Teil 3
Autor: Susan Guadagno (comments only in English please!)
Übersetzung ins Deutsche: FoolishGirl

 

Nachdem er sie ins Schlafzimmer getragen hatte, überlegte Peter, wo er sie niederlassen sollte. Sie in die Mitte des übergroßen Bettes abzusetzen, würde ein klein wenig übereifrig erscheinen. Statt dessen trug er sie in die Nähe des Lichtkegels, den die jadegrüne orientalische Nachttischlampe auf den Boden warf.
Langsam ließ er sie nieder, entzündete dabei eine Serie von Funken in seinem Inneren, als ihre Kurven an seinem Körper entlang glitten.

Ihr Blick fiel auf das Bett. Sie zitterte in seinen Armen, die Pappkrone auf ihrem Kopf wackelte. Er strich ihr mit der Handfläche über den Rücken.
"Bist du dir deiner ganz sicher, Prinzessin. Es ist immer noch genug Zeit, um deine Meinung zu ändern."
Sie legte ihre Hände auf seine Brust, blickte zu ihm auf und schüttelte leicht den Kopf.
"Ich ändere meine Meinung nicht, nein, aber...."
"Aber?"

Ihre zitternden Finger glitten über sein weißes Hemd, verweilten am ersten geschlossenen Knopf. Ein weiteres Beben erfasste ihren Körper und setzte sich in dem seinen fort.
"Du hast Angst."
Ein plötzlicher Blitz der Erkenntnis. Er stöhnte.
"Oh verdammt. Sag mir nicht, dass du noch Jungfrau bist. Das kann ich nicht tun."

Er nahm seine Hände von ihren Hüften und hielt sie in die Luft, wie ein Verbrecher auf der falschen Seite seiner Beretta.
"Nein"
Ihr Gesicht wurde scharlachrot.
"Nein, ich habe es schon einmal getan, Detective."
Das Scharlachrot wurde noch dunkler.
"Nicht dass ich leicht zu haben wäre oder so, ich weiß, ich bin auf dich zugekommen und all das, aber das bin ich nicht."
"Ich glaube nicht, dass du leicht zu haben bist, Sunny. Entspann dich."

Er ließ seine Hände sinken. Mit einer streichelte er mit dem Handrücken über ihre Wangen.
"So, warum hast du Angst?"
Seine rechte Hand verweilte auf der Kurve ihrer Hüfte. Sie senkte den Blick.
"Ich habe es schon einmal getan, aber....aber nur mit einem Jungen:"
Ihre Stimme senkte sich zu einem Flüstern.
"Und du....du bist ein Mann."

Eine Flut von Wärme stieg in ihm auf, traf ihn in der Brust. Ein leichtes Grinsen zog eine Seite seines Mundes nach oben.
"Ja, das bin ich."
Er zeichnete die Kurven ihrer Hüfte nach.
"Und die bist eine sehr sexy Frau.
Ihr Kopf ruckte nach oben. Er sah den Zweifel in ihren Augen, bevor sie etwas sagte.
"Bin ich das?"
Er nickte.
"Soll ich dir zeigen wie sexy?"

Ihr Kopf bewegte sich um den Bruchteil von Zentimetern. Er schlängelte seine Hand in ihr Kreuz und presste sie vorwärts, zum Beweis seines Verlangens.
"Du hast mich die ganze Nacht in Versuchung geführt."
"Wow, die ganze Nacht. Ich hatte ja keine Vorstellung. Ich meine, ich hatte gehofft..."
Peter brachte sie zum verstummen, indem er seinen Mund auf ihren presste, sie küsste, bis er nicht mehr wusste, wo er aufhörte und sie anfing. Der Samt ihres Kleides flüsterte aufreizende Einladungen, als seine Hände darüber glitten und ihre verführerischen Kurven erforschten.

"Warte"
An seine Brust gedrückt, stöhnte sie auf.
"Ich...Ich"
Ihr Blick irrte durch den Raum und blieb am Türeingang über seiner Schulter haften.
"Ist das das Badezimmer?"
Ihre Wangen, schon von den Küssen gerötet, verdunkelten sich noch mehr.
"Ja"
Er erbarmte sich ihrer und trat zur Seite.
"Lass dir Zeit, Prinzessin. Ich werde warten."
Sie grinste ihn an.
"Welch ein Gentleman, fängt nicht ohne mich an."
Sie flüchtete in Richtung Türe.

Er lachte, als sie aus dem Raum verschwand. Das arme Ding war nervös bis zum letzten. Wie konnte er es für sie einfacher machen? Für sie beide? Er warf einen Blick auf das Himmelbett und griff nach den Knöpfen seines Hemdes.
Er war bereits fertig, als sie ununterbrochen plappernd wieder im Türrahmen erschien.
"Hast du dieses Badezimmer gesehen. Oh mein Gott, ich könnte in diesem Badezimmer leben! Diese Wanne ist enorm und...."
Er hätte eine Million Dollar dafür gegeben, um ihr Gesicht zu sehen, aber seine Pose erlaubte das nicht.

Stille schnitt durch den Raum. Er wartete, bis er anfing sich zu sorgen, ob sie entweder vor ihm weggelaufen oder ohnmächtig geworden war. Er räusperte sich.
"Detective December, in Fleisch und Blut zu ihren Diensten, Ma´am,"
Nichts.
Schließlich schob er die Mütze über seine Augen und spähte er zu ihr herüber.
"Sunny?"
Sie stand, mit offenem Mund und starrend, in einiger Entfernung vom Bett. Schließlich atmete sie tief ein.
"Hat es dir die Sprache verschlagen?"
Ihr zitternder Zeigefinger wedelte durch die Luft als sie auf ihn zeigte.
"Du", ihre Stimme brach "Du hast das Heu vergessen."

Tiefes Lachen rumorte in seiner Brust.
"Heu verursacht bei mir Ausschlag."
Er tätschelte das Bett an seiner Seite.
Sunny zwang ihre Beine ihr zu gehorchen und trat zur Seite des Bettes.
Sie wusste, dass sie aussah wie ein Idiot, so auf ihn starrend, aber Heilige Johanna, diese Muskeln waren in Natura noch beeindruckender. Uh, das und die Tatsache, dass in dieser neuen Version der Kalenderpose absolut nichts verborgen war. Verflixt, da war ein erheblicher Unterschied zwischen Männern und Jungen.

Sie schluckte hart und kletterte auf den Rand des Bettes, kniete sich an seine Seite. Sie ließ sich mit ihrem Po auf ihren Füßen nieder.
"Was hast du gedacht, als du auf das Bild gesehen hast, Sunny?"
"Ich...Ich wollte...."
Sie starrte auf seine wohlgeformte Brust, unfähig höher und in seine Augen zu blicken, und sie wollte auch nicht tiefer auf sein....nun ja, das, blicken.
Ihre Wangen brannten bei dem Gedanken. Ja, sie machte eine großartige Geliebte aus. Peter war sicherlich beeindruckt. Ja, klar.

"Wolltest was?", drängte er.
"Ihn berühren. Dich. Wissen wie sich diese Muskeln unter meinen Händen anfühlen."
Er nahm ihre Hand und legte sie auf seine Brust. Wie der Mann selbst, fühlte es sich an wie Seide über Stahl . Sie war erstaunt über die Weichheit seiner Haut - oder seiner Seele. Vom Bild her hatte sie eher mit einen harten Kerl mit einem enormen Ego gerechnet. Was sie bekommen hatte, war ein süßer, nachdenklicher und unglaublicher Mann.
Hätte sie die Zeit, könnte sie sich leicht in ihn verlieben. Aber Zeit war ein Luxus, den sie nicht hatte.
Sie hatten diese Nacht. Jetzt. Diese Minute.

Sein Herz schlug in einem gleichbleibenden, schnellen Tempo unter ihrer Handfläche.
"So, mach einfach weiter.", drängte er. "Berühr mich."
Eine kleine Stelle weichen Flaums bedeckte seine Brust. Sie erlaubte ihren Fingern hindurch zu fahren, den Konturen seiner Muskeln folgend.
"Auf dem Bild hattest du keine Haare."
Peter lachte.
"Sie haben mich rasiert. Ich glaube das war der schlimmste Teil der ganzen Angelegenheit. Abgesehen von dem Ausschlag, den ich durch das Heu gekriegt habe.."
"Hast du wirklich Ausschlag gekriegt?"
Sie blickte in sein Gesicht. Belustigung war in ihren Augen zu sehen.
"Ja. Ohne Spaß."
Sie lachte. "Da wette ich drauf."

Ihre andere Hand glitt auf seine Brust, malte Muster auf seiner straffen Haut.
"Küss mich."
Sunny beugte sich vornüber und presste ihre Lippen auf die seinen.
Innerhalb von Sekunden war sämtliches Denken ausgeschaltet, als die sinnlichen Eindrücke ihre müden Gehirnzellen überlasteten. Seine Hände fuhren über ihre Seite, zu ihrem Rücken, drifteten dann tiefer um ihre Hinterbacken zu umfassen. All das, während sein Mund den ihren verzauberte. Mit einem Ruck fiel ihr auf, dass Männer selbst ganz anders küssten als Jungen,
*Frohes neues Jahr an mich selbst.*

An irgendeinem Punkt ließen sie das kratzende Geräusch eines Reisverschlusses und ein plötzlicher kühler Luftzug über ihren Rücken bemerken, dass seine eifrigen Hände begonnen hatten sie zu entkleiden. Ein Wirrwarr von Samt gab den Weg frei auf Stücke von Spitze, die sie Unterwäsche nannte, die wiederum den Weg auf nackte Haut frei gaben. Die Satinlaken liebkosten ihre Haut, als er es schließlich geschafft hatte ihre Kleidung loszuwerden.
Der Druck seiner harten Muskeln gegen ihre weichen Kurven war in Wirklichkeit viel besser als in ihren Träumen.

"Du bist so wunderschön.", murmelte er mit seinem Mund gegen ihren Nacken. Er küsste eine Spur bis in die Kuhle an ihrer Kehle. Seine Zunge kreierte Hitzewellen, die sich immer weiter in ihr ausbreiteten. Er ließ seine Zunge tiefer gleiten, quälte sie, indem er Kreise um ihre Brüste küsste.
Schließlich wölbte sie ihren Rücken.

"Peter, bitte!"
Er lachte.
"Irgendetwas, das du dir wünschst, Prinzessin?"
"Du bist ein Mann, ich denke du weißt verdammt genau, was ich mir wünsche."
Sein Glucksen, wuchs zu einem ausgereiften, kehligen Lachen an.
"Ungeduldig, oder? Wir haben noch die ganze Nacht."

Seine Zunge umschmeichelte ihre Brustwarzen, ließ sie nach Luft schnappen. Dann begann er mit einer meisterhaften Erforschung ihres Körpers, seine Hände und seine Zunge tanzten über ihren Körper.
Schlüpfrig vom Schweiß, wandte sie sich unter seinen Liebkosungen. Er brachte sie an die Klippe der Leidenschaft, holte sie dann wieder zurück, führte sie jedes Mal höher und höher, brach dann vorzeitig ab, bis sie um Erlösung bat.

Mit seinem Mund sandte er Flammen durch ihrem Körper. Als er sich zwischen ihren Oberschenkel niederließ, durchströmte sie ein Gefühl von Besorgnis, vermischt mit Verlangen.
Sie knüllte die Satinlaken zwischen ihren Händen. Der warme Atem seines Mundes erhitzte einen bestimmten Teil von ihr, der plötzlich das Zentrum des ganzen Universums zu sein schien. Er küsste sie auf die intimste Art, eine Art, die sie niemals zuvor erfahren hatte. Zwei talentierte Finger glitten in sie hinein.
"O mein Gott", keuchte sie.

Sternschnuppen wirbelten durch den Raum, selbst als sie die Augen schloss. Ihr Atem beschleunigte sich. Sie zerknüllte die Decke um sich herum und stieg höher und höher...
Und dieses Mal trieb er sie über den Rand.
Als ihr Körper erbebte, schrie sie ihre Erleichterung hinaus.

Als ihr Atem sich verlangsamte und der Raum sich nicht mehr drehte, öffnete sie ihre Augen, nur um zu sehen, wie er mit einem selbstzufriedenen Lächeln auf sie nieder blickte.
"Und?"
"Männer sind soviel besser als Jungen."
Sie lächelte, strich mit ihren Fingern über seine Gesichtszüge. Die Stoppeln des fünf Uhr Schatten fühlten sich unter ihren Fingerspitzen rauh an. Witzig, sie hatte das an ihren Oberschenkeln gar nicht bemerkt.
"Mach jetzt Liebe mit mir. Ich möchte dich in mir spüren."

Er vereinte sie mit einem sicheren, langsamen Stoss, füllte sie so vollständig aus, dass sie dachte, sie müsse auf der Stelle sterben. Und was für eine Art zu gehen.
Ihr Herz pochte in ihrer Brust.
"Peter"
"Halt dich fest, Prinzessin."

Sein Bizeps und seine Schultern kräuselten sich, bei der Bemühung sie nicht zu sehr mit seinem Gewicht zu belasten. Er zog sich zurück, begann dann mit einem exquisiten langsamen Tempo. Kein eilig fummelnder Junge, nahm sich Peter alle Zeit um sie zu lieben.
Trotzdem unterlagen beide schließlich der Versuchung eines schnelleren Tempos. Sunny schlang die Beine um seine Taille und drängte ihn schneller, tiefer. Schweiß verringerte die Reibung zwischen ihrer überhitzten Haut.
"Oh, oh Peter!", schrie sie, sich in seine Schultern krallend, als er sie erneut zu den Sternen trieb. "Sunny.", stöhnte er in ihr Ohr. "Süße, süße Sunny."
Er bäumte sich noch einige Male konvulsiv auf, dann gaben seine Arme nach und verlagerten etwas mehr seines Gewichtes auf Sunny.
Nur ihr abgehackter Atem füllte den Raum.

Nach ein paar Minuten rollte er sich von ihr auf den Rücken herunter. Er schlang seinen Arm um ihre Schulter und zog sie näher zu sich heran, dann zog er die Decken über sie beide. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter, lauschte dem Schlag seines Herzens, als er sich von dem Hämmern eines ängstlichen, flüchtenden Zuges zu einem normalen Puls verlangsamte.
Er küsste sie auf die Stirn.
"Das war großartig."
"Mmmmmm."
Knochen und Stimmbänder waren vor Wonne geschmolzen, sie schnurrte lediglich ihre Zustimmung. Sein Atem verlangsamte sich und er glitt über in Schlaf.

Sunny lag so lange wie möglich still, genoss dabei die Wärme seines Körpers neben sich. Aber ohne die Ablenkung seiner Hand, die sich über ihre Haut bewegte, trieben sie die Nadelstiche in den Wahnsinn und das dumpfe Klopfen in ihrem Kopf machte sie ruhelos.
Sie stützte sich auf ihre Ellbogen, damit sie die Winkel seines Gesichtes studieren konnte.
Eine Haarsträhne hing über seiner Stirn und sie strich sie sanft weg. An diese Stelle presste sie ihre Lippen. "Danke, Peter.", flüsterte sie. "Es war ein wundervoller Geburtstag und ein erinnerungswürdiges Sylvester."

Er bewegte sich im Schlaf und sie erstarrte auf der Stelle, bis er wieder zur Ruhe kam. Sie schlüpfte geräuschlos aus dem Bett und drehte sich noch einmal um, um ihn zu betrachten. Er war beinahe süß genug, um ihre Pläne noch einmal zu ändern. Aber sie konnte nicht so selbstsüchtig sein. Er hatte ihr die großartigste Nacht ihres Lebens geschenkt. Und sie musste Rob berücksichtigen.
Vor allem: Ein Plan war ein Plan.
Leise schlich sie in Richtung Badezimmer.

*************

"Peter"
Ihre Stimme riss ihn aus den warmen, beruhigenden Armen des kurzen Schlafes, eine Nachwehe ihrer Leidenschaft. Er streckte seine Beine aus und trat dabei das Wirrwarr der Laken weg.
"Peter"
Der traurige Klang ihres zweiten Ruf ließ ihn sich unvermittelt aufrichten.
"Sunny?"
Er kletterte aus dem Bett und ging in die Richtung ihrer Stimme.

Die Kühle der schwarzen Marmorfliesen des Badezimmerbodens durchdrang seine Fußsohlen. Eingewickelt in ein weißes Badetuch, saß sie auf dem Rand der großen Jacuzzi Badewanne, die Schultern nach vorne gebeugt, die Beine innen. Wasser wirbelte in den Abfluss. Feuchte Strähnen ihres blonden Haares hingen ihr in den Nacken. Peter schob die Strähnen auf die Seite, beugte sich vor und streifte zärtlich mit seinen Zähnen über ihre Wirbel.
"Du hättest mich rufen sollen, als du noch in der Wanne warst.", murmelte er, während er seinen Mund über die Rundung ihrer Schulter gleiten ließ.
Sie seufzte. "Ich bin noch in der Wanne."
Ihre Schultern sanken weiter nach vorne.

Er richtete seine Aufmerksamkeit von der nackten Haut, die oberhalb des Handtuchs zu sehen war, auf ihr Gesicht. Sie hatte die Augen nach unten gerichtet, den Mund missbilligend zusammengekniffen, so dass er das Bedürfnis verspürte den mürrischen Ausdruck wegzuküssen.
"Was stimmt nicht?"
Das restliche Wasser schlürfte und spritzte um ihre Füße, als es in den Abfluss floss. Sunnys rechte Hand spielte mit dem Rand des Handtuchs, wo es auf ihrem Oberschenkel lag.
"Sunny?"

Sie atmete tief durch die Nase ein und atmete laut aus. Die Stille dehnte sich mehrere Herzschläge lang, bevor sie sprach.
"Ich -Ich möchte keine Last sein."
"Worüber sprichst du?"
Er setzte sich auf den breiten, gekachelten Sims, den die Wanne umgab.
"Ich kann nicht raus", flüsterte sie. "Ich bin in diese Wanne gekommen, komme aber nicht raus."

"Ich verstehe nicht."
Rot umrandete Augen begegneten seinem Blick. Ihre Oberlippe bebte.
"Ich brauche Hilfe. Mein verdammtes Bein..."
"Ahhhh" Verständnis dämmerte.
Der Sims war breit, und mit Sicherheit schwieriger zu bewältigen, wenn er nass war. Gott sei Dank hatte sie nicht versucht herauszuklettern und war hingefallen. "Es ist nichts dabei, gelegentlich einmal Hilfe zu benötigen, Sunny. Alles was du tun musst ist fragen."

Er sagte ihr nicht, dass Hilfe anzubieten eine altehrwürdige Caine Familientradition war. Er stand auf und drehte sich um, schlang seinen rechten Arm um ihre Schultern und den linken unter ihre noch feuchten Knie.
"Du hast leicht reden. Du bist nicht derjenige, der aus einer blöden Wanne getragen werden muss."
Sie presste ihr Gesicht gegen seine Brust und er nahm sie in seine Arme und trug sie zum Schlafzimmer zurück.
"Das Vergnügen ist ganz meinerseits, Prinzessin. Du siehst verdammt niedlich aus in diesem Handtuch."

Das Bett gab unter seinem Gewicht nach, als er darauf kletterte und sie in die Mitte auf ein Kissen legte. Die Augen fest geschlossen, wandte sie ihr Gesicht von ihm ab. In dem weichen Licht, das vom Badezimmer herüberschien, konnte er sehen, dass sich ein rosa Farbton auf ihren Wangen und ihrem Hals ausbreitete.
Verlegenheit?
"Sieh mich an, Sunny."
Sie schüttelte leicht ihren Kopf.
"Ich werde nicht verschwinden. Und das tut auch dein Zustand nicht."
"Wie witzig!", brachte sie mit rauher Stimme hervor.

Eine einzelne Träne sickerte durch ihre geschlossenen Wimpern. Er fing sie mit seinen Lippen auf, als ob das Schlucken des salzigen Opfers all ihre Schmerzen und ihr Leid verschlucken könnte. Er küsste sie auf ihre Wange.
"Ich wünschte ich könnte die Dinge für dich ändern. Ich würde es innerhalb einer Sekunde tun."
Ihre Augen öffneten sich. Ihre Handflächen bedeckten seine Brust, die Finger auseinandergebreitet. Als die Spitze ihrer Nägel über seine Brustwarze streifte, durchzuckte ein Stromstoß seinen Körper. Er hielt die Luft an. Für einen Moment blickten sie sich nur an.

"Du hast ein sehr warmes und gebendes Herz, Detective. Wenn du ihm immer folgst, wirst du immer auf dem richtigen Weg sein."
"Richtiger Weg?"
Er schüttelte den Kopf in dem Versuch seine Hormone zu beruhigen, die zusehends sein Denkvermögen vernebelten. Wie konnte sie wissen, wie oft er seinen Weg in Frage gestellt hatte. Wie gespalten er sich manchmal vorkam, hin und her gerissen zwischen zwei grundsätzlich verschiedenen Welten, sogar zwischen zwei Vätern.
"Hast du darüber mit meinem Vater gesprochen, als er dich mit seinem schrecklichen Gebräu behandelt hat?" Ihre Mundwinkel zogen sich in die Höhe, sogar noch während sie schnüffelte.
"Meine Herren, was du für ein großes Ego hast. Ich denke nicht, dass dein Name überhaupt einmal erwähnt wurde."

Da war etwas verletzliches in der Tiefe ihrer blauen Augen. Und irgendetwas anderes, was er nicht benennen, aber auf jeden Fall verjagen wollte.
"Groß? Ich zeig dir groß."
Er presste seine wachsende Erektion gegen ihren Schenkel und wurde durch ihr Lachen belohnt.
"Ja, zeig´s mir. Bis zur Morgendämmerung ist es immer noch unsere Nacht. Lass mich für den Rest der Nacht vergessen, Peter."
Er senkte seinen Kopf, benutzte seine Zähne, um das weiße Handtuch abzuwickeln und setzte seinen Mund ein, um mit ihr Liebe zu machen. Er konnte sie für den Rest der Nacht vergessen lassen, in Ordnung. Aber irgendwie wusste er, dass Sunny Lambert nach dieser Nacht zu vergessen, um einiges härter werden würde.


Das schwache Licht des Morgens begrüßte Peter, als er erneut aufwachte. Das riesige Bett erschien ihm enorm. Wahrscheinlich, weil er alleine war.
Für einen Augenblick zogen die Ereignisse der Nacht blitzschnell an ihm vorüber, wie etwas Unklares, wie eine Art unscharfer Film, ein Produkt seiner Einbildung. Aber die Vertiefung in dem Kissen neben ihm war von Jemandes Kopf verursacht worden.
Er grinste über die Weihnachtsmütze, an deren rotem Material ein blondes Haar hing und die dort drapiert war. Für eine sterbende Frau hatte Sunny zweifellos einen unermesslichen Vorrat an Leidenschaft. Vielleicht, weil jeder Augenblick so kostbar für sie war. Aber er hatte noch nie in seinem Leben eine Nacht wie diese erlebt - und bezweifelte, dass er eine solche jemals wieder erleben würde.

"Sunny", rief er aus, als er sich vom Bett rollte. Er nahm seine Unterhose vom Stuhl, zog erst sie und dann seine Smokinghose an. Aus dem Badezimmer erklang kein Geräusch.
Er ging zur Treppe. Die Stufen knarrten leicht unter seinen Füßen. Sein Blick fiel zuerst auf den Tisch - und seine Nackenhaare richteten sich auf.
Sein Schulterholster lag auf der runden, gläsernen Glasfläche ausgebreitet. Die Beretta lag daneben. Und er wusste verdammt genau, dass er sie nicht dort gelassen hatte.
Sein Magen verkrampfte sich. Ihre Worte aus dem Badezimmer klangen in seinen Ohren: Ich möchte keine Last sein.
Die Pistole war nicht abgefeuert worden. Aber alleine die Vorstellung, dass sie sie angefasst hatte, ließ ihn sich übergeben wollen. Er nahm sie auf, checkte die Sicherheitskontrolle - immer noch drin - und steckte sie zurück in das Holster.

Auf leisen Füßen durchquerte er das Wohnzimmer.
Sie saß auf der Fensterbank, blickte hinaus. Seine Smokingjacke hing über ihrer schlanken Form.
Er legte seine Hände auf ihre Schultern. Sie sprang aufgeschreckt hoch.
"Was tust du?"
"Ich beobachte den Sonnenaufgang. Er ist wunderbar, nicht?"

Peter blickte über ihren Kopf. Orange und rosa Streifen färbten den Himmel über der Stadt. Eine Decke aus frischem Schnee überzog die Gebäude und Strassen. Ein neues Jahr. Ein frischer Start. Eine unbefleckte Vergangenheit. Aber für sie würde es keinen neuen Anfang geben.

"Peter?"
Sie griff nach oben und bedeckte seine Hände mit ihren.
"Ja, nett."
Er drückte ihre Schultern.
"Weißt du nicht, dass du niemals, jemals die Waffe eines Cops berühren darfst?"
"Ich habe nur - Ich habe sie mir nur angesehen."
"Was zur Hölle hast du dir dabei gedacht?"
"N-Nichts."
Sie zitterte unter seinen Händen. "Ich..."
"Selbstmord ist ein Verbrechen. Ich bin ein Cop."

Sie ließ seine Hände los, verschränkte ihre in ihren Schoß. Den Kopf hielt sie gesenkt.
"Warum ist es ein Verbrechen?", flüsterte sie. "Wer ist das Opfer, wenn der Mörder und das Opfer ein und dieselbe Person sind. "
"Wer ist das Opfer?"
Er ergriff sie an den Ellbogen und zog sie auf die Füße, drehte sie dabei um, damit sie ihn ansehen musste. "Zum einen Rob. Jeder andere der sich um dich sorgt."
*Wie vielleicht...ich?*
Ihr Blick hob sich, die Augen weiteten sich. "Ich möchte es Rob ersparen. Ich möchte nicht, dass er oder irgend Jemand anderes mit ansehen muss, wie ich mich in eine sabbernde Dahinvegetierende verwandle, dass er mir die Windeln oder Gott weiß was wechseln muss."
"Woher weist du, dass das passieren wird?"
Sie hob ihre rechte Schulter in einem halben Achselzucken, ähnlich der Lieblingsgestik seines Vaters.
"Wenn du deine Zeit kürzt, Sunny, dann stiehlst du sie Rob. Und dir selbst."

Er drehte sie wieder zurück zum Fenster.
"Sieh dir diesen Sonnenaufgang an. Du hast selbst gesagt, dass er wunderschön ist. Aber weißt du was? Der von morgen könnte noch schöner sein. Wenn da eine Chance ist, dass du ihn sehen kannst, willst du sie nicht ergreifen?"
Er schlang seine Arme um sie. Ihr Körper bebte.
"Ich bin müde, Peter. Ich bin es müde tapfer und stark zu sein."
"Dann lass Jemand anderes stark für dich sein."
Er zog sie zurück an seine Brust.
"Lehn dich an mich."

Was sagte er da? Ein weiterer Verlust war das Letzte, was er in seinem Leben brauchen konnte - aber er wusste, er konnte nicht einfach so von ihr fortgehen. Egal wie, es würde weh tun.
Sie drehte sich in seinen Armen und presste ihr Gesicht gegen seine Brust.
"Ich habe Angst."
"Ich weiß."
Er strich über ihr Haar.
"Du versteckst es gut. Aber du brauchst bei mir nicht tapfer zu sein."

Seine Worte und seine zarte Berührung erlaubten es ihr, Sunny ließ sich gehen.
Das erste Mal, seit die Diagnose gestellt wurde, weinte sie richtig, obwohl sie Jemand anderes sehen und hören konnte. Tränen strömten über ihr Gesicht und seine Brust. Seine warmen Arme wiegten sie, beschützten sie, unterstützten sie, bis zum Schluss keine Tränen mehr übrig waren.

Schniefend hob sie ihren Kopf, blickte in seine haselnussfarbenen Augen die voller Mitgefühl, vermischt mit ihrem eigenen Schmerz, gefüllt waren. Irgendetwas in ihr zerbrach mit bittersüßer Freude und sie übergab ihr Herz an ihn. Wie grausam war es vom Schicksal, sie zu diesem Zeitpunkt mit der Liebe zu verspotten.
Auf der anderen Seite, sie hatte niemals diesen freudigen Schmerz gefühlt, dieses verblüffende Gefühl.
Plötzlich machten all diese Lieder, all die Geschichten und all die Gedichte Sinn für sie.

Sie hob ihre rechte Hand und umschloss sein Gesicht. Er griff ihre Hand und drehte seinen Kopf, presste einen Kuss in ihre Handfläche.
"Keine Gedanken mehr daran, dich selbst auszulöschen, ja?"
Sie blickte nach unten.
"Sunny?"
"Ich habe Angst, dass der Schmerz zu schwer zu ertragen ist. Es ist jetzt schon schlimm genug, wie wird es sein, wenn....."
"Du denkst, dir den Kopf wegzublasen wird nicht weh tun? Kurznachrichten Liebling: Es wird vielleicht nicht lange weh tun, aber es wird definitiv weh tun."
"Ich wollte deine Waffe nicht benutzen. Ich würde dich doch nicht in Schwierigkeiten bringen. Ich wollte.... schon gut."
"Du kannst nicht wissen, wie es zu Ende geht."
Er zog sie wieder fest in seine Arme.
"Bitte, Sunny, halt an dieser Courage fest, von der ich weiß, dass du sie hast. Ich werde dir helfen. Pop wird dir helfen. Aber geh nicht, bevor du es nicht musst."

Sie ließ sich lange Zeit halten, überdachte alle Verwicklungen, die eine Änderung ihres Planes mit sich brachten. Sie schluckte hart und nickte dann gegen seine Brust.
"Okay"
"Das ist meine Prinzessin."

Aus den Augenwinkel heraus, sah sie den silbernen Champagnerkübel.
"Hey, wir hatten letzte Nacht gar nicht unseren Champagner."
"Wenn ich mich erinnere, hattest du gestern Nacht etwas anderes als Champagner im Sinn."
Er ließ sie los, ging zu dem Kübel an der Sofaseite hinüber und nahm die Flasche heraus. Wasser tropfte in den Kübel, als er sie darüber hielt.
"Das Eis ist geschmolzen, aber sie ist noch kalt. Sollen wir heute morgen anstoßen?" "Ja."

Gott, er sah so sexy aus, nur mit der schwarzen Smokinghose und sonst nichts bekleidet. Seine Muskeln bündelten und schnürten sich, als er mit dem Champagnerkorken kämpfte. Sie könnte ihn auf ewig beobachten. Der Korken knallte und schoss durch den Raum. Peter füllte die sprudelnde Flüssigkeit in das Paar Champagnergläser und kam dann lässig zu ihr zurück. Sie nahm ein Glas von ihm an.
"Auf Sonnenaufgänge. Auf eine tapfere Prinzessin. Auf Morgen - auf so viele, wie wir teilen können."
"Darauf trinke ich."

**************************

 

Epilog - Das nächste Sylvester, ein Jahr später

 

"Die Schicht ist schon fast vorbei, Partner. Wie weit bist du mit dem Papierkram?"
Peter blickte von der Tastatur auf, als Skalany sich auf seinem Schreibtischrand niederließ.
"Wie? Oh, das ist fast erledigt."
"Gut. Denn da die Schicht um 11.00 Uhr endet, haben wir beide noch genug Zeit irgendwohin zu gehen um Sylvester zu feiern."
"Was auch immer."

Peter wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Tastatur zu. Mary Margaret beugte sich näher zu ihm.
"Hast du keine Pläne? Wo ist Jordan heute Nacht?"
"Ich habe Pläne. Sie schließen Jordan nicht ein. Sie ist auf der ersten Schicht im Augenblick, hat einen Anfall gekriegt, weil ich nicht den Versuch gemacht habe für heute Nacht zu tauschen und hat entschieden mit ihren Freunden auszugehen. Abgesehen davon, wie ich schon sagte, ich muss um Mitternacht wo sein."
"Whoa. Du bist ja in einer Stimmung. Tatsächlich warst du schon den ganzen Tag so. Wie kommt es, Detective?"

Seine Kehle wurde eng bei ihrer Wahl seines Namens. Er blickte zur untersten linken Schublade seines Schreibtischs, und seine Finger zuckten in dem Bedürfnis die Andenken herauszuholen. Aber nicht vor Skalany.
"Du denkst an sie, nicht wahr?"
"Du meinst Sunny?"
Er räusperte sich, um den Belag auf seiner Stimme loszuwerden.
"Ja, ich meine Sunny.", meinte sie sanft.
"Es tut mir leid, dass ich Detective December in etwas hineingezogen habe, das so schmerzhaft für ihn geendet hat."

Peter öffnete die oberste Schreibtischschublade und machte einen Staatsakt daraus, einen Stift zu suchen.
"Ich habe noch Arbeit zu erledigen, Skalany."
"Okay"
Ihr Mund zog sich nach unten und Besorgnis zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, aber sie sprang von seinem Schreibtisch und machte Anstalten zu ihrem eigenen zurück zu kehren.
"Ihm tut es nicht leid.", rief er hinter ihr her. "Das waren wahrscheinlich die wirklichsten - oder vielleicht auch die unwirklichsten - fünf Tage seines Lebens."
Mary Margaret drehte sich um und bot ihm ein wackeliges Lächeln dar. Sie nickte und verschwand dann zu ihrem Schreibtisch.

Mit Fingern, die anscheinend steif und schwer zu kontrollieren waren, beendete Peter das Tippen des Berichtes, und bediente anschließend die Drucktaste.
Gedanken an Sunny und die erstaunlichen fünf Tage mit ihr überfluteten ihn. Seine Kehle wurde wieder eng, als er sie zur Seite schob. Nicht hier. Er würde hier nicht an sie denken.
Er zog den Bericht aus dem Drucker, unterschrieb ihn und warf den Stift auf die Schreibtischoberfläche. Er nahm seine Lederjacke von seiner Stuhllehne, schlüpfte hinein, beugte sich nach vorne und öffnete die unterste linke Schublade.
Er griff in den hinteren Bereich und schloss seine Hand um etwas Weiches. Er zog es aus der Schublade und steckte es in seine Jackentasche.
Nachdem er den Bericht abgegeben hatte, ging er in Richtung Türe.

************

Es schien eine Ewigkeit später zu sein, als Peter aus dem Stealth stieg. Die frostige, kalte Luft schien seine Haut zu beißen. Über ihm strahlten die Sterne prächtig an dem kalten, kristallklaren Himmel. Der Schnee knirschte unter seinen Füßen, als er den schmalen Weg entlang ging.
Er war nicht mehr hier gewesen, seit dem Tag, an dem er neben ihrem Bruder gestanden hatte, als sie in die kalte, gefrorene Erde hinabgelassen wurde; sie sie neben ihren Eltern zur Ruhe gebettet hatten. Mit zielsicherer Präzision fand er seinen Weg zu ihrem Grab.
Ein rosafarbener Grabstein war irgendwann im vergangnen Jahr aufgestellt worden. Peter hockte sich daneben. Er zog einen Handschuh aus und fuhr mit seinen Fingern über ihren Namen.

"Hey, Sunny"
Zur Seite blickend, sah er einen kleinen Blumenstrauß, mit einem daran befestigten halb-welken Heliumballon. E zog daran, so dass er schaukelte.
"Ich sehe, dein Bruder war schon da, um dir zum Geburtstag zu gratulieren."
Seine Nase kribbelte, seine Kehle wurde eng. Eine Welle von Leid, die er versucht hatte in Schach zu halten, brach los und rollte über ihn hinweg.

Er senkte seinen Kopf, als ihn Bilder ihrer gemeinsamen kurzen Zeit überfluteten - Chinatown, Peking-Ente essend, Tee mit Lo Si trinkend und Feuerwerkskörper anzündend. Er hatte Urlaub genommen und war kurzfristig mit ihr zur Hütte der Blaisdells gefahren. Sie hatten wie Kinder im Schnee gespielt und es hatte nichts ausgemacht, dass ihre Schneeengel auf der linken Seite etwas schief waren.
Sie hatten heiße Schokolade mit Schlagsahne getrunken und vor der Feuerstelle Liebe gemacht. Sie hatten jeden Sonnenaufgang betrachtet, obwohl keiner mit den spektakulären Farben von Neujahr mithalten konnte. Und er hatte sich nie lebendiger gefühlt, nie bewusster die kleinen Wunder eines jeden Tages wahrgenommen.

Sie war glücklich. Er wusste das mit einer Sicherheit, die bis auf den Grund seiner Seele reichte. Sie war so lebhaft, das Gesicht glühte praktisch, als sie in der Mitte des winzigen Wohnzimmer des kleinen Hauses stand und ihrem Bruder von der kurzen Reise erzählte.
Sie bot Peter damals ein ehrliches Lächeln, kein tapferes, kein zitterndes Lächeln-in-der-Not, sondern ein Lächeln, das ihr ganzes Gesicht erhellte, einschließlich ihrer Augen.
Sie war auf ihn zugegangen, stoppte mit einem plötzlichen Ruck und er hatte gesehen, wie der Funke verlosch, als sie dort stand.

Peter fuhr sich mit der Hand durchs Haar, gab dann dem welken Ballon einen weiteren halbherzigen Stoß und musste sich bemühen, um durch die Tränen, die ihm in die Augen schossen, sehen zu können.
Nicky hatte ihm versichert, dass ein geplatztes Aneurisma in der Nähe des Tumors dafür gesorgt hatte, das sie starb, bevor sie auf den Boden aufgetroffen war, dass sie keinen Schmerz gespürt hatte.
Genauso war sie gegangen.
Genauso, wie sie es sich gewünscht hatte.
Schnell und schmerzlos.
Zumindest für sie.

"Ich werde niemals mehr derselbe sein, weil ich dich gekannt habe, Sunny.", murmelte er, wobei sein Atem die kalte Luft trübte.
"Es war jede Minute wert. Wenn ich mit dir zusammen war, erschien alles so klar."
Jetzt nicht mehr.

Ein Schmerz nistete sich in der Mitte seiner Brust ein. Er konnte sich nicht helfen, aber fragte sich, ob er tatsächlich der Letzte der Caine-Linie sein würde.
Er liebte immer die falschen Frauen. Jetzt war da Jordan in seinem Leben, und sie trieb ihn die halbe Zeit in den Wahnsinn. Zur Hölle, er wusste noch nicht einmal mehr, ob er weiterhin ein Shaolin-Cop sein konnte. Seine Zukunft schien so ungewiss.

*Folge deinem Herzen,* flüsterte Sunnys Stimme in seinem Kopf.
Er richtete seinen Blick auf, um auf ihren Namen auf dem Stein zu starren.
"Folge meinem Herzen? Ja, richtig." Er seufzte tief. "Ich versuche es, Prinzessin. Ich versuche es."

Weit in der Ferne läuteten Kirchturmglocken, läuteten die Mitternachtsstunde ein.
"Frohes Neues Jahr, Sunny"
Seine Knie knackten, als er aufstand.
"Herrje, ich werde alt."
Er blickte auf ihr Grab hinab.
"Aber du, du wirst immer 21 und wunderschön sein. Und die Prinzessin von Detective Dezember."

Er griff in seine Tasche und holte die Weihnachtsmütze heraus, rieb die weiche Troddel in seiner Handfläche. Er drapierte die Mütze über eine Ecke des Grabsteins.
Dann drehte er sich auf dem Absatz um und schritt entschlossen seiner Zukunft entgegen. Ließ dabei die Mütze - und ein Stück seines Herzens- zurück.

Ende

 

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