Teil 2
Autor: Ratzenlady
 

Melanie kam die Treppe wieder runter. Sie lächelte Peter an.

"Sie schläft jetzt. Sie müssen sie ja mächtig beeindruckt haben."

Peter hob die Schultern.

"Sie haben ihr beigebracht zu kämpfen?", fragte sie jetzt nach, weniger begeistert, eher besorgt. "Wissen sie, ich möchte eigentlich nicht, dass sie Gewalt anwendet. Sie ist ein gutes Mädchen..."

Peter unterbrach sie. "Sie hat mit erzählt, dass sie wegen ihrer fehlenden Finger gehänselt und herumgeschubst wird. Ich habe ihr gezeigt, wie sie sich wehren kann, wenn sie angegriffen wird."

"Wir Shaolin verabscheuen Gewalt. Hat denn allein diese Information nie den Weg ins Tal gefunden? In all den Jahren in denen der Tempel noch stand, nicht?" fragte Peter, traurig darüber.

Melanie schämte sich. "Doch, schon. Meine Eltern waren davon überzeugt. Sie sagten immer, dass die Menschen auf dem Hügel besondere Menschen seien, gute Menschen." Sie machte eine Pause. "Es tut mir leid, ich hätte es besser wissen müssen!", entschuldigte sie sich.

"Kein Problem. Schön, wenn sie es jetzt wissen."

"Zeigen sie mir, was sie Trisha gezeigt haben?", fragte sie und lenkte somit vom Thema ab.

Peter nickte, stellte sich hin und forderte Melanie auf, ihn mit aller Kraft gegen die Schultern zu stoßen.

Sie ließ sich ebenso leicht aus dem Gleichgewicht bringen wie Trisha. Und ebenso erstaunt starrte sie ihn an, als er plötzlich über ihr war und sie über dem Teppich schwebte.

"Das ist beeindruckend! Wirklich. Und es ist, nun, nicht gewalttätig", gab sie zu.

Peter zog sie wieder hoch. Für einige Sekunden standen sie dicht voreinander und sahen sich tief in die Augen. Dann wandte sich Melanie verlegen ab, Peter tat es ihr gleich.

"Ich bringen ihnen Bettzeug...", stotterte sie und wirkte dabei sehr beschämt, als hätte sie etwas Falsches getan.

"Nicht nötig", antwortete Peter, "der Teppich reicht mir."

"Nein, ich bitte sie, sie müssen doch nicht auf dem Boden schlafen! Die Couch ist bequem und ich bringe ihnen noch eine Decke..."

"Bitte." Peter legte ihr eine Hand auf den Arm. "Es war ein schwerer Tag und ich werde nicht schlafen. Ich werde mich auf den Teppich setzen und meditieren, wenn sie erlauben."

Melanie nickte.

"Dürfte ich vielleicht ein paar Kerzen anzünden?", fragte Peter.

Wieder stimmte sie zu. "Dort in der Schublade ist ein Feuerzeug."

"Danke", sagte Peter, ohne zu erwähnen, dass er es nicht brauchte.

"Gute Nacht", sagte Trishas Mutter verlegen und schenkte Peter noch ein leichtes Lächeln, ehe sie sich zur Treppe wandte.

"Gute Nacht", antwortete ihr der Shaolin.

Als sie in der Mitte der Treppe angekommen war, drehte sie sich noch einmal zu ihm um.

"Das mit ihrem Vater, das tut mir wirklich leid. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn mal kennen gelernt habe, aber...es tut mir leid", tat sie schüchtern ihr Beileid kund.

"Ich danke ihnen. Gute Nacht."

Peter sank nun im Schneidersitz zusammen, richtete seinen Rücken grade auf und entzündete dann die Kerzen. Melanie stand noch immer auf der Treppe und wollte ihren Augen nicht glauben.

* * *

Als Peter langsam die Augen öffnete blickte er direkt in Trishas. Sie stand knapp einen Meter vor ihm und starrte ihn mit schief gelegtem Kopf an.

"Ist das bequem, so zu schlafen?", fragte sie zweifelnd.

"Ich habe nicht geschlafen. Ich habe meditiert", erklärte Peter freundlich.

"OK. Ist es bequem, so zu meditieren?"

Peter lachte lauf auf, Melanie stand in der Küche und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.

"Nun, ja, eigentlich schon. Ich finde es bequem." Peter erhob sich, ohne seine Hände zu benutzen; anerkennend schaute das Mädchen ihm zu.

"Frühstück ist fertig", sagte Melanie freundlich.

Peter setzte sich an den Tisch, ließ sich einen Kaffee eingießen und blickte über den Tisch. Seit sieben Tagen hatte er nicht gegessen und er hatte keinen Hunger.

"Erzählst du mir heute, warum du im Waisenhaus warst?", fragte Trisha zwischen zwei Bissen in ihr Marmeladenbrötchen.

"Trisha!", schalt Melanie entsetzt.

"Schon gut", warf Peter ein. "Ich habe es ihr versprochen. Nach dem Frühstück." Er zwinkerte dem Mädchen zu.

Peter trank schweigend seinen Kaffee, während die beiden frühstückten, er hatte sie davon überzeugen können, dass er nicht essen wollte. Er dachte an seinen Vater, so wie er es in den letzten sieben Tagen durchgehend getan hatte. Trisha war die erste, die es geschafft hatte, ihn abzulenken, die ihm ein Lächeln abnehmen und sein Herz erwärmen konnte.

Und er befürchtete, dass es auch bei Melanie so werden könnte. Fast die ganze Nacht hatte er darüber nachgedacht, hatte Argumente abgewogen. Konnte es denn Zufall sein, dass er dort, wo er früher zu Hause war, jemanden fand, den er auf Anhieb so sehr mochte? Bei dem er den Wunsch hegte, bei ihr zu Hause zu sein.

Er hatte in Gedanken nach seinem Vater gesucht, ihn um Hilfe gebeten, gefleht. Aber Caine war nicht da gewesen. Peter hatte sich dagegen entschieden. So sehr er die zwei auch schon jetzt ins Herz geschlossen hatte, er wusste, dass er gehen musste. Seine Reise konnte nicht zu Ende sein, ehe sie angefangen hatte. Erst musste er mit sich und der Welt im Reinen sein.

"Erzählst du es mir jetzt?", fragte Trisha und riss ihn aus seinen Gedanken.

Melanie war nicht mehr in der Küche, der Tisch war abgeräumt, seine Kaffeetasse wieder voll.

"Also gut."

Trisha legte ihren Kopf neugierig auf ihre Handflächen und starrte Peter erwartungsvoll an. Dieser begann zu erzählen und merkte nicht, dass Melanie sich hinter ihn in den Türrahmen stellte, um auch zuzuhören.

"Unser Tempel wurde damals mitten in der Nacht angegriffen. Plötzlich war es höllisch laut, überall knallte es, Steine polterten. Irgendwo brannte es. Ich rannte aus meiner Zelle, meiner Schlafkammer, und suchte meinen Vater. Er war nicht mehr im Bett."

Peter starrte aus dem Fenster, in Gedanken durchlebte er alles noch einmal.

"Ich rief nach ihm, konnte meine Stimme aber selbst kaum hören, weil es so laut war. Überall rannten Menschen umher, die Mönche, die Kinder, und schwarz vermummte Angreifer, maskiert. Ich hatte furchtbare Angst."

Peters Stimme drohte zu brechen.

"Eine Explosion traf mich und ich wurde zu Boden geschleudert. Durch ein Loch in der Wand sah ich meinen Vater, er blickte zu mir. Ich rief nach ihm, aber er ging weg."

Trisha wollte nachfragen, entschied sich dann aber dagegen.

"Erst fünfzehn Jahre später habe ich erfahren, dass er mich nicht im Stich gelassen hatte, sondern selbst von gesprengten Mauerteilen getroffen wurde. Ich hatte damals gedacht, er wollte mir nicht helfen."

Völlig abwesend blickte Peter aus dem Fenster, als könnte er durch den Wald den Tempel sehen.

"Dann wurde ich bewusstlos. Und als ich wieder aufwachte, lag ich unten am See, der Tempel über uns brannte wie eine Fackel. Mein Vater war weit und breit nicht zu sehen. Keiner konnte mir sagen, wo er war, und sie ließen mich nicht zum Tempel, um ihn zu suchen."

Er musste schwer schlucken, um weiterreden zu können. Die alten Dämonen waren nun wieder da.

"Ping Hai, ein alter, weiser Mönch führte mich am nächsten Tag zu seinem Grab. Dort habe ich mich von ihm verabschiedet. Ping Hai wurde aber bald krank und brachte mich ins Waisenhaus."

"Und vor fünf Jahren fand ich ihn wieder, durch Zufall. Da erfuhr ich, dass Ping Hai meinen Vater zum selben Grab führte und ihm sagte, ich sei gestorben."

"Warum hat er das getan?", fragte Trisha sofort dazwischen.

Peter sammelte sich, zu hundert Prozent akzeptierte er die Entscheidung des alten Mönches bis heute nicht, wollte es dem Mädchen aber nicht zeigen.

"Um uns zu beschützen. Es war ein abtrünniger Priester, der den Tempel zerstörte. Einer von uns, der sich den dunklen Mächten zugewandt hatte. Er sollte nicht wissen, dass wir überlebt haben, damit er keine Rache nehmen konnte. Und getrennt ging das einfacher als zu zweit. Aber auch ich habe lange gebraucht, um es zu verstehen, um ihm nicht mehr böse zu sein."

Peter faltete die Hände, er war mit seiner Erzählung fertig. Trisha starrte ihn noch immer an. Dann blickte sie zu ihrer Mutter. Auch Peter drehte sich um, inzwischen hatte er sie bemerkt. Sie lächelte angespannt.

"Man hat lange geglaubt, dass es Menschen von hier waren, die denn Tempel in Brand gesteckt haben. Es gab auch einige Verdächtige, Menschen, denen man das zutraute, die keinen Hehl daraus machten, dass sie die Mönche nicht mochten."

Melanie dachte sofort an Jonathan Scarham und seinen Sohn, schien aber nun beruhigt, dass es keiner aus ihrer Mitte gewesen war.

"Ja, das haben wir auch immer wieder zu spüren bekommen. Immer wenn wir Ausflüge in die Stadt machten, wurden wir mit Feindseligkeit empfangen", sagte Peter, ohne dabei jemanden verurteilen zu wollen. Es war zu lange her.

Peter stand plötzlich auf und ging zu Trishas Mutter.

"Ich möchte ihre Gastfreundschaft sicher nicht überstrapazieren, aber dürfte ich kommende Nacht noch auf Ihrem Teppich verbringen, Melanie? Ich möchte heute noch mal zum Tempel und zu...morgen werde ich weiterziehen."

"Mein Teppich ist ihr Teppich", sie lächelte freundlich, "so lange sie möchten, Caine."

Peter nickte. Wieder schauten sie sich einen Moment in die Augen, dann wandte sich Melanie ab und rief nach Trisha, die mit ihren Schulsachen die Treppe hinunter polterte.

"Du bist spät dran", sagte Melanie ihrer Tochter. Die blickte zu Peter.

"Bist du noch da, wenn ich von der Schule komme?" fragte das Mädchen unsicher.

Peter ging vor ihr in die Hocke und sah sie freundlich an. "Versprochen!"

Lachend lief Trisha aus dem Haus zur Schule.

* * *

Peter öffnete die Haustür und drehte sich gleichzeitig zu Melanie um.

"Und sie kommen sicher wieder?", fragte sie unsicher.

Peter lächelte ihr aufmunternd zu. "Spätestens bei Sonnenuntergang bin ich zurück."

Peter ging durch den Vorgarten und blieb einen Moment stehen. Eigentlich wäre er gerne links herum durch den Wald gegangen, bog dann aber doch nach rechts und lief durch die Stadt.

Vor einer großen Halle standen mehrere Männer in Arbeitskleidung und aßen ihr Frühstück. Sie alle blickten skeptisch und feindselig zu Peter.

"Alles beim Alten", murmelte Peter seufzend und war fast schon erstaunt darüber, dass sie ihn nicht ansprachen, hinter ihm her riefen, ihn beschimpften. Was er nicht hörte, war wie einer zum anderen sagte, dass er der Kerl sei, und dass er ihm austreiben werde, sich bei seiner Zukünftigen einzunisten - endgültig.

Als Peter am Schulhof vorbeikam, hielt er Ausschau nach Trisha, konnte sie aber im Vorbeigehen nicht entdecken.

Er wurde ruhiger, sobald er die Stadt hinter sich gelassen hatte. Aber jetzt kam auch der Schwermut zurück. Nicht, dass Caine vergessen hatte, aber jetzt fühlte er sich wieder allein, auf dem Weg zum Grab seiner Eltern, dem Beweis dafür, dass er wirklich allein war, und dass es nicht bloß ein böser Traum gewesen war.

Er erreichte die Wiese und den See, sah die Gräber von weitem. Der Wind blies hier stärker, in der einen Nacht war das letzte Laub der Bäume auf die frische Erde gefallen. Der Schnee konnte nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Unbewusst wurden seine Schritte langsamer, je näher er kam. Die Unsicherheit und Verzweiflung kamen nun zu ihm zurück, das hilflose Gefühl, die Schwere der Einsamkeit.

Plötzlich war er wieder ganz allein. Er dachte nicht an die Freunde im entfernten Sloanville, nicht an Annie, auch nicht an Melanie und Trisha, die ihm eine Menge Aufmunterung und Trost gegeben hatten. Hier, vor dem Grab seiner Eltern, war er eine Waise, war er ganz allein.

Als hätte ihn jede Kraft verlassen fiel er auf die Knie, direkt vor den Grabsteinen. Auch die Wunden nach dem Tod seiner Mutter rissen nun wieder auf, bluteten erneut, obwohl sie schon vor so langer Zeit verheilt waren. Narben waren damals geblieben, und sie schmerzten auch manchmal, aber schon lange hatten sie nicht mehr so weh getan.

"Warum habt ihr mich allein gelassen?", flüsterte Peter und vergrub das Gesicht in den Händen.

"WARUM?", brüllte er auf den See hinaus, aber er bekam keine Antwort.

*

Trisha saß auf den Stufen der Terrasse, in ihrer Hand dampfte eine Tasse heiße Schokolade. Sie hatte sich in ihren dicken Mantel gewickelt und bald war Melanie gekommen und hatte ihr noch eine Decke um die Schultern gelegt. Die Sonne war schon vor einer Stunde untergegangen.

"Er hat es mir versprochen", murmelte Trisha leise und blickte die Straße hinunter. Peter war nicht zu sehen.

"Vielleicht", begann Melanie, wusste aber auch nicht, was sie sagen sollte. Sie glaubte nicht daran, dass Peter einfach gegangen war, ohne sich zu verabschieden. Irgendetwas musste passiert sein.

"Vielleicht hat er am See meditiert und ist eingeschlafen", versuchte sie eine lahme Erklärung zu geben. Aber Trisha unterbrach sie.

"Ein Shaolin schläft doch nicht ein, wenn er meditiert. Und er bricht kein Versprechen! Er wird kommen!", beharrte sie.

"Aber lass uns drinnen warten, es ist kalt, wir haben fast unter Null."

Sie klopfte ihrer Tochter auf die Schulter, die widerwillig folgte, sich aber sofort hinter dem Fenster postierte und weiter nach ihrem neuen Freund Ausschau hielt.

Melanie hatte ihre Mühe, Trisha ins Bett zu bekommen. Es war Mitternacht, und von Peter fehlte jede Spur. Sie war ganz und gar nicht der Meinung gewesen, dass sie schlafen müsse und dass Morgen sicherlich alles besser sei. Nur mühsam ließ sie sich beruhigen, und ehe sie einschlief murmelte sie noch im Halbschlaf:

"Er hat es versprochen. Ich muss ich ihm doch noch sagen, dass sein Trick geklappt..." Dann war sie im Land der Träume.

Melanie konnte es ihr nicht verübeln, sie glaubte selbst nicht, dass Peter Caine sein Versprechen brechen würde. Sie war sich sicher, dass ihm etwas zugestoßen war. Nach der kurzen Zeit, die er in ihrem Haus war, war sie überzeugt, dass er nicht gegangen wäre, ohne sich zu verabschieden. Er hätte seine Zusage gegenüber ihrer Tochter nie gebrochen.

* * *

Kermit schoss in die Höhe. Suchend blickte er sich im Zimmer um, horchte in die Stille, um herauszufinden, was ihn geweckt hatte. Grundlos sprangen seine Instinkte in der Regel nicht an.

Karen schlief ruhig und gleichmäßig. Seit Caines Tod waren sie sich wirklich näher gekommen; ihre Sterblichkeit, die Möglichkeit dass man morgen tot sein könnte, hatte alle Zweifel aus dem Weg geräumt. Allerdings versteckten sie sich noch immer vor den Kollegen, diese Peinlichkeit wollten sie sich zumindest noch für eine Weile ersparen.

Durch den Türspalt sah Kermit ein schwaches Licht im Wohnzimmer. Und er hörte eine Stimme, konnte aber die Worte nicht verstehen. Er zog die Desert Eagle unter dem Kopfkissen hervor, entsicherte sie und stieg aus dem Bett.

Er dachte an die Nacht vor sieben Tagen, als er ebenso handelte, als Peter aufgelöst vor seiner Tür gesessen hatte.

>Aber diesmal ist jemand IN der Wohnung< dachte er und schob die Tür mit dem Lauf seiner Waffe auf. Der schwache Lichtschein schien vom Fenster zu kommen, die Stimme war nun lauter.

"Kermit, er braucht ihre Hilfe."

Der Ex-Söldner wollte seinen Ohren nicht trauen. Er kannte die Stimme. Aber den Ursprungsort hatte er noch nicht ausmachen können. Er ging auf die Fensterfront zu.

"Sie müssen ihm helfen, Kermit".

Er ließ seine Waffe sinken, instinktiv, und zog die Vorhänge beiseite.

"Helfen sie ihm Kermit. Er braucht ihre Hilfe."

Er konnte seinen Augen nicht trauen. In der Scheibe sah er das Spiegelbild von Caine, der ihm sagte, dass jemand Hilfe brauchte.

>Peter!<

Ruckartig drehte Kermit sich um, aber in seinem Wohnzimmer stand niemand. Er drehte sich wieder zum Fenster. Das Spiegelbild des Shambhala-Meisters wurde schwächer, er wurde durchsichtig.

>Ich glaub ich spinne<, dachte Kermit unwillkürlich.

"Sie müssen ihm helfen!" Die Stimme wurde leiser, das Bild schwächer. Und dann war Caine verschwunden.

Bestimmt fünf Minuten stand Kermit noch da, starrte aus dem Fenster in die Nacht und versuchte zu verstehen, was grade passiert war. Urplötzlich setzte er sich wieder in Bewegung.

Er legte die Pistole gesichert auf den Wohnzimmertisch, eilte ins Schlafzimmer, zog sich lautlos an und ging wieder zurück. Er steckte die Desert Eagle in sein Holster und griff nach den Autoschlüsseln, als er innehielt.

Sein Blick ging zur Schlafzimmertür. Langsam ging er wieder zurück, stieß die Tür ein Stück auf und sah Karen beim Schlafen zu. Er hegte ungeahnte Gefühle für diese Frau, konnte sie sich aber nicht eingestehen, geschweige denn aussprechen.

Leise schloss er die Tür und nahm den Block, der neben dem Telefon lag. Schnell schrieb er Karen eine Nachricht, ging zurück ins Schlafzimmer und legte sie auf sein Kopfkissen. Dann drückte er einen Kuss auf seine Fingerspitzen und übertrug ihn sanft auf ihre Stirn.

Anschließend eilte er aus der Wohnung, stieg in die Corvair und fuhr los.

 

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