Teil 2
Autor: Ratzenlady
 

Castor betrat das Polizeirevier und lächelte Sergeant Broderick fröhlich zu, der sie sogleich durchwinkte. In dem Großraumbüro war kaum ein Mensch, zwei uniformierte Cops, die Cat nur vom sehen kannte und Blake, der in das Innenleben eines technischen Gerätes versunken war und ein leises 'Hallo' murmelte. Kermits Bürotür war verschlossen. Sie ging an den Schreibtischen vorbei darauf zu und hielt kurz inne. Als hätte sie etwas Verbotenes vor schaute sie sich kurz um, aber es interessierte sich niemand für ihr Tun. Also drehte sie sich nach links und ging auf das Büro des Captains zu. Leise klopfte sie an.

"Herein!", erklang die starke und autoritäre Stimme von Karen Simms, und Cat drückte sogleich die Klinke hinunter und trat ein.

"Hallo, Captain", begrüßte Cat sie mit zurückhaltender Tonlage.

"Hallo", antwortete sie mit fragend hochgezogenen Augebrauen. Die junge Frau stieg sofort ins Thema ein.

"Captain Simms, es wird sie sicherlich wundern, dass ich hier bin. Und wenn sie erfahren warum, vermutlich noch viel mehr. Ich habe auch lange mit mir gehadert, ob ich sie darum bitten kann, aber…" stammelte sie hektisch.

Karen lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und lächelte ihr entgegen. "Ich hatte eigentlich gedacht, dass wir die Förmlichkeiten abgelegt hatten", war alles, was sie dazu sagte.

Cats Augen wurden größer, sie fuhr sich durch die Haare. "Aber ich dachte, das war, weil… naja… eine Extremsituation."

"Na und? Wenn ich ein 'Du' anbiete, dann nehme ich es nicht mehr zurück. Jedenfalls nicht grundlos."

"Aber 'grundlos' wäre hier auch untertrieben, immerhin…"

Karen schnitt ihr das Wort ab indem sie aufstand und auf sie zukam. Symbolisch streckte sie ihr die Hand entgegen. "Karen. Bitte!"

Cat lächelte plötzlich und fühlte, wie sich die Anspannungen in ihrem Körper lösten.

"Cat", erwiderte sie dankbar die Worte, die sie schon in der Dunkelheit ausgesprochen hatte. Damals, vor gefühlten tausend Jahren.

"Also, du wolltest mich etwas fragen?", sagte Karen und kam damit wieder auf den eigentlichen Grund von Cats Anwesenheit zurück.

Verlegen schaute sie jetzt wieder zu Boden, aber der Captain holte sie mit einem freundschaftlich ermahnenden Räuspern wieder auf Augenhöhe. Sie grinste nervös.

"Ich hoffe, sie, ich meine du findest es nicht vermessen… ich wollte fragen, ob du meine Trauzeugin sein möchtest?" Sie biss sich auf die Unterlippe und sah nur schüchtern in die Augen der Blondine. Karen aber lächelte.

"Ich hätte zwar nicht mit dieser Frage gerechnet, das muss ich zugeben." Cat wollte sich schon abwenden und wieder gehen. "Aber ich würde es unheimlich gerne machen. Wenn du das möchtest."

Cat riss die Augen überrascht auf. "Wirklich?" fragte sie ungläubig.

Karen breitete die Arme aus. "Warum nicht?"

"Naja, ich dachte, wegen allem, was passiert ist. Schließlich sind unsere Begegnungen ja bisher auf eher negative Ereignisse beschränkt gewesen."

"Umso mehr freut es mich, wenn wir sie jetzt auch auf die positiven ausweiten können." Cat schmunzelte, sie hatte ähnliche Worte erst vor kurzem gehört.

***********

"Konzentriere dich, Peter!", sagte der Alte mit fordernder und strenger Stimme.

Der junge Shaolin entspannte seine Muskeln, atmete tief durch. Es dauerte eine Weile, bis die warmen Wogen durch seinen Körper flossen und sein Geist sich befreite.

Bewusst tastete er innerlich jeden Zentimeter seines Körpers ab, bis er bei den Fesseln angekommen war, die seine Handgelenke auf dem Rücken verbanden. Ein starkes Hanfseil, das fest um seine Haut gezogen war. Ein starker Knoten, der von Hand kaum wieder zu lösen sein würde. Aber darum ging es auch nicht.

Nachdem er die Fesseln exakt wahrgenommen hatte, sie förmlich vor sich sah, steuerte er seine Konzentration wieder von dort weg. Sein Geist drang nun tiefer in eine Ebene vor, in der er bis zu diesem Tag erst einmal gewesen war.

*Sie sind nicht da*, hallte es durch seinen Kopf, immer wieder, wie ein Mantra. Langsam verschwanden die Fesseln vor seinem inneren Auge, der Druck auf der Haut ließ nach. Er spürte den richtigen Moment und nahm seine Hände langsam nach vorne; es funktionierte. Er hörte das Seil mit dem schweren Knoten hinter sich auf den Boden fallen.

"Sehr gut, Peter!", lobte Lo Si die erfolgreiche Übung.

Geschmeidig erhob sich der junge Shaolin und neigte den Kopf vor seinem Meister. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich es so schnell hinbekomme!", sagte er überrascht, aber glücklich.

"Du bist ein stärkerer Shaolin, als du dir selbst bewusst bist", kommentierte der Alte Peters Verwunderung.

"So, wie du das sagst, klingt es, als wäre es wahr."

"Oh, das ist es auch. Und irgendwann wird der Tag kommen, an dem du das auch weißt."

Peter verneigte sich ein weiteres Mal dankbar.

"Sag, mein Freund, würdest du mich auf eine kleine Reise begleiten?", fragte der alte Mann und machte sich daran, einige Kerzen mit einem langen Hölzchen zu entzünden.

"Eine Reise? Natürlich", gab er sofort zurück, "wohin möchtest du denn reisen?" Lo Si setze sich in die Mitte des Raumes, zwischen die Kerzen, und deutete Peter an, ebenfalls Platz zu nehmen. "In die Vergangenheit", sagte er.

Peter blickte ihn einen Moment an, dann setzte er sich dem Ehrwürdigen gegenüber und ergriff dessen ausgestreckte Hände.

"Folge einfach meinem Geist", beschwor er ihn und sogleich verschwanden sie in einem Strudel in der Zeit.

*

Als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten, öffnete Peter die Augen. Aber die Geräusche hatten ihm schon verraten, wo sie waren. Er hörte die Mönche schreien, roch den Rauch der Flammen, irgendwo brach eine Mauer.

Fragend schaute er zu Lo Si, der neben ihm stand.

"Ich möchte dir etwas zeigen. Vielleicht kannst du mich dann besser verstehen."

Peter wollte grade erwidern, dass er ihm doch bereits alles verziehen hatte, aber etwas bewegte ihn zu schweigen und dem Alten einfach zu folgen.

Sie gingen einige Schritte, bis sie in die Halle kamen, in der grade Caine mit Tan kämpfte. Es waren die letzten Szenen, dann stürmte der abtrünnige Mönch an ihnen vorbei. Lo Si ging ihm nach, Peter folgte gespannt.

Um die nächste Ecke sah er, wie Tan auf seiner Flucht Ping Hai beiseite stieß, so dass er fiel. Der Zerstörer des Tempels hielt inne und drehte sich zu dem alten, glatzköpfigen Mönch um, sah ihn hasserfüllt an.

"Ich werde wieder kommen! Und ich werde ich euch alle vernichten! Achte auf deine Schatten, alter Mann!", stieß er hervor und verschwand dann in der Dunkelheit aus Angst und Rauch.

Ehe Peter das Gesehene kommentieren konnte, griff Lo Si nach seinem Arm und es riss ihm den Boden unter den Füßen weg. Durch den Strudel wurde er wieder in die Gegenwart gebracht.

*

Peter öffnete die Augen und sah Lo Si an.

"Danke, dass du es mir gezeigt hast", war alles, was der junge Mann in diesem Moment herausbringen konnte.

Sie erhoben sich und Peter verneigte sich ein weiteres Mal vor seinem Freund und Lehrer. "Danke, dass du damals das Richtige getan hast."

************

"Und dann dreht sich der Kerl zu mir um und sagt 'Hey du Zuckerschnecke'! Das ist doch unfassbar!", beschwerte sich Jody Powell bei ihrer Freundin.

"Und dann?", fragte die dunkelhaarige Polizistin neugierig nach.

"Dann hab ich; -Terry, machst du mir noch eine Weißweinschorle, bitte-, dann hab ich mich vor ihn gestellt und ihm meine Waffe gezeigt."

"Und, was hat er gemacht?"

"Er hat mich angeguckt, mit riesigen Augen, und gefragt… jetzt kommts!"

"Was hat er gefragt? Jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!"

"Er hat gefragt, ob das mein Spielzeug sei und ob es denn auch batteriebetrieben wäre! Kannst du dir das vorstellen?!"

Skalany prustete los und nahm schnell die Hand vor den Mund, um den Wein nicht vor Lachen wieder auszuspucken, den sie in dem Moment getrunken hatte.

"Das ist nicht dein Ernst?"

"Doch! Das hat er tatsächlich gesagt!"

Mary-Margaret schüttelte belustigt den Kopf. "Das gibt’s ja nicht! Und wie ging’s dann weiter?"

"Seine Freunde fanden das natürlich auch sehr witzig und haben laut gelacht. Also hab ich nach meiner Marke gegriffen und sie ihm direkt unter die Nase gehalten."

"Da ist dem Typen das Lachen vergangen, oder?"

"Da ging’s noch, aber du hättest ihn sehen sollen, als ich ihm was von 'Beamtenbeleidigung' erzählt und demonstrativ vor all den Leuten die Personalien überprüft hab."

Skalany lachte laut auf.

"Oh, ich kann mir vorstellen, wie das rüber kam. Wenn ich dabei gewesen wäre, hätte ich mich wahrscheinlich totgelacht!"

"Das war ja noch nicht alles!"

Die Kollegin sah sie mit großen Augen an. "Immer noch nicht? Ich glaub, mein Zwerchfell hält nicht viel mehr aus!" sagte sie fröhlich und hielt sich demonstrativ den Bauch.

"Ich bin also raus gegangen zum Wagen. Und kurz nach mir hab ich dann auch den Kerl und seine Freunde aus dem Laden kommen sehen. Also hab ich an meinem Auto gewartet, weil ich auch nah an der Ausfahrt geparkt hatte."

Sie bedankte sich bei Terry und nahm einen Schluck ihres Getränks.

"Sie mussten also an mir vorbei. Und als sie dann eingestiegen und losgefahren waren, mein spezieller Freund ist auch noch gefahren, hab ich das Blaulicht und kurz die Sirene angemacht, mich auf die Straße gestellt und den Wagen angehalten. Und dann hab ich ihn direkt vorm Eingang und unter den Augen all seiner Bekannten wegen Trunkenheit am Steuer festgenommen, schließlich hatte ich vorher schon gemerkt, dass sie nicht mehr ganz nüchtern waren. Ganz brav in Handschellen verpackt standen wir also eine ganze Weile da, bis der Streifenwagen kam und ihn abgeholt hat."

Skalany konnte sich vor Lachen kaum auf ihren Barhocker halten, auch Jody grinste über das ganze Gesicht.

"Das ist echt unglaublich! Ich hätte vermutlich gesehen, dass ich da so schnell wie möglich weg komme."

"Hatte ich ja auch vor, aber als ich sie dann gesehen habe, musste ich ihm noch eins auswischen! Tja, man sollte sich eben nie mit einem Cop anlegen!" lachte sie laut und fiel ihrer ebenso fröhlichen Freundin in die Arme. Den ganzen Abend kicherten sie noch über diese Geschichte.

************

"HALLO?" rief Kermit laut in den Loft. Aber er bekam keine Antwort, außer das unverständliche, laute Gebrülle eines Sängers irgendwo weiter hinten in der Wohnung. Langsam ging er den Flur entlang und blickte dann in die Küche, wo Cat gleichzeitig Zwiebeln schnitt und den Kopf im harten Takt des Liedes schüttelte.

"HI!", versuchte er die kleine Stereoanlage auf der Arbeitsplatte zu übertönen.

Cat hob den Kopf, lächelte ihm zu und drehte die Lautstärke runter. "Hallo Kermit! Ich hab dich gar nicht reinkommen gehört."

Er hob belustigt die Augenbrauen. "Das wundert mich nicht im geringsten", kommentierte er mit einem Wink zum CD-Player.

Sie grinste. "Ja ich weiß, aber ich muss mich auf heute Abend einstimmen."

"Heute Abend?"

"Ja! Ich habe heute quasi meinen ersten Arbeitstag. Ein Konzert von Slayer, sie spielen in der Stadthalle."

Er starrte sie einen Moment an. "Und Peter begleitet dich?"

Sie lachte schallend auf, so dass der frühere Söldner die Augenbrauen zusammen zog.

"Peter? Bei Slayer? Machst du Witze?"

Kermits Blick wurde besorgt. "Du gehst allein?"

"Ja, natürlich", entgegnete sie leichthin. Dann schob sie die Zwiebeln vom Brett in eine Schüssel, putzte sich die Hände an einem Handtuch ab und kam auf ihn zu.

"Hör zu, Kermit. Da werden fünftausend starke Männer, und ein paar Frauen, sein, die alle auf mich aufpassen können!"

"Oder dir etwas antun", kommentierte er ernst.

Sie lächelte ihn an. "Ich kann mich doch nicht für den Rest meines Lebens verstecken. Oder nur noch in Begleitung von Peter oder dir oder sonst wem aus dem Haus gehen. Ich bin früher allein auf Metalkonzerte gegangen, und ich werde jetzt auch allein auf diese Konzerte gehen. Außerdem hab ich ja noch einen Presseausweis, mit dem ich Backstage komme. Ich kann also vor all den bösen, dunkel angezogenen Menschen flüchten."

Der Cop kam nicht umhin, schmunzeln zu müssen. Aber dennoch blieben Zweifel.
"Ich mach mir einfach Sorgen. Was hat denn Peter dazu gesagt?" fragte er, was ihn wirklich interessierte. Es war kaum vorstellbar, dass er es so leicht sah wie sie.

"Dasselbe wie du; -erstaunlicherweise wundert mich das jetzt nicht-."

Er grinste, wenn darum ging, sich um die Menschen zu sorgen, die man liebte, waren sie sich wirklich sehr ähnlich. Eine weiterführende Erklärung fordernd sah er sie über den Rand seiner Brille an.

"Er bringt mich hin, er holt mich ab. Und ich hab das Handy einstecken. Das musste ich zugestehen. Also hört jetzt auf, euch Gedanken zu machen. Es muss sein."

"Keiner zwingt dich!", betonte der besorgte Freund.

Sie lächelte ihn an. "Doch. Ich. Ich brauche das auch für mich selbst. Um endlich wieder zu der zu werden, die ich früher war, um endlich wieder ohne Angst leben zu können." Sie machte eine kurze Pause, dann grinste sie diebisch und begann zu lachen. "Und außerdem bringt mein Redakteur mich um, wenn er in der nächsten Ausgabe keinen Bericht über das Konzert hat."

Kermit stimmte in ihr Gelächter ein. Er konnte sehr gut verstehen, was sie meinte. Auch er war schon losgezogenen, um seine hausgemachten Dämonen zu besiegen. Manchmal musste es wirklich einfach sein.

Allerdings konnte es nicht schaden, wenn sich im Hintergrund Freunde befanden, die über einen wachten. Das würde er ihr allerdings mit dem entsprechenden Hintergedanken verschweigen. Und irgendetwas sagte ihm, dass er nicht der einzige mit diesem Gedankengang war.

**********

Peter saß auf einer Parkbank und blickte über den See, an dessen Ufer er vor einiger Zeit zusammengebrochen gelegen hatte. Seine Gedanken schweiften umher, ohne ein bestimmtes Ziel zu verfolgen.

Zunächst hatte er kaum wahrgenommen, dass sich jemand neben ihn gesetzt hatte, dann aber trieb ihn ein Instinkt dazu, einen Seitenblick zu werfen. Es war ein junger Mann, mit einer löchrigen Jeans und einem dreckigen Hemd. Seine Haare waren verfilzt, seine Haut blass. Er konnte maximal fünfundzwanzig sein, sein Blick war starr nach vorne gerichtet, die Schneidezähne zerbissen die Unterlippe.

Der junge Shaolin musste nicht lange hinsehen, um zu spüren, was in dem jungen Mann vor sich ging. Er faltete seine Hände in seinem Schoß und drehte sich zu ihm um.

"Du solltest den Gedanken bei Seite schieben. Zum einen ist bei mir nicht viel zu holen, und zum anderen vernebeln die Drogen dein Bewusstsein und werden dich irgendwann umbringen."

Der junge Mann drehte langsam seinen Kopf und starrte Peter mit weit aufgerissenen, glasigen Augen an. Es dauerte einen Moment, bis die Worte wirklich durchgedrungen waren.

"Ich… woher… ich meine…" hektisch rutschte er jetzt hin und her, unsicher ob er nicht vielleicht besser flüchten sollte. Peter aber schenkte ihm ein gütiges Lächeln. Er musste zwangsläufig an damals denken, als er seinen Vater ungläubig gefragt hatte, wie es sein könne, dass dieser Mitgefühl für den Junkie empfand, der ihn, Peter, in der Bar niedergeschossen hatte. Jetzt verstand er besser.

"Ich fühle deine Aufgewühltheit, deinen inneren Zwist. Du brauchst die Drogen nicht", sprach er offen aus.

Der junge Mann sah ihn noch immer erstaunt an. Seine Augen lagen tief in den Höhlen, sein Blick war der eines geschlagenen Hundes, der zum ersten Mal in seinem Leben gestreichelt wird.

"Ich wünschte, das wäre die Wahrheit", murmelte er leise.

Der ehemalige Cop legte ihm die Hand auf die Schulter und drückte sie aufmunternd. "Es ist die Wahrheit. Zumindest kann sie es für dich sein, wenn du dich von deinem dunklen Pfad abwendest."

Wieder dauerte es einen Moment, bis der Mann verstand, was Peter ihm sagen wollte. "Der Rückweg ist zu weit", sagte er resigniert, die metaphorische Ausrucksweise aufgreifend.

Der junge Shaolin lächelte. "Aber auch eine Reise über tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. Einem Schritt in die richtige Richtung." Er machte eine kurze Pause und stand auf, dann aber ergänzte er noch: "komm nach Chinatown, frag nach Caine. Ich werde dir helfen."

*************

Peter und Cat sahen ihre Freunde vom 101. Revier schon von weitem, als sie das Delancys betraten. Sie hatten sich um einen großen Tisch versammelt und waren in unterschiedlichste Gespräche vertieft. Deshalb bemerkten sie das Pärchen auch erst, als es sich auf die verbliebenen zwei leeren Stühle setzte.

Cat saß neben Skalany, dann kam Jody, Blake und Broderick. Der wiederum saß neben seinem Captain, dann folgte Kermit, T.J., Chief Strenlich mit Kelly, die dann den Kreis neben Peter vervollständigte. Fröhlich strahlten sie einander an.

"Hallo Cat! Na, schon in den Hochzeitsvorbereitungen?", eröffnete Skalany sofort ein neues Gespräch, dem Jody aufmerksam lauschte.

"Na, hört mal! Wir haben noch über ein halbes Jahr Zeit!", gab diese gut gelaunt zurück.

Peter hatte sich unterdessen Kelly zugewandt. "Wie geht es dir?", fragte er sie.

"Gut! Sehr gut sogar!", antwortete sie ihm aufrichtig und ergriff die Hand von Frank Strenlich, der sich grade mit T.J. über einen Fall unterhielt.

Skalany gab sich nicht so schnell geschlagen. "Aber es brennt dir doch bestimmt unter den Nägeln, alles zu organisieren, oder?"

"Natürlich, aber dafür ist es einfach noch zu früh. Wir haben grade das Catering und die Location gebucht, alles weitere hat Zeit bis nächstes Jahr!"

Karen Simms drehte sich zu Kermit, der alles aufmerksam beobachtete und seine Ohren in jedem Gespräch hatte. "Ich habe sie selten so erfrischend erlebt", flüsterte sie ihm lächelnd zu. Kermit erwiderte nur ein Haifischgrinsen.

"Der Kerl wollte doch tatsächlich mit einer Gurke in der Jackentasche den Schnapsladen überfallen", lachte grade Broderick Blake zu, der sich köstlich darüber amüsierte.

"Wie war eigentlich dein Konzert?", fragte Kermit über den Tisch hinweg und tauschte einen verschlagenen Blick mit dem Shaolin, den Cat nicht bemerkte.

"Laut, hart, anstrengend. Kurz: einfach genial!"

Kermit grinste sie an, schließlich hatte er gesehen, wie laut, hart und anstrengend es für alle Beteiligten vor der Bühne gewesen sein musste. Aber das behielt er für sich, genauso wie Peter.

"Heißt das, ihr habt jetzt endlich einen offiziellen Termin?" fragte Jody und holte die junge Frau in ihr ursprüngliches Gespräch zurück.

Cat nickte eifrig. "Ja, endlich! Am vierundzwanzigsten April ist es soweit", gab sie strahlend zurück.

"Dann hast du ja wirklich noch Zeit, bis du dich an deinen neuen Namen gewöhnen musst, Mrs. Caine!", lachte Mary-Margaret.

"Oh ja! Cat Caine. Das klingt wie der Name einer Superheldin in einem Marvel-Comic", lachte sie.

"Ich fand Marvel-Comics immer klasse! Batman und Sin City und so", schaltete sich Kermit jetzt ein weiteres Mal in die Gespräche ein, so laut, dass es die Aufmerksamkeit aller auf sich zog.

"Warum wundert es mich jetzt nicht, dass du auf düstere Anti-Helden stehst, deren Kern aber eigentlich weich und gut ist?!", gab sie ihm laut lachend zurück.

"Hey! Das 'weich' nimmst du sofort zurück!", erwiderte er gespielt entrüstet.

Sie alle lachten laut. Skalany stieß Jody in die Rippen, Broderick schlug Blake auf die Schulter, Kelly und der Chief lagen sich vor Lachen in den Armen.

Da waren sie, eine Gruppe Freunde, deren Zusammenhalt auf Vertrauen und Zuneigung basierte, und deren starke Bande nicht vom schärfsten Messer jemals würde durchtrennt werden können.

Ende


Teil 1 Teil 2

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