführerisch. "Verschwinde", murrte Ryan gleichgültig, ohne auch nur aufzusehen. "Komm schon, ein wenig Abwechslung wird dir gut tun", begann sie erneut und streckte den Arm aus, um ihm durch die Haare zu fahren. Gröber als nötig packte Ryan das Handgelenk, bevor die Finger ihr Ziel erreichten. Jetzt blickte er ihr in die Augen und wurde deutlicher. "Du sollst verschwinden!", betonte er mit Nachdruck und stieß das Handgelenk dann von sich. Mit empörtem Blick rieb sie es sich mit der anderen Hand und ging dann wieder zu den zwei Kerlen. Ryan hatte unterdes einen neues Getränk bekommen und es wieder aufgenommen, um den Inhalt zu schwenken und hineinzustarren. Wo war er mit seinen Überlegungen stehen geblieben? Er kam nicht mehr dazu, seinen Faden wieder zu finden. "Hey!", holte ihn nun eine männliche Stimme aus seiner Lethargie. Ryan ignorierte ihn. "Du hast der Lady wehgetan", fuhr der Mann fort tippte ungeduldig mit dem Fuß auf den schmierig schmutzigen Boden. "Ich hatte ihr gesagt, sie soll verschwinden", brummte Ryan ohne dem Kerl ins Gesicht zu sehen. "So leicht geht das aber nicht", erwiderte der Typ mit einem Grinsen, "das Mädel gehört mir und du hast ihr wehgetan. Sie ist also wie eine Ware, die du in einem Kaufhaus beschädigst. Dafür muss man zahlen." Ryan atmete tief durch, um ruhig zu bleiben. Dieser Kerl spielte grade mit seinem Leben, ohne davon zu wissen. Schließlich drehte er kurz den Kopf zu dem bulligen Typen, der an der Theke neben dem Mädchen saß. "Und er ist dein Anwalt, der das juristisch bestätigen kann, nehme ich an", blaffte er und starrte wieder in sein Getränk. Der Zuhälter grinste zunächst, wurde dann aber sofort aggressiv. Er schlug ihm das Glas aus der Hand, das polternd zu Boden fiel und zersprang. Der Whiskey verteilte sich über den Tisch und bildete eine große Pfütze darauf. Ryan erhob sich ganz langsam, schwer atmend, und sah dem schmierigen Kerl mit seinem offenen Hemd und den Kettchen in die Augen. "Hör zu, Arschloch: Zieh einfach Leine, und es ist für uns beide das Beste. Ich hab meine Ruhe, und du dein Leben!", zischte Ryan eindringlich. "Oh, Wahnsinn, jetzt hab ich aber Angst! Was soll das? Hast du heute zwei Kindern ihre Lollies geklaut und wirst jetzt größenwahnsinnig?", griente der Zuhälter frostig. Ryan verstärkte seinen Blick und die Wirkung seiner blauen Augen. "Dem letzten, der mir den Tag vermiest hat, hab ich gestern Abend das Genick gebrochen", teilte er mit und konnte erkennen, wie sein Gegenüber anfing zu zucken. Allerdings wurde sein Blick sofort wieder abfällig. "Los, du großspuriger Drecksack, rück die Kohle raus", befahl er jetzt ohne weitere Umschweife und packte Ryan am Kragen. Ryan spürte die ganze ansammelte Aggression in sich, die sich jetzt ihren Weg nach draußen bahnen wollte. Er schlug die Hände des Typen weg, ihm mit der Faust gegen den Kiefer, dann in den Magen. Sein Knie ließ er in das vornüber gebeugte Gesicht schnellen und setzte noch mal mit der Faust nach. Der Zuhälter landete benommen auf dem Boden, während sein Mitarbeiter jetzt mit schweren Schritten auf Ryan zukam und einen Angriff mit den Fäusten startete. Der blonde Ex-Agent parierte ohne Probleme und versenkte seine Fingerknöchel in dem fülligen Leib. Mit seinem Ellenbogen brach er dem Kerl die Nase, dann trat er ihm in die Kniekehlen und versetzte ihm einen abschließenden Tritt ins Gesicht, was auch den zweiten Gegner umwarf. Als sich der Zuhälter wieder rührte und versuchte, auf die Beine zu kommen, stellte sich Ryan vor ihm und sah ihn von oben kalt an. "Sicher, dass du das willst?", fragte er eisig und erntete dafür einen brennenden Blick. "Gut." "Der Gentleman möchte mir ein neues Getränk ausgeben, nachdem er meines aus Versehen verschüttet hat", sagte Ryan zum Barkeeper und bekam in wenigen Sekunden einen neuen Whiskey. Er trat an die Theke, griff das Glas und schloss
die Augen, während er es in einem Zug leerte. Er hörte nebenbei
die Tür aufgehen. * * * Ryan fuhr herum. Der Zuhälter kniete mit einem Revolver in der Hand hinter ihm, eine Schusswunde in der Brust. Der Ex-Agent blickte in Richtung der Tür, wo Kermit mit der Eagle stand und diese grade auf den zweiten Mann richtete, der die Arme jetzt hoch erhoben hatte. "Was willst du hier?", knurrte Ryan, wenig dankbar für die Rettung in letzter Sekunde. Kermit sah ihn lange an, ging dann schweigend zu dem fülligen Gangster und legte ihn in Handschellen. Dann erst blickte er seinem Ex-Kollegen wieder in die Augen. "Dir deinen Arsch retten, was denkst du denn?" "Wenn ich Hilfe brauche, sag ich schon Bescheid", blaffte Ryan, schaute in das leere Glas und ließ es dann achtlos auf den Boden fallen, wo es unter einem Klirren zersprang. "Ich bin hier fertig!" Er versuchte die Kneipe zu verlassen, aber Kermit packte ihn am Arm und wollte ihn nicht gehen lassen. "Nicht so schnell, Ryan! Nicht bevor ich eine Erklärung von dir habe!", sagte der Ex-Söldner eindringlich. "Bist du eigentlich lebensmüde?", fragte Ryan, schon fast ungläubig. "Lass mich sofort los oder ich kann für nichts garantieren." "Droh mir nur, Partner. Ich habe keine Angst vor dir!", konterte Kermit sofort und wusste nicht so recht, ob das wirklich stimmte. Die Bösartigkeit, die er in den letzten Stunden bei Ryan erlebt hatte, machte ihn schaudern. "Bist du dir sicher?", zischte der blonde Ex-Agent und kam Kermits Gesicht ganz nah. Der Cop zuckte. In dieser Sekunde war er absolut unsicher, was als nächstes passieren würde. Aber er konnte und wollte Ryan nicht aufgeben, auch wenn dieser mittlerweile ein Gesetzloser war. "Ja!", sagte er so überzeugend wie es ihm möglich war. Ryan starrte ihn an, blickte durch die Brille in seine Augen, atmete schwer. "Du kennst mich nicht. Hast du es immer noch nicht begriffen? Ich bin nicht handzahm, ich bin ich vorhersehbar, ich bin nicht kontrollierbar! Du weißt nicht, wer ich bin! Du kannst und du solltest mir nicht vertrauen!" "Mir kommen gleich die Tränen", blaffte Kermit, auf einmal furchtbar wütend. "Hör endlich auf, dich selbst zu bemitleiden!" Ryan entriss seinen Arm aus Kermits Griff und blickte ihn völlig entgeistert an. "Waaaaaas?" hakte er gedehnt nach. "Hast du eigentlich den Schimmer einer Ahnung, was du da redest? Verdammt Kermit, du hast doch keine Idee, mit wem du dich grade anlegst!" "Zum Teufel noch mal, dann erklär es mir doch, wenn ich mich so in dir getäuscht haben sollte! Aber ich glaube es einfach nicht! Herrgott, Ryan, du bist mein Freund!" Der blonde Kerl, der vor ein paar Stunden noch Polizist des 101. Reviers gewesen war, wurde auf einmal ganz ruhig. Er atmete tief durch, blickte Kermit und Augen und begann dann leise zu sprechen. "Tut mir, leid, wenn ich dich enttäuschen muss. Aber ich bin kein Freund, kein guter Kerl. Ich bin ein Killer. Mehr nicht." "Ryan…", für einen Moment fehlten dem Ex-Söldner die Worte. "Ich bin dazu ausgebildet, Menschen ohne mit der Wimper zu zucken umzulegen. Ist es das, was du hören wolltest? Und ich habe das Gelernte verdammt oft angewendet! Ich habe allein mit einer Handbewegung dafür gesorgt, dass Menschen getötet wurden! Ich habe ihnen das Genick gebrochen, obwohl ich sie auch nur hätte bewusstlos schlagen können, nur weil es einfacher war! Ich habe Entscheidungen über Leben und Tod schneller und belangloser getroffen als die Frage zu beantworten, ob ich ein rotes oder ein grünes Hemd tragen soll!", presste Ryan zwischen den Zähnen hervor und starrte Kermit an. Der Ex-Söldner schluckte. Er hatte keinen Zweifel an der Wahrheit dieser Worte, so hart sie waren. Aber dennoch wollte er seinen Partner, -seinen Freund-, nicht aufgeben und für hoffnungslos erklären. Dafür glaubte er einfach zu sehr an das Gute in Ryan. "Was würde Haley sagen, wenn sie dich so reden hörte?", fragte er offensiv, obwohl er unsicher war, ob er nicht vielleicht damit Salz in eine offene Wunde streute. Der blonde Mann bäumte sich vor ihm auf und stierte finster. "Was zur Hölle denkst du dir dabei? Lass sie aus dem Spiel!" "Warum? Weil du dann begreifen müsstest, dass du Unrecht hast?", konterte Kermit sofort. Sein Vertrauen in seinen Partner war so groß, dass er keine wirkliche Angst hatte, Ryan würde auch ihm vielleicht das Genick brechen. In diesem Moment nicht. "Ich bitte dich! Du verstehst das immer noch nicht. …" "Dann erklär’s mir, verdammt noch mal! Ryan! Ich steh auf deiner Seite!" "Ich habe keine Seite, Kermit! Begreif’s doch endlich! Meine Seite ist das Nichts jenseits des Abgrunds! Ich bin ein Schatten. Ein tödlicher Schatten, aber eben doch nur schwarzer Nebel!" "Haben sie euch das eingetrichtert? Da stellt sich doch glatt die Frage, ob das sinnloser Schwachsinn sein soll oder vielleicht doch euer Selbstwertgefühl steigern, indem ihr euch für unbesiegbar haltet?! Hör auf die alten Phrasen zu dreschen und sag doch endlich mal, was DU zu sagen hast! Was dir nicht irgendwann eingepflanzt wurde!" "Meinst du nicht, das würde ich gern?! Ich weiß aber nicht mehr, was von mir und was von ihnen stammt! Ich kann dir nicht sagen, welche Gedanken in meinem Kopf tatsächlich von mir sind! Bist du jetzt zufrieden?", brüllte Ryan und fuhr sich dann durch seine hellen Haare. Seine Lider waren geschlossen, sein Atem ging schwer. "Zum ersten mal sehe ich den echten Ryan Walker, glaube ich", murmelte Kermit jetzt versöhnlich und leise. Dieser Ausbruch, jenseits aller Kontrolle und Selbstbeherrschung, war der Beweis dafür, dass es noch eine Chance für den echten Ryan gab, für die Reste in seinem Inneren, die nicht vom Drill der Ausbildung zerstört wurden. Ryan schwieg und ließ die letzten Worte auf sich wirken. Irgendwo tief in ihm drin löste sich grade die ganze Wut in Rauch auf. Der Schmerz kam zurück, der Schmerz über den Verlust seines ungeborenen Babys. Kermit hatte es geschafft, die Mauer in ihm drin zum Einsturz zu bringen. Kermit legte seinem Freund, der jetzt mit geschlossenen Augen den Kopf in den Nacken legte, die Hand auf die Schulter. "Alles klar, Partner?", fragte er leise. Ryan schüttelte nur den Kopf und fuhr sich dann mit seinen Händen übers Gesicht. Es war deutlich zu erkennen, dass er mit aller Macht versuchte, seine Selbstbeherrschung wieder zu finden. Es schien ihm nicht zu gelingen. Dann endlich öffnete er wieder die Lider und schaute um sich. "Danke", murmelte er mit einem Blick auf den toten Zuhälter. Alle anderen Gäste, inklusive der Prostituierten, hatten die Bar mittlerweile verlassen. "Kein Ding", sagte Kermit sofort. Dann drückte er kurz die Schulter seines Freundes. "Eure Freunde haben Jo geholt. Ich nehme an, das weißt du bereits. Und… Haley ist nicht im Krankenhaus… ich weiß nicht…" "Schon gut. Es ist alles in Ordnung." Er machte eine Pause. "Ich muss abtauchen. Ich stehe vermutlich auf der Fahndungsliste ganz oben." "Naja, eigentlich nicht. Du weißt schon… aber… überall dort, wo man dich erwarten könnte, stehen Posten. Mehr kann Monahan aktuell nicht tun." "Das hab ich mir schon gedacht. Ich werde verschwinden. Niemand wird wissen, wo ich bin." "Ich auch nicht?", fragte Kermit sofort und hoffte auf eine Antwort. Aber eigentlich wusste er, dass er keine bekommen würden. "Nein, Partner. Vergiss es", meinte Ryan mit einem verhaltenen Schmunzeln. "Danke für alles!" "Ich danke dir! Lass von dir hören!" "Keine Angst, Unkraut vergeht nicht. Wenn es sicher ist, melde ich mich." Ryan streckte Kermit die Hand hin, die dieser kräftig ergriff und fest drückte. "Ich war nie gut in Abschieden", sagte der Ex-Söldner schließlich. "Also mach, dass du wegkommst. Ehe noch jemand die Cops ruft!" Ryan grinste. Dann nickte er, schlug Kermit auf die Schulter und verließ die Kneipe, ohne sich noch einmal rumzudrehen. Ein paar Sekunden später hörte der Cop den Motor der Viper aufheulen und den Sportwagen aus dem Innenhof donnern. In zehn Minuten würde Ryan die Stadt verlassen haben und wahrscheinlich nie mehr wiederkommen. ENDE
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