Autor: Susan Guadagno (comments only in English please!)
Übersetzung ins Deutsche: Fu-Dragon

 

In Peter Caines Dojo ging es hoch her heute Abend. An einer Seite arbeiteten einige Teenager mit seinem Vater, Kwai Chang Caine. Peter selber unterrichtete eine Klasse Grundschüler und zu seiner großen Befriedigung kümmerte sich Sarah um eine Klasse von kleinen Mädchen.

Es hatte fast den gesamten Sommer gebraucht um Sarah wieder dahin zu bringen wo sie jetzt war, nachdem sie von Li Su Zhaos Männer gekidnappt worden war. Die meiste Zeit war sie Zurückhaltend und Mürrisch gewesen. Doch als die Schule im September wieder angefangen hatte, stürmten die Kinder zu ihr und bettelten um Hilfe bei ihren Hausaufgaben, so wie sie ihnen auch das letzte Schuljahr geholfen hatte.

Peter wußte, daß sie es zum größten Teil den Kindern und ihrer Sehnsucht nach Sarah zu verdanken hatten, daß sich Sarah wieder zusammen gerissen hatte. Die Kinder hatten ihr den Spitznamen Hwa-ren gegeben, die Blumen Lady, weil sie immer Blumen T-Shirts trug. Peter mußte kichern. Manchmal schaute sie aus wie ein Tourist auf Hawaii der das falsche Flugzeug erwischt hatte und nun hier gelandet war.

Sosehr sich Peter über Sarahs Fortschritt freute und auch wie sich die Dinge im Dojo entwickelten, fühlte er sich trotzdem nicht ganz wohl. Andere Dinge in seinem Leben liefen nicht halb so gut.
Plötzlich erschien Caine neben Peters Schulter, er hatte seine Klasse mit ein paar Anweisungen alleine gelassen.
"Mein Sohn, du bist durcheinander." Es war keine Frage, es war eine Feststellung. Er hatte eine sehr enge Verbindung zu seinem Sohn. Außerdem erlaubte ihnen ihr Shaolin Training die Gedanken des anderen zu lesen. Das war etwas was sie mit Absicht tun konnten, aber manchmal passierte das auch ohne daß sich Peter dessen bewußt war.

"Ja, Pops," antwortete Peter, mit einem Auge auf seine Schüler blickend und mit dem anderen versuchend sich mit seinem Vater zu unterhalten.
Caine legte seine Hände auf die Schultern seines Sohnes und war nicht erfreut darüber zu entdecken, daß sie so steif waren, daß er ein Brett darauf hätte zerschlagen können. "Peter, du bist sehr steif. Was beunruhigt dich so?"
Peter war wirklich nicht in der Stimmung sich hier und jetzt mit seinem Vater zu unterhalten. Aber er wußte, daß sein Vater eine Antwort von ihm erwartete, auch wenn sie nicht vollständig sein sollte.
"Es ist Jordan Pop. Sie belästigt mich. Können wir darüber später reden?" Caine nickte und ging zu Sarah, die gerade ihre Gruppe von kleinen Mädchen entließ.

Peter bekam halb mit, daß sich sein Vater mit Sarah unterhielt, und daß sie dann die Stufen hinauf hechtete. Er versuchte sich wieder auf seine Gruppe zu konzentrieren, doch er war nur teilweise damit erfolgreich. Caine kehrte zu Peter zurück.
"Peter erlaube mir, daß ich deine Klasse zu Ende unterrichte. Ich möchte daß du dich jetzt mit Sarah triffst." Sprach Caine.
Peter wurde sofort noch steifer. "Warum? Stimmt etwas nicht?"
"Es ist alles in Ordnung mein Sohn. Ich denke sie kann dir helfen." Caine verbeugte sich vor seinem Sohn.
Obwohl Peter Technisch gesehen der Meister dieses Dojos war, hatte ihn sein Vater einfach entlassen. Peter war sich bewußt, daß ihn seine Studenten scharf beobachteten. Er seufzte. Er mußte wohl oder übel ein Modell an Gehorsamkeit darstellen. "Natürlich Pop. Was immer du verlangst." Antwortete Peter, sich zu seinem Vater verbeugend. Peter drehte sich um und floh die Treppen hinauf sich dabei fragend was hier genau vor sich ging.

Sarah bereitete ein Kräuteröl zu als Peter die Apotheke betrat. Sie ist ein absolut verblüffender Student der Heilenden Künste, dachte Peter. Sie besaß ein natürliches Talent und hatte schnell ein großes Wissen aufgebaut wenn es um die Kräuter und Tränke ging die sein Vater immer zubereitete.

"Hey Sarah," begrüßte er sie. "Wie ist es mit der Klasse gelaufen?"
"Eigentlich ganz gut." Sagte sie. "Ich liebe es mit den Kleinen zu arbeiten. Sie sind so süß. Ich muß nur aufpassen eine gewisse Distanz zu wahren damit ich nicht meine Position als Lehrer verliere." Sie betrachtete Peter eindringlich. "Was ist mit dir?"
Peter beabsichtigte nicht ihr sein Problem darzulegen. Sie hatte genug mit sich selber zu tun. So schüttelte er ihre Frage einfach ab. "Nichts, ich bin nur ein wenig steif."
"Das hat mir schon dein Vater mitgeteilt." Sie beendete ihre Arbeit mit dem Öl. "Nun, dann komm hier herüber und ich werde sehen was ich für dich tun kann." Sie deutete auf einen Stuhl und wies Peter an sich darauf zu setzen. Dann stellte sie eine kleine Schale mit Kräuteröl auf den Tisch.
"Was? Nein Sarah, das ist wirklich nicht notwendig." Sagte er.
"Dein Vater, mein Meister," betonte sie, "meint es ist notwendig. Also setz dich jetzt endlich hin."

Sie grub ihre Kniekehle in die Rückseite seiner Knie. Als seine Knie zu zittern begannen, drückte sie fest in einer Rückwärts-Abwärtsbewegung auf seine Schulter. Peter plumpste in den Stuhl.
"Du hast wohl Unterricht bei den Schwestern im Krankenhaus genommen, oder?" beschwerte er sich.
Sarah schenkte ihm ein undefinierbares Lächeln. "Okay Peter, nachdem ich dich nun endlich zum Sitzen gebracht habe, zieh dein T-Shirt aus."
Peter sah sie ungläubig an. Sie hatte ihn noch nie vorher behandelt, seines Wissens nach hatte sie noch nie einen männlichen Patienten behandelt. In anbetracht ihrer Vergangenheit und ihrer Ängste hatte ihr Vater sie immer nur weibliche Patienten behandeln lassen. Und nun stand sie hier vor ihm und verlangte kaltblütig von ihm, daß er sein Shirt ausziehen sollte.

"Peter gib mir eine Pause. Ich werde nicht in Ohnmacht fallen nur wegen des Anblicks deines nackten Oberkörpers. Außerdem," sie schenkte ihm ein kleines, fast dämonisches Lächeln, "Du kannst mit jetzt in dem Moment einen Heiler nennen." Peter hatte damals genau dieselben Worte ihr gegenüber benutzt als sie in einen Kampf geraten war und sich den Rücken verletzt hatte. Was Peter damals nicht gewußt hatte, war , daß sie versucht hatte ihren Rücken vor ihm zu verstecken weil er mit Narben übersät war. Narben die ihr ihr gewalttätiger Ex-Mann in den Jahren zugefügt hatte. "Hast du Kriegsnarben, die du vor mir verstecken willst?" fragte sie ihn. Peter war total überrascht, daß sie an einem Punkt angelangt war an dem sie in der Lage war darüber mit ihm zu scherzen. Was er nicht wußte war, daß sie sich nur mit ihm dementsprechend wohl fühlte.

"Schau Peter, ich weiß, daß ich dir helfen kann. Ich dachte wir sind Freunde?" warf sie mit hochgezogener Augenbraue ein. "Laß mich dir helfen. Oder muß ich erst ein Räuber werden und dir deine Kleider selber ausziehen?" ärgerte sie ihn mit blitzenden Augen.
"Ich sehe dein Sinn für Humor ist zu dir zurück gekehrt," meinte Peter lustig. "Okay, ich gebe auf." Er schälte sich aus seinem Shirt. "Tu dein Bestes."

Sarah trat hinter seinen Stuhl und ließ etwas Öl in ihre Hände fließen. Sie rieb schnell ihre Hände aneinander um das Öl anzuwärmen und begann dann Peters Schultern zu kneten. "Wow, du bist wirklich steif," bestätigte sie. Peter ächzte nur. Sarah massierte weiter die angespannten Schultern.
"Deine Hände sind tatsächlich heiß," kommentierte Peter.
"Gut, das sollen sie auch sein. Stell sicher, daß du das auch deinem Vater mitteilst. Er hat mit mir die letzten paar Wochen daran gearbeitet." Caine hatte mit ihr trainiert wie sie es erlauben konnte, daß heilende Wärme aus ihren Händen fließen konnte.

"Wer bekommt eigentlich die Rückenmassage während diesen Sitzungen?" wollte Peter wissen.
"Weshalb? Dein Vater natürlich."
"Natürlich. Hey, wenn du das nächste Mal jemanden zum Üben brauchst, ich bin verfügbar."
Sarahs Hände kümmerten sich weiter um Peters Körper und er begann sich zu entspannen. Sie erlaubte ihren Hände seine Schulter entlang zu gleiten, sie stoppte als sie auf eine Narbe an seiner rechten Schulter traf. "Weißt du was? Du hast ja tatsächlich auch Kriegsnarben," kommentierte sie. "Willst du mir darüber erzählen?"
"Da gibt es nicht viel zu sagen," sagte er, "So ist eben das Leben als Cop. Es ist eine Schußwunde. Diese eine ist eine Erinnerung an einen alten Feind meines Vaters." Peter stöhnte als Sarahs Hand einen besonders wunden Punkt berührte. "Bitte kein Reden mehr Sarah. Hör bloß nicht auf. Skalany hat recht: Du hast magische Hände."

Sarah kicherte, freute sich über Peters Reaktion. "Ist es das was Mary Margret über mich erzählt?" Sie arbeitete für einige Minuten weiter, dann stoppte sie. Peter murmelte einen Protest. "Leg dich hin Peter. Ich möchte daß du dich auf den Boden legst damit ich auch den Rest deines Rückens bearbeiten kann."

Peter sprang praktisch aus dem Stuhl und legte sich schnell mit dem Gesicht nach unten auf den Boden. Sarah kniete neben ihn und begann die Muskeln entlang seines Rückgrats zu bearbeiten.
"Du bist phantastisch!" murmelte er.
Sarah lächelte. Sie war froh darüber auch endlich einmal etwas für Peter tun zu können. Er hatte so viel für sie getan, sie würde ihm das niemals alles zurück geben können.
"Warte bis du meine Rechnung bekommst," ärgerte sie ihn.

Peter schenkte ihr ein schwaches halbes Lächeln. Seine Augen waren geschlossen und er driftete in einen sehr friedvollen Zustand. Das war definitiv besser als Meditation. Er bekam nur Teilweise mit, daß sie mit etwas Probleme hatte.
"Ähem Peter? Es gibt einen einfacheren Weg für mich, wenn es dir nichts ausmacht?" fragte sie ihn.
"Natürlich, was auch immer," Peters Stimme verlor sich träge. Er wollte nicht reden, er wollte nicht denken, er wollte nur die Empfindungen ihrer warmen Hände auf seinen wunden Muskeln genießen. Irgendwie erschreckte er sich dann doch, als sie sich mit weit gespreizten Beinen auf seinen Rücken setzte. Sein dunstiger Verstand spielte ihm vor, daß ein sexueller Unterton in dieser Handlung enthalten war und Peter war geschockt als sein Körper prompt reagierte. Gott sei dank lag er auf dem Bauch. Würde Sarah das entdecken, würde sie total erschreckt in ihr eigenes Appartement fliehen und er würde nie wieder so eine wundervolle Rückenmassage bekommen. Reiß dich zusammen Peter, sagte er sich. Du hast wohl zu lange keine Frau mehr gehabt. Vielleicht sollte ich mit Jordan wieder etwas anfangen. Er dachte nur eine Minuten darüber nach. Auf keinen Fall!

Seine Gedanken wurden rüde unterbrochen als Sarah mit neuer Energie begann seine Muskeln zu massieren. "Autsch, hey vorsichtig!" protestierte er.
"Tut mit leid Peter. Ich habe dir gesagt, daß ich so einfacher arbeiten kann. Ich werde versuchen dir nicht zu viel Schmerz zu bereiten."
"Du brauchst keine Kung Fu Lektionen. Du hast so viel Kraft in deinen Händen, daß du jemanden damit glatt in zwei Teile reißen könntest. Oder sie nur schubsen und damit umbringen." Witzelte er mit ihr. Peter beschloß mit dem Reden aufzuhören. Es störte ihn nur und hielt ihn davon ab sich komplett zu entspannen. Bald schienen unter ihren talentierten Händen all seine Probleme nicht mehr zu existieren.

Sarah erkannte, daß Peter schließlich in einen tiefen Schlaf gefallen war. Sie wußte, es war ihm nicht bewußt wie wertvoll er ihr geworden war. Das war der einzige Mann in ihrem Alter bei dem sie sich vollkommen sicher fühlte. Er wußte Dinge über sie, die Sarah noch immer zusammen zucken ließen wenn sie nur daran dachte. Er hat eine reizende Seele dachte sie.
Sie lehnte sich über ihn und hauchte ihm einen Kuß auf die Stirn. Sarah mochte Alptraumhafte Erfahrungen mit Männern in der Vergangenheit gemacht haben, aber sie konnte sich immer noch an so einer tollen Figur wie Peter sie hatte erfreuen. Sie errötete bei ihren Gedanken. Mit einem leisen Seufzen erhob sie sich und schaute nach den Pflanzen, sie wußte daß sie niemals eine liebevolle Beziehung mit einem Mann haben würde, schon gar nicht mit so einem tollen Mann wie Peter. Ihre Mutter hatte ihr immer gesagt, daß wenn Wünsche Pferde wären, die Bettler reiten würden. Manchmal war es am besten Wünsche ungewünscht und Träume ungeträumt zu lassen. Trotzdem schmerzte es nicht weniger. Sie ließ Peter schlafend auf dem Flur zurück nachdem sie eine Decke über ihn ausgebreitet hatte.

Caine betrat sein Appartement, überrascht daß sein Sohn schlafend auf dem Flur lag. Sein Lehrling war nicht sichtbar, daher wußte er, daß sie sich auf der Terrasse befinden mußte. Es war ihr Lieblingsplatz in dem Gebäude. Meist konnte sie dort gefunden werden nachdem sie ihre Arbeiten erledigt hatte, sie kümmerte sich um die Pflanzen, las ein Buch oder genoß einfach den Sonnenschein. Caine fragte sich wie sie mit den harten Winter zurecht kommen würde. Er betrat die Terrasse wo er sie antraf.

"Ich sehe du hast es geschafft Peters Steifheit verschwinden zu lassen." Meinte er.
Sarah gluckste als sie zu Peter hinüber linste, der noch immer alle Viere auf dem Boden von sich streckte. "Ich denke schon," erwiderte sie. "Er war wirklich sehr steif. Sämtliche Muskeln waren verknotet. Hast du eine Idee was ihm Probleme macht?"
"Hast du ihn das nicht selber gefragt?" Caine beantwortete oft Fragen mit Gegenfragen, so daß Sarah nicht über seine Antwort begeistert war.
"Ja, das habe ich, aber du weißt daß er denkt ich habe genug mit meinen eigenen Problemen zu tun als mir seine anzuhören."
Caine zuckte mit der Schulter und machte eine Geste als ob er sagen wollte: Ich werde da nicht gegen an gehen. Sarah seufzte und stampfte mit ihrem Fuß auf. Caine zog eine Augenbraue hoch. Sie begann langsam Temperament zu zeigen. Das war wirklich ein gutes Zeichen dafür, daß sie ihre Reise der Heilung fort setzte.
"Ich wünschte mir ihr würdet aufhören mich so zu behandeln als wäre ich aus Glas!"
"Sarah, du mußt zugeben, daß du völlig am Ende warst als wir dich getroffen haben," antwortete Caine.
"Aber jetzt nicht mehr!" protestierte sie. "Meister, ich habe sehr hart gearbeitet, oder nicht!?" Caine nickte. "Dann würdige das auch!" Sie drehte sich um und stürmte durch das Appartement um zu ihrem eigenen zu gelangen.

Das Geräusch einer zuschlagenden Türe brachte Peter zum Zusammenzucken, innerhalb einer Sekunde war er hellwach. Er bemerkte, daß er noch immer auf dem Boden lag und eine Decke über ihn gebreitet war. Langsam stand er auf und streckte sich, mehr als froh darüber, daß seine Muskeln nicht mehr länger steif waren.

Peter bemerkte, daß sein Vater ihn von der Terrasse aus beobachtete. "Hey Pop," begrüßte er ihn. "Ich nehme an es war Sarahs lautstarker Abgang daß ich von meinem Nickerchen erwacht bin?"
"Ja, sie war durcheinander."
"Offensichtlich. Hattet ihr eine weitere Kabbelei?"
"Nein, sie hat sich nur selber ausgedrückt. Solange sie sich auf dem Pfad ihrer Heilung befindet wird sie auch anfangen sich gegen uns zu stellen. Sie verlangt, daß wir sie nicht mehr länger so behandeln als wäre sie zerbrechlich."

Peter strich sich durch die Haare und dachte nach. Sie hatte in der letzten Zeit unheimliche Fortschritte gemacht. Vielleicht war es tatsächlich an der Zeit sie nicht mehr mit Kinderhandschuhen anzufassen. "Okay Pops, ich werde mein Bestes geben."
"Das ist alles was wir tun können Sohn. Nun erzähle mir von dem Problem mit Jordan," ermutigte ihn Caine.

Peter erzählte seinem Vater von Jordans merkwürdigem Verhalten in der letzten Zeit. Sie und Peter hatten sich vor Monaten getrennt als Caine sich in Europa befand. Jordan war nicht in der Lage gewesen Peter als Shaolin Priester zu akzeptieren. Um ehrlich zu sein waren die Dinge auch vorher schon nicht zum Besten gestanden. Aber kürzlich war Jordan Peter wieder gefolgt und ihr Benehmen störte Peters Leben immer mehr.
"Pop, sie ruft mich mitten in der Nacht an, sie hinterläßt mir seltsame Nachrichten auf meinem Anrufbeantworter und heute fand ich sogar einen Zettel von ihr in meinem Stealth. Ich sage es dir Pop, ich fühle mich so als würde ich die ganze Zeit beobachtet. Das ist nicht die Jordan die ich kannte."
"Hast du ihr klar gemacht, daß du keine Intention hast eure Partnerschaft wieder aufzufrischen?" wollte Caine wissen.
"Natürlich!" antwortete Peter entschieden.
"Vielleicht ist es Zeit deine Telefonnummer zu wechseln?" schlug Caine vor.
Peter seufzte. "Pop. Sie ist ein Cop. Sie würde die neue Nummer innerhalb von ein paar Minuten herausgefunden haben." Peter fühlte sich als ob seine Ideen zu Neige gingen. Er hatte sich bei Jordan den Mund fusselig geredet. Es schien nur, als ob nichts von dem was er sagte oder tat zu ihr durchdrang.

Einige Morgen später wanderte Sarah die Straßen von Chinatown entlang. Sie war schnell in die Angewohnheit von Lo Si und Caine gefallen. Die schlenderten auch mehrmals die Woche die Straße entlang um in Kontakt mit den Nachbarn zu bleiben.
Sarah liebte es mittlerweile in Chinatown zu leben. Es war so vibrierend und farbenfroh, so lebendig. Einfach nur durch das Spazierengehen gab es mehrere Möglichkeiten neue Leute kennen zu lernen oder alle möglichen Dinge zu sehen. Sarah hatte keine Ahnung, daß sie an diesem Morgen wesentlich mehr erleben sollte als ihr lieb war.

Obwohl Sarah keinen Plan hatte wohin sie spazieren wollte, fand sie sich plötzlich vor Mr. Lees Laden wieder. Von hier war sie vor einigen Monaten gekidnappt worden. Sarah schüttelte den Kopf um die schlechten Gedanken zu vertreiben die in ihrem Kopf umher schwirrten. Was hatte sie dazu bewogen hierher zu kommen? Dann erinnerte sie sich, daß Mr. Lees Tochter in der letzten Zeit bei Caine in Behandlung war. Vielleicht konnte Sarah mal nachschauen wenn sie schon hier war.

Als Sarah den Laden von Mr. Lee wieder verließ, brach die Herbstsonne durch die Wolken. Das half ihr wieder auf andere Gedanken zu kommen. Sie sehnte sich einfach nach Sonnenschein und freute sich überhaupt nicht auf den Winter, der bald da sein würde.
Sarah konnte Caine nun berichten, daß es Susi Lee viel besser ging. Die Verletzung an ihrem Arm, hervorgerufen durch einen Sturz von der Leiter in dem Geschäft ihres Vaters, war fast komplett verheilt.

Ein plötzlicher Krach wie Feuerwerkskörper riß Sarah aus ihren Gedanken. Feuerwerkskörper waren absolut üblich in Chinatown. Wie auch immer, laute Rufe folgten und Sarah realisierte, daß die Geräusche Gewehrschüsse waren und keine Feuerwerkskörper.
Sie schaute zu der Bank, die wenige Yards entfernt war und erblickte einen bewaffneten, maskierten Mann der aus der Bank rannte. Während Sarah ihn noch beobachtete, nahm er die Maske ab und verstaute die Waffe im Bund seiner Hose, das T-Shirt zog er darüber um die Waffe zu verstecken. Dann kam er direkt auf Sarah zu.

Im Hintergrund konnte Sarah ganz leise die Sirene der Polizeiwagen hören die auf dem Weg zur Bank waren. Da auch der Verbrecher die Sirenen hörte wollte er schon fliehen, als es ihm aufging, daß Sarah sein Gesicht gesehen hatte. Er zog die Waffe aus dem Hosenbund und zielte auf Sarah. Sie ließ sich auf den Boden fallen als sich der Schuß löste. Die Sirenen waren nun viel lauter. Der Gangster hatte keine Zeit ein zweites Mal zu schießen. Er drehte sich um und floh die Straße herunter.

Peter kam gerade aus der Dusche als das Telefon klingelte. Er wünschte sich, er hätte auf seinen Vater gehört und es nie installieren lassen. Er wurde wirklich Müde dieses Katz und Maus Spiel mit Jordan zu spielen. Peter nahm den Hörer ab, erwatete ihre Stimme zu hören. Er war ziemlich überrascht als ihn Sarahs Stimme vom anderen Ende begrüßte.
"Hi Peter, hör mir zu. Könntest du mir einen Gefallen tun? Könntest du mich von hier abholen?" fragte sie ihn.
"Dich abholen? Von wo?" Peter hatte keine Ahnung davon gehabt, daß sie heute Morgen das Gebäude überhaupt verlassen hatte. War sie so weit gegangen, daß sie eine Rückfahrt benötigte?
"Ich bin auf dem 101." Peter fühlte ein plötzliches Unwohlsein in seiner Magengegend. Er fragte sich was sie nun wieder angestellt hatte in der kurzen Zeit.
"Bist du verletzt?" fragte er.
"Peter, ich habe gesagt ich bin auf dem Revier, nicht im Krankenhaus." Ihre Stimme klang verärgert. Sie hatte seine Antwort nicht gemocht. "Übrigens," fuhr sie fort "habe ich dieses mal daran gedacht mich zu ducken."

Peter setzte sich müde auf die Kante seines Bettes. "Vor was geduckt?" Er bekam nicht mit wie das Telefon weiter gereicht wurde. Die nächste Stimme die er hörte war die von Kermit.
"Hey Kid, falls das ein Problem sein sollte, kann ich Dollface auch nach Hause bringen." Meinte er.
"Wovor geduckt Kermit!" wollte Peter seine Frage beantwortet haben und nicht einfach auf ein anderes Thema gelenkt werden. Nicht bevor er eine Antwort darauf erhalten hatte.
"Ähem, vielleicht sollten wir das besprechen wenn du hier bist." Kermit sah keinerlei Veranlassung dazu Peter am Telefon mitzuteilen, daß Jemand auf seine Lieblingsstudentin geschossen hatte.
"Kermit, was geht hier vor?" Peter strich sich durch die Haare, als er mitbekam was er da tat stoppte er damit. Bei dem Tempo das Sarah anschlug würde er innerhalb eines Jahres eine Glatze haben vermutete er.

"Dollface war heute Morgen nur Zeugin eines Bankraubes. Wir haben sie hierher gebracht damit wir ihre Aussage aufnehmen und den Kerl überführen können." Kermits leise ruhige Stimme beruhigte Peters zerfetzte Nerven. "Willst du, daß ich sie nach Hause bringe?"
"Nein Kermit. Ich werde in einer halben Stunde da sein um sie abzuholen. Versuche sie bitte solange aus Schwierigkeiten heraus zu halten." Kermit versicherte Peter, daß er sein Bestes tun würde. Peter fühlte sich ein wenig besser. Wenn Kermit auf sie aufpaßte, dann würde ihr auch nichts geschehen. Außerdem, in wieviel Schwierigkeiten konnte sie schon inmitten eines Polizeireviers geraten?

Peter betrat Kermits Büro wo er Sarah an Kermits Schulter gelehnt vorfand. Beide starrten intensiv auf den Monitor vor sich. Er räusperte sich, was beide veranlaßte zu ihm zu schauen.
"Was haben wir denn hier? Lektionen im Computerhaken?" forschte er mit einem leichten Lächeln nach, das seine Nervosität versteckte. Er wollte den Dingen warum Sarah hier war auf den Grund geben und dann nichts wie heraus hier. Auf keinen Fall wollte er Jordan begegnen solange sie hier waren.

Beide schauten mit schuldigen Gesichtern zu ihm hinüber. "Oh, nein," ächzte Peter. "Kermit, du hast mir versprochen sie aus Schwierigkeiten heraus zu halten, nicht um ihr noch mehr Wege zu zeigen Trouble zu finden." Peter verfluchte lautlos sein Schicksal und seine Vergangenheit. Er war sicher daß der Umgang mit Sarah mit ihrem Talent in Schwierigkeiten zu geraten seine Strafe war weil er dasselbe seinen beiden Vätern angetan hatte.
"Kermit hatte zu arbeiten und ich habe ihm nur zugeschaut," protestierte Sarah schnell. Peter hielt seine Hände hoch, die ihr deutlich machten, daß er diese Konversation nicht weiter ausführen wollte.

"Alles was ich will ist etwas über dein Abenteuer mit dem Bankraub heute morgen zu hören."
Sarah schaute zu Kermit und beschloß es war das Beste, daß er ihm die Geschichte erzählte. Sie bewegte sich um Kermits Arbeitstisch herum und ließ sich dort in den Stuhl fallen.
Kermit erzählte Peter alles über den Banküberfall. Wie Sarah das Gesicht gesehen hatte und der Versuch sie zu erschießen. Als Kermit zu diesem Part der Geschichte kam, schloß Peter seine Augen und schüttelte verzweifelt den Kopf. Er segnete alles, daß Sarah in der Tat mehr Aufmerksamkeit in ihre Lektionen gesteckt hatte. Sosehr sie ihn immer wieder verrückt machte, so speziell war sie für ihn auch und er wollte sie nicht verlieren, egal auf welche Weise, und schon gar nicht durch eine Kugel. Er öffnete seine Augen und blickte sie an. "Du hast mehr als glück junge Dame," sagte er zu ihr. "Schußwunden sind nicht lustig, laß es dir von Jemand sagen der sich damit auskennt."

Sarah verzog das Gesicht angesichts seiner Wortwahl. Sie haßte er wenn er sie junge Dame nannte. Sie waren im gleichen Alter, aber manchmal ließ Peter sie so fühlen als wäre sie gerade 12 Jahre alt.
Kermit fuhr mit seiner Erzählung fort. Er informierte Peter darüber, daß die dank Sarahs Hilfe in der Lage waren eine gute Beschreibung des Täter zu bekommen. Das würde ihnen hoffentlich den Weg ebnen, daß sie ihn finden konnten.

Als Kermit endete, war Peter zufrieden, daß er ihm alles erzählt, und mit nichts hinter dem Berg gehalten hatte. Peter erhob sich und hatte plötzlich eine Idee. Er beschloß Captain Simms einen Besuch abzustatten und sie über Jordan auszuquetschen, er wollte sehen ob irgend Jemand anderem auch ein Stimmungsumschwung oder dergleichen bei Jordan aufgefallen war.

"Sarah, ich muß noch ein paar Minuten mit Captain Simms reden. Besuch Skalany wenn sie um den Weg ist, rede mit Kermit, tu alles, aber bleib aus Schwierigkeiten heraus!" Sarah seufzte und schaute auf ihre Füße. Peter wußte, daß sie ihm gehorchen würde. Dann schoß er noch einen abschließende Breitseite in Richtung Kermit ab. "Und kein haken mehr!"
Sarah sah zu Kermit hinüber und verdrehte ihre Augen. Kermit unterdrückte ein Lachen. Er mochte diese junge Frau wirklich. Sicher hielt sie Peter gewaltig in Trab.

Peters Unterhaltung mit dem Captain lief darin hinaus, daß er nicht der einzige war, der sich um Jordans verändertes Verhalten Sorgen machte. Simms erzählte ihm, daß Jordans Persönlichkeitswechsel vor zwei Monaten begonnen hatte. Keiner hatte herausgefunden was mit ihr los war. Simms verriet Peter sogar, daß sie Jordan zu einem kompletten psychiatrischen Check geschickt hatte, doch der Test war Ergebnislos verlaufen. Peter vertraute Simms an, wie Jordan sich ihm gegenüber benahm und was sie tat. Beide stimmten überein, daß etwas ernstes im Gange war, aber keiner hatte eine Idee worum es sich drehte.

Als Peter das Büro von Captain Simms verließ, schlenderte er über das Revier zu Sarah, die in eine Unterhaltung mit Mary Margret und Kermit vertieft war. Sie erwiderte seine Anordnung zu ihr zu kommen mit einer Handbewegung und verließ die beiden. Peter ging in Richtung der Treppen und hielt dann scharf an als er die Person erkannte die die Treppen hinauf stürmte. Er sah sich schnell nach einem Fluchtweg um, um der Auseinandersetzung die sicherlich folgen würde aus dem Weg zu gehen. Es gab keinen Ausweg. Er holte tief Atem und wappnete sich gegen das Kommende.

Jordan enttäuschte ihn nicht. "So, so wenn das nicht Peter Caine ist? Oder heißt das nun Vater Peter Caine? Wie spricht man einen Shaolin Priester denn richtig an?" Jordans Augen waren überschattet mit Ärger. "Niemand hat dich in der letzten Zeit mit einer Frau um die Häuser ziehen sehen. Es geht ein Gerücht um, daß der große Ladykiller ein Keuschheitsgelübde abgelegt hat." Sie setzte ihre Spitzen sehr gezielt ein.
Peter strich sich in einer nervösen Geste durch die Haare und murmelte seine Standard Erwiderung. "Ich bin nicht diese Sorte von Priester." Er hatte diesen Satz schon oft von seinem Vater vernommen, aber es war das erste Mal, daß er ihn für sich selber einsetzte.

Jordan war noch nicht fertig mit ihm zu spielen. "Also was ist dann los Peter? Hast du dir eine chinesische Schönheit geschnappt, versteckst sie nun in Chinatown und läßt sie nicht hinaus?"
Zum zweiten Mal hatte Peter eine Eingebung. Ja, das war es. Wenn Jordan dachte, daß er eine Neue hatte, dann ließ sie ihn vielleicht in Ruhe.
Als wäre es abgesprochen, trat Sarah in dem Moment hinter ihn. Sie konnte nicht erkennen wer vor ihm stand, aber sie konnte deutlich die Steifheit seines Rückens erkennen. Sie streckte die Hand aus und knetete seine Schulter. "Meine ganze harte Arbeit, einfach zum Fenster hinaus geschmissen." Beschwerte sie sich.

Peter griff hinter sich, erfaßte ihre Hand und zog sie eng an seine Seite. Sie schaute zu ihm hoch, deutlich überrascht über seine Reaktion. Peter sah ihr tief in die Augen und sie konnte die stumme Bitte lesen seiner Führung zu folgen. Peter konnte nur hoffen, daß Sarah in dem Spiel genauso gut war wie Skalany es immer gewesen war.
"In der Tat, Jordan." Sagte Peter zu seiner Ex-Freundin. "Es ist irgend etwas in der Richtung. Ich möchte dir Sarah Jacobson vorstellen, der Lehrling meines Vaters und die neue Frau in meinem Leben." Sarahs Augen weiteten sich leicht, ansonsten sah man ihr nichts an, daß diese Information vollkommen neu für sie war. Sie drehte ihren Kopf zu Jordan und lächelte sie an, leicht den Kopf zur Begrüßung nickend.

Jordan betrachtete sie kritisch, beäugte sie mit bösem Blick. "Keine Chance Peter. Du willst mich gerade verkohlen. Die hier.." sie machte eine unverhohlen empörende Bewegung. "ist definitiv nicht dein Stil!"
Peter blickte zu Sarah und sah gerade noch wie ihr die Farbe aus den Wangen wich. Jordans Kommentar hatte sie getroffen. Peter konnte den Schmerz in ihren Augen erkennen. Verdammt Jordan, dachte er, das war fies. Peter fiel nur noch ein Weg ein wie er Jordan davon überzeugen konnte, daß dies hier seine Freundin war und als Bonus mußte er auch nicht länger den Schmerz in Sarahs Augen sehen.
Er beugte sich über sie, schloß seine Augen und küßte sie direkt auf die Lippen.

Sarah keuchte bei dem intimen Kontakt und wäre zurück geschreckt, wenn nicht Peters Hand im selben Moment ihren Hinterkopf umfaßt hätte und sie so am Zurückweichen hinderte. Peter nutzte das Keuchen zu seinem Vorteil und schob seine Zunge zwischen ihre geöffneten Lippen. Sarah brauchte nur eine Sekunde um sich von dem Schreck zu erholen. Dann reagierte sie in einer Art und Weise die, wie sie hoffte, wie ein leidenschaftlicher Kuß aussah. Sie schlang ihre Arme um Peters Nacken und versuchte so auszusehen als ob sie wüßte was sie tat. Sie drängte sich ihm entgegen und gewährte seiner suchenden Zunge tieferen Einlaß.

Peter wußte, daß er später dafür büßen mußte, doch in der Zwischenzeit begann es das Ganze mehr als nur zu genießen. Plötzlich hatte er das Gefühl gänzlich aus Raum und Zeit geschleudert zu sein. Als ob die Zeit einfach still stehen würde und es nur diesen einen Moment und diese Frau in seinen Armen gab. Das war eine vollkommen neue Erfahrung für ihn, etwas wobei er sich nicht sicher war wie er damit umgehen sollte. Jedoch war die Empfindung definitiv auf der angenehmen Seite.

Als Peter schließlich beschloß den Kuß zu beenden um wieder Luft zu bekommen und er seine Augen öffnete, freute er sich, daß er sein Ziel erreicht hatte. Jordan war nirgends mehr zu sehen. Er blickte Sarah in die Augen und war sich nicht sicher was er dort sah. Er war sich nicht sicher ob sie ihn umbringen würde sobald sie das 101. Revier verließen oder nicht. "Komm, nichts wie weg hier," meinte er zu ihr und zog sie an der Hand mit sich als er die Treppen hinunter hechtete.

Kermit und Skalany sahen sich an. "Oh, oh er hat es gerade getan," murmelte Skalany.
"Oh Yeah," antwortete Kermit "Hast du den Ausdruck in Jordans Augen gesehen?" knurrte Kermit böse. Er konnte sagen, daß Jordan kurz vorm Ausflippen gewesen war, als sie sie verlassen hatte. Peter sollte lieber auf sich aufpassen dachte er.
"Vergiß Jordan." Meinte Skalany. "Hast du den Ausdruck in Sarahs Augen gesehen?"
Kermit schüttelte den Kopf. Er war zu beschäftigt gewesen Jordan zu überwachen. In seiner Meinung als Ex-Söldner war es da wo der Ärger lag. "Nun, Peter Caine hat sich da wohl mehr aufgeladen als er bewältigen kann."

Als Peter den Stealth in Richtung Heimat lenkte, riskierte er einen schnellen Seitenblick auf Sarah. Sie hatte kein Wort gesprochen seitdem sie das Revier verlassen hatten. Peter wußte, er hatte eine bessere Chance mit ihr hier im Auto darüber zu reden solange sie hier mit ihm eingesperrt war. Sie konnte ihm so nicht entwischen und sie würde es nicht riskieren nach ihm zu boxen solange er am Fahren war. Humor, dachte er. Das beste ist dem allem mit Humor zu begegnen.

"Nun," begann er. "Du spielst das ‚Folge meiner Führung' Spiel gut. Du bist fast genauso gut wie Skalany darin." Er schaute erneut zu ihr herüber um zu sehen wie sie auf seine Worte reagierte. Sie ignorierte ihm.

"Sarah," es wurde Zeit das Verfahren zu ändern. "Es tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe. Laß es mich erklären. Jordan schikaniert mich wirklich sehr. Ich dachte nur wenn sie denkt, daß ich eine neue Freundin habe, sie mich in Ruhe lassen würde. Es tut mir leid, daß ich dich dafür benutzt habe," Peter machte eine Pause um zu sehen ob das eine Wirkung auf sie erzielte.

Sie hatte noch immer einen fremden, fast gefühllosen Ausdruck im Gesicht. Er fing an sich Sorgen zu machen. Hatte er sie so sehr erschreckt? Sie hatte sich nicht so durcheinander in seinen Armen angefühlt. Er hatte sie in der Vergangenheit schon in den Armen gehalten wenn sie durcheinander war, und da zitterte sie im Allgemeinen. Er dachte nicht, daß sie so eine gute Schauspielerin war, daß sie eine verängstigte Reaktion hätte überspielen können als er sie in den Armen hielt. Er streckte die Hand aus um ihren Arm zu berühren. "Sarah?"

Sie drehte ihren Kopf und schaute ihn an, als wäre er gerade aus dem Nichts aufgetaucht. Sie errötete und drehte den Kopf um aus dem Fenster zu blicken. "Ich bin noch nie so geküßt worden," flüsterte sie, so leise, daß Peter fast nicht sicher war ob sie das gerade gesagt hatte.

Als die Worte in ihn einsanken, verfluchte sich Peter so dumm zu sein. Natürlich war sie noch nie so geküßt worden. Sie war total unerfahren wenn es um diese Art von Liebe ging. Ihr Ex-Mann hatte sie nicht geliebt, hatte sie nicht behütet, er hatte sie nur benutzt für seine Spielchen. Wie konnte er sich nur so idiotisch verhalten? Peter hatte keine Ahnung was er ihr jetzt sagen konnte. So beendeten sie beiden den Trip nach Hause in Stille. Sarah flüchtete sich sofort in ihr Appartement und Peter sah sie den restlichen Tag nicht mehr.

Es war mitten in der Nacht als Peter von einem ständigen dumpfen Schlagen erwachte das aus dem Dojo unter seinem Appartement her rührte. Seine Neugier erwachte, auch wenn er keine Gefahr spüren konnte. Er beschloß nach unten zu gehen und nachzusehen. Er schlich leise die Treppe hinunter und stellte sich in den Schatten des Dojos.

Es war Sarah und sie trat unablässig gegen den Sandsack. Wieder und immer wieder. Ich bin froh, daß sie den Sandsack tritt und nicht mich, sinnierte Peter. Er beobachtete sie einige Minuten bei ihrer Tätigkeit. Sie hatte einen kraftvollen rechten Kick entwickelt, aber sie bevorzugte total diesen Fuß. Peter trat aus dem Schatten. "Benutze auch den anderen Fuß Sarah," instruierte er seine Studentin.

Sarah erstarrte. Sie hatte Peter nicht kommen gehört. Sie drehte sich um und stierte ihn an. "Mir war nicht bewußt, daß jetzt Unterricht ist," informierte sie ihn selbstgefällig.
"Jederzeit ist eine gute Zeit um zu lernen," erwiderte Peter. Er fühlte sich wohler in der Rolle des Lehrer und Schülers. "Ich habe dir schon oft gesagt, daß du mit deinem linken Fuß mehr arbeiten mußt, bis er genauso stark ist wie dein rechter!"

Sarah zog ein Gesicht. Sie schäumte vor Wut und sie wußte nicht wie damit umgehen sollte. Peter war ihr Lehrer, ihr Freund, aber sie fühlte sich von seinem Benehmen auf dem Revier von ihm hintergangen. Sie war durcheinander von ihren Emotionen. Sie drehte sich herum und nahm das Treten gegen den Sandsack wieder auf, mit Absicht den rechten Fuß benutzend.

Peter näherte sich ihr, streckte die Hand aus um ihren Arm zu ergreifen. Er war auf ihre Reaktion nicht vorbereitet. "Faß mich nicht an," zischte sie durch zusammengepreßte Zähen. Peter ließ ihren Arm nicht los. Sie standen da und starrten sich gegenseitig für einige Momente an.
Obwohl der Move klar angekündigt war, konnte Peters Gehirn das nicht akzeptieren und so wurde die Luft aus ihm heraus gepreßt als Sarah ihn in den Solarplexus trat. Peter beugte sich vorne über, schnappte nach Luft, als sie sich von ihm entfernte, außerhalb seiner Reichweite. Als er sich wieder aufrichten konnte, sah er zu seiner Studentin. Eine normalerweise sanfte Blume die ihn nun ganz unerwartet attackiert hatte. Tränen strömten über ihr Gesicht.

Peter wußte nicht was hier vor sich ging, aber diese Tränen waren ein Zeichen, daß sie Trost brauchte. Er war willens den unerwarteten Schlag gegen seinen Magen zu vergeben. Es war ganz sicher nicht weniger als er verdiente nach seinen Benehmen auf dem Revier.

Er kam auf sie zu. Sie wich zurück. Peter stoppte um nachzudenken. War das nun die Zeit für geduld oder Zeit zum puschen? Geduld war noch nie seine starke Seite, so beschloß er sie zu puschen. Er näherte sich ihr erneut. Sie tanzte um ihn herum. Es sah wirklich so aus, als würde eines ihrer Sparring Matches aufkommen, nur mit der Ausnahme, daß ihrer beiden Temperamente sich erhitzten.

"Sarah, komm schon," versuchte er sie zur Vernunft zu bringen. "Laß uns hinsetzen und es rational diskutieren." Ihre Augen blitzten ihn an. Peter war schockiert. Er hatte noch nie soviel Ärger in ihren Augen gesehen. Nun, Lo Si hatte ihn vor ihrem Kidnapping gewarnt daß Ärger oft Angst auf dem Fuße folgte. Zeit sie an die Hand zu nehmen, sagte Peter zu sich selbst, bevor einer von uns irgend etwas tut was er wirklich bereut.

Peter hatte alle Vorteile auf seiner Seite. Noch immer war er der Meister und sie der Novize. Er war größer, stärker und schneller. Er warf sich ihr entgegen und faßte sie am Arm. Sie wurde wild und benutzte seine eigenen Lektionen gegen ihn. Sie riß ihren Arm nach unten und umkreiste ihn schnell, den schwächsten Punkt findend, wo sein Daumen die anderen Finger überlappte. Sein Halt an ihr war gebrochen und sie ließ einen Schlag gegen sein Gesicht folgen, ein Schlag den sie in der letzten Sekunde abschwächte und ihn nur leicht traf.

Nun war Peter sauer. "Zögere nie," murmelte er, seine Stimme einen Kontrolle zeigend die er nicht spürte. "Du hast deinen ganze Vorteil auf einen Überraschungsangriff verloren." Er fegte ihr die Füße weg und folgte ihr auf den Boden, sie mit seinem rechten Arm quer über ihre Schultern auf den Boden pressend. Er war erstaunt über den Ärger den er fühlte. Nun war er derjenige der sich hintergangen fühlte. Sein ganzer Körper zitterte vor Selbstbeherrschung. Sarah blickte von ihrer Position unter ihm zu ihm hoch.

"Mach schon," verhöhnte sie ihn. "Tu es! Tu es!" Peter folgte ihrem Blick zu seiner eigenen Hand die mitten in der Luft positioniert war, darauf vorbereitet sie zu schlagen. Er schloß seine Augen. Lieber Gott, was dachte er sich nur dabei? Er rollte von ihr hinunter und ließ sich auf den Rücken gleiten, seine Brust hob sich vor Anstrengung. Er öffnete seine Augen nicht als er sie aus dem Dojo fliehen hörte, die Treppe zum dritten Stock hoch stürzend. Er blieb dort liegen bis sein Vater aus den gleichen Schatten auftauchte, wo er sich selbst aufgehalten hatte.

Peter setzte sich auf, als sich sein Vater neben ihn auf den Boden sinken ließ. "Pop, wie lange bist du schon da?" wollte Peter wissen.
"Lange genug mein Sohn," antwortete Caine. Peter konnte keine Verurteilung in der Stimme seines Vater erkennen, nur Ermüdung und vielleicht Sorge.
"Dann kannst du mit erklären was hier gerade passiert ist?" fragte er seinen Vater. "Weil - ich habe absolut keinen Anhaltspunkt. Aber zuerst denke ich muß ich dir etwas erzählen." Peter informierte seinen Vater darüber was auf dem Revier geschehen war. Caine begann irgendwann zu verstehen was Sarah fühlte.

"Peter, sie ist durcheinander. Sie ist sich nicht sicher wie sie die Beziehung mit dir handhaben soll, so fiel sie zurück in ihre alten Verhaltensmuster." Peter schaute seinen Vater verwirrt an. Caine versuchte er näher zu erklären. "Es gibt Verhaltensmuster rund um uns herum. In der Natur und in unserem Leben Peter. Sarah wußte nicht wie sie sich dir gegenüber verhalten sollte nachdem du sie geküßt hast. So war ihre Antwort darauf das Verhaltensmuster wieder zu beleben mit dem sie am meisten vertraut ist."

Peter begann zu verstehen. "So versuchte sie mich anzustacheln sie zu schlagen weil das das Verhaltensmuster ist das ihr Leben bestimmte?" Es hörte sich leicht verrückt für Peter an und es machte ihn krank wenn er daran dachte wie kurz er davor gewesen war ihre unausgesprochene Bitte zu erfüllen.

Caine nickte. "Super;" beschwerte sich Peter. "Nun habe ich zwei verrückte Frauen in meinem Leben." Caine legte seine Hand auf den Arm seines Sohnes.
"Mein Sohn, du mußt geduldig sein. Sarah wird es schaffen da durch zu kommen, so wie sie die anderen Krisen auch bewältigt hat durch die du ihr durch geholfen hast."
Peter war da nicht so optimistisch. Er hatte Angst, daß ihre Freundschaft durch die Ereignisse des Tages nicht mehr zu kitten war.

Einige Tage taten sie das Beste sich gegenseitig zu vermeiden. Die einzige Zeit in der sie Kontakt hatten war wenn Sarah im Dojo trainierte. Sarah sprach nur wenn Peter sie direkt ansprach. Sie verhielt sich respektvoll, aber distanziert.
Peter hatte auch das Appartement seines Vaters vermieden in dem Versuch mehr Raum zwischen sie zu bringen. Er wollte den Dingen Gelegenheit geben abzukühlen bevor er versuchte sie zu bereinigen. Er war noch immer nicht sicher, ob er alles verstand was geschehen war.

Als Kermit anfragte ob Sarah zum Revier kommen könnte, fand Peter es am besten wenn Kermit sie abholte und auch wieder absetzte. "Habt ihr, du und Dollface ein Problem?" forschte Kermit nach.
"Oh Yeah Kermit, oh Yeah."
"Es hat nicht zufällig etwas mit dem Schauspiel zu tun das du uns vor ein paar Tagen geboten hast?" Kermit und Skalany hatten darüber spekuliert welche Reaktion Peter von Sarah erhalten hatte.
"Etwas in der Art Kermit. Schau, komm einfach her und hole sie. Ich sage ihr Bescheid." Peter beendete das Telefongespräch. Er wollte wirklich nicht die Details mit Kermit besprechen. Er war wirklich sehr fürsorglich gegenüber Sarah seitdem sie sich über Kermits Ersatzgläsern verschworen hatten. Kermit war in der Lage Peter das Herz heraus zu reißen wenn er von dem mitternächtlichen Zwischenfall im Dojo erfahren würde.

Sarah wartete vor dem Dojo als Kermit seine grüne Corvair anhielt. "Hi Dollface," begrüßte er sie. "Hüpf rein."
Kermit beobachtete sie vorsichtig. Sie war definitiv nicht sie selber, aber sie sah nicht so aus als wäre sie in der Stimmung darüber zu reden. Kermit griff in seine Jackentasche und reichte ihr seine Ersatzgläser. Sie setzte sie auf, ihm ein dankbares Lächeln zuwerfend. Es half einen Freund zu haben der verstand wenn man sich einfach nur verstecken wollte.

Kermit brauchte Sarah auf dem Revier damit sie in einer Gegenüberstellung den Bankräuber identifizieren konnte. Sie hatten einen Verdächtigen in Haft auf den ihre Beschreibung zutraf. Wenn Sarah ihn identifizieren konnte, dann konnten sie ihn anklagen. Sie erkannte ihn sofort wieder. Nun mußte sie eine Zeugenaussage machen wenn er vor Gericht kam.

Kermit führte sie zum Essen aus nachdem sie das Revier verließen. Er hoffte, daß sie sich ihm bei einer Pizza öffnen würde, doch sie sprach noch immer nicht. Er mußte sie ermutigen. "Weißt du Dollface," begann er, "ich bin Peters Freund, aber ich bin auch deiner. Wenn du ein Problem hast, kann ich dir vielleicht helfen."
Kermit griff herüber und entfernte die Gläser von ihrem Gesicht bevor er seine eigenen abnahm. Sarah war überrascht über die Sorge die deutlich in seinen Augen zu lesen war. Es war ein Schritt der sie aus der Balance bringen sollte und er funktionierte. Sie seufzte schwer.

"Kermit, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll," sagte sie ihm.
Kermit umfaßte zärtlich ihr Kinn, brachte sie dazu ihm tief in die Augen zu sehen. Er sprach sanft: "Du hast dich in Peter verliebt." Enthüllte er.
Sarah gaffte ihn mit offenem Mund an als er ihr Kinn losließ. Das hatte sie nicht einmal sich selbst gegenüber zugegeben.
"Die Augen sind die Fenster zur Seele Dollface, und das ist es was deine Augen mir sagen. Den Kuß den er dir an dem Tag gegeben hat, auch wenn er vorgetäuscht war, hat dich über die Kante getrieben, richtig?"
Sarah nickte stumm und Kermit wußte nicht ob er Peter segnen oder umbringen sollte.

"Was willst du jetzt tun?" fragte er. Sie zuckte mit den Schultern.
"Hast du daran gedacht es ihm zu sagen?" Panik erfüllte ihre Augen. "In Ordnung, beruhige dich." Beschwichtigte er. "Wenn du es ihm nicht sagen willst, denn werde ich es selbstverständlich auch nicht tun."
"Kermit, ich weiß nicht ob du gehört hast was Jordan an diesem Tag von sich gegeben hat. Sie meinte ich sei nicht Peters Typ und du weißt, daß sie recht hat. Ich bin nicht gut genug für Peter." Sarah konnte ihm nicht länger in die Augen blicken.
"Du verkaufst dich unter Wert Dollface und Peter auch. Denkst du nicht, daß du das Peter entscheiden lasen solltest?"

Sarah schüttelte den Kopf. Sie konnte den Schmerz, die Ablehnung nicht riskieren. Es war einfach mit der unerwiderten Liebe zu leben als mit der Idee, daß Peter sie nicht wollte. Sie konnte die zerbrechliche Freundschaft die sie teilten nicht riskieren, eine Freundschaft von der sie sicher war sie in jener Nacht im Dojo zerstört zu haben.

Kermit begleitete Sarah in den Dojo als sie zu Hause ankamen. Sie waren beide überwältigt von dem Anblick der sich ihnen bot. Peter und Caine arbeiteten an Formen unter den aufmerksamen Augen von Lo Si. Die beiden zu beobachten wie sie graziös über den Boden des Dojos flogen war ein Erlebnis. Peter war der Tiger - rohe Kraft, und Caine war der Kranich - anmutige Schnelligkeit.
Kermit war fasziniert. Sarah berührte ihn am Ärmel. "Sie sind wirklich etwas besonders, nicht wahr?" wisperte sie um die beiden Männer nicht zu stören. Kermit nickte. Es war eine Schönheit in den Formen die Kermit noch nie zuvor gesehen hatte.

Als das Paar geendet hatte, verbeugten sie sich voreinander. Lo Si kommentierte: "Das war wunderbar!" sagte er zum Vater und Sohn Team. Sie verbeugten sich in Antwort auf Lo Sis Lob, dann bemerkten sie, daß sie ein größeres Publikum hatten. Peter und Caine verbeugten sich vor Kermit und Sarah, da Kermit der Vorführung applaudierte. Sarah erwiderte die Verbeugung gegenüber ihren beiden Lehrern.

Lo Si spazierte zu Sarah. "Ah Sarah," wandte er sich an. "Genau die Person die ich gesucht habe. Dieser Brief kam heute für dich an." Lo Si zog einen Umschlag aus seinem Ärmel und überreichte ihn Sarah. Mittlerweile hatten auch Caine und Peter die Gruppe erreicht.

Sarah nahm den Brief von Lo Si entgegen und las den Absender. Ihre Hände begann zu zittern. Sie entfernte sich um den Brief zu öffnen. All ihre Freunde beobachten sie mit Sorge. Sie bemerkten wie das Blut aus ihrem Gesicht wich als sie den Brief las. Sie sah zu ihnen herüber. Nun zitterte sie am ganzen Körper. "Nein!" schrie sie. "Nein, nein, nein!" Sie warf den Brief auf den Boden und stürmte an der überraschten Gruppe vorbei, ihren Abgang nur einen Moment unterbrechend um mit geballten Fäusten gegen den Sandsack zu schlagen als sie an ihm vorüber kam.

Sie ließ vier verwirrte Männer hinter sich. Kermit ging zu dem Brief, hob ihn hoch und las ihn während er zu der Gruppe zurück kehrte. Sein Gesicht straffte sich und er reichte den Brief zu Peter. Peter schüttelte den Kopf als er den Inhalt las der Sarah hatte hinaus stürmen lassen. Caine legte seine Hand auf Peters Arm. "Was steht drin?" wollte er wissen. Peter blickte zu seinem Vater.

"Dieser Brief stammt vom Parole Board, Pop. Frankie ist aus dem Gefängnis entlassen worden." Nun verstanden alle Sarahs Reaktion. Ihr Ex-Mann, der im Gefängnis saß weil er sie fast zu Tode geprügelt hatte war nun irgendwo da draußen auf der Straße.

Peter stapfte in Richtung der Treppen, aber Kermit streckte einen Arm aus um ihn daran zu hindern. "Ich werde gehen." Informierte er Peter, sein Ton machte deutlich, daß er für eine Diskussion nicht zugänglich war. Er nahm zwei Stufen auf einmal auf dem Weg zu Sarahs Appartement im dritten Stock.

Kermit hielt vor der Türe an. Es hörte sich an, als ob ein Tornado im Inneren wütete. <Das ist gut Dollface,> dachte er, <laß den Ärger heraus. Zorn erhält dich am Leben.>
Er ließ sie noch einige Minuten weiter wüten bevor er ohne anzuklopfen ihre Wohnung betrat.
Der Krach hatte ihn nicht darauf vorbereitet was er vorfand. Sarah hatte zwei Löcher in die Gipsplatten geschlagen. In der Mitte der zwei Löcher war ein blutiger Streifen als sie einen Nagel getroffen hatte. Sie war zu einen Häuflein Elend auf dem Flur zusammen gesunken.

Kermit hob sie vom Boden hoch und ließ sich mit ihr auf dem Bett nieder. Er lehnte sich mit dem Rücken an das Kopfbrett und hielt sie in den Armen. Sie hatte nach ihrem Angriff auf die Wand, keine Energie mehr um gegen ihn zu kämpfen, so tolerierte sie den Kontakt.

Kermit wiegte sie hin und her während er sich genau überlegte was er mit ihrem Ex-Mann anstellen würde wenn er wirklich blöd genug war in der Nähe aufzutauchen. Er hatte die Narben auf ihrem Rücken gesehen und auch die Bilder welche die Polizei gemacht hatte als sie ins Krankenhaus gekommen war. "Söldnerregeln Dollface," flüsterte in ihre Haare. "Oh Yeah."

Peter erschien im Türrahmen und betrachtete kurz den Schaden den Sarah mit der Wand angerichtet hatte. Er war nicht glücklich über den blutigen Streifen darauf. Sie hatte sich offensichtlich selbst verletzt. Er fragte sich ob sie ihre Knöchel gebrochen hatte wo sie dummerweise den Nagel getroffen hatte. Er dachte nicht, daß sie soviel Zorn in sich hatte. Dann dachte er an ihren Rücken und all die Narben. Sie hatte ganz gewiß jedes Recht ärgerlich zu sein.

Er drehte sich um, um nach Sarah zu sehen und sein Magen versteifte sich über die gemütliche Szene vor ihm. Er war nicht auf die Emotionen vorbereitet die sich in seinen Verstand und sein Herz brannten.

Kermit entdeckte die Flamme der Eifersucht in Peters Augen als dieser sah wie er Sarah streichelte. <Oh, ho,> dachte Kermit. <Vielleicht sind Sarahs Gefühle letztendlich gar nicht so einseitig.> Es würde Peter gut tun eine weile in seiner Eifersucht zu schmoren.

Er sah auf die Frau in seinen Armen hinunter. Ihr Wutanfall hatte sie erschöpft und sie war, sicher in seinen Armen, eingeschlafen. Er drückte seine Wange an ihre Stirn und strich dann sanft über ihre Haare. Peter Caine ist nicht der einzige der eine Show abziehen kann, dachte Kermit selbstgefällig.

Er blickte zu Peter hinüber und tat so, als würde er ihn gerade erst entdecken. Er legte einen Finger an seine Lippen um ihm mitzuteilen, daß Sarah eingeschlafen war. Er glitt langsam hinter Sarah hervor und ließ sie auf ihr Bett sinken. Dann nahm er eine Decke und breitete sie über ihr aus. Er stoppte um sie auf die Stirn zu küssen bevor der den Raum überquerte wo Peter mit einem verkniffenen Gesichtsausdruck stand.

"Dein Vater soll sich ihre Knöchel später mal anschauen," sagte er zu ihm. "Die Blutungen haben gestoppt, aber sie hat es ziemlich übertrieben. Ich glaube nicht, daß sie gebrochen sind." Kermit wollte gehen, aber Peter stoppte ihn indem er seine Hand auf Kermits Arm legte. Kermit blickte auf die Hand, dann zurück zu Peter, der sie hastig zurück zog.

"Kermit, du mußt etwas für mich erledigen." Meinte Peter. "Eigentlich ist es für sie." Er nickte in Richtung Sarah.
Kermit fühlte sich schlecht, daß er seinen Freund widerstreitig gemacht hatte. "Peter, du weißt ich tue alles für dich und für Sarah. Was brauchst du?"
"Ich möchte, daß die dich in den Computer des Strafbüros einhackst und Lo Sis Adresse löschst. Sarah war schlau genug seine Adresse anzugeben, aber das ist immer noch zu nahe für ihre Sicherheit. Ich möchte nicht, daß dieser Abschaum sie findet wenn wir es vermeiden können." Peter übergab Kermit den Brief und den Umschlag.

Kermit nahm die Papiere von Peter entgegen. "Vollständig, Kid." Er blickte zu der schlafenden Sarah. "Dann hast du das gleiche Gefühl im Bauch wie ich auch?" fragte er.
"Oh Yeah Kermit. Er wird zu ihr kommen wenn er sie finden kann."
Kermit seufzte. "Ich werde die Einträge löschen sobald ich im Revier bin." Er lief in den Flur, dann drehte er sich noch einmal zu Peter um. "Paß auf sie auf Peter. Sie ist zu wertvoll um sie zu verlieren." Er drehte auf dem Absatz herum und war verschwunden.
"Das hast du richtig erkannt Kermit," sprach Peter in den leeren Raum wo sein Freund gestanden hatte.


Sarah erwachte als Peter neben ihr auf dem Bett saß und einen Verband um ihre geschwollen rechten Knöchel schlang. "Autsch, das tut weh," beschwerte sie sich.
Peter sah mit einem halben Lächeln zu ihr. "Das passiert wenn du auf Wände einschlägst." Er senkte seine Stimme als ob er etwas mit ihr aushecken wollte, lehnte ein wenig näher zu ihr und flüsterte: "Das nächste Mal wenn du so etwas vorhast, dann finde zuerst heraus wo sich die Nägel befinden, Hwa-ren."
Sie lächelte zurück, erleichtert weil er ihren Spitznamen benutzt hatte. Er hatte sie schon seit Tagen nicht mehr so genannt. Er hielt einen Schokoladenriegel hoch. "Außer dem Verband, bringe ich noch ein anderes Friedensangebot." Er schwenkte den Riegel vor ihrem Gesicht.

"Wo hast du den denn her?" kicherte sie, bei sich denkend, daß der Riegel ihr sehr bekannt vorkam. Sie mußte zugeben, daß sie leicht mit Schokolade bestochen werden konnte.

"Ich weiß alles über dein geheimes Versteck. Manchmal falle ich darüber her wenn du nicht da bist und ich eine Imbißattacke habe." Erklärte er. Sarah versteckte ihr Schokoladen Besessenheit vor Caine, sie fürchtete seine Mißbilligung vor ihren nicht Ernährungsmäßigen Snacks.

"Hast du den Brief gelesen?" Sarah war neugierig.
"Yeah, wir haben ihn gelesen Sarah. Wir wollten wissen was dich so aus der Bahn geworfen hat." Peter wußte, daß sie zu einer Einigung kommen mußten. Sie mußten die Dinge bereinigen die zwischen ihnen standen.

Sarah verstand was Peter nicht laut aussprach. Sie konnten es sich nicht leisten sich zu bekämpfen, nicht jetzt. Ihre Sicherheit konnte sehr gut von ihrem Verhältnis abhängen und dem was sie von Peter lernte. Frankie war dort draußen und er würde sie suchen. "Peter, ich möchte, daß du meinen Trainingsplan erhöhst." Sie fragte ihn nicht, sie teilte es ihm mit.

Peter erkannte, daß der Ärger der ihre Wand nieder gerissen hatte sich in Angst umwandelte. Er streckte die Hand aus und strich ihr über die Wange. "Sarah, er wird dich nicht finden." Sarah begann zu plappern und ihn zu unterbrechen, doch Peter fuhr fort: "Und selbst wenn es ihm gelingt, du hast mich, Pop, Lo Si, Himmel, du hast jetzt sogar Kermit um deinen kleinen Finger gewickelt." Peter quälte sich noch immer mit dem Anblick wie Kermit sie gehalten hatte, in einer Art und Weise wie er es nur mit ihr gemacht hatte, aber er war nicht bereit ihr das zu erzählen. "Wir werden nicht zulassen, daß es ihm gelingt in deine Nähe zu kommen." Versicherte er ihr.

"Peter, keiner von euch kann mich 24 Stunden am Tag beschützen. Es ist einfach nicht möglich. Bitte!" sie bat ihn. "Bitte Peter. Ich möchte in der Lage sein mich selbst zu verteidigen." Peter konnte die Logik hinter ihrer Argumentation sehen und stimmte zu mit ihr intensiver zu trainieren.


Sarahs Knöchel brauchten eine Woche um soweit abzuheilen, daß sie mit der rechten Hand wieder zuschlagen konnte. Peter benutzte ihre Verletzung zu seinem Vorteil indem er sich gnadenlos der linken Hälfte ihres Körper widmete und ihn trainierte. Er war fest entschlossen sie soweit zu trainieren, daß sie in Balance war und aufhörte ihre rechte Seite zu favorisieren.

Strahlender Sonnenschein strömte in Peters Zimmer als er sich umdrehte um auf den Wecker zu schauen. Er stöhnte. Es war 7 Uhr. Sarah würde schon im Dojo auf ihn warten. Dieser Intensive Trainingsplan von ihr brachte ihn noch um. Eine Dusche mußte warten, nach seinem Training mit ihr würde er sie eh brauchen. Er zog eine Hose und ein Shirt an, schlüpfte in seine Schuhe und eilte nach unten.

Sarahs Stimme begrüßte ihn als er den Dojo betrat. "Peter, hast du Schuhe an?" Sarah neigte dazu barfuß durch das gesamte Gebäude zu wandern.
"Ja, warum?" fragte er.
"Weil wenn du keine anhast, du dir den Fuß so wie ich aufschneiden wirst." Erklärte sie.
"Was?" Peter überquerte den Dojo zu dem Platz wo Sarah auf dem Boden saß, ihren Fuß in den Schoß gelegt. Auf seinem Weg kickte er einen Stein am Boden, der durch die Scheibe des Dojos geworfen worden war. Überall war Glas verstreut. Peter war verärgert. Wer hatte einfach das Fenster eingeschlagen? Sie waren alle in der Gemeinde anerkannt und spielten eine vitale Rolle in der Nachbarschaft. Peter konnte an Niemanden denken, der ihr Gebäude vandalisieren wollte.

Peter setze sich neben Sarah und schaute sich ihren Fuß an. Sie hatte einen schmalen Schnitt über einen Inch auf der Fußsohle. Er war nicht tief, so mutmaßte Peter, daß es nicht schlimm war. Er holte den kleinen erste Hilfe Kasten den er im Dojo aufbewahrte und bandagierte ihren Fuß. Er wurde immer geübter in Erste Hilfe.
"Nun, es sieht so aus, als ob du die nächsten Tagen die Kicks mit dem linken Fuß machen mußt," Peter grinste als sie stöhnte. "Beweg dich jetzt nicht. Ich werde dir Schuhe holen und dann räumen wir dieses Durcheinander auf.

Peter und Sarah beschlossen das Morgentraining ausfallen zu lassen. Nachdem sie das gebrochene Glas weggeräumt hatten, half Sarah Peter ein Brett über das Loch zu legen. Peter würde später einen neue Fensterscheibe kaufen.
"Möchtest du mit mir Frühstücken?" fragte Peter.
"Sicher, das hört sich gut an," stimmte sie zu. "Hast du etwas bestimmtes im Sinn?"
"Der kleine Platz an der Ecke wo Pop und Lo Si ihren Tee trinken macht ein ganz gutes Frühstückssandwich."
"Das wußte ich nicht. Weiß du was? Wir machen uns beide zurecht und treffen uns dann draußen." Peter stimmte zu, er brauchte definitiv eine Dusche bevor er irgendwohin in die Öffentlichkeit ging.

Das flüchtige Frühstück lag zurück. Die Chinesen beeilten sich in nichts. Das war eines der Dinge die Peter am meisten mochte in seinem neuen Leben in Chinatown. Das Leben hier ging langsamer voran als in der Stadt. Peter kümmerte sich um seine zweite Tasse Kaffee; Sarah war ein überzeugter Teetrinker. Sie paßt so gut zu meinem Vater sinnierte Peter. Manchmal konnte er etwas von Caines Manierismus in ihr entdecken. Sarah betrachtete alle Menschen die vor ihnen an der Straße entlang gingen, Peter betrachtete sie.

Er war durcheinander von seinen Gefühlen als er um sie besorgt war, besonders der eifersüchtige Zwischenfall mit Kermit machte ihm zu schaffen. Seitdem hatte er versucht alles zu verstehen. Er begann zuzugeben, daß er an ihr interessiert war, aber er war ängstlich diese Gefühle auszuleben. Er hatte keine Ahnung ob sie auch ein wenig an ihm interessiert war. Selbst wenn sie es wäre, es würde nicht klappen, das war doch genau der Fall worüber sie besorgt war, sie würde nur verletzt werden und Peter wollte ihr das nicht antun. Peter beschloß nicht weiter darüber nachzudenken. Er würde nur Kopfschmerzen davon bekommen. Er fuhr fort Sarah zu beobachten während sie die Leute beobachtete.

Plötzlich versteifte sich Sarah und holte scharf Luft. Peter war sofort in Alarmbereitschaft. "Was ist los Sarah?" wollte er wissen, sich nach Anzeichen von Schwierigkeiten umsehend.
Sie antwortete ihm zögernd: "Ich dachte ich habe Frankie gesehen, aber ich muß es mir wohl eingebildet haben." Peter suchte die wachsende Menge ab die um die Ecke des Cafés kamen. Kermit hatte Peter Frankies Fotos gegeben der sie seinem Vater und Lo Si weiter gereiht hatte, so daß sie alle wußten wie er aussah wenn sie nach ihm Ausschau hielten. Er sah Niemanden in der Gegend der dem Foto entsprach, das sich in seine Erinnerung eingebrannt hatte. Trotzdem wollte er auf Nummer sicher gehen. Er beschloß, sie nach Hause zu bringen und dann dem 101. einen Besuch abzustatten.

Peter begann seinen Runde auf dem Revier indem er bei Captain Simms Bürotüre anklopfte. Sie rief ihn hinein und begrüßte ihn. "Peter Caine, was kann ich für sie tun?" fragte sie ihn. "Ich nehme an, das ist kein Höflichkeitsbesuch." Peter schüttelte den Kopf. "Geht es um Jordan?"

"Nein, tatsächlich benimmt sich Jordan im Moment gut seitdem sie annimmt, daß ich eine neue Freundin habe. Es geht um Sarah Jacobson." Erklärte Peter kurz die Situation. Simms stimmte zu Frankie Jacobsons Fotos auf dem morgigen Treffen herum zu zeigen, um alle Cops des 101. vor einer potentiellen Gefahr zu warnen. Wenn er gesehen werden würde, dann würde sie Peter sofort benachrichtigen. "Danke Captain, ich weiß das sehr zu schätzen."

Sein nächster Stop war an Kermits Türe. Er beriet sich mit Kermit von der möglichen Sichtung von Frank am frühen Morgen.
"Wie nimmt es Dollface auf?" Kermit war besorgt.
"Sie scheint soweit in Ordnung zu sein, Kermit. Sie ist sich nicht absolut sicher, daß sie ihn gesehen hat. Sie meint wirklich es war Einbildung."
Kermit lugte zu Peter über die Gläser hinweg. "Und du denkst?" ermutigte er.
"Mein Gefühl sagt mir, sie hat ihn gesehen Kermit. Ich glaube daß er hier ist und ich denke wir finden ihn besser bevor er Sarah findet." Peters Gesicht war düster. "Ich hatte ein zerbrochenes Fenster heute morgen im Dojo. Irgend Jemand hat einen großen Stein durchgeworfen."
Kermit zog eine Augenbraue nach oben. "Nun Peter, ich werde meine Augen offen halten während ich auf der Straße bin. Wenn er hier ist, dann werden wir ihn finden."

Skalany fing ihn ab, als er aus Kermits Büro trat. "Peter Caine, genau die Person die ich sehen wollte," sagte sie.
"Also Skalany, was willst du?" Er wußte von ihrem Gesichtsausdruck her, daß sie etwas wollte. Sie zog einen Stapel von Karten für den Polizei Wohltätigkeits- Ball heraus. Peter ächzte.
"Komm schon Peter, obwohl du kein Cop mehr bist, lassen wir dich noch immer an unserem Tisch sitzen." Triezte sie ihn. "Dein Vater kommt auch," versuchte sie ihn zu überreden.
Peter sah sie mit einem Lächeln an. "Und ich nehme an, daß er mit dir dahin geht?"
"Kennst du andere weibliche Cops mit denen er sich trifft? Falls ja, dann spuck es besser aus!"
"Nein, du bist der einzige weibliche Cop mit dem mein Vater herum hängt," versicherte er. "Skalany, ich treffe mich im Moment mit Niemanden, wenn soll ich mitbringen?"
"Das war hier nicht die Frage Peter," neckte sie ihn. "Und ich sah dich wie du eine hübsche junge Frau geküßt hast, direkt dort," Sie zeigte in Richtung Treppe. "vor ein paar Wochen." Sie übersah nicht das Erröten, das sich über Peters Gesicht ausbreitete. Kermit hatte recht, da ging etwas vor. Sie puschte Peter ein wenig härter. "Ich hörte von diesem Ding mit ihrem Ex-Mann, Peter. Meinst du nicht, daß dieser Ball jetzt genau die richtige Ablenkung ist die sie braucht?"

Peter strich sich durch die Haare. Skalany konnte sich festbeißen wie ein Terrier an einem Knochen wenn sie etwas erreichen wollte. Vorher würde sie ihn nicht aus den Klauen lassen, nicht bevor er ihr Tickets abgekauft hatte. So gab er lieber nach und vermied den Ärger. "Okay Skalany, gib mir zwei Tickets."
Mary Margret grinste tiumphiernd. Sie konnte den Sieg in der Luft riechen. Sie gab ihm die Tickets und nahm sein Geld. "Oh Yeah Peter, es gibt auch noch etwas anderes. Jody hat das für dich hinterlassen. Sie wollte es dir selber geben, aber sie mußte arbeiten." Sie nahm einen schmalen Umschlag von ihrem Schreibtisch. Sie konnte nicht erwarten sein Gesicht zu sehen wenn er die Karte las.
Peter blickte auf den Umschlag er war an Peter Caine mit Gast adressiert. Er warf Skalany einen Blick zu. "Was ist das?"
"Warum öffnest du ihn nicht und siehst nach?"

Peter öffnete sie Karte und las den Inhalt. Sein Mund klappte auf und seine Augen weiteten sich vor Überraschung als er las, daß er zu einer Verlobungsparty von Jody Powell eingeladen war. Skalany begann zu lachen.
"Junge ich bin wirklich weit weg vom Schuß," stellte Peter fest. "Wann ist das alles passiert?"
"Sie begann sich mit diesem Kerl zu treffen kurz bevor du die Einheit verlassen hast, Peter." Informierte sie ihn. "Warte bis du sie zusammen siehst. Sie lieben sich wirklich."
Peter freute sich für Jody. Vielleicht eines Tages, vielleicht, sinnierte er. Skalany unterbrach seine Gedanken. "Und bringe Sarah mit Pete. Das Mädchen braucht einige soziale Kontakte. Auf diesem Weg kann sie vor dem Ball ihre gesellschaftlichen Verhaltensweise aufpolieren.
"Ja Madam." Salutierte er. Er sah auf seine Uhr. "Ich muß mich beeilen Skalany. Ich habe eine Klasse in einer halben Stunde. Sag Jody, daß ich dort sein werde. Das möchte ich um nichts auf der Welt verpassen."

Es war früher Nachmittag als sich Peter auf die Suche nach Sarah machte. Er erwartete sie in der Apotheke zu finden, aber sein Vater informierte ihn darüber, daß sie ausgegangen war. Peter war leicht verärgert. "Sie ist alleine ausgegangen Pop?" forderte er seinen Vater heraus.
Sie trifft sich mit den Kindern im Park Peter. Sie wird sicher nicht alleine sein." Caine konnte Peters Besorgnis nicht übersehen.

Sein Vater versäumt komplett den Hauptpunkt. "Pop, diesen Morgen dachte sie, sie hätte Frankie hier in Chinatown gesehen. Ich möchte nicht, daß sie ohne Jemanden von uns alleine auf die Straßen geht. Okay?" Caine nickte. Er wußte, daß zu Peter kein durchkommen war, wenn er sich in solch einer Stimmung befand.

Peter wechselt abrupt das Thema. "Ich habe gehört du begleitest Mary Margret zum Wohltätigkeitsball dieses Jahr?" versuchte er seinen Vater fest zu nageln.
Caine nickte erneut. "Ja, das werde ich," Er starrte intensiv in Peters Augen bis dieser weg blickte. "Und du mein Sohn?"

Wie macht er das nur? Staunte Peter. Er kann direkt in mich hinein sehen. Peter seufzte. Er konnte es genauso gut seinem Vater gleich mitteilen und es so aus dem Weg schaffen. "Ich beabsichtige Sarah zu fragen ob sie mit mir kommen will." Er warf es wie eine Herausforderung heraus, seinen Vater zu einem Kommentar herausfordernd. Caine lächelte seinen Sohn an, verweigerte geködert zu werden.

"Das ist eine tolle Idee Peter. Ich bin sicher Sarah wird der Ball gefallen."
Es war nicht die Antwort die Peter erwartet hatte. Er schüttelte nur den Kopf. Würde er je diesen komplizierten Mann verstehen der sein Vater war? Peter zweifelte daran. "Ich gehe in den Park Pop. Ich sehe dich später."
Peter verließ seinen Vater der leise in sich hinein lachte. Vielleicht gab es trotz allem noch Hoffnung für Peter.

Peter fand Sarah an einen Baum gelehnt vor. Sie las ein Buch umgeben von einem Kreis von Kindern. Er schlich sich hinter sie und setzte sich an die entgegengesetzte Seite das Baumes um zuzuhören. Sie las aus einem dicken Buch vor und Peter erkannte schnell, daß er sich um das letzte Kapitel von Robin Hood handelte.

Ihre Stimme war angefüllt mit Emotionen und die brach als sie das Ende von Robin vorlas wie er in den Armen seines geliebten Freundes Little John starb. Peter schielte um den Stamm herum. Einige der Kinder wischten sich offen Tränen von den Augen. Wow, kann sie eine Story vorlesen dachte Peter.
Er hörte sie das Buch zuschlagen und sie wartete in Ruhe darauf daß die Kinder den Tod ihres Helden aufnehmen konnten den sie zu lieben gelernt hatten. "War das nicht eine fantastische Story?" fragte sie die Kinder. Peter hörte die Stimmen Zustimmung murmelnd in Übereinstimmung mit ihrer Einschätzung.

"Was wirst du uns als nächstes vorlesen Hwa-ren?" hörte er eine dünne Stimme eifrig fragen.
Sarahs Lachen dröhnte durch seine Seele. "Ich weiß es noch nicht Ti Lo. Ich habe mich noch nicht entschlossen. Laß dich einfach überraschen. Nun, warum geht ihr nicht eine weile Spielen und dann essen wir ein par Kekse." Sie scheuchte die Kinder in Richtung Spielplatz. Sie rannten fröhlich weg, zwar hatten sie die Story genossen, aber nun waren sie froh über die Gelegenheit aufzustehen und zu rennen.

Peter rollte sich um den Baumstamm herum, erschreckte Sarah. Sie keuchte. "Peter Caine, du weißt ich hasse es wenn du das tust." Beschwerte sie sich als Peter sich auf den Bauch legte, das Kinn in seine Hände gestützt.

"Kann ich einen Keks haben, Hwa-ren?" fragte er, ein schelmisches Lächeln im Gesicht.
"Nein, du warst kein braver Junge," äffte sie ihn spöttisch nach. Peter lachte. Das war die Sarah die er anfing zu lieben.
Er gefror. Liebe? War das möglich? Er hatte sie noch nie wirklich geküßt. Der eine Kuß auf dem Revier zählte definitiv nicht. Liebe? Peter schob den Gedanken zur Site. Es gab so viele Dinge die noch nicht im Lot waren. Die Gedanke mußte warten und mit ihm später umgegangen werden beschloß Peter.

"Das war eine ungewöhnliche Art zu lesen für eine Meute von chinesischen Kindern." Teilte Peter seine Meinung mit.
"Peter Caine, was für ein verletzendes Statement. Robin Hood ist eine exzellente Story für jeden," erwiderte sie.

"Das ist nicht das was ich meinte," versuchte Peter zu erklären. "Es ist nur daß die meisten der Kinder englisch nur als Zweitsprache sprechen und Robin Hood ist angefüllt mit diesen Worten der mittelalterlichen Sprache. Kommen sie da nicht durcheinander?"
"Habe sie auf dich einen konfusen Eindruck gemacht? Ich habe ihren Horizont erweitert Peter. Gute Literatur ist Teil eines gesunden Lebens. Sie sollten sich guter Literatur aus aller Welt öffnen. Hast du einen bestimmten chinesischen Favoriten nach dem ich suchen soll?"

"Sie würde einen exzellenten Lehrer abgeben," dachte Peter. "Hwa-ren, ließ ihnen vor was immer du willst." Gestand Peter, seine Hand in den Beutel mit den Keksen, der zwischen ihnen lag, schlüpfend und sich schnell einen schnappend. Er warf ihn in den Mund. "Mhh, der ist gut. Wo hast du sie her?"

Sarah streckte die Hand aus um Krümel von Peters Mund zu streichen. "Ist es wahr, daß der Weg zum Herzen eines Mannes über seinen Magen führt?" fragte sie ihn.

"Das und seinen Rücken zu massieren." Antwortete Peter mit einem Lächeln, sich den nächsten Keks stibitzend. Sie gab ihm einen Klaps auf die Hand.
"Laß noch ein paar für die Kinder übrig."
"Einverstanden, aber nur wenn du mir erzählst wo ich noch mehr bekomme."

"Komm in meinem Appartement vorbei, ich werde sehen was ich tun kann." Versprach sie ihm. Sie konnte sagen, daß er an dieser Aussage zweifelte anhand des Ausdrucks in seinen Augen. "Peter Caine, ich bin ein sehr guter Koch und ein noch besserer Bäcker. Was glaubst du was ich den ganzen Tag mache wenn ich alleine bin, lesen? Frankie liebte es zu essen und je besser ich seinen Appetit stillen konnte desto weniger hatte ich später von ihm zu befürchten daß er mich schlug wenn die Hähnchenflügel nicht so waren wie er es wollte."
Frankie Name warf einen sofortigen Schatten über sie beide und Peter erinnerte sich an den Grund weshalb er zuerst in den Park kam. Er setzte sich aufrecht hin, alle Heiterkeit verflogen.

"Um von Frankie zu sprechen Sarah," begann er und Sarah erbleichte. "Nein, er war nicht hier," beruhigte er sie schnell. "Aber ich möchte dir sagen, daß ich nicht will daß du alleine durch die Straßen wanderst. Wenn ich nicht mit dir gehen kann, dann will ich daß Lo Si oder mein Vater dich begleiten."

Sarah schob steif ihren Kiefer nach vorne. Uh oh, jetzt kommt es dachte Peter. "Peter, ich brauche Niemanden der die gesamte Zeit den Babysitter für mich spielt. Ist das nicht das was du mit beibringst? Daß ich alleine auf mich aufpassen kann?"
"Sarah, ich möchte mit dir nicht Streiten. Ich sage dir was ich erwarte. Du wirst das Gebäude nicht ohne einen von uns verlassen! Habe ich mich klar genug ausgedrückt?" Peter war nicht einverstanden ihre Sicherheit zu riskieren egal wie ärgerlich sie auf ihn wurde.

Die Kinder die zurück schwärmten enthoben Sarah ihrer Antwort auf Peters Rede. Sie schrieen alle nach Keksen und Sarah verteilte sie an jedes Kind.

Peter seufzte. Er wußte, die Diskussion mußte beendet werden. Wenn er ihr einmal das Versprechen abnehmen konnte seine Anweisung nicht zu umgehen, dann wußte er, würde sie ihr Versprechen nicht brechen.

Aus den Augenwinkeln entdeckte Peter plötzlich einen Mann in der Gegend herumlungern. Ein Mann der aus der Entfernung auf Frankies Beschreibung zutraf. Er sprang auf die Füße und machte sich zur Verfolgung des Mannes, auf dem Weg dahin schrie er. "Sarah, Kinder. Bleibt da wo ihr seid!"

 

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