Peter hielt das Steuer fest in beiden Händen. Es schneite unentwegt und die Fahrbahn war glatt. Zudem dämmerte es bereits, was die Sichtverhältnisse nicht gerade verbesserte. Der junge Cop fühlte sich schläfrig und wollte an diesem 24. Dezember schnell zurück nach Hause. Er hatte einen Termin in Midland gehabt, eigentlich keine Strecke von Sloanville. Etwa 100 Meilen oder etwas mehr. Doch bei diesem Wetter hatte das nichts zu sagen. Das Schneetreiben wurde stärker, der Wind heulte und Peter konnte die Straße kaum noch erkennen. Er seufzte und drosselte die Geschwindigkeit. Bei diesem Tempo würde er Stunden brauchen, um nach Hause zu kommen. Und morgen war Weihnachten Musste er hier abbiegen? Er konnte das Schild kaum erkennen, weil es voller Schnee war. Er vertraute darauf, auf dem richtigen Weg zu sein und fuhr entschlossen weiter. Die Straße wurde zunehmend schmaler und holpriger. *So ein Mist, ich bin doch falsch gefahren!*, fluchte Peter innerlich und setzte zum Wenden an. Doch als er rückwärts setzte, rutschte das Auto in den Straßengraben und die Reifen gruben sich tief in eine Schneewehe. Peter versuchte alles, um den Wagen frei zu bekommen, doch nach zehn Minuten musste er sich eingestehen, dass er fest saß. Was nun? Allein kam er hier nicht mehr weg, er musste irgendwie Hilfe holen. Zähneklappernd wartete er darauf, dass ein anderes Auto vorbei käme, dessen Fahrer ihm helfen konnte, seinen eigenen Wagen wieder flott zu kriegen. Doch die Straße war einsam, er wartete eine halbe Stunde lang, ohne dass sich etwas rührte. Inzwischen war es ganz dunkel geworden, der Wind peitschte die Schneeflocken fast waagerecht durch die Luft und Peter fror erbärmlich. Hier konnte er nicht bleiben, sonst würde er erfrieren. Er vergewisserte sich, dass der Wagen verschlossen war und machte sich mit vor Kälte steifen Gliedern auf den Weg, um ein Haus zu finden. *Einen Fuß vor den anderen, einen Fuß vor den anderen * Peter wusste nicht, wie lange er schon durch den tiefen Schnee stapfte. Seine Beine waren bleischwer und sein ganzer Körper taub vor Kälte. Als er schon glaubte, er müsse in dieser Wildnis elendig und einsam sterben, entdeckte er ein kleines Licht zwischen den Bäumen. Hoffnung keimte in ihm auf. "Ein Haus! Dort finde ich sicher Hilfe!" Sein Schritt beschleunigte sich und bald erkannte er erleichtert, dass er Recht gehabt hatte. Ein Blockhaus stand dort, umgeben von hohen Tannen, die Fenster erleuchtet von warmem Licht und geschmückt mit selbst gebastelten papierenen Sternen. So mussten sich die Hirten gefühlt haben, als sie den Stall zu Bethlehem erblickten Peter klopfte beherzt an die Tür. Hier wohnten sicher freundliche Leute. Eine junge Frau öffnete ihm. "Ja, bitte?", fragte sie, doch als sie den blau gefrorenen Peter sah, dessen Kleider voller Schnee waren und an dessen Nase sich bereits ein kleiner Eiszapfen gebildet hatte, ergriff sie sogleich die Initiative. "Kommen Sie erst einmal herein, Sie sind ja halb erfroren!" Dankbar trat Peter ein. Das kleine Haus war mollig
warm, im Kamin prasselte ein Feuer und in der hinteren Ecke des Wohnraumes
stand ein großer, geschmückter Weihnachtsbaum. "Was um Himmels Willen ist Ihnen denn passiert?", fragte seine Gastgeberin, die sich als Susan Stratford vorstellte. Doch ehe Peter antworten konnte, kamen aus dem Nebenzimmer zwei Kinder, ein Junge und ein Mädchen herein. "Mom, haben wir Besuch bekommen?", rief der Junge und als sein Blick auf Peter fiel, fügte er hinzu: "Wer ist das denn?" "Jonathan!", rügte seine Mutter ihn. Peter lächelte. "Es tut mir leid, dass ich hier einfach so herein schneie, noch dazu an Weihnachten, aber ich hatte ein paar Meilen die Straße hinunter eine Panne. Mein Wagen steckt in einer Schneewehe fest und ohne Hilfe bekomme ich ihn da nicht mehr raus." "Oh, das tut mir leid.", rief Susan mitfühlend. "Ich fürchte, heute können wir da nichts mehr tun, dieser Schneesturm dauert bestimmt die ganze Nacht. Morgen, wenn es hell ist und dieses schreckliche Wetter nachgelassen hat, fahren wir mit dem Landrover zu Ihrem Wagen und befreien ihn. Sie werden wohl oder übel hier übernachten müssen, Mr " Peter stellte beschämt fest, dass er sich noch gar nicht vorgestellt hatte. "Caine, Peter Caine.", sagte er hastig. "Aber ich möchte Ihnen keine Umstände machen " "Haben Sie eine Wahl?" fragte Susan mit einem Augenzwinkern. Peter grinste verlegen. "Sieht nicht danach aus." Seufzend lehnte er sich im Sessel zurück. Morgen war Weihnachten und er saß hier fest. Dabei hatte er Annie und Kelly versprochen, bei ihnen zu feiern. Carolyn und ihre Familie wussten noch nicht, ob sie es schaffen würden, aber Peter hatte seinen Vater eingeladen, mitzukommen. Nun würde er es bestimmt nicht rechtzeitig schaffen. Seine Pflegemutter und Kelly wollten zur Kirche gehen und Peter und Caine würden dann mittags zum Festessen dazu stoßen. Wenn alles gut ging, kam er vielleicht doch noch zurecht Er betrachtete die kleine Familie, die hier in dieser Einsamkeit wohnte. Susan war vielleicht Anfang dreißig, trug einen offensichtlich selbst gestrickten Pullover und das lange, blonde Haar in einem Zopf. Der Junge hatte dunkleres Haar und war vielleicht neun oder zehn Jahre alt. Seine Schwester mochte etwas jünger sein und hatte die gleiche Frisur wie ihre Mutter. Peter fiel auf, dass ihr Blick immerzu ins Leere ging und sie viel öfter Gebrauch von ihren Händen machte, als ihr Bruder. "Wie heißt du?", fragte er sie und als sie sich ihm zuwandte, ging ihr Blick an ihm vorbei. "Samantha, Sir.", erwiderte sie höflich. Peter verzog ob dieser Anrede das Gesicht. "Bitte nicht Sir, ich bin schließlich noch keine sechzig! Du kannst Peter zu mir sagen, Samantha." "Und Sie dürfen mich Sammy nennen!", antwortete das Kind fröhlich. "Und mich Johnny!", fiel ihr Bruder ein. Susan lächelte und strich ihrer Tochter über den Kopf. "Nun kennen Sie auch meine zwei Racker! Johnny ist neun und Sammy acht.", fügte sie hinzu. "Leider feiern wir diesmal ohne meinen Mann. Er ist Pilot, müssen Sie wissen, und er hat über Weihnachten Dienst. Die Kinder sind es gewohnt, ihren Vater selten zu sehen, auch wenn sie nicht glücklich darüber sind, ebenso wenig wie ich. Aber an Weihnachten ist das besonders hart." "Das verstehe ich." meinte Peter. "Ich habe Weihnachten erst bei meiner Pflegefamilie kennen gelernt und an meinem ersten Weihnachtsfest dort hat mir mein Vater ganz schrecklich gefehlt " "Ist er tot?", platzte Johnny heraus und erntete einen tadelnden Blick von seiner Mutter. "Damals nahm ich das an, aber glücklicherweise stellte sich das als falsch heraus. Wir haben uns nach vielen Jahren wieder gefunden, aber das ist eine lange Geschichte." "Der Abend ist auch noch lang!", meinte Susan augenzwinkernd und Peter grinste. Aus der Küche drangen inzwischen verführerische Düfte und Susan sprang auf. "Das Essen! Hoffentlich ist es noch nicht angebrannt!" Sie verschwand in den Nebenraum. Peters Magen knurrte mächtig. "Wir essen erst und dann machen wir es uns gemütlich. Die Kinder spielen schon sehr hübsch auf ihren Gitarren, sogar im Duett!", rief Susan aus der Küche, während sie mit Töpfen und Pfannen klapperte. Nach dem Essen ging Susan durch das Wohnzimmer und zündete alle Kerzen an: die unzähligen Teelichter in den bunten Gläsern auf den Fensterbänken und auf dem Tisch, die vier Kerzen am Adventskranz, der auf einem kleinen Beistelltischchen stand und schließlich die Kerzen am Weihnachtsbaum. Der Baum war eine echte kleine Tanne mit Wachskerzen und verbreitete einen würzigen Duft nach Harz und Nadelwald. Und ich habe meinen kleinen Plastikbaum für eine moderne, praktische Errungenschaft gehalten dachte Peter teils beschämt, teils bewundernd, während er in einem der Sessel Platz nahm. Johnnys Augen glänzten und er hüpfte vor Freude im Zimmer herum. Sammy aber trat zum Fensterbrett und hielt ihre Hände vorsichtig über die Flamme einer der kleinen Kerzen. "Schön!" bekundete sie. "Brennen jetzt alle Kerzen, Mom?" fragte sie. Susan bejahte. Das Mädchen tastete sich weiter zum Weihnachtsbaum und befühlte den Schmuck. "Sind das die roten Kugeln? Und hast du meinen Engel auch nicht vergessen?" Wieder bejahte Susan und Peter erkannte endlich, was an Sammy anders war: Das Mädchen war blind. Der Raum war nun in warmes, lebendiges Licht getaucht; Susan hatte die Deckenbeleuchtung abgeschaltet. Unwillkürlich tauchte in Peters Erinnerung das Bild eines anderen, kerzenbeleuchteten Raumes auf. *** "Peter, kommst du?" Seine Pflegemutter klang erwartungsvoll, als sie ihn ins Weihnachtszimmer rief. Zwar hatten sie auch im Waisenhaus Weihnachten gefeiert, sodass Peter dieses Fest trotz seiner buddhistischen Erziehung durchaus vertraut war, doch in einer Familie war dies noch einmal etwas ganz anderes. Peters Erwartungen waren jedoch nicht sonderlich hoch gesteckt. Im Waisenhaus hatte im Speisesaal immer ein großer Baum gestanden, bei dem er sich nie sicher war, ob es sich um eine echte Tanne oder nur um einen Plastikbaum gehandelt hatte. Die Luft war geschwängert von Tannenduft aus der Spraydose, der in seinen Augen brannte und die Päckchen unter dem Baum entstammten einer Sammlung für wohltätige Zwecke. Das Essen war an diesem Tag etwas schmackhafter, aber kaum liebevoller zubereitet als sonst und die Kinder durften zu kitschigen Weihnachtsliedern aus dem Radio und der von der Hausmutter inbrünstig vorgetragenen Weihnachtsgeschichte länger aufbleiben. Peter hatte nie sonderlich Gefallen an diesem Brauch gefunden. Langsam schlurfte Peter die Treppe hinunter. Als er das Wohnzimmer betrat, hielt er jedoch den Atem an: Das Zimmer war von unzähligen Kerzen erleuchtet und in der Ecke am Fenster stand ein großer, prachtvoll geschmückter Weihnachtsbaum mit unzähligen, liebevoll verpackten Geschenken darunter. Die sechsjährige Kelly kniete mit glänzenden Augen davor und schien es sichtlich zu bedauern, dass sie mit dem Auspacken noch bis zum nächsten Morgen warten musste. Carolyn spielte ganz die beherrschte große Schwester, doch auch die Elfjährige bebte vor unterdrückter Spannung. Paul hatte Annie den Arm um die Schultern gelegt und die beiden betrachteten die drei Kinder lächelnd. Das heißt, nur Paul betrachtete sie, Annie musste sich auf das verlassen, was sie hören konnte. "Gefällt es dir, mein Junge?", fragte Annie sanft. Peter schluckte, die Flammen der Kerzen verschwammen
vor seinen Augen und vermischten sich mit der Erinnerung an einen anderen
Raum voller Kerzen. Einen Raum, in dem es einen Mann in orangefarbenem
Gewand gab, der ihn "mein Sohn" nannte
"Ich habe dieses Jahr zum ersten Mal echte Kerzen für den Baum genommen, weil ich dachte, dass dir das gefallen wird!" erklärte Annie munter. "Kelly ist jetzt alt genug, um zu verstehen, dass sie vorsichtig sein muss. Jedenfalls hoffe ich das!", fügte sie hinzu, doch Peter merkte an ihrer Stimme, dass dies nicht ganz ernst gemeint war. "Mom, dürfen wir nicht wenigstens ein Päckchen aufmachen?", bettelte Kelly ungeduldig. "Jedes Jahr das gleiche ", murmelte Paul amüsiert. "Sie kann einfach nicht warten!" "Sie ist doch noch so klein!", nahm Annie ihre Tochter in Schutz. "Na gut, aber nur eines!", rief sie fröhlich an ihre Töchter gewandt, die sich sofort mit Feuereifer auf die Päckchen stürzten. Paul ging seine Kamera holen und Annie trat
ebenfalls zum Baum und suchte zielsicher ein kleines Geschenk heraus,
das in dunkelrotes Papier eingeschlagen war. Unsicher folgte Peter ihrer Bitte und wusste nicht, wo er seine Hände lassen sollte. "Gib mir deine Hand.", forderte seine Pflegemutter ihn auf. Folgsam streckte er ihr die Handflächen entgegen und sie legte das Päckchen hinein und drückte dabei kurz seine Hand. "Das ist für dich." Sie lächelte und nickte ihm auffordernd zu. "Mach es auf!" Peter öffnete das Päckchen vorsichtig und förderte ein kleines, in dunkelroten Samt gebundenes Büchlein und einen Füllfederhalter in der gleichen Farbe zu Tage. Verwirrt drehte er es ein paar Mal in den Händen, dann schlug er es auf. Die Seiten waren an den Rändern vergoldet und ansonsten leer. Peter fragte sich, ob Annie nicht doch die Päckchen verwechselt hatte, das war doch eher ein Geschenk für Carolyn. "Mom, bist du sicher ?", begann er zögerlich. "Ich wusste, dass du dich wundern würdest. Das ist ein Tagebuch. Es tut gut, wenn man sich die Dinge von der Seele schreiben kann und glaube mir, das tun beileibe nicht nur Mädchen und Frauen. Du musst es nicht benutzen, wenn du nicht willst, aber denk mal darüber nach. Es kann dir helfen." Peter betrachtete das Buch in seinen Händen nachdenklich. "Mein Vater hat auch Tagebuch geschrieben.", murmelte er. "Und er hatte auch ein Tagebuch von meinem Großvater." "Na, siehst du!", bestätigte Annie. "Es gibt auch Männer, die das tun. Vielleicht tun sie es anders als Frauen. Aber durch sein Tagebuch konntest du etwas über deinen Großvater erfahren." Peter schüttelte den Kopf. "Ich durfte es nicht lesen. Mein Vater meinte, ich sei noch zu jung dazu. Und jetzt ist es für immer verloren " Durch Kellys Freudenjauchzer blieb Annie eine Antwort erspart. Das Mädchen hielt strahlend eine kleine Puppe hoch, genau die, die sie sich schon so lange wünschte. Dann sprang sie auf und fiel ihren Eltern nacheinander um den Hals. "Danke, Mom, danke, Dad!" rief sie. Carolyn war schon in das Buch vertieft, das sie in ihrem Päckchen gefunden hatte. Paul hatte die Mädchen beim Auspacken fotografiert und legte nun Peter einen Arm um die Schulter. "Fröhliche Weihnachten, Sohn!" Peter versteifte sich. Paul meinte es nur freundlich, aber er ertrug es einfach noch nicht, "Sohn" genannt zu werden. Doch schon löste sich Paul wieder von ihm, setzte sich auf das Sofa und begann, mit Kelly und ihrer Puppe zu spielen. Carolyn las noch immer und Annie war in die Küche gegangen, um nach dem Essen zu sehen. Peter stand etwas verloren im Raum und fühlte sich plötzlich wie ein Eindringling. Er sah Kelly zu, die zu Füßen ihres Vaters kniete und ihre Puppe über dessen Oberschenkel laufen ließ. Paul hatte nur Augen für seine kleine Tochter, strich ihr übers Haar und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Paul mochte ihn "Sohn" nennen, aber er war eben nicht sein Sohn. Peters Kehle war auf einmal wie zugeschnürt. Ich habe keinen Vater. Er hat mich für immer verlassen. Das war einfach ungerecht! Warum hatte er seinen Vater verlieren müssen? Annie kam aus der Küche zurück. "Peter?" fragte sie sanft. "Was ist los?" Peter war immer wieder fasziniert davon, wie seine blinde Pflegemutter seine Stimmungen erfühlen konnte. Kelly sprach für ihre Puppe und Paul antwortete mit tiefer Stimme. Die beiden waren ganz versunken in ihr Spiel. "Dir fehlt dein Vater, nicht wahr?" Es war mehr eine Feststellung, als eine Frage. Peter zog die Nase hoch. "Es es tut noch immer so weh, Mom!" flüsterte er. "Einen solchen Verlust verwindet man niemals ganz." meinte Annie behutsam. "Deine Trauer braucht ihre Zeit. Vor uns brauchst du deine Gefühle nicht zu verstecken." "Darf ich auf mein Zimmer gehen, Mom?" bat Peter leise. Annie nickte. "Geh nur. Ich hebe dir eine Portion auf." Peter saß lange auf seinem Bett, das Tagebuch neben sich. Zuerst hatte er es wegschließen wollen, aber auf einmal hatte er das Gefühl, dass er es vielleicht doch benutzen sollte. Möglicherweise brachte ihm das seinem Vater etwas näher Er schlug es auf und zog die Kappe vom Füllfederhalter ab. Einen Moment lang zögerte er, ehe er zu schreiben begann. Vater, du fehlst mir so schrecklich! Wieso musste das passieren, du weißt schon, das Feuer im Tempel? Ich wünschte so sehr, du wärest noch am Leben und hier bei mir. Die Blaisdells sind nette Menschen und es geht mir gut bei ihnen, aber sie sind eben nicht meine Eltern. Paul hat schon zwei Töchter und klar hat er sie lieber als mich. Dabei nennt er mich sogar schon Sohn, wo ich doch erst ein paar Wochen hier bin. Aber ich bin nicht sein Sohn, ich bin DEIN Sohn! So hast du mich immer genannt: "mein Sohn". Wenn du es doch nur noch einmal zu mir sagen könntest Vater, ich brauche dich! Schnell schlug Peter das Buch zu, als es an seine Zimmertür klopfte. "Darf ich reinkommen?" fragte Paul von draußen. "Ja!" rief Peter und schob das Buch unter sein Kopfkissen. Sein Pflegevater kam herein und schloss die Tür hinter sich. Dann setzte er sich zu Peter auf das Bett. "Peter, ich weiß, dass es nicht einfach für dich ist, besonders an einem Tag wie heute." begann er. "Du und Kelly, ihr wart so so glücklich und ich habe nicht dazu gehört. Ich habe nur gestört.", murmelte Peter mit gesenktem Kopf. "Nein, Peter, das stimmt nicht. Du gehörst dazu.", erwiderte Paul ernst. "Du gehörst jetzt zu unserer Familie." Peter schüttelte wild den Kopf. "Ihr seid nicht meine richtige Familie. Du bist nicht mein Vater!" "Nein, das bin ich nicht, und ich werde ihn auch niemals ersetzen können. Aber ich bin dein Freund und ich bin immer für dich da, wenn du mich brauchst." Peter atmete hörbar aus. "Danke, Paul.", flüsterte er. "Komm her!" murmelte Paul bewegt und schloss Peter in die Arme. Die Schultern des Jungen bebten. ***
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