Als sie im City Hospital ankamen, bestand Caine
darauf daß Dr. Sabourin gerufen wurde. Er erlaubte Niemand anderen
sich Sarah auch nur zu nähern. Er wußte, sie war die einzige
Person die ihm zuhören und auch verstehen würde wenn er Sarahs
Situation erklärte. Peter weigerte sich ihre Seite zu verlassen,
und dieses eine Mal hatte er einen Verbündeten im ER.
"Hier, Peter." Eine Hand reichte ihm eine Tasse Kaffee.
Er blickte die Schwester dankbar an. "Martha, richtig?" Sie
nickte. "Danke, Martha. Den kann ich wirklich brauchen."
Martha bewegte sich zum Bett und checkte Sarahs Puls. Er war langsam aber
gleichmäßig. "Sie hat einen guten gleichmäßigen
Puls," informierte sie Peter.
"Nun, ich denke das sind gute Neuigkeiten."
"Erzählen sie mir Peter, was genau ist hier passiert?"
"Martha, das würden sie nie glauben wenn ich ihnen das erzählen
würde." Martha öffnete ihren Mund um zu protestieren, aber
Peter schnitt ihr das Wort ab, "Martha, wenn ich es nicht mit eigenen
Augen gesehen hätte, würde ich es auch nicht glauben. Und vertrauen
sie mir, ich habe viele seltsame Sachen in meinem Leben gesehen."
Caine und Dr. Sabourin betraten den Behandlungsraum. Dr. Sabourin wandte
ihren Blick Martha zu für einen Bericht. Martha teilte ihr Sarahs
Werte mit. "Danke schön, Martha." Sie entließ die
Schwester.
Martha hielt an Peters Seite an als sie den Raum verlassen sollte. Sie
legte ihre Hand auf seinen Arm. "Wir werden Erfolg haben, Peter."
Peter nickte ihr dankbar zu.
Caine erzählte Ellen Sabourin exakt was geschehen war. Sie berührte
das fleckige Einschußloch auf Caines Shirt, dann zog sie es zur
Seite und untersuchte die Haut darunter. Die Haut war makellos. Sie strich
mit der Hand darüber um sicher zu sein. <Ich würde liebend
gern sein Herz untersuchen,> dachte sie.
"Okay, erzähle mir wie hat Sarah das genau angestellt?"
fragte sie.
Peter blickte zu seinem Vater. Er wollte ebenfalls eine Erklärung.
"Ja, erzähle es uns, Pop. Ich möchte, nein, ich muß
es einfach verstehen."
Caine seufzte. Er war nicht sicher wie er das in Worte fassen sollte.
"Sarah hat ein sehr ungewöhnliches Geschenk. Sie versteht es
selber nicht. Ich weiß sie hat es noch nicht akzeptiert... als Realität.
Wir haben noch nicht die Möglichkeit gehabt im Detail darüber
zu reden. Sie ist ein... empathischer Heiler. Sie hat die Fähigkeit
das Trauma eines anderen... oder eine Verletzung, von ihnen zu nehmen
und es in sich selber zu leiten. Wenn sie das getan hat, dann bekämpft
sie es von Innerhalb."
"Also, sie hat deinen Körper geheilt, aber dann nahm sie den
Schmerz, die Verletzung in sich auf um es zu bekämpfen?" Peter
wollte sicher sein, daß er das vollkommen verstanden hatte. Das
Leben der Frau die er liebte stand auf Messers Schneide und er wollte
wissen weshalb.
Caine nickte. "Deshalb hatte sie, als sie Mary Margaret heilte so
heftige Kopfschmerzen."
<Guter Gott>, dachte Ellen Sabourin, <Es ist IHR Herz das ich
untersuchen muß!>
"Das sind nicht exakt KOPFSCHMERZEN, POP!" Peters Frustration
entlud sich auf seinen Vater.
Caine teilte Peters Schmerz. Er legte seine Hand auf Peters Schulter.
"Was sie heute getan hat, hätte sie nie tun dürfen. Meine
Verletzung war zu schwer und sie hatte nicht das dementsprechende Training
um damit umgehen zu können. Es ist mein Fehler. Obwohl wir kurz darüber
diskutiert hatten, hätte ich sofort anfangen müssen mit ihr
zu trainieren sobald ich mir sicher über ihr Talent war. Ich wartete
auf sie bis sie dafür bereit war." Er seufzte. "Ich hätte
sie puschen sollen."
Caine war bestürzt darüber wenn es daran dachte, daß er
der Grund für Sarahs Schmerz war, ihren Überlebenskampf. "Ich
denke sie hätte das bewältigen können mit wenig Schaden
für sich selbst wenn sie in einer besseren Verfassung gewesen wäre,
sowohl physisch als auch psychisch."
Peter schaute seinen Vater intensiv an. "So, was du damit sagen willst,
ist daß ihr emotionaler Status sich in ihre Fähigkeit einmischt
dagegen anzukämpfen?"
Caine nickte. "Ja, mein Sohn."
Dr. Sabourin gab ihr bestes all diese Informationen zu verarbeiten. "Okay,
Caine, Ich glaube dir. Aber wenn ich ihr nicht helfen kann, was erwartest
du dann was ich für sie tun kann?"
"Ich bin mir nicht sicher wie lange sie so bleiben wird. Ich möchte
dich darum bitten sie so zu behandeln als wäre sie ein komatöser
Patient. Sie wird Flüssigkeit und Nahrung brauchen?" Caines
Stimme verlor sich. "Peter ich werde alles tun was ich kann um sie
wieder zu uns zurück zu bringen, aber wir brauchen Unterstützung
was ihren physischen Körper anbelangt."
"Okay, Ich denke ich verstehe. Ich werde ihr eine IV anlegen und
dann bringen wir sie in ein Privatzimmer."
Caine verbeugte sich vor ihr. "Wir sind... äußerst dankbar."
Nachdem Sarah in das Privatzimmer verlegt wurde, lud Caine alle in das
Zimmer ein. Es war an der Zeit zu erklären wer der Feind war und
einen Plan auszuarbeiten um ihn zu fassen.
Kermit war nicht glücklich darüber daß sie sich alle zusammen
innerhalb eines Raumes befanden. Der Ex-Söldner begann Befehle zu
erteilen, "Jordan, postiere dich an der Türe. Jody, hinunter
in den Korridor. Ich möchte nicht wie ein Schwarm Enten in diesem
Raum gefangen werden." Die Frauen blickten zu Karen, die ihr Einverständnis
nickte.
"Ich werde euch später einweihen," sagte sie ihnen. Sie
verließen schnell den Raum.
Peter hatte es sich auf dem Rand von Sarahs Bett gemütlich gemacht,
hielt ihre Hand fest in der seinen. Lo Si hielt den einzigen Stuhl in
dem Zimmer besetzt. Caine lehnte sich mit der Hüfte an die Rücklehne
des Stuhls, Mary Margaret hielt sich beschützend in der Nähe
auf.
Kermit lehnte sich innerhalb des Türrahmens an die Wand. Niemand
würde ohne Kermits Zustimmung durch diese Türe kommen oder der
Desert Eagle würde Demjenigen an der Kehle kleben.
William und Karen hatten sich auf der Fensterbank nieder gelassen, die
Vorhänge weit geöffnet. Kermit schoß Karen einen Blick
voller Empörung zu. "Karen, du solltest es besser wissen,"
tadelte er finster. "William, wenn du Jody heiraten willst, lerne
ein oder zwei Sachen über Sicherheit. Geht beide sofort vom Fenster
weg. Ihr stellt so beide hervorragende Zielscheiben dar für den Kerl,
der wie wir wissen, es liebt durch Fensterscheiben zu schießen."
Williams Gesicht wurde weiß als ihm der Unterton in Kermits Worten
bewußt wurde. Er fing an sich zu fragen ob es die richtige Entscheidung
gewesen war sich mit einem Detective einzulassen. Nun war er sehr am zögern,
vor allem wenn es sich um einen Cop handelte der gut mit den Shaolins
bekannt war, und deren Andersartigkeit einen Teil ihres Lebens darzustellen
schien.
Karen hatte die Gnade Kermit verlegen anzusehen. "Du hast recht,
natürlich Kermit. Ich muß heute meine Konzentration verloren
haben." Sie schoß die Vorhänge und trat an Kermits Seite.
Er drückte kurz ihre Hand und ließ sie wissen, daß er
ihr vergeben hatte.
"Also gut, Pop," fing Peter müde an, "Laß hören."
Caine stellte sich aufrecht hin. "Der Name meines Feindes ist Chali
Feng." Karen holte ihren Block und einen Stift heraus um sich Notizen
zu machen. "Vor vielen vielen Jahren waren er und mein Vater eng
befreundet. Beide wurden zusammen von meinem Großvater trainiert,
dem ersten Kwai Chang Caine."
"Super," murmelte Mary Margaret, "Ein anderer abtrünniger
Shaolin. Genau das was wir brauchen."
Caine zog die Augenbrauen nach oben. "In der Tat." Er fuhr fort,
"Die beiden Männer wurden wieder vereint nachdem mein Vater
und ich aus China flohen. Chali hatte einen Sohn Namens Kenneth. Er und
ich waren in denselben Alter. Kenneth wurde mein bester Freund, er löste
den einen ab den ich ... in China verloren hatte." Caine machte eine
Pause, dachte einen Moment zurück an die Flucht aus China und den
Verlust seines besten Freundes. Er seufzte und fuhr mit seiner Geschichte
fort, "Mein Vater hatte eine Tendenz zu... wandern,"
{Wie der Vater so der Sohn, was Pop?} schoß Peter seinem Vater über
den Link zu. Caine starrte ihn an und redete weiter. Niemand bemerkte
daß es überhaupt eine Unterbrechung gegeben hatte.
"... und Chali Feng war wie ein Ersatzvater für mich als mein
eigener.. Unterwegs war. "
Peter sah seinen Vater an. Er hatte nie etwas von Chali und Kenneth Feng
gehört. <Aha,> dachte er, <Pop hatte seine eigene Version
von Paul Blaisdell.> Aber nun war der Mann hinter ihm her. Es schien
als würde er in den nächsten Minuten mehr über seinen Vater
erfahren.
"Kenneth und ich waren keine typischen Jugendlichen?"
Kermit schnaubte, unterbrach Caines Story. "Sorry. Ich habe nur gerade
versucht mir vorzustellen wie ein typischer Shaolin Sohn sein sollte.
Meine einzige Erfahrung ist mit Peter." Peter schoß ihm einen
Blick zu.
Caine lächelte seinen Sohn an. "Vielleicht sollte ich die Story
damit beginnen zu sagen
der Apfel fällt nicht weit vom Stamm?"
Alle lachten. "Peter hat wahrlich meine impulsive Natur geerbt. Ich
habe nur im jüngeren Alter gelernt die meine zu beherrschen. Die
Wahrheit ist, daß Chali Feng heute auf mich geschossen hat aus Rache
für etwas was ich als Kind getan habe."
"Das scheint ein wenig drastisch zu sein selbst für einen abtrünnigen
Shaolin," meinte Karen. "Warum jetzt nach all der Zeit?"
Caine zuckte die Achseln. "Das weiß ich nicht. Vielleicht weil
er meint ihm läuft die Zeit davon? Jedenfalls habe ich heute seinen
Zorn, seinen Ärger gespürt und er ist nicht weniger geworden
durch die Zeit die vergangen ist. Was in meiner Jugend passiert ist, ist
das Ergebnis meiner Impulsivität und war... zerstörend. Es passierte
in einem Zeitraum als mein Vater zu Hause war." Caine setzte sich
direkt neben seinen Sohn, streichelte abwesend Sarahs Arm. Peter konnte
spüren, daß Caine noch immer davon beeinflußt war, was
auch immer da geschehen war.
"Wie ich schon sagte, obwohl Kenneth und ich keine typischen Jugendlichen
waren, habend wir doch einige Eigenschaften mit anderen Kindern geteilt.
Wie alle unbedachten impulsiven Jugendlichen konnten wir unsere eigene
Sterblichkeit nicht erkennen." Peter war fasziniert wie sein Vater
sie alle zurück in die Zeit transportierte wo er jung gewesen war:
Die beiden Jungen saß am Ufer das Baches. Es war ein wundervoller
Frühlingsnachmittag und die Sonne wärmte sie. Sie sollten meditieren.
Aber Kenneth Feng war langweilig. Er schaute zu seinem Freund, Kwai Chang.
Wie üblich tat Kwai Chang genau das was er auch tun sollte. <Langweilig!>
dachte Kenneth. Er grinste mutwillig. Er wußte, mit der richtigen
Ermutigung konnte er seinen Freund davon überzeugen etwas anderes
zu machen. Er hob einen kleinen Kiesel hoch und warf ihn nach Kwai Chang.
Als der Kiesel ihn traf, öffnete Kwai Chang Caine ein Auge und starrte
zu seinem Freund. "Kenneth, konzentriere dich." Er schloß
seine Augen wieder und kehrte zu seiner Meditation zurück. Der zweite
Brocken der ihn traf war größer und schwerer zu ignorieren.
Kwai Chang öffnete beide Augen und seufzte. "Was, Kenneth?"
Kenneth grinste. "Genug ist genug Kwai Chang. Laß uns etwas
interessanteres machen."
"Hast du etwas bestimmtes vor?" Kenneths Enthusiasmus war ansteckend.
"Laß uns das Kliff hochklettern."
Kwai Chang seufzte. "Kenneth, du weißt unsere Väter haben
uns das verboten."
"Sei doch nicht so verbohrt, Kwai Chang. Was unsere Väter nicht
wissen, wird sie nicht verletzen."
Die Idee eines Abenteuers sagte Kwai Chang zu.
Er hatte all die Energie eines normalen zehn Jahre alten Jungen und davon
viel. Er dachte über den Vorschlag nach.
"Vielleicht finden wir ein Falkennest." Machte Kenneth ihnen
zum letzen Mal mut.
Kwai Chang was bezaubert von der Idee. Er liebte es die Falken über
seinem Kopf zu beobachten. Eventuell ein Nest zu finden wäre wirklich
fantastisch. Ohne weiter über die möglichen Konsequenzen dieser
Entscheidung nachzudenken gab er seiner impulsiven Natur nach bei der
er sonst unter der Aufsicht seines Vaters so hart um Kontrolle kämpfte.
"Einverstanden, Kenneth, laß uns gehen."
Die beiden Jungen sprangen hoch und fingen an zu rennen. Kwai Chang lachte
vergnügt als Kenneth sich darum bemühte es ihm gleich zu tun.
Als sie bei dem Kliff ankamen, kämpfte Kenneth um Atem. Er schmiß
sich auf den Boden um wieder zu Atem zu kommen während sein Freund
sich umschaute. Kenneth fragte sich wie Kwai Chang es ohne sichtliche
Anstrengung schaffte so weit zu rennen.
Als sich Kenneth erholt hatte machten sich die beiden Jungen daran den
Grund des Kliffs zu erforschen. Sie suchten nach einem Punkt von dem aus
sie am leichtesten nach oben klettern konnten. Als sie fanden was sie
suchen begann sie am Kliff empor zu flitzen.
Keiner von beiden hatte Höhenangst, so kletterten sie immer weiter
hoch bis sie fast die Hälfte es Kliffs hinter sich hatten. Sie hielten
an einer großen Felsplatte an und überblickten die Szene. Es
war unglaublich. Der Ausblick war noch Spektakulärer als sie es sich
vorgestellt hatten.
"Schau," Kennet holte tief Luft. "Ich habe dir gesagt es
wäre toll."
Kwai Chang war gefesselt. Falken schienen durch die Thermik zu schweben
und sie schienen so nahe zu sein, daß er meinte sie anfassen zu
können.
Kenneth trat an die Kante und schaute hinunter. "Wow! Wir sind hier
höher als ich annahm."
Kwai Chang verspürte eine plötzliche Welle von Nervosität.
"Kenneth, geh zurück von der Kante."
Kenneth drehte sich zu seinem Freund um und grinste. "Was ist los,
Kwai Chang? Angst?" Er fing an auf und nieder zu hüpfen.
"Kenneth, bitte, es ist mein Ernst... "
Kwai Changs Stimme verlor sich als sein Freund die Balance verlor und
fiel, er konnte sich gerade noch am Rand festhalten. Er warf sich seinem
Freund entgegen und hielt Kenneths Hände fest. Er spähte über
die Kante in Kenneths Augen und sah die Furcht die sich sicher auch in
seinen Augen wiederspiegelte.
Kwai Chang Caine versuchte seinen Freund über die Kante zu ziehen,
aber er hatte einfach nicht die Kraft dazu. Kenneth war gut 20 Pfund schwerer
als er. Er versuchte sich an die Lektionen seines Vaters zu erinnern und
sich selber wie einen Baum zu verwurzeln. Kenneth entglitt ihm. Kwai Chang
tat was alle Jungen in diesen Schwierigkeiten machten. Er rief so laut
er konnte nach seinem Vater.
Matthew Caine gefror mitten in der Bewegung. Er und Chali Feng arbeiteten
an Formen in der Nachmittagssonne. Den Ruf den er gehört hatte war
nicht mit den Ohren zu vernehmen, aber er hatte ihn in seiner gesamten
Seele vernommen.
Chali zog die Augenbraue hoch. "Matthew?"
"Die Jungs sind in Schwierigkeiten. Beeile dich!" Die beiden
Väter rannten schnell vom Hof, Chali vertraute Matthew, daß
er ihn zu ihren Söhnen führte.
Als sie das Kliff erreichten, lagen beide Jungen auf dem Boden. Kwai Chang
hielt den gebrochenen Körper von Kenneth in seinen Armen. Tränen
strömten über sein Gesicht, er schaute in die Augen seines Vaters
und in die des Vaters seines besten Freundes. "Es tut mir leid Vater,
Lao-bwo(Alter Onkel)," schluchzte er. "Ich konnte ihn nicht
länger halten. Er... rutschte."
"Der Verlust eines Sohnes kann die Seele eines Mannes zerstörten,"
murmelte Caine leise, "Und ich verstehe es jetzt auch." Peter
schlang seinen Arm um seinen Vater. "Das war das letzte Mal, daß
ich so unglaublich ungehorsam und impulsiv gehandelt habe. Es war eine...
teure Lektion. Chali Feng war nie wieder derselbe. Er ließ zu, daß
der Verlust seines Sohnes ihn vom richtigen Weg abbrachte."
{Vater... } Peter sendete mit diesem einen Wort all seine Liebe durch
den Link.
{Mein Sohn... } Caine empfing Peters Unterstützung dankbar.
Die beiden sprangen auf die Beine, erschreckten die gesamten Anwesenden
als sie sich herum warfen um direkt auf Sarah blickten. Sie hatten beide
eine leichte Berührung durch den Link gespürt als sie ihre Liebe
füreinander mitgeteilt hatten.
"Sarah?" Peter streichelte ihr Gesicht, voller Hoffnung, daß
sie zu ihnen zurück kehrte. "Sarah, komm schon," bat er.
Ihre Augen flogen auf, sie keuchte, "Ti Lo."
"NEIN!" Schrie Peter, einen Sekundenbruchteil bevor der Monitoralarm
losging und die Linie aufzeigte, daß ihr Herzschlag abflachte.
Wieder einmal war es Kermit der handelte. Er trat an Sarahs Bett, "Alle
heraus!" bellte er. "Sie brauchen Raum um zu arbeiten!"
Lo Si, William, und Karen verließen rasch das Zimmer. Kermit sprang
auf das Bett, kniete sich über Sarahs Körper und begann mit
der Wiederbelebung. "Das ist... ein wenig viel, Dollface," beschwerte
er sich bei ihr. "Wenn du... meintest... aus der... Konversation
ausgeschlossen zu sein," Kermit sprach in Ächzern als er Sarahs
Brust zusammen preßte, "Alles... was du... tun mußt...
ist es zu sagen. Tu uns... das nicht an," wiederholte er Peters frühere
Anweisung.
Kermit drehte seinen Kopf und fand sich von Angesicht zu Angesicht mit
einem betroffenen Peter. Caine und Mary Margaret standen jeweils auf einer
Seite von ihm wie ein Paar Buchstützen. "BRINGT IHN HIER HERAUS!"
Sein Befehl enthielt einen verzweifelten Unterton.
Caine ergriff Peter schnell am Arm, zog ihn aus dem Raum während
Mary Margaret in ermutigte sich zu bewegen indem sich ihn von hinten anschob.
Sie waren gerade rechtzeitig außerhalb des Raums um zu vermeiden,
daß sie von einer Schwester mit einem crash cart nieder gerannt
wurden, Dr. Sabourin und einige weitere Personen ihr dicht auf den Füßen.
Kermit stoppte seine Wiederbelebung und hob Sarah vom Bett hoch während
die Schwester schnell ein Brett unter Sarahs Rücken schob. Dann machte
er weiter mit der Brustkompression bis die Doktoren so weit waren. Als
Dr. Sabourin ihm das Zeichen gab, glitt er von Sarahs Bett um seine Position
an der Wand in der Nähe der Türe wieder einzunehmen.
Er beobachtete sie einige Minuten wie sie an Sarah arbeiten dann wurde
ihm klar, daß es wahrscheinlich leichter für ihn war draußen
bei den anderen zu warten bis sie fertig waren. Er konnte es kein weiteres
Mal mehr aushalten zu sehen wie sie ihr die Elektroschocks verabreichten.
Ohne ein Geräusch schlüpfte er aus der Türe.
Alle Augen wandten sich ihm zu als er zu der Gruppe im Gang trat. Er schüttelte
den Kopf. "Die sind immer noch mit ihr beschäftigt," informierte
er sie leise.
Peter hatte sich gegen die Wand gelehnt. Bei Kermits Worten rutschte er
langsam auf den Boden, zog seine Knie an die Brust und umfaßte sie
mit den Armen, richtete eine Wand um sich herum auf.
Mary Margaret näherte sich ihm. Das war nicht Peters normale Reaktion.
Im Normalfall würde er durch den Korridor laufen, die Schwestern
belästigen oder nach etwas schauen das er schlagen konnte. Diese
Reaktion verängstigte seine Freunde vollkommen.
Caine paßte Mary Margaret ab als sie an ihm vorüber kam. "Laß
ihn," meinte er leise zu ihr.
Peters Seele hatte nie eine größere Qual gekannt. Das Leben
seines Vaters war gerettet, aber Sarahs Leben war vielleicht verloren.
Es war grausam vom Schicksal ihn bestimmen lassen zu müssen wen er
mehr liebte. Seine Liebe war genauso groß für beide. Sie war
nur... anders.
In Gedanken glitt er zurück in der Zeit, hielt
sich an den Zeiten fest wo Sarah ihm so viel Freude bereitet hatte, auch
in den kleinen Dingen, wie da wo sie seinen Vater, den großen Shambala
Meister, herum kommandiert hatte. Er erinnerte sich daran wie er sie das
erste Mal vorgefunden hatte wie sie den Kindern im Park vorgelesen hatte,
durchlebte noch einmal ihr Abenteuer mit der Schneeburg. Er dachte daran
wie weit sie gekommen war seitdem er sie zum ersten Mal in der Apotheke
seines Vater getroffen hatte. Peter mußte sich dazu zwingen den
Klumpen in seiner Kehle hinunter zu schlucken.
<Oh, Hwa-ren,> marterte er sich, <warum hast du nicht auf Lo
Si gehört?> Schuld durchbohrte sein Herz wegen dieses Gedankens.
Wenn sie auf ihn gehört hätte würde er statt ihr seinen
Vater betrauern.
Er schlüpfte in den Link den er sich mit ihr teilte, suchte nach
ihrer Anwesenheit. Er fand nichts, nur Leere. Diese Leere ging ihm schwer
zu Herzen, drückte es wie einen Schraubstock. Er mußte sich
dazu zwingen zu atmen, der Schmerz war einfach zu groß.
Nach Minuten die wie eine Ewigkeit erschienen, trat Ellen Sabourin müde
aus Sarahs Zimmer, ignorierte alle. Ihre Augen waren nur auf Peter konzentriert.
Sie kniete sich neben ihn auf den Boden und berührte ihn sanft am
Arm.
Kwai Chang Caine segnete das Schicksal das diesen Arzt in ihr Leben gebracht
hatte, mit solch einer Offenheit gegenüber andersartigen Dingen und
der sensitiven Art Kranken gegenüber. Falls sein Sohn dabei war eine
schlechte Nachricht zu empfangen, würde es zumindest von einer mitfühlenden
Stimme kommen.
"Peter?"
Peter hob den Kopf bei dem Klang ihrer Stimme, stählte sich für
ihre Worte. Seine Augen waren voller ungeweinten Tränen. Die Leere
in seinen Gedanken und die Qual in seiner Seele hatte ihn fast davon überzeugt,
daß er wußte was sie sagen würde.
"Wir haben sie zurück," murmelte Ellen.
Peter zog geschockt scharf die Luft ein. Das Geräusch das er dabei
machte hörte sich an wie ein unterdrücktes Schluchzen. Er ließ
seinen Kopf auf seine Knie zurück sinken. Erleichterung überwältigte
ihn zum zweiten Mal an diesem Abend.
Ellen streichelte leicht Peters Arm, tröstete ihn. "Sie hat
jetzt sogar bessere Werte als da wo sie eingeliefert wurde."
Ellen Sabourin griff in ihre Tasche und zog etwas heraus. "Peter?"
Peter hob erneut den Kopf um sich auf sie zu konzentrieren und sie konnte
sehen wie die Hoffnung in seine haselnußfarbenen Augen zurück
kehrte. Sie stützte sich auf die Glut dieser Hoffnung. "Du weißt
daß Sarah einen Hang zu Süßigkeiten hat?" Er nickte.
"Nun, mit dem seltsamen Humor den sie an sich hat, mag sie es diese
hier zu verteilen."
Peter schaute auf Dr. Sabourins Hand und erblickte eine Rolle Wintergrüner
Lebensretter. Er schenkte Ellen ein halbes Lächeln. Das hörte
sich an wie etwas was Sarah tun würde.
"Sie verschenkt diese als kleine Ehrung für die Lebensretter'
die hier arbeiten." Ellen lächelte Peter an. "Wenn sie
aufwacht gib ihr diese und sage ihr sie schuldet mir mehr als diese eine
Rolle." Sie übergab die Rolle Peter und erhob sich. "Ich
werde versuchen etwas zu schlafen." Sie musterte Kermit vorsichtig,
"Versuchen sie nicht zu viele Löcher in die Wände zu schießen
solange ich weg bin."
Kermit schenke ihr ein breites Grinsen. "Oh, yeah."
Ellen berührte seine Hand als sie auf dem Weg zu ihrem Sprechzimmer
an ihm vorüber kam. Sie sprach leise, "Gute Arbeit dort drinnen,
Detective. Ich würde sagen Sarah schuldet ihnen auch eine Rolle Lebensretter."
Sie ließ die Gruppe alleine.
Als Peters Erleichterung auf den Rest der Gruppe übersprang meinte
Caine: "Ich muß in die Apotheke zurück. Da gibt es einige
Kräuter die ich für Sarah her richten will." Er wußte
ihm würde nicht erlaubt werden alleine zu gehen, so wollte er seinen
Plan schnell in die Tat umsetzen.
Auf Karens Rat hin, begleiteten Mary Margaret und Jody Caine und Lo Si
zurück nach Chinatown. Nachdem William Jody einen Gute Nacht Kuß
gegeben hatte, ging er nach Hause. Er hatte jede Menge zum Nachdenken.
Karen fuhr zurück zum 101. um Kermits Empfehlung für die Sicherheit
der Caine Familie, inklusive Sarah, in die Tat umzusetzen. Sie mußte
ein paar uniformierte Officers einberufen um sie als Wache abzustellen.
Obwohl sie das auch telefonisch hätte erledigen können, fand
sie es einfach sicherer wenn sie diese Entscheidung aus ihrem Büro
heraus traf. Jordan bleib als vorrübergehende Wache vor der Türe
postiert zurück.
Kermit bot sich an bei Peter zu bleiben, der schon an Sarahs Seite zurück
gekehrt war. Auf keinen Fall würde er ihn hier nur mit Jordan als
Backup oder Unterstützung alleine lassen.
Kermit kehrte in Sarahs Zimmer zurück und
entdeckte daß Peter endlich die Qual seiner Seele heraus ließ.
Peter saß auf dem Stuhl an Sarahs Seite, Tränen strömten
über sein Gesicht. Er gab sein Bestes sie zu verbergen als sein Freund
eintrat.
"Schließ mich nicht aus, Pete." Kermit trat hinter ihn
und legte eine unterstützende Hand auf seine Schulter. "Und
gib mir auch nicht diesen 'Ich bin ein großer Junge' Mist. Ich habe
Neuigkeiten für dich Kumpel, auch große Jungs weinen. Zumindest
diejenigen die noch ein Herz und eine Seele besitzen. Du hattest einen
verdammt harten Abend mein Freund. Ich würde sagen du hast alles
Recht dieser Welt dazu."
Erlaubnis gegeben von dieser ungewöhnlichen Quelle, lehnte Peter
sich über das Bett und schluchzte in die Decken, er fühlte sich
abwechselnd wie ein kleines Kind das seine Mutter verloren hatte, ein
Jugendlicher der seinen Vater verloren hatte und schließlich wie
ein erwachsener Mann dessen Seelengefährtin um ihr Leben kämpfte.
All die Verluste in seinem Leben wirbelten um ihn herum, bettelten um
Freilassung. Kermit stand hinter ihm, knetete seine Schultern, ein kleiner
Trick, den er sich von Sarah abgeschaut hatte.
Als seine Trauer schließlich vorüber war und er ein wenig Kontrolle
zurück erlangt hatte stand Peter auf und blickte seinen Freund an.
Der Kummer war verblaßt und Ärger hatte seinen Platz eingenommen.
"Ich will diesen Kerl, Kermit. Es ist mir egal was seinem Sohn passiert
ist; er hatte kein Recht uns da mit hinein zu ziehen. Er hat Skalany angegriffen,
überfuhr Ti Lo, schoß auf meinen Vater, und hat dies hier verursacht.
Ich will seinen Kopf auf einem Tablett."
"Zieh eine Nummer und stell dich in die Reihe, Kid."
Peter lenkte seine Aufmerksamkeit Sarah zu. Er untersuchte noch einmal
ihr Chi. Er freute sich, als er bemerkte, daß die Farbe ihres Chis
ein wenig heller geworden war. Es war zwar nicht einmal in der Nähe
ihrer normalen Farbe aber es war doch ein offensichtlicher Fortschritt.
Peter erinnerte sich plötzlich daran was sein Vater über ihre
emotionelle Konstitution gesagt hatte die ihrer Fähigkeit das Ganze
abzuschütteln gegenüber stand. Ein Teil von Sarahs Kondition
war das Resultat der dunklen Schatten rund um ihr Herz, das eine das sie
sich in der Nacht von Ti Los Tod aus dem Leib geweint hatte.
Kermit trat auf die gegenüberliegende Seite von Sarahs Bett und streichelte
Sarahs Haar. Die Geste brachte eine Saite in Peter zum erklingen und er
fing zu lachen an. Es fühlte sich gut an. Es fühlte sich an
wie etwas, was Sarah wollte das er tat. "Ein fröhliches Herz
tut gutes wie eine Medizin," hatte sie ihm oft gesagt.
"Was ist so lustig?" wollte Kermit wissen.
"Dich das tun zu sehen erinnerte mich an den Tag als Sarah den Brief
vom Pinboard erhielt. Erinnerst du dich?" Kermit nickte und Peter
fuhr fort, "Das war das erste Mal, daß ich feststellte, daß
ich mich zu ihr hingezogen fühlte. Ich war dafür vollkommen
unvorbereitet. Ich war so eifersüchtig als ich dich gesehen habe
wie du sie festgehalten hast."
"Ich weiß das," meinte Kermit. Peter sah ihn scharf an.
"Kid, es war dir mitten ins Gesicht geschrieben. Erinnerst du dich
daran was ich dir sagte als ich diesen Tag gegangen bin?"
"Yeah, Kermit. Sie ist viel zu wertvoll um sie zu verlieren."
"Und so werden wir auch jetzt nicht aufgeben mein Freund. Wir tun
das, was wir am besten können." Er grinste Peter an. "Wir
kämpfen."
"Wie bekämpfst du die Schatten in deinem Herzen, Kermit?"
"Mit Licht, Peter, und Lachen, und Liebe." Das war eine seltsame
Philosophie für einen Ex-Söldner, und Peter schaute ihn neugierig
an. "Ich weiß sehr viel über Dunkelheit, Peter, mehr als
ich jemals hoffe daß du erfahren wirst. Seit Karen und Sarah in
meinem Leben sind, habe ich auch einiges über Licht gelernt."
Kermit blickte auf Sarahs Körper in dem Bett. "Wir werden sie
mit niedlichen Worten zurück holen wenn es sein muß."
Peter nickte Kermit zu. Er würde tun was immer nötig war um
sie zurück zu holen.
"Was dagegen wenn ich dir eine Frage stelle, Pete?" Kermit überlegte
wie er das was er fragen wollte in richtige Worte fassen konnte.
Peter nickte seine Zustimmung.
"Sie ist in allem eine Caine, außer in ihrem Namen wenn ich
so frei sein darf. Sie hat sogar die Talente die mit diesem Namen in Verbindung
stehen. Also wann planst du diesen fürchterlichen Nachnamen den ihr
dieses Tier gegeben hat durch deinen eigenen zu ersetzen?" Kermit
war der Meinung sein Freund brauchte einen Stoß in die richtige
Richtung. Doch Peter überraschte ihn.
"Kannst du ein Geheimnis für dich behalten Kermit?"
"Mußt du das fragen?"
Peter griff in seine Tasche und zog eine kleine Schachtel hervor die ihn
schon die ganze Nacht in seine Hüfte gepiekst hatte. "Ich wollte
ihr heute die Frage stellen. Ich war der Meinung Mary Margarets Party
wäre die perfekte Gelegenheit. Es hat nur leider nicht so geklappt
wie ich es mit vorgestellt hatte." Er reichte sie Kermit hinüber,
der sie öffnete und einen langgezogenen Pfiff ausstieß.
"Ich wußte nicht, daß Shaolin Priester so gut bezahlt
werden. Oder hast du ein neues Hobby als Juwelendieb?"
Peter gluckste. "Nein das ist es nicht Kermit. Es ist nur, daß
alte Shaolin nicht kündigen, so können sie ihren Rentenfond
für andere Dinge nutzen. Es sollte etwas ganz spezielles sein, so
wie sie auch."
{Shaolin?}
Peters Sinne befanden sich plötzlich in voller Alarmbereitschaft.
"Achtung Kermit."
Kermit zog den Desert Eagle aus dem Holster und schlich zur Türe.
Er öffnete sie schnell. "Verdammt! Jordan ist nicht auf ihrem
Posten. Wo zur Hölle ist sie?" Er überprüfte den Korridor
aber er konnte keine Störung ausmachen.
Er kehrte zu Peter zurück. "Jordan ist nicht da, ansonsten gibt
es keine Anzeichen dafür, daß etwas nicht in Ordnung ist."
"Ich werde nachschauen Kermit. Es braucht einen Shaolin um einen
Shaolin zu schnappen. Du bleibst hier, stellst sicher, daß ihr nichts
passiert." Peter strich schnell mit der Hand über Sarahs Wange
und war gegangen bevor ihm Kermit überhaupt antworten konnte.
<Er wird seinem Vater jeden Tag ähnlicher,> dachte Kermit.
Peter hielt vor der Türe an und schloß seine Augen. Er öffnete
sich, erweiterte sein Chi. Es gab viele Emotionale Strömungen im
Krankenhaus. Peter versuchte diejenige zu finden die den meisten Zorn
in sich barg. "Hab dich." Er folgte der Empfindung.
Es führte ihn auf das Dach. <Natürlich, es muß natürlich
das Dach sein,> dachte er reuevoll. <Warum müssen sie nur immer
aufs Dach gehen? Wissen die nicht, daß ich noch immer Höhen
hasse?>
Chali Feng stand vor ihm. "Ich habe deinen Vater erwartet, Young
Caine."
"Yeah, gut, er ist jetzt aber nicht hier, ich nehme an, dann mußt
du mit mir vorlieb nehmen."
Der alte Mann verbeugte sich vor ihm. "Ich hätte dich schon
vor langer Zeit umbringen sollen," sagte er zu Peter. "Hätte
deinem Vater gestattet zu wissen wie das ist einen Sohn zu verlieren."
Peter umkreiste den Mann vorsichtig. "Er weiß das auch so.
Wir haben beide fünfzehn Jahre lang vom andern gedacht er sei tot."
"Ja, nach der Zerstörung des Tempels. Ich bin mir dessen bewußt.
Aber die Wahrheit ist, daß ihr beide noch immer am Leben seid, etwas
was ich nicht verstehen kann. Sage mir Young Caine, wie kommt es, daß
dein Vater noch lebt? Ich habe ihn in das Herz geschossen, oder?"
Peters Ärger begann in ihm anzuschwellen. "Ja du Bastard, das
hast du! Und deswegen hängt das Leben der Frau die ich Liebe am seidenen
Faden!"
"Ahh, ja. Der Lehrling. Willst du mir erzählen, daß Kwai
Chang Caine nun einen Lehrling hat dessen heilende Talente gegen seine
eigenen rivalisieren?"
Anstatt ihm zu antworten, griff Peter den alten Mann an. Er wurde ohne
Probleme geblockt und auf das verschneite Dach geworfen. <Okay, hier
gibt es eine Lektion zu lernen, Peter> sagte er zu sich. <Dieser
Kerl hat denselben Kampfstil wie Vater.> Er zog sich auf die Füße
zurück, wischte ein kleines Rinnsal Blut aus der Ecke seines Mundes.
"Was mit deinem Sohn geschehen ist war ein Unfall! Sie waren Jungs
und sie haben einen tragischen Fehler begangen." <Verwirre ihn,>
dachte Peter, <bring ihn dazu seine Kontrolle zu verlieren.> Er
griff den alten Mann erneut an.
"Ja, es war ein tragischer Fehler. Dein Vater war der talentiertere
von den beiden Jungs. Er war konzentrierter, der Verantwortliche. Er hätte
es besser wissen müssen!"
"Sie hätten es beide besser wissen müssen. Aber Jungs sind
eben Jungs." Peter fand plötzlich die Eröffnung auf die
er wartete und traf den Kopf mit einem Snapkick. Er erholte sich schneller
als Peter es erwartet hatte und der Kampf ging weiter. Die Zeit zum reden
war vorbei.
Sie kämpften sich vor und zurück auf dem Dach; Peter überraschte
die Ausdauer des alten Mannes. Er rutschte auf dem Eis aus und fand sich
plötzlich an der Kehle gehalten wieder, Kopf über dem Rand.
Peter schaute hinunter. Das ist gar nicht gut, dachte er. Er hebelte den
alten Mann aus, schlug ihm kräftig in die Brust.
Peter würde sich nie genau daran erinnern wie es passierte, aber
das nächste was er wußte war, daß der alte Mann über
dem Rand hing. Peter beeilte sich ihn an den Armen zu ergreifen. Er blickte
hinunter in das Gesicht des alten Mannes... und sah die Angst, die Qual
und den Schmerz. "Sage mir einen guten Grund warum ich dich nicht
einfach loslassen sollte?" Peters Stimme war angefüllt mit Ärger,
eine Haltung die nicht der eines Shaolins entsprach.
"Weil du dich entehren würdest."
"Du hast nicht über Entehrung nachgedacht als du einen kleinen
Jungen auf der Straße überfahren hast!" schrie Peter.
"Peter." Die Stimme kam direkt von hinter ihm, er wußte
genau was sie ausdrückte nur aufgrund seiner Namensnennung.
Peter seufzte und zog den alten Mann auf das Dach zurück. "Ich
hätte ihn nicht losgelassen, Pop."
Caine verbeugte sich vor seinem Sohn. "Ich weiß." Er wandte
sich Chali Feng zu, der schwer atmete vor Anstrengung, welche es ihn gekostet
hatte mit dem Mann zu kämpfen, der jung genug war sein Enkel zu sein.
"Kwai Chang Caine, es sind viele Jahre vergangen."
"Ja, Lao-bwo, das stimmt." Caine verbeugte sich vor dem alten
Mann. "Ich denke meine Schuld an dich ist beglichen."
"Wie kommst du zu dieser Schlußfolgerung? Hast du mir meinen
Sohn zurück gegeben? Hast du das Leben deines Sohnes für das
meinige getauscht?"
"Nein. Mein Sohn hat dir dein Leben zurück gegeben. Ein Leben
für ein Leben. Meine Schuld ist bezahlt, unsere Ehre unbeschädigt."
Peter hielt Chali Feng noch immer an den Armen fest. "Gut. Nun nachdem
wir diese Ehrengeschichte geordnet haben bringe ich dich nach unten wo
ein guter Freund von mir darauf wartet dich zu Verhaften. Ich wünschte
mir fast wieder ein Cop zu sein dann hätte ich das Vergnügen.
Später am nächsten Abend schlenderte Kermit Griffin in Sarahs
Krankenzimmer. Er schaute voller Verwunderung zu Peter. Der Raum war angefüllt
mit Kindern. Einige lagen mit ihr auf dem Bett. Ein Kind saß auf
einem Stuhl und las den anderen laut vor.
"Wie hast du die Erlaubnis dafür bekommen?" fragte er Peter.
Peter grinste ihn nur an. "Es scheint als ob Sarah hier ein richtiger
VIP ist, Kermit."
"Irgend welche Veränderung in ihrer Konstitution?"
Peter seufzte schwer. "Nein noch nicht. Wir kämpfen noch immer
den guten Kampf. Ich dachte das wäre eine gute Licht und Liebe Therapie."
Kermit nickte. "Nun, ich habe interessante Neuigkeiten für dich.
Chali Feng ist heute Morgen in der Haftanstalt verstorben."
Peter blickte Kermit scharf an. "Du hast doch nicht??"
Kermit zog die Augenbrauen nach oben. "Hey, Ich HABE meinen Lebensunterhalt
damit verdient Leute umzubringen, erinnerst du dich? Nun bin ich einer
von den Guten oder hast du das vergessen?"
Peter gluckste aufgrund Kermits Empörung. Beide wußten er war
nicht darüber hinweg den Bolzen erneut durch zu ziehen... wenn er
der Meinung war es sei gerechtfertigt.
"Nickie hat die erste Autopsie schon fertig. Es scheint als ob der
alte Kerl voll mit Krebs gewesen war."
"Nun, das beantwortet Karens Frage warum er jetzt hinter uns her
war."
"Oh, yeah."
"Hast du heraus gefunden wohin Jordan in dieser Nacht verschwunden
ist?" fragte Peter.
"Das willst du nicht wissen. Wie diese Frau es schafft jeden Tag
auf der Straße zu überleben ist für mich ein Rätsel."
Kermit schob seine Hand in die Jackentasche. "Ich glaube ich habe
hier etwas was dir gehört." Er überreichte Peter die kleine
Schachtel.
Peter errötete. "Ich vermute ich habe das letzte Nacht schlichtweg
vergessen als das Feuerwerk los ging." Er akzeptierte die Schachtel
mit einem Grinsen von Kermit und steckte sie in seine Hosentasche. "Ich
hoffe nur ich muß nicht allzu lange warten bis ich es benutzen kann."
Ein besorgter Blick huschte über sein Gesicht, bevor er ihn verjagen
konnte, er starrte Kermit intensiv an.
"Uh, oh, Ich habe diesen Ausdruck auf deinem Gesicht schon einmal
gesehen Peter. Was heckst du gerade aus?"
"Ich hatte gerade noch eine weitere Idee für Sarahs Therapie,
aber dazu benötige ich wohl deine Hilfe." Er grinste Kermit
an.
Kermit schüttelte den Kopf, dachte an einige Sachen in die Peter
ihn in der Vergangenheit mit hinein gezogen hatte. Nun, es ist immerhin
für einen guten Zweck. "Du führst, McDuff, Ich bin direkt
hinter dir."
Peter führte Kermit in den fünften Stock zur Säuglingsstation.
Er schaute sich nach Cindie um. Er brauchte Jemanden von dem er wußte,
daß er ihnen wohlgesonnen gegenüber stand. Sie befand sich
in der NIC. Peter winkte ihr durch das Fenster zu. Sie hielt einen Finger
nach oben, teilte ihm so mit, daß sie zuerst noch etwas zum Erledigen
hatte.
"Babies, Peter? Was tun wir hier?"
Peter grinste Kermit an. "Das ist einer von Sarahs bevorzugten Aufenthaltsorten
Kermit. Wir versuchen ein spezielles Baby aufzufinden das das Krankenhaus
schon mit seiner Pflegefamilie verlassen hat."
Cindie trat in den Korridor, schälte sich aus dem Kittel. "Wie
geht es Sarah, Peter?" Cindie sah wirklich sehr besorgt aus. "Ich
war unten bevor ich mit arbeiten anfing. Sie sieht nicht so besonders
gut aus. Ich hörte sie hatte letzte Nacht einen Herzstillstand."
Peter schob die Bilder zur Seite die Cindies letztes Statement in ihm
herauf beschwor. Er wollte gar nicht darüber nachdenken. Er konzentrierte
sich darauf warum sie in die NIC gekommen waren. "Immer noch dasselbe,
Cindie, genau darüber möchte ich mit dir reden. Um, du weißt
daß Sarah einige...ungewöhnliche Talente hat, so wirst du nicht
überrascht sein daß ich auch eine ziemlich ungewöhnliche
Therapie für sie geplant habe."
Cindie blickte Peter neugierig an. "Peter, Ich weiß nicht genau
was mit Sarah nicht stimmt so kann ich natürlich auch nicht den Kurs
auswerten den dein Vater und du für sie ausgearbeitet habt. Wie kann
ich helfen?"
Peter bewertete sie vorsichtig, versuchte genau zu ergründen wieviel
Hilfe sie bereit war zu geben. "Ich brauche Sam."
"Du was?" Cindie wußte nicht was Peter plante.
"Ich brauche Sam. Du weißt wo er ist. Ich brauche die Information."
"Peter, du weißt ich kann dir diese Information nicht geben.
Ich könnte gekündigt werden." Sie schaute sich um, um sicher
zu sein, daß sich kein Vorgesetzter in der Gegen aufhielt, dann
senkte sie die Stimme. "Aber, ich kann dir sagen wo du die Information
finden kannst..."
Peter umarmte sie fest. "Ich wußte ich kann auf dich zählen,
Cindie."
Fünf Minuten später hackte Kermit Griffin sich im fünften
Stock den Weg in die Unterlagen des Krankenhaus von einem selten genutzten
Computer aus. Es dauerte nicht lange. "Bingo! Wir sind drin. Kleinigkeit.
Name des Patienten?" fragte Kermit Peter als der Cursor blinkte.
"Samuel Caine."
Kermit grinste ihn an. "Hast du irgend etwas vergessen mir zu erzählen,
Peter?"
"Ha. Du bist ja lustig. Sei ruhig Kermit, und hacke."
Kermit wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Computer zu, die Finger
flogen über das Keyboard. "Okay, hier ist es. Da ist deine Info,
Pete." Peter kopierte schnell was sie brauchten.
"Super, Kermit. Nun laß uns von hier verschwinden."
Caine war alleine bei Sarah als sie in den Raum zurück kehrten. Die
Kinder waren auf seine Bitte hin gegangen. Peter schlüpfte neben
seinen Vater. "Hey, Pop. Was liegt an?"
"Ich habe versucht sie zu erreichen mein Sohn."
"Pop, ich habe den Link jeden Tag versucht. Leider ist Niemand zu
Hause. Sie antwortet mir nicht. Ich kann nicht mal den leisesten Anhaltspunkt
bekommen wo sie sich aufhält." Peters betrübtes Gesicht
traf mitten in das Herz seines Vaters.
"Du bist nicht... ich. Du hast große Fortschritte in deinen
heilenden Fähigkeiten gemacht mein Sohn," Caine neigte den Kopf
zur Seite als er Peters Gesicht streichelte. "Aber?" Er zuckte
die Schultern.
"Ich verstehe dich, Pop. Was auch immer du für sie tun kannst,
du weißt ich werde dankbar sein."
Caine wechselte vom Streicheln zu einem zarten Klaps. "Du mußt
für mich nicht dankbar sein. Ich bin es der diesem Kind sein Leben
verdankt. Ich will versuchen in ihr Bardo einzudringen und... sie zu ermutigen,
falls ich dazu in der Lage bin."
Peter wurde besorgt. Er brauchte dringend die Versicherung,
mußte genau wissen was mit ihr los war. "Pop, laß mich
dich mit dir verlinken. Laß mich mit dir gehen."
Caine zögerte. Man wußte nie wie es im Bardo sein würde;
es war immer verschieden für jeden Einzelnen. Als Peter im Bardo
verloren war, war dort großer Schmerz und Zorn vorhanden gewesen,
hervorgerufen durch seinen Sohn.
"Vater, bitte." Peter war sich nicht zu schade zu betteln.
Peters Benutzung des Wortes Vater überzeugte Caine. Er seufzte. "Nun
gut mein Sohn, komm." Er klopfte neben sich auf das Bett. Peter setzte
sich neben seinen Vater und blickte zu Kermit.
"Kermit? Stellst du sicher, daß wir nicht gestört werden?"
Kermit nickte. "Kein Problem. Ich bleibe an der Türe."
Er war sich nicht ganz sicher was die beiden Männer vor hatten, nichts
desto trotz hatte er Vertrauen in sie.
Peter wußte nicht was ihn in Sarahs Bardo erwartete und war etwas
erschreckt, daß es dort schwarz war wie die Nacht. "Pop?"
"Ich bin hier mein Sohn." Caine ergriff Peters Arm.
"Warum ist es so dunkel?"
"Die Dunkelheit ist das was ihre Seele schmerzt, richtig?"
"Ja."
"Warum bist du dann überrascht Dunkelheit vorzufinden?"
In der Ferne war ein Licht sichtbar. Caine zeigte es Peter, und sie begannen
darauf zu zu gehen.
Der Lesebaum kam in ihre Sichtweite. Er war umgeben von einem Kreis von
Licht. Sarah saß unter dem Baum, Kinder um sie herum, und Sam lehnte
an ihrer Brust. Ti Lo stand außerhalb des Kreises in den dunklen
Schatten.
Peter konnte sehen wie das Licht um den Baum langsam schrumpfte. "Pop,
was bedeutet das?"
Caine seufzte. <Wann wird er endlich seinen eigenen Interpretationen
vertrauen?> "Du hast es schon heraus gefunden, Peter. Sollte die
Dunkelheit sie übernehmen, wird sie für uns verloren sein. Nun
geh zu ihr und sei von nichts überrascht was sie tut oder sagt. Das
Bardo ist ein ungewöhnlicher Platz."
Peter versuchte sich so zu geben als würde er nur durch den Park
spazieren. Als er auf dem Weg zu Sarah an Ti Lo vorüber kam, hielt
er an und legte eine Hand auf den Kopf des Jungen. Er vermißte diesen
kleinen Kobold fast genauso sehr wie Sarah. "Dein Mörder ist
tot, Ti Lo," murmelte er. "Du kannst jetzt unbeschwert ruhen."
Er wagte nicht sich dort weiter aufzuhalten, so setzte er seinen Weg fort
nachdem er dem Jungen durch die Haare gefahren war.
"Sarah, was machen wir hier?" wollte er wissen als er den Baum
erreicht hatte.
Sie schaute flüchtig zu ihm hoch, so als hätte sie Probleme
sich auf ihn zu konzentrieren. "Peter?"
"Ja, ich bin es." Er setzte sich neben sie an den Baum. Sie
lehnte sich an ihn und er schlang die Arme um sie. "Es ist Zeit nach
Hause zu kommen, Sarah. Wir vermissen dich alle. Die Kinder brauchen dich."
"Peter, sei doch nicht dumm. Die Kinder sind hier bei mir."
Caine bewegte seine Hand und die Kinder verschwanden.
"Nein, Sarah. Die Kinder warten zu Hause auf dich." Fuhr Peter
fort, "Genauso wie all deine Freunde. Kermit, Mary Margaret, jeder
ist wirklich besorgt um dich."
"Hast du Schokolade?" fragte sie aus dem Blauen heraus.
Peter gluckste. "Leider nicht Süßzahn. Aber ich weiß
wo ich welche her bekomme."
Sarahs Gesicht bewölkte sich. "Ich kann mich nicht an den Weg
nach Hause erinnern. Es ist zu dunkel hier. Ich habe Angst den Baum zu
verlassen." Peter nahm ihr Gesicht in seine Hände.
"Wir werden den Weg für dich erleuchten Hwa-ren. Habe Mut."
Er küßte sie, sein Herz kämpfte mit den verschiedensten
Emotionen: Hoffnung, daß sie zu ihm zurück kommen würde,
Sorge, daß es der letzte Kuß sein könnte den er mit ihr
teilte als aktivem Teilnehmer. Er gab sein Bestes die Ängste zum
Schweigen zu bringen, versuchte sich auf die Hoffnung zu konzentrieren.
"Peter." Caine rief ihn aus den Schatten. "Wir müssen
jetzt gehen."
Peter lies sie los und stand widerstrebend auf. Er küßte Sarahs
Hand. "Ich muß gehen Sarah. Pop sagt es ist Zeit nach Hause
zu gehen. Ich werde auf dich warten. Wir werden den Weg für dich
erleuchten." Er wandte sich ab und traf sich mit seinem Vater, ließ
Sarah schluchzend hinter sich. Es war die härteste Sache die er jemals
getan hatte.
Peter öffnete die Augen und bemerkte wie sein Vater auf ihn starrte.
Caine mußte keine Frage stellen. "Yeah, Pop, Ich bin in Ordnung."
Caine wußte das anders, aber er wollte seinen Sohn nicht widersprechen.
"Ich kann mich an all diese Kinder erinnern, bis auf eines, mein
Sohn."
"Samuel Caine, Pop." Caine zog die Augenbraue nach oben als
Peter vom Bett sprang. "Ich muß gehen, Pop. Bleibst du bei
ihr, okay?"
"Peter, wo gehst du hin?" rief Caine ihm nach.
"Ich muß eine Kerze finden. Ich werde zurück kommen."
Er rannte aus dem Raum, berührte flüchtig Kermit auf seinem
Weg aus der Türe.
Caine seufzte, schüttelte den Kopf.
Kermit betrat den Raum. "Wo geht er denn so eilig hin?"
Caine zuckte die Schultern. "Er sagte etwas über
eine Kerze?"
Kermit nickte. Er hatte eine Ahnung wohin Peter gegangen war.
Peter schaute auf das Blatt Papier, verglich es mit der Hausnummer. <Ja,
das ist es. Das wird interessant,> dachte er. <Was sage ich nur
den Leuten? Nun, du bist gut zu Fuß Peter,> sagte er zu sich.
<Tu es einfach.>
Eine junge Frau antwortete auf sein Klopfen. "Ja?"
"Terri Doyle?" Die Frau nickte. Peter streckte seine Hand aus.
"Hi. Ich bin Peter Caine."
Die Frau schüttelte seine Hand, dann ließ sie seine Hand abrupt
los als sie seinen Namen realisierte. "Sind sie Sams Vater?"
Peter gluckste. Heute schienen ihn viele Leute quälen zu wollen.
Sarah hatte keine Ahnung was für eine Dose mit Würmern sie öffnete
als sie beschlossen hatte das Baby mit seinem Nachnamen zu beschenken.
Sie hätte es geliebt ihn sich unter den Fragen winden zu sehen. "Nein,
aber sein Namensvetter."
"Wollen sie herein kommen?" Terri hielt ihm die Türe auf.
Peter betrat das Haus. Er bewertete es mit trainiertem Auge, sowohl als
früherer Cop als auch als früheres Pflegekind. Es schien ein
angemessener Platz zu sein, daß ein Kind hier leben konnte.
"Was kann ich für sie tun?" fragte ihn Terri, ihn aus seinen
Gedanken aufschreckend.
<Oh, laß mich nur dein Baby ausborgen,> dachte Peter. "Das
ist eine etwas komplizierte Geschichte," fing Peter an. "Was
wissen sie über Sams Zeit im Krankenhaus?"
"Nicht viel," gab Terri zu. Ihr Ehemann betrat den Raum. "Steve,
das ist Peter Caine. Sam wurde nach ihm benannt." Steve schüttelte
Peters Hand und die beiden Männer tauschten Grüße aus.
"Hat die Schwester je eine Frau Namens Sarah Jacobson ihnen gegenüber
erwähnt?"
Steve und Terri blickten einander an. "Ja," antwortete Terri.
"Eine der Schwestern hat uns erzählt, daß Sarah Sam geholfen
hat während seines Entzuges."
"Hat sie auch erwähnt, daß Sarah ihm den Namen gegeben
hat?"
"Nein, ich glaube nicht."
"Gut, lassen sie mich eine kleine Geschichte erzählen über
Sarah Jacobson und Samuel Caine."
Peter kehrte voller Hoffnung ins Krankenhaus zurück. Die Doyles hatten
ihm geduldig zugehört als er von dem speziellen Band zwischen Sarah
und Sam erzählte. Sie hatten auch Sympathie gezeigt als er erzählte,
daß Sarah im Koma lag. Das Beste von allem: Sie hatten zugestimmt
Sam in einer Stunde zum Krankenhaus zu bringen. Peter hatte sie angefleht;
Zeit war die Hauptsache.
Peter erwartete seinen Vater und Kermit noch bei Sarah vor zu finden.
Aber es war Mary Margaret die neben ihr saß. Peter gefror in der
Spur. "Skalany, was tust du hier?"
Mary Margaret hielt einen halben Schokoladenriegel in jeder Hand. Die
eine Hälfte aß sie, die andere hielt sie unter Sarahs Nase
und fuchtelte damit herum.
Peter hielt sich vor Lachen den Bauch.
"Ich tue was dein Vater mir gesagt hat, so hör auf zu lachen!"
verlangte sie.
Peter konnte sich nicht helfen. Es war die lustigste Sache die er seit
Jahren gesehen hatte. "Diesmal Skalany, werde ich dich damit nicht
vom Haken lassen." Er bekam sich langsam wieder unter Kontrolle.
"Dein Vater hat mit gesagt wir müssen ihre Sinne stimulieren.
Er ist auch derjenige der mich darüber informierte, daß Schokolade
ein Geruch sei auf den Sarah reagieren würde, deshalb!"
Peter dachte an Sarahs Bitte um Schokolade im Bardo. Vielleicht war das
gar nicht mal eine schlechte Idee. "Wo ist Pop?"
"Er ist mit Kermit spazieren gegangen. Sie werden bald zurück
sein."
"Gut. Ich möchte euch alle hier haben um zu helfen die Kerzen
anzuzünden." Mary Margaret betrachtete ihn. "Ich werde
es später erklären, Partner."
Als Caine und Kermit in den Raum zurück kehrten, erklärte Peter
ihnen seine Gedanken. "Wir müssen ihr soviel Liebe und Licht
spenden wie wir können. Wir werden sie von dort zurück holen.
Ich möchte, daß diese Augen sich öffnen und mich erkennen.
Ich werde sie nicht ohne Kampf gehen lassen!"
Die anderen nickten. Sie würden ihren Part genauso erfüllen.
Terri und Steve Doyle marschierten zögernd in den Raum. "Hallo?"
rief Steve vom Türrahmen her. Er trug Sam in einem Kindersitz. Peter
beeilte sich sie zu begrüßen. "Steve, Terri, ich kann
ihnen gar nicht genug danken. Wenn das klappt, werde ich für immer
in ihrer Schuld stehen."
"Es scheint als ob Sam auch schon in ihrer Schuld steht," meinte
Steve zu Peter.
Peter stellte die Doyles vor. "An Alle, das sind Steve und Terri
Doyle." Caine verbeugte sich, Mary Margaret und Kermit schüttelten
die Hände mit dem Pärchen. "Dies ist mein Vater, Kwai Chang
Caine; und dies sind unsere Freunde, Mary Margaret Skalany und Kermit
Griffin." Peter griff in den Kindersitz von Steve und schnallte das
Baby los, hob ihn hoch. "Und dies," wandte er sich an seinen
Vater und seine Freunde, "ist Samuel Caine."
Mary Margaret, war natürlich entzückt. "Was für ein
süßes Baby!" quietschte sie. Caine streckte die Hand aus
und legte sie auf den Kopf des Kindes. Kermit schaute nur unsicher darüber
so nahe bei so einem kleinen Kind zu sein.
Peter trat mit dem Baby an Sarahs Seite. Er legte ihn auf das Bett und
begann seine Kleidung zu öffnen. Seine Finger fummelten bei dieser
unbekannten Aufgabe.
Terri trat einen Schritt vor, wunderte sich warum Peter das tat, aber
ihr Ehemann streckte seinen Arm vor ihr aus. "Laß ihn machen.
Ich weiß nicht warum, aber ich vertraue ihm vollkommen was Sam anbelangt."
Als Peter die Kleidung des Babys entfernt hatte, schlug er die Decke zurück,
legte das Baby auf Sarahs Brust und zog die Decke über die beiden.
Dann kniete er sich an Sarahs Seite. Er ergriff ihre rechte Hand und legte
sie auf den Rücken des Babys, hielt sie mit seiner eigenen Hand auf
dem Platz. Er fing an in ihr Ohr zu murmeln. "Sarah, hier ist Jemand
ganz spezielles der dich besuchen möchte. Du mußt jetzt aufwachen.
Hwa-ren, wir lieben dich. Ich liebe dich. Komm zurück zu uns."
Kermit stand auf der gegenüberliegenden Seite des Bettes. Peter schaute
zu ihm mit bittenden Augen und deutete zu Sarahs anderem Ohr. Kermit nahm
die identische Position an Sarahs linker Seite ein. Er hielt nicht ihre
Hand, denn er wollte die IV nicht aus versehen heraus reißen. Anstelle
von strich er ihr über die Haare, eine bekannte Geste zwischen den
beiden. "Dollface," seine leise, tiefe Stimme vibrierte in ihrem
Ohr sogar als Peter fort fuhr in das andere zu murmeln. "Wir warten
auf dich. Du mußt zu uns zurück kommen. Pete wird hier noch
verrückt."
Mary Margaret schaute zu Caine. "Hat das so ausgesehen als ich ohne
Bewußtsein war?" Caine schlang seine Arme um sie, überraschte
sie damit. Normalerweise war er nicht so zärtlich wenn andere Menschen
um ihn herum waren.
Er flüsterte in ihr Ohr, "Ja. Ich flehte dich genauso an wie
Peter nun bei Sarah fleht. Ich war erfolgreich. Laß uns hoffen,
daß mein Sohn genauso erfolgreich ist." Mary Margaret drückte
seinen Arm und befreite sich aus der Umarmung.
Die Doyles staunten mit großen Augen über die Menge von Liebe
die sie in diesem Raum verspürten. Ganz gewiß war das eine
spezielle Gruppe von Leuten.
Peter stoppte sein murmeln und blickte hinüber zu Kermit, als er
bemerkte, daß der Ex-Söldner in Sarahs Ohr sang. Er verhielt
sich ruhig und fing das Ende des Liedes auf. "Bitte nimm uns nicht
den Sonnenschein weg." Er grinste übers Sarahs Kopf hinweg Kermit
zu und stimmte in den zweiten Vers mit ein.
Sam zappelte fröhlich auf Sarahs Brust. Offensichtlich mochte er
es, daß ein Ex-Söldner und ein Shaolin Priester ihm ein Ständchen
brachten. Peter fuhr mit seinen Bitten in Sarahs Ohren fort. "Komm
schon, Hwa-ren. Verlaß mich nicht. Du hast mir versprochen, daß
du nirgends wohin gehst." Peter schaute auf das Baby herunter. "Ich
hoffte, daß wir vielleicht eines Tages, du und ich, auch so einen
kleinen Kerl haben. Die Caine Linie muß weiter bestehen, weißt
du."
Peter durchforschte ihren Link und brach fast zusammen als er ihre Präsenz
spürte, die auf ihn reagierte. Er nahm schnell das Baby von ihr herunter
und reichte ihn zu seinem Vater. "Nimm ihn, sie kommt zu sich."
Caine gab das Baby an Terri zurück.
{Sarah? Sarah? Komm schon, Hwa-ren.}
{Peter? } Ihre Antwort war dünn, unsicher.
"Auf jetzt, schlafende Schönheit. Es ist schon lange Zeit zum
aufwachen."
Sarah fühlte sich als würde sie aus sehr tiefem Wasser an die
Oberfläche treiben. Sie wußte wo sie hin wollte, aber ihre
Gedanken hatten eine schwere Zeit. Sie kämpfte sich weiter hoch.
Ihre Augenlider flatterten. Peter hielt den Atem an. Plötzlich öffnete
sie die Augen und Peter beobachtete wie sie darum kämpfte einen Halt
in seinem Gesicht zu bekommen. Er beobachtete sie weiterhin als sie sich
langsam klärten und sich auf ihn konzentrierten. "Peter?"
Ihre Stimme war nur ein schwaches wispern aber es klang wie süße
Musik in seinen Ohren.
"Ja, Liebling, ich bin hier."
"Baba?" Sie brauchte die Versicherung, daß es Caine gut
ging. Sie konnte sich an ihre Heilung erinnern, aber sie hatte ihn nicht
wach erlebt.
Caine trat nahe heran, stieß Kermit von seinem Fleck und nahm ihr
Gesicht in die Hände. "Ich bin hier, Nuer. Du bist ein sehr
dummes Kind." Sarah und Peter waren überrascht Tränen in
seinen Augen zu sehen. "Ich werde dir immer dankbar sein und stehe
in deiner Schuld."
Peters Erleichterung war so groß, daß er sich den Luxus erlaubte
ärgerlich mit ihr zu sein. "Tu das nie, nie wieder, hast du
das verstanden??!" befahl er. Sie warf Peter ein schwaches Lächeln
zu und ihre Augen begannen zu funkeln. Seine Erleichterung blühte
regelrecht auf. Er zog die Rolle mit Lebensrettern hervor. "Ellen
meinte ich soll dir sagen, daß du ihr jede Menge davon schuldest."
Er drückte die Rolle in ihre Hand.
Ihre Augen weiteten sich. "Wirklich?"
Er nickte. "Ich fürchte ja. Du hast mir Angst eingejagt Hwa-ren."
Seine Stimme wurde rauh vor Emotionen. "Ich dachte ich verliere dich."
"Es tut mir leid Peter. Ich konnte ihn einfach nicht gehen lassen."
Sie lächelte Caine zu, der ernst zu ihr zurück starrte und dann
die Hand ausstreckte um ihr den ersten sanften Klaps zu geben den sie
von ihm je erhalten hatte.
"Mein Sohn hat recht. Du wirst das nie, nie wieder tun, Nuer."
"Push es noch einmal hinein, Pop. Ich möchte sicher sein, daß
sie diese spezielle Lektion gelernt hat."
Sarahs Gesicht hatte sich verdunkelt, vollkommen fertig daß sie
von den beiden Männern bestraft wurde, die ihr alles bedeuteten.
Tränen begannen ihr übers Gesicht zu strömen.
Kermit, der nun hinter Peter stand als Caine die Position neben Sarah
wechselte, rammte Peter leicht den Ellbogen in den Rücken. Peter
schoß ihm einen bösen Blick zu, aber er verstand was der Mann
ihm mitteilen wollte.
Er kletterte in das Bett, so daß er sie besser halten konnte. Er
zog sie an sich, wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht. "Es
tut mir leid, Hwa-ren, Ich wollte deine Gefühle nicht verletzen.
Ich bin so dankbar, daß du mir Pop ein zweites Mal zurück gegeben
hast. Aber du hattest kein Recht darüber zu entscheiden, daß
mir sein Leben mehr bedeutet als das deine. Ich liebe dich. Wie oft muß
ich dir das noch sagen?"
"Mindestens eine Million mal," flüsterte sie.
"Das könnte lange dauern." Er beugte sich über sie
und küßte sie leidenschaftlich, ihm war egal wer noch im Raum
war. Jeder brach in Lachen aus als der Herzmonitor schneller wurde wegen
Sarahs pochendem Herzschlag. Das Paar ließ voneinander ab und Sarah
warf ihnen ein verlegenes Grinsen zu.
{Vergiß es, Peter. Ich habe dabei nicht gerne Zuschauer.} Peter
lachte entzückt. "Du hast unser Rendezvous in
der Apotheke nicht eingehalten."
"Gee, es tut mir leid. Ich war ein wenig beschäftigt."
Sie kicherte und Peters Herz schlug schneller. Sie war vollkommen zurück.
Er überprüfte ihr Chi. Es hatte seine normale brillante Farbe.
"Gut. Es gibt da etwas was ich dich fragen möchte, etwas bei
dem ich einfach nicht mehr länger warten kann." Er wand sich
und steckte die Hand in seine Hosentasche, zog die kleine Schachtel hervor.
"Ich denke es ist an der Zeit, daß wir dich zu einem offiziellen
Mitglied unserer Familie machen. Was sagst du dazu Hwa-ren? Willst du
mich heiraten?" Er öffnete die Schachtel und zeigte ihr den
Ring, betonte seine Aufrichtigkeit.
Caine und Mary Margaret wechselten einen Blick. Ihre Verschwörung
vor mehreren Monaten endete besser als sie es zu hoffen gewagt hatten.
Caine erlaubte sich einen kurzen Anflug von selbstgefälliger Zufriedenheit.
Vielleicht würde jetzt die Caine Linie weiter bestehen wie er immer
gehofft hatte.
Für Jemanden der gerade noch dem Tod sehr nahe gestanden hatte war
Sarahs Gesicht seltsam strahlend. Es gab keine Schatten mehr, nur noch
Freude. "Oh, Peter." Sie konnte es kaum glauben. "Ja, absolut
ja!"
Der Raum brach in Applaus aus als Peter den Ring über Sarahs Finger
streifte. Die Doyles schauten einander an, erfreut ein Teil dieses speziellen
Momentes gewesen zu sein. Sam zappelte in Terris Armen und Steve hauchte
eine Kuß auf den Kopf des Kindes.
Ellen Sabourin schritt in das Zimmer, sie war von einer Schwester alarmiert
worden wegen des Wechsels in Sarahs Herzschlagrate. "Was hat das
alles hier zu bedeuten?" fragte sie allgemein in den Raum. "Ahhh,
ich sehe unser Patient ist wach."
"Sie ist nicht nur wach Doc," begann Mary Margaret, "Sie
ist auch verlobt."
"Wirklich?" Ellen trat an Sarahs Bett, las den Monitor ab, dann
hob sie ihre linke Hand an. "Herrlich. Gut," sie blickte zu
Peter, "Weil du dich gerade verlobt hast verlange ich nicht von dir
das Bett noch in dieser Minute zu verlassen, aber bald!" Sie warf
Peter einen spöttischen Blick zu. "Im Normalfall, Peter Caine,
kann ich dich nicht in diesen Betten halten. Nun denke ich, werde ich
dich aus ihm heraus schmeißen müssen!" Erneutes Lachen
erfüllte den Raum. "Im Ernst Leute. Ich finde Sarah kann ein
wenig Ruhe gebrauchen. Peter du kannst bleiben, aber ich möchte daß
er Rest von euch den Raum verläßt. Und ich weigere mich dieses
Baby hier drin gesehen zu haben." Ellen bewegte sich auf die Türe
zu, stoppte als Sarah ihren Namen rief.
"Ellen, du hast etwas vergessen." Sarah reichte die Rolle Lebensretter
zu Peter der sie quer durch den Raum warf. Ellen fing sie mitten in der
Luft auf. "Gute Arbeit, Lebensretter," kommentierte Sarah. "Ich
besorge dir mehr wenn du mich hier heraus läßt!"
"Lege dich nicht mit mir an, Sarah," warnte Ellen. "Vor
24 Stunden habe ich 15 Minuten damit verbracht dich ins Leben zurück
zu holen. Du kommst hier heraus wenn ich entscheide daß du soweit
bist und keinen Moment früher! Haben wir uns da verstanden?"
Sarah nickte. "Außerdem, ich dachte dir gefällt es hier?"
"Ich mag es wenn ich auf der anderen Seite des Bettes stehe. Ansonsten
hasse ich Krankenhäuser!"
{Etwas anderes was wir gemeinsam haben, Hwa-ren. Lege dich bitte nicht
mit Ellen an. Wir beide schulden ihr etwas.}
{Ja, Liebster.}
Peter erlaubte seinem Lachen ihre Gedanken zu füllen.
"Ich möchte mit dir darüber sprechen was du für Caine
getan hast Sarah, aber nicht jetzt. Nun aber heraus hier Leute."
Ellen Sabourin schmiß die anderen heraus, ließ Peter und Sarah
alleine.
"Endlich alleine," flüsterte Peter in ihr Ohr. Sie kicherte,
schmolz in seinen Armen dahin und kuschelte sich eng an ihn. "Sarah
Caine... ich mag wie sich das anhört. Was denkst du?"
"Ich denke das hört sich wesentlich besser an als Sarah Jacobson."
"Oh, yeah."
Als Dr. Sabourin mehrere Stunde später zurück kehrte um nach
ihrer Patientin zu sehen, fand sie das Paar schlafend vor, Arme fest um
den anderen geschlungen und totale Zufriedenheit auf beiden Gesichtern.
Sie seufzte. <Ich kann den Frieden genauso gut genießen solange
er dauert>. Sie zog die Decke vom Bettende hoch, bedeckte beide damit,
überprüfte Sarahs Konstitution ohne die beiden zu stören
und schlüpfte aus der Türe.
ENDE der Trilogie
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