2. Teil
Autor:
Susan Guadagno (comments only in English please!)
Übersetzung ins Deutsche: Fu-Dragon

 

Peter und Caine standen nebeneinander im Türrahmen des Krankenzimmers des Jungen. Niemand hatte seine Eltern erreichen können und Sarah hatte darauf bestanden alleine mit ihm zu sein. Es gab nichts was sie für den Jungen tun konnte. Der Junge glitt näher und näher dem Tod entgegen.
Sie schauten in den Raum und waren beide geschockt zu sehen wie Sarah Ti Los Chi stärkte. Sie schauten sich an. "Pop, hast du ihr beigebracht das zu tun?"

"Nein, das habe ich nicht mein Sohn." Caines hochgezogene Augenbraue bezog sich auf dieselbe Frage.
"Ich habe es ihr auch nicht beigebracht." Peter seufzte. "Warum tut sie das Pop? Sie weiß, daß man nichts mehr für ihn tun kann."
"Ich denke sie will.... sich von ihm verabschieden mein Sohn."

Peter fuhr sich durch die Haare. Er konnte den Schmerz spüren den Sarah schon fühlte, ihre Herzen waren eines. <Wie kommt sie nur damit zurecht?> Fragte er sich. <Warum mußte es Ti Lo sein?> Fragte er das Schicksal. Ti Lo, war ihr Freund, ihr absoluter Liebling.

Er schaute in den Raum zurück und sah wie Sarah in Ti Los Bett kletterte und ihn beschützend in die Arme nahm.
"Ti Lo, ich bin es Hwa-ren. Ich weiß du hast eine Reise vor dir Liebling. Aber getraue dir nicht zu gehen ohne mir auf Widersehen zu sagen du kleiner Kobold."
Ti Lo öffnete seine Augen. "Hwa-ren, verlaß mich nicht," wisperte der kleine Junge.
"Ich werde immer bei dir sein, Ti Lo." Ihre Tränen tropften auf das glänzende schwarze Haare.

Es zerbrach ihr Herz in Millionen Stücke als er begann aus Robin Hood zu rezitieren, das erste Buch das sie für die Kinder gelesen hatte. "Hebe mich hoch gute Hwa-ren. Ich möchte die gute Luft des guten Greenwood noch einmal riechen. Gib mir meinen guten Eibenbogen hier - hierher - und befestige einen Pfeil an der Schnur. Dort drüben unter den Eichen wo mein Pfeil sein Ziel erreicht... laß sie mein Grab graben."
"Ich wünschte ich hätte einen Bogen Hwa-ren."

Sarah drückte den kleinen Jungen fest an sich. Sie konnte spüren wie die Lebenskraft in ihm verebbte. Sie begann für ihn zu singen. "Wenn ich nur eine Weile bei dir stehen könnte, wenn ich dich nur halten könnte, nichts könnte mich berühren, ich möchte dich bei mir behalten, Moment für Moment, bis in alle Ewigkeit, Moment für Moment, bis in alle Ewigkeit." Sarah setzte sich auf, hielt das geliebte Kind als die Ewigkeit für ihn näher kam.

"Unsere Zeit zusammen war viel zu kurz Ti Lo." Murmelte sie in sein Haar, Haar das nun durchnäßt von ihren Tränen war.

Einige Minuten später keuchte das Kind, die Augen weit aufgerissen und suchte sich die letzten Worte von Robin Hood heraus wo er aufgehört hatte. "Das ist das Ende. Erkläre den tapferen Herzen sie sollen mich mit dem grünen Gras unter meinem Kopf und Füßen begraben. Und - laß sie meinen Bogen neben mich legen, es ist die süßeste Musik in meinen Ohren."
"Hwa-ren," keuchte er, drückte ihre Hand. "Deine Stimme .... war die süßeste Musik.... in meinen Ohren."

Sarah wußte, sie mußte diesem Jungen ihren Segen zum Überqueren geben. Obwohl es ihr Herz brach, hieß sie sein Ende willkommen. Sie ermutigte ihn in einer Art und Weise von der sie wußte, es würde seiner Religion entsprechen. "Geh, Ti Lo. Gott ruft dich, ich kann ihn hören." Ihre Stimme brach aber sie fuhr fort: "Höre. Hörst du ihn? Geh süßer Junge. Ich werde dich eines Tages wieder sehen."

Sarah hielt ihn liebevoll fest als das Kind seinen letzten Atemzug machte. "Nun bricht ein nobles Herz. Gute Nacht reizender Prinz. Und ein Schwarm von Engeln singt dich zu deiner Ruhe."
"Hamlet, Akt 5, Szene II," flüsterte Caine im Türrahmen.

Als sie sicher war, daß er vorüber war, warf sie ihren Kopf zurück und gab der Qual in ihrer Seele Ausdruck. Peter weinte bei dem Geräusch.

Einige Schwestern versuchten in den Raum zu gelangen, aber sie wurden von den beiden Shaolin Priester abgeblockt. Eventuell hätten sie bei Caine doch versucht vorbei zu kommen, aber ein Blick in das Gesicht von Peter machte ihnen klar, daß das Abstellen des Monitors bis später warten konnte.

Ti Los Eltern kamen zehn Minuten zu spät. Es waren Peter und Caine die ihnen den tragischen Tod ihres Sohnes mitteilten. Peter entschied, daß ihm die Aufgabe als Priester auch nicht leichter fiel wie es als Cop gewesen war. Obwohl die Familie Christen waren, keine Buddhisten, hatten sie trotzdem großen Respekt vor den Shaolins und sie wußten ihr Sohn hatte Peter und Sarah geliebt. Als Peter und Caine sie zum Raum ihres Sohnes begleiteten damit sie Abschied nehmen konnten war Sarah bereits verschwunden.

Peter flüchtete in den fünften Stock, suchte in der NIC nach Sarah. Vielleicht hatten sie den Trost eines anderen kleinen Jungen in ihren Armen gesucht. Sie war nicht dort. Er erklärte Cindie die Situation, welche versprach Peter sofort zu rufen falls Sarah auftauchen würde.
"Peter, bevor sie gehen gibt es etwas, was sie wissen müssen. Ich habe es Sarah noch nicht erzählt, und das wird es noch härter für sich machen."

Peter seufzte. Noch mehr schlechte Nachrichten, genau das was sie nicht brauchte. Er wartete darauf, daß Cindie die nächste Bombe abwarf.
"Sam ist jetzt kräftig genug, daß er das Krankenhaus verlassen kann. In ein paar Tagen wird er einer Pflegefamilie übergeben."

Peter schloß die Augen. Ein weiterer Verlust für Sarah. <Wie kann ich ihr das nur beibringen?> Nun, er hatte noch ein paar Tage. Er würde warten bis die offene Trauer über Ti Lo vorbei wäre bevor er ihr davon erzählte. Er flüsterte ein leises Gebet: "Laß ihn bitte gute Eltern bekommen wie die Blaisdells."
Laut meinte er zu Cindie: "Ich werde es ihr sagen Cindie. Nicht heute, aber ich werde es ihr sagen." <Nun muß ich sie bloß noch finden.>

Peter wußte er würde seinen Vater in Mary Margrets Zimmer antreffen, so hielt er dort bevor er das Hospital verließ. Caine spielte die Flöte, saß am Boden neben Mary Margrets Bett. Er hörte auf zu spielen und schaute seinen Sohn an. "Dein Herz weiß wo es sie findest mein Sohn. Geh zu ihr. Bring sie nach Hause." Er lächelte Peter sorgenvoll an. "Und wenn du sie dort hast, gib ihr....einen Geschmack ihrer eigenen Medizin. Die gleiche Dosis wie sie sie mir gegeben hat. Oder sie wird es niemals durch die Nacht schaffen."
Peter nickte. Er hatte genau dasselbe gedacht.


Er ließ den Stealth am Ende des Parks zurück und trottete langsam durch die dunkle Nacht in Richtung des Redebaums. Er wußte, er würde sie dort finden. Seine Gedanken wanderten zu letzten Samstag zurück als Ti Lo ihm eine Handvoll Schnee in den Kragen geschüttet hatte. Er bemerkte plötzlich wie dankbar er war, daß Sarah den Kinder nachgegeben hatte. Plötzlich schienen eine Schneeburg, Kekse, heiße Schokolade und ein gutes Buch viel zu wenig zu sein was sie für die Kinder tun konnten.

Sarah hatte sich, die Kälte und den nassen Schnee außer acht lassend, auf den Boden unter dem Baum fallen lassen. Peter zog sie in seine Arme. Sie war vollkommen durchweicht. Kristallene Tränen waren an den Kragen gefroren so wie sie von ihren Wangen gefallen waren. "Hwa-ren, wir können hier nicht bleiben. Wir werden beide erfrieren."

Er schaute in ihre Augen, besorgt über die Leere die ihm entgegen schien. Trotz ihrer Vergangenheit war sie eine Kreatur des Lichts und der Wärme, aber Peter konnte die Dunkelheit die sich über ihr Herz und ihre Seele legte erkennen. "Ich bringe dich nach Hause. Laß uns gehen." Er zog sie auf die Beine und trug sie halb zum Wagen zurück.

Als er zu Hause ankam schob er sie in Richtung Badezimmer. "Zieh dir die nassen Sachen aus und nimm eine heiße Dusche," wies er sie an. "Ich bin in ein paar Minuten mit etwas zurück was dir helfen wird. Ich erwarte dich dann im Pyjama und im Bett vorzufinden."

Sarah stand bewegungslos in der Mitte des Raumes, zu betäubt von ihrer emotionalen Kälte um sich zu bewegen. Peter zog ihr den Mantel, Hut und Handschuhe aus. "Sarah, ich warne dich, wenn du es nicht selber tust, dann werde ich dich höchstpersönlich hinein tragen und dich ausziehen. Ich werde nicht zulassen, daß du krank wirst. Ich habe mehr als genug Krankenhäuser in der letzten Woche gesehen, das reicht fürs ganze Leben."

Er war erleichtert als sie ihm die Spur eines lächeln schenkte. "Ich glaube das würdest du wirklich tun Peter Caine."
Seine Erleichterung machte es ihm einfach zurück zu lächeln. "Willst du es versuchen?" spottete er, hoffte es würde etwas Leben in ihre Augen zurück bringen. Sie schüttelte ihren Kopf. "Okay, dann beweg dich." Er verließ ihr Appartement und ging in die Apotheke um die Kräuter her zu richten die sie für seinen Vater früher in der Woche benutzt hatte.

Der Botengang brauchte nicht viel Zeit, so beschloß Peter kurz in sein eigenes Appartement zu eilen und sich umzuziehen. Er war naß von da wo er Sarah vom Boden hochgezogen hatte. Er hatte das Gefühl, daß wenn er jetzt nicht seine nassen Klamotten los werden konnte, er sie die ganze Nacht tragen würde.

Als er zu Sarah zurück kehrte fand er sie am Rande des Bettes sitzend vor. Sie hatte die zerschlissene Kopie von Robin Hood in ihren Händen und las das letzte Kapitel noch einmal durch.
<Warum stichst du dir nicht einfach ein Messer mitten ins Herz Hwa-ren,> dachte Peter. <Der resultierende Schmerz wäre derselbe.>

Peter nahm ihr sanft das Buch aus den Händen und legte es auf den Nachttisch. "Tu dir das nicht an, Sarah." Er bemerkte ihre Kleidung. Sie trug eines seiner langärmligen Shirts. "Hey, das Shirt habe ich schon gesucht." Meinte er. "Was hat es nur mit Frauen und meinen Shirts auf sich?" fragte er, sich neben sie setzend und einen Kuß auf ihre Schulter drückend.

"Du hast das Shirt aus meiner Wäsche gestohlen, richtig?" Sie Spur eines Lächeln kehrte in ihre Augen zurück und Peter wußte er hatte die richtige Richtung eingeschlagen. "Sarah, wenn du schon Kleidung aus der Wäsche stiehlst, solltest du das tun wenn sie gewaschen sind. Dieses Shirt riecht." Das geisterhafte Lächeln wurde solider.

"Du hast gerade die Antwort über Frauen und deine Shirts beantwortet Peter." Er verstand noch immer nicht. "Das Shirt zu klauen nachdem es gewaschen ist würde das gesamte Ziel zerstören Peter. Ja, das Shirt riecht. Nach dir. Das Shirt zu tragen ist, wie dich die ganze Nacht um mich zu haben."

"Ich weiß einen besseren Weg das zu erreichen, Hwa-ren." Murmelte er, streichelte ihr Gesicht. Er wandte sich zum Nachttisch um die beiden Kapseln zu holen die er in den Apotheke hergestellt hatte. "Hier. Der Befehl kommt direkt von Pop. Er wolle, daß ich dir einen Geschmack deiner eigenen Medizin verabreiche." Ihr Widerstand begann sich anzusammeln, und Peter beschloß einen anderen Weg einzuschlagen. "Bitte Sarah. Pop hat recht. Nimm sie." Der Funke erlosch in ihren Augen und sie akzeptierte die Kapseln ohne weiteren Protest.

Peter zog die Decke vom Bett zurück. "Hüpf rein." Sie gehorchte ihm und er deckte sie zu, dann machte er es sich selber oberhalb der Decke gemütlich. <Heute ist es nicht an der Zeit zu verwirren,> dachte er reuevoll.

Sie schmiegte ihren Kopf an seine Schulter. "Peter, wird Ti Los Tod als Mord erwägt?"
"Vielleicht, es kommt auf die Umstände an. Es gibt jede Menge anderer Klagen die verfolgt werden könnten, aber wer immer das getan hat ist einfach weggerannt." Er zog sie näher an sich. "Das 101. ist voll mit guten Cops. Sie werden ihn finden. Sie haben eine gute Beschreibung des Wagens und einen Teil des Nummernschildes. Der Gerechtigkeit wird genüge getan."
Es war in Zeiten wie diesen in denen sich Peter in seine Vergangenheit zurück gezogen fühlte. Offensichtlich konnte man einen Detective aus dem Revier nehmen, aber man konnte den Detective nicht komplett aus dem Menschen entfernen. Das Verlangen zu forschen, das Puzzle zu lösen pulsierte durch seine Adern.

Peter war überrascht von Sarahs Mangel an Tränen. <Vielleicht hat sie sich schon ausgeweint,> dachte er. Er versuchte ungefähr zu kalkulieren wie lange die Kräuter brauchten bis sie ihre Wirkung entfalteten.
Sie schreckte ihn aus seiner Kalkulation auf. "Peter, wirst du heute nacht bei mir bleiben? Ich möchte nicht alleine sein."

"Natürlich werde ich hier bleiben. Alles was du je tun mußtest ist zu fragen Hwa-ren. Du hast mich um den kleinen Finger gewickelt, erinnerst du dich?" Er strich ihr über die Haare. "Willst du, daß ich dir den Rücken massiere? Es wird dir helfen einzuschlafen. Auch wenn ich denke, daß ich nicht so gut bin wie du."

Sie versteifte sich unter der Decke. Sie mochte es nicht wenn sie Jemand am Rücken berührte und Peter kannte auch den Grund dafür. "Nein Danke Peter, es geht mir gut."
"Hwa-ren, erinnerst du dich an das Gespräch das wir vor einiger Zeit auf Pops Terrasse hatten nachdem wir dich von Guo gerettet hatten?" Sarah nickte. "Du erinnerst dich an das was ich sagte als ich über den Tag sprach an dem du deinen Seelenverwandten treffen wirst?"

Sie belohnte ihn mit einem kleinen glucksen. "Ja. Ich glaube wir sind beide Überrascht wie sich das entwickelt hat, oder?"
"Yeah. Wer hätte gedacht, daß während ich dieses Statement ablegte du direkt in meinem Schoß gesessen hast? Jedenfalls habe ich dir erzählt, daß deinen Seelenverwandten die Narben auf deinem Rücken nicht stören würden. Ich hatte recht. Es stört ihn nicht."

Sarah suchte Bestätigung in seinen Augen. Beruhigt bei dem was sie dort fand, drehte sie sich auf den Bauch und schob das Kissen zur Seite.
Peters Herz machte einen Sprung. Schließlich war sie doch so weit ihm in diesem Maße zu trauen. Er kniete sich über sie und begann zart ihre Schultern zu kneten. Er konnte die Konturen der Narben durch das Shirt hindurch spüren. Er konnte auch spüren wie sie sich entspannte.

"Ummm. Angenehm." Murmelte sie. "Ich werde dich öfters bemühen müssen. Ich hatte keine Ahnung, daß sich das so gut anfühlt."
Peter gluckste. "Sei ruhig Hwa-ren und schlafe. Ich werde am Morgen hier sein." Versicherte er ihr. Von der Reaktion seines Vaters ausgehend, wie er auf die Kräuterzubereitung reagiert hatte, zweifelte er, daß sie vor dem nächsten Nachtmittag aufwachen würde. Er irrte sich.

Als ihm Sarahs Atmung mitteilte, daß sie eingeschlafen war, langte er zum Nachttisch herüber und löschte das Licht. Er zog die Decke vom Bettende hoch und rollte sich neben ihr zusammen. Die Idee zu ihr unter die Decke zu kriechen war extrem verlockend, doch nach dem was er am anderen Tag gehört hatte war er um so mehr entschlossen sie das Tempo bestimmen zu lassen. <Es müssen nicht noch mehr Probleme kreiert werden,> sagte er zu sich selber.

Er erwachte einige Stunden später durch ihr Murmeln. "Dunkel...es....ist so dunkel..." Ihre Atmung war beschleunigt und ihre Füße zuckten. Er griff nach ihr um sie in seine Arme zu ziehen bevor der Alptraum schlimmer wurde.
"Shhh, Sarah. Alles in Ordnung, ich bin hier."

Ihre Augen flogen auf und sie klammerte sich an ihn. "Peter es ist zu dunkel hier. Bitte." Sie klang vollkommen außer sich.
Peter fummelte mit dem Licht auf dem Nachttisch und war verärgert als die Birne den Geist aufgab.

"Streichhölzer sind in der Schublade," teilte sie ihm mit. "Mach die Kerzen an." Die Elektrizität war oftmals instabil während den Winterstürmen, nicht zu erwähnen, daß sie alle fanden, daß Kerzen einen beruhigenden Konzentrationspunkt für die Meditation darstellten.

Peters Hände ertasteten was er suchte und die Kerze flammte auf. <Vielleicht hätte ich vorhin Guos Name nicht erwähnen sollen,> dachte er. Als Guo Sarah gekidnappt hatte, hatte er sie zweieinhalb Tage in der totalen Finsternis einer Zelle gefangen gehalten. "War es Guo?" fragte er.

Sie schüttelte den Kopf. "Nein es sind diese Schatten. Sie sind rings um mich herum, schließen sich um mich!" Sie begann zu schluchzen. "Ich kann die Dunkelheit nicht durchdringen!" Sie setzte sich auf und Peter konnte im Kerzenlicht den wilden, verzweifelten Ausdruck in ihren Augen erkennen.

Er bewegte sich um sie zu trösten, aber sie sprang vom Bett. Dies war nicht die Reaktion auf Ti Los Tod die er erwartet hatte. Sarah zündete weitere Kerzen im Raum an, sich noch immer über die Dunkelheit beschwerend.

"Sarah, beruhige dich. Du weißt daß hier nichts in der Dunkelheit ist das nicht auch hier im Licht vorhanden ist."
Sie starrte ihn zornig an. "Ich möchte jetzt keine Philosophiestunden Peter."

"Okay, wie ist es mit dem: Es ist besser eine einzelne Kerze anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen?" Er überquerte den Raum und ergriff zärtlich ihre Hand, führte sie zum Bett zurück. "Eine einzelne Kerze Sarah, nicht das Ganze Haus voll." Sie folgte ihm ohne Protest. Peter konnte das Zittern spüren das ihren ganzen Körper erfaßt hielt. Was immer es auch war, sie war wirklich verängstigt.

Dieses Mal glitt er zu ihr unter die Decke, schlang seine starken Arme fest um sie und atmete in ihr Ohr. "Du bist sicher, Hwa-ren. Ich lasse nicht zu, daß dir etwas passiert. Schieße deine Augen und konzentriere dich."
Sie erbebte.

"Okay, schau auf die Kerze und konzentriere dich," verbesserte er, strich mit einer Bewegung über ihre Haare von der er wußte, daß sie sie als beruhigend empfand. "Atme langsam Sarah. Tiefe, langsame, gleichmäßige Atemzüge." Sein ruhiger Tenor im Lehrermode erlangte ihre Aufmerksamkeit und sie begann seinen Instruktionen zu folgen. Er fuhr fort beruhigende Anweisungen zu murmeln bis er spürte, daß ihr Beben stoppte. Sie seufzte tief, entließ die gesamte Anspannung in ihrem Körper und sank gegen Peter. "Gut."

Er blickte in ihre Augen und war erfreut zu erkennen, daß sie fast wieder normal schauten. Er konnte soviel in ihren Augen lesen. Das machte ihm zum Teil verständlich warum sich Kermit die ganze Zeit hinter seiner Sonnenbrille versteckte. Er hatte das Gefühl, daß Kermits Augen genauso ausdrucksstark waren wie die von Sarah, von den Zeiten ausgehend wenn er wirklich Kontakt mit ihnen hatte.

Sie erwiderte seinen Blick und er war überrascht als dort ein kleiner Funke auftauchte. <Sie hat irgend etwas vor,> warnte er sich. Trotzdem war er vollkommen unvorbereitet als sie mit ihre Lippen seinen Nacken entlang glitt. Plötzlich fühlte es sich zehn Grad wärmer an. Peter kämpfte schnell um die Kontrolle seines Körpers. Er konnte die Stimme seines Vaters aus der Vergangenheit in seinem Kopf hallen hören: Der Geist kontrolliert den Körper. <Yeah, richtig Pop.>

Sarah wiederholte die Geste, diesmal glitt sie mit ihrer Zunge seine Kehle entlang.
Peter brummte: "Laß das Sarah."
"Warum? Magst du das nicht?"
"Das Problem ist, ich mag es sehr. Aber ich habe kein Verlangen danach aus diesem warmen Bett zu springen um eine kalte Dusche zu nehmen."

"Ich habe nicht die Absicht dich heute aus diesem Bett zu lassen Peter Caine. Die Dunkelheit sickert in meine Seele. Ich dachte, vielleicht kennst du einen Weg.... es mit ein wenig Licht zu bekämpfen."

Er schaute ihr tief in die Augen um sicher zu sein, daß das was sie fragte das war was er sich dachte. Er ließ das Feuer in seinen Augen glimmen, machte seine Absicht klar, seinen Hunger, und gab ihr die Chance zurück zu weichen.

Ihre Antwort war ihren Kopf nach vorne zu wölben, ihm ihren Nacken darbietend. Mit einem Knurren tief aus seiner Kehle, geboren aus lange unterdrückter Leidenschaft, riß er sie in die Arme und bedeckte ihren Nacken mit Küssen. Er zog sich zurück als er ihr Zittern bemerkte.

"Du zitterst Hwa-ren. Ist das Furcht oder Leidenschaft was du fühlst?" Er wollte absolut sicher sein.
"Etwas von beidem, denke ich," gab sie mit bebender Stimme zu. Sie war hier außerhalb ihrer Liga und beide wußten es. "Peter, bitte. Vertreibe diese Schatten. Bewunderst du nicht meinen Mut?" fragte sie mit empor gehobener Augenbraue. Peter wartete auf die Erklärung die folgen würde wie er wußte. "Mut ist der Widerstand der Angst, meistern der Angst, nicht die Abwesenheit von Angst."
"Konfuzius?"
"Mark Twain. Hilf mir meine Angst zu meistern, Peter. Lehre mich, Sifu." Kommandierte sie spielerisch, obwohl er die Nervosität in ihren Augen lesen konnte.
Eine letzte Überprüfung. "Bist du sicher?"
"Ja."
So begann Peter mit der Lektion.


Caine saß in der Dunkelheit von Mary Margrets Krankenzimmer. Er meditierte als eine plötzliche Welle von Freude und Befriedigung über ihn schwappte. Er warf seinen Kopf zurück und lachte entzückt, warf die Dunkelheit aus seinem eigenen Herzen. Peters Kanal war weit offen und sein Sohn übertrug unabsichtlich seine Gefühle. Caine drehte die Freude herum und leitete sie zu Peter zurück, Peters plötzliche Verlegenheit auffangend als er es empfing.

{Tut mir leid Pop.} hörte er Peters Stimme in seinen Gedanken, verlegen weil er entdeckt worden war.
{Mein Sohn, du hast mir ein Geschenk großer Freude gemacht. Es gibt nichts wofür du dich entschuldigen müßtest. Ich bin.... glücklich für euch beide. Ich sagte dir Geduld ist eine Tugend.}
Peters Lachen floß durch Caines Gedanken. {Yeah Pop. Einige Dinge sind es wert darauf zu warten.}

Zurück in Sarahs Appartement schaute Peter auf die Frau herunter die sein Herz erobert hatte. Sie schlief, ein zufriedenes, leicht selbstgefälliges Lächeln umspielte ihre Lippen.
{Nun, da du zusätzlich zu ihrer Seele und ihrem Herzen auch ihren Körper besitzt ist es Zeit ihre und deine Gedanken zu teilen mein Sohn.}
{Was?} Peter wußte nicht, daß das möglich war.
{Sie hat die Fähigkeit Peter.} Er hätte es wissen müssen. Ihr Vater hatte sie aus all den Leuten die er getroffen hatte als Lehrling heraus gesucht.
{Ich...weiß nur nichts darüber.} Peter war nicht sicher ob er bereit war dermaßen intim mit Sarah zu werden. Es war schlimm genug, daß er unbeabsichtigt zu seinem Vater übertragen hatte.
{Entscheide dich schnell mein Sohn. Sie wird nie wieder so empfänglich sein wie jetzt. Erinnere dich einfach, sie hat diesen Abend ihre größte Angst bekämpft. Vielleicht ist es an der Zeit, daß du deiner auch ins Antlitz blickst. Mut, Peter.}

Peter blickte weiterhin auf Sarah herab, wägte die Worte seines Vaters ab. Seine größte Angst... war die, daß Jemand ihn komplett kennen würde. Sarah war seine Seelenverwandte, die andere Hälfte seines Herzens. Sie hatte ihre dunkelsten Geheimnisse mit ihm geteilt. Konnte er dasselbe tun? Konnte er ihr die Offenheit erlauben in seine Gedanken zu dringen?
Er legte seine Hände an die Seiten ihres Gesichtes. <Kein Mut, kein Erfolg, Peter.> Er schloß seine Augen und öffnete seine Gedanken, schob sich am Rande ihres Bewußtseins entlang. <Besser sie zuerst aufzuwecken, damit sie weiß, daß es kein Traum ist> beschloß er.
"Sarah?" er schüttelte sie sanft. "Wach auf Liebes. Er gibt etwas was ich dir zeigen möchte."
Sarah öffnete ein Auge und lächelte ihn an. "Schon Lektion zwei?" Er grinste.
"Nein, es nicht diese Art von Lektion, obwohl das auch keine schlechte Idee wäre." Sie knuffte ihn. "Im ernst Sarah. Das könnte einem von uns irgendwann mal das Leben retten. Ich weiß, es bringt Pop immer zu mir wenn ich ihn brauche."
Sie war hellwach. "Okay, was ist es?"
"Du kennst diese Gedankenverbindung die ich mit Pop habe?" Sie nickte. "Wir werden unsere eigene herstellen." Sie zog ihre Augenbraue nach oben, wartete darauf daß er weiter fort fuhr. "Ist das Okay?"
"Peter ich habe kein Probleme mit der Idee, daß wir in der Lage sein werden auf diese Weise zu kommunizieren. Bist du dir darüber sicher?" Sie gab die Frage direkt zu ihm zurück.
Er nickte und begann ihr Instruktionen zu geben. "Schließe deine Augen Sarah. Lösche deine Gedanken, versuche offen zu bleiben." Sie tat das, was er von ihr verlangte.
Er bestaunte ihr Vertrauen. Sie wartete. Er schloß seine eigenen Augen und versuchte sich daran zu erinnern wie es war als er zum ersten Mal diese Verbindung mit seinem Vater entwickelt hatte. Lustig, er konnte sich nicht daran erinnern wann es angefangen hatte. Es schien einfach da zu sein.
{Sarah? Sarah kann du mich hören?}
Ihre Antwort war ein quecksilberhelles lachen, das durch seine Gedanken flatterte. {Ja Peter, das ist…. höchst interessant}
Peter bereitete sich darauf vor seine Barrieren zu senken, aber bevor er das tat gab es noch etwas was er tun mußte. Er nahm das Wissen über Sam und seine wartende Pflegefamilie und erbaute schnell einen Zaun drum herum. Das war ein Geheimnis das sie heute nicht erfahren sollte.
Er konnte nur hoffen, daß ihre Unerfahrenheit mit diesen Dingen sie davor bewahren würde zu wissen, daß er dieses kleine Stück Information vor ihr zurück hielt. Dann senkte er den Rest seiner Barrieren die er während seines Lebens errichtet hatte, überflutete sie mit seiner Liebe, seinen Zweifeln, seiner Angst, er hielt nichts zurück.
Sie keuchte aufgrund der Heftigkeit der Empfindungen. Dann tat sie ihr Bestes seine Geste zu erwidern. Dann gab es keinerlei Geheimnisse mehr zwischen ihnen, außer dem einen über Sam.
Sie öffnete ihre Augen und streichelte Peter Gesicht. "Ich kenne dich jetzt vollkommen mein Liebling. Und ich gehe nirgends wohin." Peter erfaßte ihre Hand und küßte sie. "Aber was ist das mit Lauschen bei Jordan und mir?" Peters Ohren wurden hochrot und Sarah lachte ihn aus. "Ich glaube ich sollte wirklich böse sein." Sagte sie zu ihm. "aber angesichts der Tatsache, daß es jetzt ein festgestelltes Fakt ist, denke ich, werde ich dich vom Haken lassen." Sie rollte sich auf ihre Seite.
{Was dagegen wenn ich etwas schlafe?}

Ihre neue Partnerschaft erwies sich über die nächsten Tage als lebenswichtig für Sarahs Unterstützung, vor allem an dem Tag von Ti Los Beerdigung. Die Schatten die Peter zeitweise gebannt hatte kehrten mit aller Macht zurück.
Ti Los Mutter hatte Sarah gebeten auf der Beerdigung zu singen. Sie hatte Sarah erzählt, daß er andauernd über sie gesprochen hatte, und außer ihren Lesungen hatte er speziell ihr Singen geliebt. Sarah hatte wiederwillig zugestimmt. Sie hatte noch nie vor Erwachsenen gesungen, immer nur vor den Kindern, aber sie würde es tun als ein letztes Geschenk für Ti Lo.
Sie hatte den Song sorgfältig gewählt, aber als die Zeit gekommen war, war sie sehr unsicher über sich selbst. {Mach weiter Sarah. Du kannst es tun. Schließe einfach deine Augen und singe für Ti Lo.} Peters ruhige Präsenz in ihren Gedanken gab ihr den Mut den sie brauchte.
Sie erhob sich und schritt an die Vorderseite von Ti Los Kirche, wandte ihr Gesicht der Versammlung von Familie und Freunden zu. Sie wußte nicht genau wie sie beginnen sollte. "Ich war Ti Los Freundin. Er hat mir viele Dinge beigebracht, inklusive der wichtigen Lektion, daß Liebe die eine Sache ist bei der je mehr man gibt man viel mehr zurück bekommt und man noch viel mehr geben kann. Es war ein Vergnügen mit ihm zusammen zu sein und ich vermisse ihn." Ihre Stimme brach. "Das Lied das ich gewählt habe um Ti Lo zu ehren ist ein Lied das genau den Weg wiedergibt wie Ti Lo gestorben ist. Er lag in meinen Armen als er starb." Die erste Träne lief ihre Wange entlang. "Und ich habe ihm gesagt daß ich Gott hören kann wie er ihn ruft. Dieses Lied erzählt genau das, Gott ruft ein geliebtes Kind nach Hause." Sie nickte zum Keyboardspieler, schloß ihre Augen und begann zu singen.
Als sie geendet hatte, stolperte sie, blind vor Tränen, zu ihrem Sitz in der Nähe von Peter zurück. Als es Zeit wurde die kleine Kiste zu schließen, hielt Peter sie fest am Arm, ängstlich, daß sie vor ihm zusammen brechen könnte. Er war weder überrascht als sie die zerfledderte Ausgabe von Robin Hood neben Ti Lo legte, noch über den kleinen Bogen der folgte.

"Sarah, du mußt etwas essen," Peter fing an sich wegen ihrer Appetitlosigkeit Sorgen zu machen. Er wußte, sie trauerte um Ti Lo, aber ihre eigene Gesundheit war auch wichtig.
"Ich bin nicht hungrig Peter. Ich werde essen wenn ich es bin." Die Schatten waren zurück und ihre Depressionen wurden stärker anstatt schwächer. "Laß uns Mary Margret besuchen."
Mary Margret hatte letztendlich das Bewußtsein zurück erlangt.
Peter freute sich, daß sie es vorgeschlagen hatte. Er benötigte sie heute im Krankenhaus damit sie sich von Sam verabschieden konnte und er war sich nicht sicher gewesen wie er sie dazu hätten bringen können ohne ihr den Grund zu verraten.
Er war auch froh darüber, daß obwohl sie nun miteinander verbunden waren, jeder die Privatsphäre des anderen respektierte. Peter wußte nicht warum er erwartet hatte, daß der Link zu Sarah anders war wie der Link den er sich mit seinem Vater teilte. Es war genau gleich, mit der Ausnahme, daß er ihr in dieser Nacht erlaubt hatte in Plätze vorzudringen die er nicht einmal mit seinem Vater geteilt hatte.
Caine begrüßte sie mit einem Lächeln das langsam verblaßte als er die Kondition seines Lehrlings prüfte. "Sarah," tadelte er sie. "Du mußt besser auf dich aufpassen." Die beiden hatten erneut die Position gewechselt.
Sie nickte um ihn zu besänftigen und trat an Mary Margrets Seite. Sie ergriff die Hand die sie nach ihr ausgestreckt hatte und umarmte ihre Freundin.
"M&M, es tut gut deine Augen zu sehen meine Freundin. Du hast mich wirklich sehr beunruhigt." "Ich weiß nur, daß ich dir für deine Hilfe zu meiner Genesung danken muß." Sarah zuckte á la Caine mit den Schultern und Mary Margret lachte. "Gentleman, wenn ihr uns entschuldigen würdet," Mary Margret befahl die anderen höflich aus dem Raum. "Ich denke und Sarah und ich haben ein Frauengespräch zu führen."

Caine und Peter verließen den Raum und wurden von Kermit begrüßt. "Hey Kermit, was gibt es neues?" fragte Peter.
Kermit starrte in den Korridor und erblickte Sarah mit Skalany. Er antwortete leise, wollte nicht, daß die beiden ihn hörten. "Peter, die Neuigkeiten sind, daß der Angriff auf Skalany und der Mord an Lo Si miteinander in Verbindung stehen. Die Beschreibung des Wagens die wir von den Zeugen erhielten paßt genau zu dem Wagen auf dem Überwachungsvideo in der Parkgarage."
"Das ergibt überhaupt keinen Sinn," beschwerte sich Peter. "Die einzige Art auf die Ti Lo mit Skalany verbunden ist...."
"Ist durch dich Peter. Oder Sarah oder vielleicht auch deinen Vater, wenn wir das Feld erweitern." Kermit hatte schon alles durchdacht. "Sarahs einziger Feind in dieser Welt sitzt wieder hinter Gittern, wo das Tier auch hingehört. Das läßt dich oder deinen Vater zurück."
Vater und Sohn wechselten Blicke aus. Beide hatte eine lange Liste an möglichen Feinden und einige Namen waren auf beider Listen vertreten.

"Du siehst furchtbar aus," sagte Mary Margret zu Sarah. Sie starrte sie scharf an.
"Du siehst selber auch nicht gerade so heiß aus." Schoß sie zurück.
"Ich habe zumindest einen guten Grund dafür. Wie lautet deine Entschuldigung?" Mary Margret streckte ihre Hand erneut nach Sarah aus, die sie abwesend ergriff und begann die Druckpunkte zu massieren. "Komm schon Sarah. Ich möchte mehr über Ti Lo erfahren. Du mußt das nicht vor mir verbergen."
"Ich kann sein Gesicht nicht aus meinen Gedanken bekommen M&M. Ich sehe ihn ständig vor mir wie er da auf dem Boden liegt. Wie kann Jemand nur so etwas tun? Sie sind einfach weiter gefahren."
"Sie werden ihn kriegen, Sarah. Wußtest du, daß Kermit den Fall selber bearbeitet?"

Sarah schüttelte den Kopf. Sie hatte keine Ahnung, daß Ti Los Fall wichtig genug war, daß ein Senior Detective wie Kermit damit beauftragt wurde. Sie hatte angenommen, daß der Fall bei irgend einem Jungen Detective mit wenig Erfahrung auf dem Arbeitsplatz gelandet war. Sie war Dankbar, daß Kermit den Fall übernommen hatte. Sie verspürte mehr Hoffnung, daß Ti Lo Gerechtigkeit erfahren würde.
"Nun erzähle mit etwas interessanteres," versuchte Mary Margret die Konversation aufzulockern. "Was geht ab zwischen dir und Peter?"
Sarahs Gesicht wurde rot und Mary Margaret lachte. "Uh, huh, das habe ich mir gedacht! Spuck es aus Mädchen!"
"Nun, M&M, ich küsse nicht und erzähle dann alles. Warum erzählst du mir nicht was zwischen dir und Caine so abgeht?"
Nun war Mary Margaret an der Reihe zu erröten. "Ich... weiß nicht." Mary Margaret verstellte ihre Stimme, daß sie exakt wie Caine klang, und die beiden Frauen brachen in Gelächter aus, brachten die Männer draußen dazu ihren Kopf herein zu strecken um zu sehen was hier so lustig war. Die beiden Frauen präsentierten absolut unschuldige Gesichter und die Männer kehrten zu ihrer Unterhaltung mit Kermit zurück.
"Hmmm. Vielleicht sollten wir unsere Aufzeichnungen vergleichen, M&M. Es wäre interessant zu sehen wie gleich sich Vater und Sohn sind."
"Sarah! Ich bin schockiert! Ich hatte keine Ahnung, daß du unanständig sein kannst!" lachte sie.
"Ich auch nicht!" gestand Sarah.
"Ich mag es! Eine neue Verbündete für mich! Du weißt was meine beliebteste Freizeitaktivität ist, oder?" Sarah schüttelte den Kopf. "Peter quälen! Besonders über seinen Vater und mich." Sarah schenkte ihr ein schadenfrohes Grinsen.
Peter streckte seinen Kopf in das Zimmer. "Wenn ihr Ladies mit eurem Frauengespräch fertig seid, Sarah, sollten wir nach oben gehen."
Sarah war unentschlossen. {Geht es Sam gut?}
{Es geht ihm gut, Sarah. Aber wir müssen ihn sehen.}
"Ich sehe dich später, M&M. Übrigens, ich plane eine Party für dich und Caine sobald du hier draußen bist. Ich komme später vorbei und erzähle dir die Einzelheiten." Sie beugte sich über ihre Freundin und umarmte sie. "Ich habe dich wirklich vermißt."

Peter war ruhig als sie mit dem Lift in den fünften Stock fuhren.
"Okay, Peter, spuck es aus. Was ist los mit Sam?" Sarah war verärgert, daß er etwas vor ihr verbarg.
{Es tut mir leid Sarah. Ich wollte dir nur nicht noch mehr aufbürden.} Peter wechselte zu hörbarer Kommunikation. "Sarah, Sam kommt morgen in eine Pflege Familie."

Sie wirkte als ob alle Luft aus ihr gewichen war. Sie schloß einen Moment ihre Augen, dann öffnete sie sie wieder. "Nun, ich wußte es war nur eine Frage der Zeit. Zumindest bedeutet das, daß er medizinisch stabil ist."
Sie gab sich tapfer, aber Peter war bewußt welchen Verlust sie spürte. "Es wird ein anderes Baby geben das mich braucht." Peter wußte auch, daß es den Platz dieses speziellen Bandes, das sie zwischen sich und diesem besonderen Babys errichtet hatte, nicht ersetzen konnte.
Peter blieb außerhalb des Säuglingszimmers während Sarah hinein ging um Sam ein letztes Mal zu halten. Er nahm an sie würde den Freiraum brauchen, so wie es bei Ti Lo gewesen war. Als sie nach draußen kam waren ihre Augen rot. Noch mehr Schatten dachte er müde.

Der Beobachter war äußerst zufrieden mit den Schatten die dabei waren Caines Lehrling zu zerstören. Ihre Schatten wiederum kreierten Schatten in Caines Sohn und in dem Priester selber. Er war besonders erfreut über das Elend was in dem Sohn kreiert wurde. Eine direkte Attacke auf ihn war nicht nötig. Ja, das war ohne Zweifel sehr viel befriedigender. Zeit um voran zu kommen.

<Sarahs Fähigkeit zu meditieren hat große Fortschritte gemacht,> dachte Caine, beobachtete, wie sie ruhig vor einer Kerze saß. Er wußte wie bekümmert sie war und er war froh darüber daß sie letztendlich das Wissen hatte ihre eigene Seele zur Ruhe zu bringen. Beide, er und Peter, hatten manchmal gekämpft ihr zu helfen ihre Mitte zu finden. Nun war sie in der Lage es selbst zu erreichen.
Wie auch immer, während er ein wenig nachhalf, konnte er noch immer spüren wie tief ihr Schmerz war. Noch schlimmer, sie fraß ihn in sich hinein, errichtete neue Barrieren. Sie wollte Peter nicht damit beunruhigen, was ihr manchmal sehr schwer fiel nun nachdem sie miteinander verbunden waren.
Er sprach sanft, "Sarah, der Punkt einen Link mit Peter zu haben ist alles zu teilen."
Sie öffnete ihre Augen und blickte ihn an. "Wie weißt du nur immer diese Sachen?" fragte sie.
Er lächelte und zuckte die Achseln. "Du bist leicht zu lesen, Nuer. Das warst du schon immer. Ich brauche keinen Link um den Schmerz in deinen Augen zu erkennen, noch braucht ihn Peter."
Sie seufzte. "Nun, es zu sehen und tatsächlich auch zu spüren, sind zwei verschiedene Dinge."
"Das Stimmt. Erinnerst du dich daran mir gesagt zu haben, daß, wie auch immer, geteilter Schmerz halber Schmerz ist?"
Sie nickte. "Ja Meister, da tue ich, aber noch einmal. Es verbal mit Peter zu teilen oder ihn dazu zu bringen es in sich selbst aufzunehmen sind zwei verschiedene Dinge."
<Perfekt,> dachte Caine. <Ich muß dieses neue Talent mit ihr besprechen und sie liefert mir eine wunderbare Eröffnung.> "Hast du nicht Mary Margrets Schmerz in dich aufgenommen als du sie geheilt hast?"
Sie wirkte erschreckt. "Was meinst du damit?"
"Deine Heilendes Talent ist höchst einzigartig, Nuer." Er studierte sie sorgfältig. Da war Unglaube in ihren Augen.
"Talent? Ich dachte es war ein Glücksfall." Sie konnte nicht glauben, daß es etwas einzigartiges an ihr gab, ganz sicher nicht so etwas. Tee und Kräuter Medizin zuzubereiten, heilende Massagen zu geben und diese Dinge konnte sie akzeptieren. Sogar in der Lage zu sein ihr Chi zu teilen konnte sie leicht akzeptieren. Außerdem hatte sie Caine oft dabei beobachtet und auch Peter konnte es wenn er es mußte. Das paranormale Erlebnis das sie mit Mary Margret hatte war weit schwieriger zu verstehen.
"Ein... Glücksfall?" fragte Caine.
"Ein ‚es passiert nur einmal in deinem Leben Ding', ein glücklicher Fehler," sagte Sarah.
Caine lächelte seinen Lehrling an. "Nein, es war kein Fehler, Nuer. Du hast ein sehr ungewöhnliches Geschenk, eines das wir dir beibringen müssen weise zu benutzen."
"Yeah, sicher," murmelte sie.
"Nuer, ich habe dich nie angelogen. Ich werde jetzt nicht damit beginnen. Dein Talent erlaubt dir den Schmerz eines anderen in dich aufzunehmen und ihn dort zu bekämpfen. Dieses Geschenk erfordert viel Training um es richtig zu gebrauchen ohne daß du dir selber schadest." Er konnte erkennen, daß sie Zeit brauchte um das was er sagte zu akzeptieren.
"Du meinst wie die Kopfschmerzen?" Nie würde die diese Kopfschmerzen vergessen. Es hatte sie dazu gebracht sich zu wünschen sie könnte ihren Kopf einfach abnehmen und in ein Regal stellen bis der Schmerz vorüber war.
Er schüttelte den Kopf. "Nein. Dinge wie diese werden immer das Resultat des Gebrauchs deines Talentes sein. Nun, hättest du Mary Margret auch geheilt wenn du gewußt hättest, daß diese Kopfschmerzen folgen würden?"
Sie schaute ihn an und dachte einen Moment darüber nach. "Natürlich hätte ich das getan. Sie ist meine Freundin und ich liebe sie."

"So hättest du freiwillig ihren Schmerz akzeptiert um ihn von ihr zu nehmen?" Caine beobachtete, wie das Verständnis langsam in ihren Augen sichtbar wurde. "Das Tao lehrt uns, Nuer, daß eine große Liebe einen hohen Preis nach sich zieht."
"Und Peter liebt mich, und so ist er willens den Preis zu zahlen wenn es um meinen Schmerz geht." Sie verstand was Caine ihr sagen wollte.
Caine nickte. "Nun höre auf Mauern um dich zu errichten, Nuer. Wir sollten bald wieder über dein Talent reden und dein Training bald beginnen. Ich möchte daß du damit beginnst über die....... Verzweigungen deines Geschenkes nachzudenken."
Sie verbeugte sich vor ihm. "Ja, Meister Caine."
"Nun gehe und finde meinen Sohn und verringere deinen eigenen Schmerz." Sie stand auf, verbeugte sich noch einmal und ließ ihm im Meditationsraum alleine. <Unterdessen> dachte Caine <Sollte ich um Lo Sis Hilfe ersuchen dein Training zu überwachen, und wenn du soweit bist dein Geschenk zu akzeptieren sollten wir beginnen>

Sarah hatte Caines Appartement für den festlichen Anlaß dekoriert. Mary Margaret wurde fast eine Woche früher aus dem Krankenhaus entlassen und freute sich auf die Party die Sarah ihr versprochen hatte.
Sie hatte eine Kleine Gruppe von Mary Margarets Freunden versammelt. Die Gästeliste beinhaltete Jody und ihren Verlobten William Schmidt, Kermit, Karen und Jordan. Lo Si würde auch anwesend sein. Der Alte verpaßte nie eine Einladung zu einer Party, außer er versuchte sich vor seiner eigenen Geburtstagsparty zu drücken. Caine war fast dazu gezwungen ihm dafür im Literarischen Sinne den Arm herum zu drehen.
Caine und Peter waren happy ihr jegliche Hilfe anzubieten die Sarah benötigte um die Party zu gestalten. Ein Projekt wie dieses war genau das richtige um ihren Verstand in Trab zu halten. Sie hatte noch immer Probleme diese Schatten abzuschütteln. Der Verlust von Ti Lo und Sam waren eine schwere Bürde für sie.
Sarah mischte sich unter die anwesenden Gäste, zollte ihrem Ehrengast extra viel Aufmerksamkeit. Sie hatte einen speziellen Hochgenuß nur für Mary Margaret her gerichtet. Es handelte sich um großes Glas voll mit M&M's.
Sie kam an Peter mit einem Teller voller Kekse vorbei. "Hey, stop! Das sind meine Lieblingskekse!" Er griff nach dem Teller.
Sie lächelte ihn an. "Ich weiß. Was glaubst du warum ich sie gemacht habe?" Peter steckte sich schnell einen Keks in den Mund und lächelte zu ihr zurück als sie zwinkerte. "Du hast recht Peter. Der Weg zu deinem Herzen führt durch deinen Magen." Stichelte sie.
Er ergriff ihre Hand und zog sie an sich. "Hey! Paß auf, du wirst die Kekse hinunter werfen," beschwerte sie sich.
Peter fing zu lachen an. "Das ist okay, Es macht mir nichts aus. Ich habe dich schon gesehen wie du Kekse fallen gelassen hast wenn ich dich daran erinnern darf."
Sarah gab ihm einen spielerischen Klaps. "Wie kannst du es nur wagen die Erinnerung an diese Nacht wach zu rufen! Besonders wenn der schuldige Part direkt dort drüben steht!" Sarah zeigte auf Jordan, die am anderen Ende des Zimmers mit dem Alten sprach.
Peter brachte sie durch einen Kuß zum verstummen. "Ich muß mit dir reden Hwa-ren. Serviere deine Kekse, aber versprich mir, daß du mich in zehn Minuten in der Apotheke triffst?"
"Oooh, ein geheimes Rendezvous?" lachte sie.
"Ich meine es ernst, Hwa-ren."
"Okay, Peter Caine, Ich werde dort sein." Mit einem letzten Berühren ihrer Lippen entließ er sie damit sie ihre Kekse servieren konnte.

Als der Beobachter sein kraftvolles Gewehr an die Schulter drückte, spürte er das bekannte Brennen. Verdammt, er wurde zu alt für solche Dinge. Er senkte das Gewehr nach unten und griff in seine Tasche um ein Blatt heraus zu nehmen das er unter seine Zunge legte. Das Brennen hörte einige Moment später auf.
Er hob das Gewehr wieder hoch und blickte durch das Zielfernrohr. Die Waffe war nicht seine erste Wahl. Er wollte viel lieber Caine in einem mehr persönlicheren Weg entgehen treten, von Angesicht zu Angesicht, mit seinen eigenen beiden Händen. Er würde wirklich nur zu gerne den Priester von seinem hohen Roß herunter stoßen. Aber das würde es auch tun. Er wollte seine persönlichen Bedürfnisse hinten an stellen um den Job zu erledigen. Er beobachtete die Leute die auf der Terrasse von des Priesters Appartement standen. Das war perfekt. Caine würde vor all seinen Freunden sterben.
Caine wußte nicht was ihn zu der Terrassentüre zog. Er blickte mit Neugier über die Stadt. Brennender Haß und Wut fegte über ihn, gerade als er den durchbohrenden Schmerz fühlte und alles Schwarz wurde.

Als das Glas der Terrassentüre splitterte und Caine auf den Boden fiel, schien alles eine kurze Sekunde lang zu erstarren. Dann, in einem Augenblick, wurden Revolver aus dem Holster gezogen und die ausgebildeten Gäste stießen schnell die untrainierten auf den Boden. Kermit schob sich zur Terrassentüre vor, den Desert Eagle gezogen und hielt nach dem Schützen Ausschau, aber er konnte auf keinem der Dächer der Umgebung etwas erkennen. Peter hatte sich quer über Sarah zu Boden geworfen, nun bemühte sie sich ihn hoch zu heben um zu Caine zu gelangen.
Kermit kniete neben ihm. Er hatte seine Finger an Caines Kehle gelegt und suchte nach einem Puls. Er konnte keinen finden. Eine Schußwunde, umgeben von einem kleinen Ring aus Blut war klar auf Caines Seidenshirt zu erkennen. Direkt über seinem Herzen. Kermit schüttelte den Kopf in Richtung Peter, der Grau wurde. {Pop? POP! Antworte mir! }
"Ich werde mich nach dem Schützen umsehen, Pete," sagte ihm Kermit. Beide wußten sie hatten es mit einem Profi zu tun. "Karen, ruf einen Krankenwagen." Karen Simms holsterte ihre Waffe und zog ihr Handy hervor.
Sarah hatte sich an Caines Seite auf den Boden geworfen. Sie legte ihre Hand über die Wunde auf seiner Brust. Als sie das tat wußte sie, daß er noch nicht auf die andere Seite getreten war. Sie begann mit der Widerbelebung. Lo Si setzte sich neben sie.
"Lo Si, kannst du ihm helfen?" fragte Peter, seine Stimme blieb ihm im Halse stecken.
"Es tut mir leid, Young Peter. Es gibt nichts was ich für ihn tun kann. Seine Verletzung ist jenseits meiner Fähigkeiten." Lo Si's Trauer war groß.
"Nun, ich gebe nicht auf!" Sarah war verärgert daß Lo Si so einfach das Handtuch warf. <Okay, Baba,> dachte sie, <Laß schauen ob du mir wirklich die Wahrheit erzählt hast> Sie untersuchte die Wunde mental, lief nur noch auf Instinkt. Der Schaden war groß. Auf keinen Fall konnte sie das alleine tun. <Verzweifelte Zeiten erfordern verzweifelte Maßnahmen,> sagte sie zu sich selber.
"Kermit, nein!" Ihr Schrei stoppte ihn als er dabei war den Raum zu verlassen. "Ich brauche dich hier. Ich brauche jeden einzelnen von euch." Sagte sie zu den erstaunten Gästen.
Mary Margaret kniete auf Caines anderer Seite. Ihr Gesicht war aschgrau und sie griff nach Peters Hand. Keiner von ihnen konnte die Tatsache akzeptieren, daß Kwai Chang Caine, ein Mann den sie alle als Unbesiegbar bezeichneten, hier ohne Herzschlag auf dem Boden lag.
"Bewegt euch! Kommt hier herüber!" Sarahs Schrei löste die anderen aus ihrer Erstarrung und sie beeilten sich ihrer Forderung nach zu kommen. "Ich habe nicht genug Kraft um dies alleine zu tun. Ich brauche euch alle!" Sie stoppte ihre Brustkompressionen und griff nach Peters Hand, die eine mit der er an Mary Margaret fest hielt, und schüttelte beide. "PETER! Komm zu dir! Ich brauche deine Hilfe! Er hat den Fluß noch nicht überquert, und ich sage dir etwas, wenn er ihn überquert, gehe ich hinüber und hole ihn zurück, Tretend und Schreiend wenn es sein muß!" Sie legte ihre Hände auf Caines Brust zurück und fuhr mit der Widerbelebung fort.
Kermit schüttelte Peter, brachte seine Sinne zurück.
Lo Si betrachtete die ganze Szene mit großen Augen. {Young Sarah, das ist keine gute Idee. Du hattest kein Training.}
Sarah schaute ihn scharf an, so verwirrt, daß sie einen Moment den Rhythmus ihrer Widerbelebung verlor. Sie blickte zu Peter.
{Er hört das nicht. Das ist zwischen mir und dir.}
Sie hatte keine Zeit um nachzuhaken warum Lo Si in der Lage war mit ihr in Gedanken zu sprechen. {Ich muß es versuchen, Lo Si. Schau in sein Gesicht. Es liegt in meiner Macht etwas zu tun, ich kann nicht zulassen, daß er noch einmal seinen Vater verliert. Es würde ihn umbringen.}
{Dies kann DICH umbringen.}
{So soll es sein. Ich liebe Peter zu sehr. Meister Caine hat mir gesagt daß große Liebe einen hohen Preis nach sich zieht. Ich weiß wie der Verlust seines Vaters das letzte Mal seine Seele gemartert hat.}
Lo Si seufzte. Das Schicksal wußte was es tat als es die beiden zusammen brachte. Sie war das perfekte Gegenstück zu Peter. Sie war genauso Impulsiv und Stur. Sie hatte keine Ahnung wie schwer ihr Verlust Peters Seele martern würde.
Kermit war willig zu helfen was auch immer Sarah forderte. "Sag uns was zu tun ist, Dollface," knurrte der Ex-Söldner.
"Kermit, du legst deine Hand auf meine Schulter. Peter du machst dasselbe auf der anderen Seite. Der Rest von euch soll sich an der Hand halten und einen Kreis um uns bilden. Beeilt euch!"

Peter konnte bereits die Energie aus Sarahs Händen fließen sehen die direkt über dem Herz seines Vaters lagen. Die Gruppe tat schnell was Sarah verlangte, dann verbanden sie ihre Hände mit Kermit und Peter. Der Kreis war komplett.
"Gut. Nun möchte ich, daß ihr alle eure Augen schließt. Beruhigt euch, öffnet eure Gedanken für alles um euch herum. Ich möchte daß ihr euch vorstellt wie all eure Energie, eure Kraft und eure Liebe für Caine durch eure Hände fließt, durch die Reihe und aus meinen Hände heraus. Ihr Alle versorgt mich mit der Energie und ich werde mich um den Rest kümmern!" <Hoffe ich,> dachte sie. Sie handelte nur aus reinem Instinkt heraus, so wie sie es auch bei Mary Margaret getan hatte.
"Lo Si? Bist du für oder gegen mich?"
Der Rest der Gruppe blickte zu Lo Si, überrascht daß der alte Mann womöglich gegen die Hilfe von Kwai Chang Caine war.
Der Alte Mann seufzte und kniete sich hinter sie. Er legte eine Hand auf den Mittelpunkt ihres Rückens, dann faßte er um sie herum und legte seine andere Hand direkt auf das Zentrum ihres Chi.

Sarah schloß ihre Augen und schnaufte in einem stillen Gebet. <Bitte laß mich ihn nicht verlieren! Ich glaube nicht daß ich mit einem weiteren Verlust zurecht kommen kann.> "Nun, Leute. Konzentriert euch." Sie hörte mit der Wiederbelebung auf, repositionierte ihre Hände und fing an sich zu konzentrieren. Einen Moment später riß sie ihre Augen auf. "William! Du mußt dich nicht schämen, wenn du uns bei all dem hier nicht glauben kannst." Ihr Tonfall änderte sich. "Aber verschwinde zur Hölle aus diesem Kreis. Du zerstörst die Harmonie!"
Jody und Skalany ließen seine Hand los als hätte er eine Seuche, und griffen nach vorne um den Link erneut zu schließen, schlossen ihn effektvoll aus dem Kreis aus. Er trat zurück.
"Konzentriert euch erneut Leute!"
Es schien eine Ewigkeit zu dauern wie sie so da standen. Alle begannen sich ausgelaugt zu fühlen, doch Sarah fuhr mit der Arbeit fort. Schweiß tropfte von ihrer Stirn, das einzige Anzeichen der Belastung unter der sie stand. Ihre linke Hand zog sich über Caines Herz zu einer Faust zusammen. Ihre letzte Bewegung war ihre rechte Hand über seiner Brust im Kreis zu bewegen bevor sie endete.
Sie lehnte sich zurück, ruhte an Lo Si. Sie schenkte ihm ein siegreiches Zwinkern. "Es ist vollbracht." Ihr leises Statement gab ihnen die Erlaubnis ihre Hände sinken zu lassen und die Augen zu öffnen.
Kermit berührte noch einmal mit seinen Fingern Caines Nacken. Seine Finger fanden das was er suchte und er warf Peter ein Grinsen zu. "Gute Arbeit, Dollface." Nichts was in diesem Appartement geschah konnte Kermit noch überraschen. Die Farbe kehrte sowohl in Peters als auch in Mary Margarets Gesicht zurück.
Sarah taumelte auf die Füße und schubste sich einen Weg aus dem Kreis heraus. Der Rest von ihnen beobachtete verblüfft als Caine seine Augen öffnete und auf sie blickte.
"Pop! Gott sei dank." Peter war überwältigt von der Erleichterung die er verspürte. Er beugte sich herunter und küßte sie Stirn seines Vaters. Eine Träne rollte seine Wange herab. "Ich..." er war zu überwältigt um klar zu reden, "Ich dachte... Ich hätte dich erneut verloren, Pop." Er strich mit der Hand über die Wange seines Vaters. Caine griff nach oben und wischte die Tränenspur von Peters Gesicht.
Mary Margaret war die nächste, sie schubste Peter aus dem Weg und Küßte Caine leidenschaftlich auf die Lippen. Sie atmeten alle aus, unwissend, daß sie alle ihren Atem angehalten hatten, und lachten als Caine seine Arme um Mary Margarets Hüfte schlang und sie näher an sich zog. "Mary Margaret," strafte er sie spöttisch als sie sich von seinen Lippen löste, "Nicht vor unseren Gästen."
Er sah sich um, blickte in die restlichen Gesichter die ihn umringten. Er begrüßte Lo Si. "Hallo, mein alter Freund."
"Kwai Chang Caine, du hast uns allen sehr viel Angst eingejagt."
Caine fuhr fort von seiner Position am Boden aus in die Gesichter seiner Freunde zu blicken. Die eine die er am meisten sehen wollte, war nicht da. "Wo ist Sarah?"
Jeder Kopf schnappte nach oben. Sie hatten sich so auf Caine konzentriert daß ihnen die Tatsache entgangen war, daß Sarah die Gruppe verlassen hatte.
Sie saß auf dem Flur und lehnte an der Wand. Ihre Augen waren geschlossen. Peter versuchte sie über seinen Link zu erreichen als er die Seite seines Vaters verließ und sich zu ihr bewegte. {Sarah? Bist du in Ordnung?} Sie antwortete nicht. Nur Stille hallte durch Peters Gedanken.
Peter schüttelte sie an der Schulter. "Sarah?" Er wandte sich an seinen Vater, der es mit Mary Margarets und Lo Sis Hilfe geschafft hatte schwankend auf die Beine zu kommen und ihm an Sarahs Seite beistand. "Pop? Was geht hier vor?" Peter spürte wie Panik erneut Zugriff auf ihn erlangte.
Caine legte Sarah mit dem Rücken auf den Boden und untersuchte ihr Chi.
"Hat sie sich übernommen, Pop? Hat sie dein Chi zu sehr gestärkt?" Peter wußte es war möglich tatsächlich zu sterben wenn man zu viel seiner eigenen Lebenskraft in Jemand anderen transferierte. Er suchte selber ihr Chi und mochte die Farbe nicht die er sah. Es schein sehr viel dunkler als normal zu sein.
"Peter, sie hat nicht... mein Chi gestärkt. Sie hat buchstäblich den Schaden in meinem Körper repariert." Caines Stimme war angefüllt mit Besorgnis. Er wußte was es sie gekostet haben konnte.
"Wie?" Peter hatte versucht mit ihr über die Heilung von Mary Margaret zu diskutieren, und sie hatte ihm mitgeteilt es sei ein Glücksfall gewesen. Nun verstand er die Verwirrung die mehrere Tage von ihr ausgestrahlt hatte.
"Es... ist schwer zu erklären."
Kermit kam hinzu. Er bemerkte ihre fest eingerollte linke Hand. Er nahm sie in seine eigene und öffnete ihre Finger, darauf bedacht sie zu entspannen. Als er sah was sich in ihrer Hand befand stieß er einen schwachen Pfiff aus.
"Pete, Caine, schaut euch das an." Er zeigte ihnen Sarahs Hand. "Hier ist die Kugel die deinen Vater umgebracht hat, Peter." Eine Gewehrkugel lag in Sarahs nun offener Hand.
"Wie zur Hölle hat sie das angestellt?" murmelte Peter.
Kermit blickte ihn scharf an. "Ich habe vor langer Zeit gelernt wenn du und dein Vater besorgt sind, daß ich keine Frage dazu stellen sollte. Sei einfach dankbar."
"Ich werde dankbar sein wenn ihre blauen Augen mich wieder anschauen, Kermit."
Karen Simms, ganz der Captain, überreichte Kermit einen Beweißbeutel den sie aus ihrer Handtasche geholt hatte. Er kippte Sarahs Hand, sammelte die Kugel ein und verschloß den Beutel.
"Gentlemen, Ich würde sagen ihr unbekannter Feind hat erneut zugeschlagen. Ich schlage vor wir machen einen Plan um ihn heraus zu locken."
Caine blickte von Sarah hoch um Kermit Griffin anzustarren. "Der Feind ist nicht länger unbekannt. Ich weiß jetzt ganz genau mit wem wir es hier zu tun haben."
Kermit und Peter schauten intensiv auf Caine, warteten. Sie wußten, er würde reden wenn er dazu bereit war. Er hatte seine Aufmerksamkeit seinem Lehrling zugewandt. Caine setzte seine Fürsorge um Sarah fort. Bis jetzt hatte er noch keinen Erfolg mit ihrer Konstitution erzielt. Er blickte zu Lo Si für irgend welche Vorschläge. "Meister?"
Lo Si zuckte nur die Achseln, und Caine hatte eine plötzliche Einsicht warum Peter so oft verärgert mit ihm war wenn er auf diese Art und Weise antwortete.
"Ich habe versucht sie zu warnen, Kwai Chang Caine, aber sie ist stur."
"Ja, das ist sie. Laß uns hoffen daß sie stur genug ist," erwiderte Caine.
Peter bemerkte eine kleine Pfütze Blut das Sarahs Blumenshirt durchnäßte. "Pop?"
"Ich sehe es mein Sohn." Er öffnete den obersten Knopf von Sarahs Shirt. Kermit zog ein weißes Taschentuch aus seiner Hosentasche und reichte es Caine. Er benutzte es um das Blut von Sarahs Brust zu wischen. Es gab keine sichtbare Wunde unter der Pfütze.
"Das wird immer seltsamer und seltsamer," murmelte Peter. "Wovor hast du sie gewarnt, Lo Si?"
Der Alte drehte sich um, um Peter ins Gesicht zu schauen. "Daß sie möglicherweise ihr Leben mit dem Leben deines Vaters austauscht."
Peters Gesicht nahm einen Ausdruck an als wäre er gerade hart in den Magen geschlagen worden. Er atmete laut. Kermit ergriff ihn am Arm um ihn zu halten. "Nein." Seine Stimme bebte. "NEIN!" Er beugte sich herunter und sprach ins Sarahs Ohr: "Verflucht Hwa-ren wage es nicht mir das an zu tun."
Die Sanitäter waren angekommen. Sie sahen sich um, untersuchten die junge Frau am Boden. "Umm, wir haben einen Anruf bekommen. Er handelte sich um ein männliches Opfer einer Schußwunde," meinte einer von ihnen.
Kermit stand auf und näherte sich ihnen. "Ihr wurdet falsch informiert." Er schaute zu Caine zurück. "Sollen sie sie mitnehmen?"
"Ja. Ich glaube das wäre jetzt die beste Handlung."
Peter spürte wie sich der Knoten in seinem Magen vergrößerte. Wenn sein Vater tatsächlich wollte, daß Sarah ins Krankenhaus gebracht werden sollte, dann standen die Dinge nicht gut.
Mary Margaret weinte wie auch Jordan. Sarah hatte ihrer beider Seele berührt, und sie waren geschockt bei der plötzlichen Aussicht sie zu verlieren. Mary Margaret litt unter der gleichen Schuld wie auch Peter sie verspürte. Welches Leben würden sie als wichtiger bewerten, das von Sarah oder Caines? Jody versuchte die Sache William zu erklären, der noch immer darunter litt aus dem Kreis ausgestoßen worden zu sein.
"Er wartet in der Nähe," informierte Caine kryptisch Kermit und Peter.
"Wer?" fragten sie gleichzeitig.
"Mein Feind. Seine Schilde sind jetzt unten. Er denkt ich bin tot. Er wird mehr als überrascht sein mich hier aus dem Gebäude treten zu sehen."
"Gut," sagte Kermit. "Dann wird er vielleicht genug aus der Balance gebracht um einen dummen Fehler zu begehen."
"Ja. Vielleicht wird er das."
Die Sanitäter hoben Sarah auf eine Trage. "Was genau stimmt nicht mit ihr? Wir können keinen Grund für ihre Bewußtlosigkeit finden. Und woher kam dieses Blut? Es gibt keine Wunde."
"Das ist eine sehr lange Geschichte," meinte Caine zu den beiden. "Lassen sie uns gehen."
Caine folgte der Trage als sie Sarah aus dem Gebäude trugen. Er pausierte aufsässig am Türrahmen, setzte seinen Hut auf und fuhr mit seinem Finger über die Krempe. Er konnte die beobachtenden Augen fühlen.

"NEIN!" Der Beobachter sprach tatsächlich das laut aus als er Kwai Chang Caine im Türrahmen stehen sah. "Er ist Tod! Ich habe ihn fallen sehen! Ich weiß ich habe nicht vorbei getroffen!" Er war außer sich. Wie ist das möglich? Der Beobachter hatte keine Erklärung dafür. Wen transportieren sie im Krankenwagen? Er hob sein Fernglas an die Augen. Es war der Lehrling von Caine. Er konnte den Schmerz im Gesicht von Caines Sohn sehen. Gut. Zumindest ist der Abend nicht total verschwendet.
Wie auch immer, jetzt würde er einen neuen Plan brauchen und er hatte nicht viel Zeit. Kwai Chang Caine sollte streben. Er würde seine Rache haben. Er verließ den Platz um sich zu fassen und einen Plan für den nächsten Angriff auszuarbeiten.

 

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