Autor: Lost-Sheep
 

Teil 1

Es war ein traumhaft schöner Sommertag und Peter Caine machte sich auf den Weg zum Flughafen. Nein, er sollte dort weder Zeugen abholen noch eine Observierung durchführen. Viele seiner Kollegen hatten ja nicht mehr daran geglaubt, dass sie dies noch erleben würden, aber der Detective war auf dem Weg in den Urlaub.

„Nein, du machst Witze“, klang ihm noch Kermits Kommentar in den Ohren, als er ihm freudestrahlend davon berichtet hatte. „Solltest du mich anlügen, muss ich dich leider dafür umlegen, mein Junge.“

Dabei hatte er ihn in seiner typischen Manier von oben bis unten gemustert und angegrinst.

„Erhol dich gut und tu nichts, was ich nicht auch tun würde. Du hast es dir wirklich verdient.“

Kermit hatte ihm freundschaftlich auf die Schulter geklopft und war zu seinem heiß geliebten Computer zurückgekehrt.

„Ach, und vergiss ja nicht mir eine Postkarte zu schicken“, hatte er noch ergänzt ohne seinen Blick vom Monitor abzuwenden.

Peter hatte über diese Bemerkung seines besten Freundes lachen müssen.

Nachdem er sich auch von den anderen Kollegen verabschiedet hatte, verließ er das Revier in bester Urlaubsstimmung.

Nun befand er sich auf dem Weg zum Flughafen. Er hatte sich ein kleines Appartement an der Küste gemietet und wollte einfach mal ausspannen.

In den letzten Wochen hatte ein Fall das ganze Revier in Atem gehalten und vor zwei Tagen hatten sie den Täter endlich festnehmen können. Peter wurde es noch immer ganz anders, wenn er daran dachte, was der Mistkerl seinen Opfern angetan hatte. Bevor er sie umbrachte, hatte er sie auf bestialische Weise gequält und obwohl Peter schon viele Leichen in seiner Zeit als Cop gesehen hatte, schnürte es ihm jetzt noch die Kehle zu, wenn er an diesen Anblick dachte. Der Fall hatte ihn wochenlang beschäftigt und auch zu Hause nicht losgelassen. Bis in seinen Träumen hatten ihn die Bilder der Tatorte verfolgt und die Angst davor, dass der Killer ein weiteres Mal zuschlagen könnte, hatte ihn nicht zur Ruhe kommen lassen.

Das alles wollte er jetzt endlich hinter sich lassen. Er wollte einfach richtig ausschlafen und sich die klare Meeresluft um die Nase wehen lassen.

Als er den Flughafen erreichte, parkte er seinen Wagen, stieg aus und schnappte sich seinen Koffer. Mit einem Pfeifen auf den Lippen betrat er das Gebäude. Manchmal konnte er es selbst noch nicht fassen, dass nun zwei Wochen Freizeit vor ihm lagen und alleine bei dem Gedanken, zog sich ein glückseliges Strahlen über sein Gesicht.

Wenig später erreichte er den Check-In-Schalter.

„Guten Tag, Sir.“ Mit einem bezaubernden Lächeln begrüßte ihn die Dame der Fluggesellschaft. „Wie kann ich ihnen weiterhelfen?“

„Guten Tag. Hier ist mein Ticket.“

„Nach Palm Beach. Geht es in den Urlaub?“ Sie sah ihn fragend an.

„Ja.“

„Das erklärt auch das Strahlen auf ihrem Gesicht. Ich wünsche ihnen einen angenehmen Flug und einen wunderschönen Urlaub, Mr. Caine.“ Dann gab sie ihm sein Ticket zurück.

„Vielen Dank“, erwiderte Peter und machte sich auf den Weg zu seinem Gate.

Die junge Frau am Schalter war wirklich sehr hübsch gewesen. In Peter stieg ein wenig Wehmut auf, als er daran dachte, dass seine letzte Beziehung nun auch schon eine Weile her war und er diesen Urlaub liebend gerne mit einer Frau an seiner Seite verbracht hätte.

Schnell schob er die Gedanken zur Seite, denn davon wollte er sich die Urlaubslaune bestimmt nicht verderben lassen. So hatte er wenigstens mal viel Zeit nur für sich… Aber war das ein Trost?

„Alle Passagiere von Flug 8 nach Palm Beach werden zum Gate 23 gebeten.“

Die Lautsprecherdurchsage riss Peter aus seinen Gedanken. Dann machte er sich auf den Weg zur Sicherheitskontrolle.

Eine halbe Stunde später saß er endlich im Flugzeug. Er lehnte sich zurück und schloss die Augen.

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Teil 2

Um die Mittagszeit landete die Maschine pünktlich im Urlaubsparadies Palm Beach an der Küste von Florida.

Die Sonne strahlte aus einem blauen, wolkenlosen Himmel und es war angenehm warm.

Nachdem er das Flughafengebäude verlassen hatte, stieg Peter in seinen Leihwagen und machte sich auf den Weg zu seinem angemieteten Appartement. Die Straße führte direkt an der Küste entlang und das Meer glitzerte im Sonnenschein. Peter genoss die Fahrt sehr und bald hatte er die etwas abgelegene Bucht erreicht, an der sein Domizil für die nächsten zwei Wochen lag.

Er stieg aus und atmete erst einmal tief durch. Einige Minuten ließ er sich die Meeresbrise um die Nase wehen und blickte dann auf das Wasser. Es war einfach traumhaft. Schäumende Wellen schlugen in gleichmäßigen Bewegungen an den feinen Sandstrand und kreischende Möwen flogen durch den Sommerhimmel. Die Bucht war fast menschenleer. Man spürte nichts mehr von der Hektik, die am Flughafen und auf der Strandpromenade geherrscht hatte.

„Ich glaube, du bist im Paradies gelandet, Peter Caine“, murmelte er vor sich hin und grinste über das ganze Gesicht.

Dann betrat er das Hotel und nur wenig später schloss er die Tür zu seinem Appartement auf.

Er stellte seinen Koffer ab und fühlte sich sofort sehr wohl. Das Appartement bestand aus einem großzügigen Wohn- und Schlafraum mit einer funktionalen Küchenzeile und einem kleinen Badezimmer. Die langsam untergehende Sonne warf noch ihre letzten Strahlen durch die großzügige Fensterfront und tauchte das Zimmer in ein wohlig warmes Licht. Peter öffnete die Tür zum Balkon und machte einen Schritt nach draußen.

Er legte seine Hände auf die Brüstung und ließ sich mit geschlossenen Augen die letzten Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen. Das Meeresrauschen drang an sein Ohr und als er die Augen Minuten später wieder öffnete, hatte sich der Himmel bereits rot-orange verfärbt und ein glühender Feuerball tauchte langsam ins Meer.

Peter beschloss noch einen kurzen Spaziergang am Strand zu unternehmen. Er schnappte sich seinen Schlüssel und machte sich auf den Weg.

Der feine, warme Sand kribbelte angenehm unter seinen nackten Füßen und bald hatte Peter das Wasser erreicht. Vorsichtig steckte er seinen großen Zeh in das kühle Nass und eine leichte Gänsehaut überzog seinen Körper. Dann fasste er sich ein Herz und ging ein paar Schritte vor. Eine Welle umspülte seine Füße bis zu den Knöcheln. Peter ging eine Weile am Strand entlang. Irgendwann erinnerte ihn das Knurren seines Magen daran, dass er länger nichts mehr gegessen hatte.

Im Hotel gab es ein kleines, gemütliches Restaurant mit einer geschützten Terrasse. Als Peter sich hinsetzte, war die Sonne bereits ganz untergegangen und der Schein von vielen Kerzen tauchte die Tische in ein fast schon romantisches Licht. Außer Peter saß nur noch ein Pärchen auf der Terrasse.

Peter seufzte, als er beobachtete, wie verliebt die Beiden sich ansahen und zärtliche Küsse austauschten. Irgendwie beschlich ihn ein seltsames Gefühl. Ein Gefühl der Einsamkeit.

„Guten Abend. Was kann ich ihnen bringen, Sir?“ drang eine Stimme an sein Ohr.

Peter blickte hoch. Vor ihm stand ein älterer Herr mit einem Notizblock in der Hand und lächelte ihn freundlich an. Der junge Cop gab seine Bestellung auf und schon war der Kellner wieder verschwunden. Peter ließ sich tiefer in den Stuhl sinken und blickte gedankenverloren aufs Meer hinaus.

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Teil 3

Das Essen war einfach köstlich und bald überkam Peter eine angenehme Müdigkeit. Er beschloss, sich auf sein Zimmer zurück zu ziehen. Es war ein langer Tag gewesen und er freute sich auf sein weiches Bett.

Nach einem kurzen Abstecher ins Bad, ließ er sich auf das große Bett sinken und kuschelte sich in die Kissen. Dann zog er die Decke über seinen Körper und wenige Momente später fielen ihm auch schon die Augen zu. Durch das geöffnete Fenster drang ein sanftes Meeresrauschen und begleitete Peter in einen tiefen, erholsamen Schlaf.

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Am nächsten Morgen weckte ihn ein entferntes Hundebellen. Er öffnete schläfrig seine Augen, blickte dann blinzelnd aus dem Fenster und sah einen Jogger, der mit seinem Hund am Strand tollte. Peter gähnte herzhaft. So gut hatte er schon lange nicht mehr geschlafen. Er verweilte noch für einen Moment im Bett und stand dann auf.

Nach einer erfrischenden Dusche und einem ausgiebigen Frühstück zog es ihn an den Strand. Auch jetzt am Vormittag war dieser nur von wenigen Menschen besucht und bald ließ er sich im Schneidersitz in den von der Sonne aufgewärmten Sand sinken. Sein Blick schweifte über die sanften Wellen des Meeres. Langsam schloss er die Augen und versank in eine leichte Meditation. Minutenlang saß er bewegungslos am Strand.

„Entschuldigung.“

Peter zuckte leicht zusammen und blickte dann nach oben.

„Oh Verzeihung, ich wollte sie nicht erschrecken, Sir“, sagte die fremde Stimme. „Aber ich brauche ihre Hilfe.“

Langsam hatten sich seine Augen wieder an das Sonnenlicht gewöhnt und ihm entging nicht, dass da eine sehr attraktive, junge Frau vor ihm stand und ihn hilfesuchend anblickte. Mit einer geschmeidigen Bewegung erhob er sich aus dem Sand.

„Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, ich war wohl gerade etwas abwesend“, sagte er und lächelte sie an. „Wie kann ich ihnen helfen?“

Er sah in ihre strahlend blauen Augen. Ein paar blonde Strähnen umspielten ihr hübsches Gesicht.

„Ich habe ein Problem mit meinem Wagen. Er steht oben auf der Küstenstraße und will einfach nicht mehr weiterfahren.“

Sie lächelte verlegen. Dann reichte sie ihm die Hand. „Wie unhöflich. Mein Name ist Kendra Waters.“

Peter nahm ihre zarte Hand in die seine und drückte sie sanft. „Peter Caine. Freut mich sie kennen zu lernen. Zeigen sie mir mal, wo das gute Stück steht.“

Zusammen machten sie sich auf den Weg. Wenige Minuten später hatte Peter einen geübten Blick unter die Motorhaube geworfen.

„Oh je, ich glaube, da kann ich nichts machen. Scheint die Zylinderkopfdichtung zu sein. Am besten rufen sie die Werkstatt an. Ich wohne hier direkt im Hotel. Von dort können sie bestimmt telefonieren.“

Nachdem Kendra den Anruf getätigt hatte, ging sie auf Peter zu. Sie überlegte, wie sie es schaffen könnte, noch ein bisschen Zeit mit diesem hilfsbereiten und äußerst attraktiven Mann zu verbringen. Dann fasste sie sich ein Herz. “Haben sie noch etwas vor? Oder darf ich sie auf einen Kaffee einladen? Ich möchte mich für ihre Hilfe revanchieren.“

Sie blickte in seine sanften, haselnussbraunen Augen.

„Sehr gerne, ich habe Zeit... Das ist aber wirklich nicht nötig.“

Innerlich stieg in Peter Freude auf, dass er noch ein bisschen Zeit mit Kendra verbringen konnte. Er hatte sich in ihrer Gegenwart sofort wohl gefühlt.

„Darf ich sie fragen, wobei ich sie am Strand gestört habe, Mr. Caine? Sie wirkten, als seien sie in einer anderen Welt versunken. Ich musste sie dreimal ansprechen, bis sie reagiert haben.“ Kendra sah ihn an und bemerkte die leichte Röte, die in seinem Gesicht aufstieg.

Es war ihm gar nicht bewusst gewesen, dass er so weg getreten gewesen war. „Ich habe meditiert. Das hilft mir unheimlich, mich zu entspannen. Und nennen sie mich doch bitte Peter“, gab er lächelnd zurück.

„Gerne, also Peter. Haben sie das irgendwo gelernt?“

„Ja, bei meinem Vater. Er ist ziemlich gut in solchen Dingen.“

Sie unterhielten sich noch eine Weile angeregt, bis der Abschleppdienst eintraf, um Kendras Wagen zur nächsten Werkstatt zu bringen. Peter begleitete sie noch bis zu ihrem Auto, das bereits aufgeladen war.

„Nochmals vielen Dank für ihre Hilfe und die nette Unterhaltung“, sagte Kendra zum Abschied.

Ihm war bewusst, dass er sie jetzt nach einer Verabredung fragen musste, ansonsten würde er sie vielleicht nie mehr wieder sehen. Er zögerte kurz und dann platzte es aus ihm heraus.“ Haben sie heute Abend schon etwas vor?“

Auf Kendras Lippen formte sich ein Lächeln. „Nein, ich bin noch nicht verplant... Holen sie mich doch um sieben ab, ich habe momentan ja leider kein Auto. Ich wohne nur ein paar Meilen die Straße herunter. Ein kleines, weißes Haus am Strand.“

Peter freute sich wie ein kleines Kind zu Weihnachten und dass Kendra gleich die weitere Planung in die Hand genommen hatte, ließ in ihm die Hoffnung aufkeimen, dass sie auch sehr an einem Wiedersehen interessiert war.

„Okay, ich werde da sein.“

Dann beugte sich Kendra nach vorne und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Ihre Lippen fühlten sich unglaublich weich an und er spürte ein leichtes Kribbeln in seinem Bauch.

„Bis heute Abend.“

Dann drehte sie sich um und stieg in den Wagen.

„Bis dann. Ich freue mich“, gab Peter strahlend zurück.

Sie winkte ihm noch zu und dann fuhr der Abschleppwagen los. Als sie außer Sichtweite waren, machte sich der Cop auf den Weg zurück zum Hotel.

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Teil 4

In seinem Zimmer angekommen, ließ Peter sich auf sein Bett fallen.

Hätte ihm heute Morgen jemand gesagt, dass er an diesem Tag eine so bezaubernde Frau kennen lernen würde, er hätte es nie und nimmer geglaubt. Sie war einfach umwerfend. Wie sie ihn verlegen angelächelt hatte. Wie das blaue Sommerkleid ihren schlanken Körper umspielte. Und wie er zum Abschied ihre zarten Lippen auf seiner Wange gespürt hatte. Ein leichter Schauer durchfuhr seinen Körper, als er daran dachte. Der Gedanke an den bevorstehenden Abend ließ eine unbändige Vorfreude in ihm aufsteigen. Er konnte es kaum erwarten, sie wieder zu sehen.

Den Tag verbrachte er mit einem Ausflug ins Zentrum von Palm Beach. Die ganze Zeit ging ihm Kendras Gesicht nicht mehr aus dem Kopf. Wie konnte ihn eine Frau so faszinieren, nachdem er sie gerade mal ein paar Stunden kannte?

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Als er am frühen Abend ins Hotel zurückkehrte, nahm er erstmal eine Dusche. Dann überlegte er, was er anziehen sollte. Peter stand eine ganze Weile vor dem Schrank und entschied sich dann für Jeans und ein hellblaues Hemd. Als er sich im Spiegel betrachtete, zog sich ein zufriedenes Lächeln über sein Gesicht und Minuten später war er auf dem Weg zu Kendras Haus. Er parkte den Wagen, stieg aus und mit schwungvollen Schritten näherte er sich der Tür. Gerade als er klingeln wollte, flog die Tür auf. Peter zuckte zusammen.

„Oh je, jetzt habe ich sie schon zum zweiten Mal heute erschreckt. Tut mir leid.“ Kendras Wangen bekamen einen leichten Rotschimmer.

Sein Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. Sie sah so süß aus, wie sie ihn verlegen angrinste. Und er hätte sie zu gerne auf ihre geröteten Wangen geküsst. Dann schweifte sein Blick über ihren Körper. Sie trug ebenfalls Jeans, die sich eng an ihre weiblichen Rundungen schmiegte und dazu ein weißes Top, unter dem ihre sonnengebräunte, weiche Haut hervorblitzte. Sie sah einfach umwerfend aus.

„Keine Sorge.. Ich habe es ja überlebt.“

„Na da bin ich aber wirklich froh“, sagte sie erleichtert und zwinkerte ihm zu. „Wollen wir direkt los? Ich hoffe sie mögen Fisch? Es gibt nämlich ein sehr schönes Fischrestaurant ein paar Meilen von hier, direkt am Strand gelegen. Haben sie Lust dahin zu gehen?“

Sie blickte ihn erwartungsvoll an.

„Oh ja, sehr gerne. Das klingt wirklich toll. Sie müssen mir nur sagen, wo es lang geht.“

Peter machte sich auf den Weg zum Wagen. Kendra schloss noch schnell die Tür ab und folgte ihm. Seine dunklen, seidigen Haare lockten sich leicht in seinem Nacken, unter dem Stoff des blauen Hemdes ließ sich sein muskulöser Rücken nur erahnen und die Jeans betonte die verführerischen Rundungen seines Pos. *Du musst verrückt sein, einem fast Fremden so auf den Hintern zu starren*, dachte Kendra. Aber seltsamerweise schämte sie sich kein bisschen dafür.

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Das Essen schmeckte einfach köstlich und der Ausblick aufs Meer war wirklich traumhaft.

„Es war eine großartige Idee, hier hin zu gehen“, bemerkte Peter mit einem zufriedenen Lächeln.

„Danke. Ich mag diesen Ort auch sehr gerne und hatte gehofft, dass es ihnen ähnlich gehen würde.“ Kendra sah ihn erwartungsvoll an.
„Aber nun möchte ich zu gerne wissen, was sie tun, wenn sie nicht gerade verzweifelten Frauen mit ihren streikenden Autos helfen.“

„Tja, dann versuche ich böse Buben zu schnappen. Ich bin Detective in Sloanville und verbringe meinen Urlaub hier.“

„Oh, wow, Detective. Das ist doch bestimmt sehr aufregend und manchmal auch gefährlich?“

„Ja ist es, aber ich liebe meinen Beruf und könnte mir nichts anderes vorstellen... Und darf ich fragen, womit sie ihr Geld verdienen?“

„Ich habe einen kleinen Laden für Kunstgewerbe, etwas außerhalb vom Zentrum. Er gehörte schon meiner Mutter und ich habe ihn vor ein paar Jahren übernommen… Genauso wie das kleine Haus, in dem ich lebe.“

„Oh, dann werde ich sie wohl dort auch mal besuchen. Ich brauche noch ein paar Mitbringsel für meine Kollegen… Und vielleicht lerne ich ja dann auch ihre Mutter kennen.“

Peter bemerkte sofort, dass Kendras Gesichtsausdruck schlagartig ernst wurde und sie schlucken musste.

„Habe ich etwas Falsches gesagt?“

„Nein, sie können nichts dafür.“ Kendra zögerte kurz.“ Meine Mom starb vor drei Jahren bei einem Verkehrsunfall… Der Unfallfahrer war betrunken… Sie hatte keine Chance.“

Kendras Stimme bebte und ihre Augen wurden feucht. Es fiel ihr sichtlich schwer, über das Schicksal ihrer Mutter zu sprechen.

*Oh Mann, Peter, vielleicht könntest du einmal deine vorlaute Klappe halten*, schoss es ihm durch den Kopf.

„Tut mir leid, dass ich schmerzliche Erinnerungen geweckt habe“, sagte er mit leiser Stimme und nahm Kendras Hand vorsichtig in die seine.

„Das konnten sie ja nicht wissen. Machen sie sich keine Gedanken. Ich komme ganz gut damit klar.“

Sie blickte in seine warmen, braunen Augen, während er sanft ihre Hand streichelte. Kendra wusste nicht warum, aber in seiner Nähe fühlte sie sich gleich geborgen. Sonst sprach sie nicht sehr viel über ihre Mutter. Aber dieser Peter Caine strahlte ein Vertrauen aus, das sie sofort in ihren Bann gezogen hatte.

„Ich war damals gar nicht in der Stadt, sondern besuchte eine Messe, um neue Waren einzukaufen… Nachts erreichte mich ein Anruf der Polizei… Ich konnte es einfach nicht glauben... Eine Stunde vorher hatte ich noch mit ihr telefoniert und jetzt sollte sie einfach tot sein…“ Tränen liefen ihr über die Wangen und ihre Stimme zitterte. „Ich habe damals den nächsten Flug nach Hause genommen.“

Peter reichte ihr ein Taschentuch und hielt ihre Hand immer noch fest in seiner. In ihm wurden Erinnerungen an seine Mutter wach. Auch wenn er bei ihrem Tod noch sehr klein gewesen war, schmerzte ihn der Verlust bis zum heutigen Tag.

Kendra wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

„Aber lassen sie uns über etwas anderes reden. Der Abend ist einfach zu schön, um ihn mit trüben Gedanken zu verbringen.“

Peter nickte und blickte aufs Meer. „Kann man hier eigentlich auch Wasserski fahren?“

Er wusste selber nicht, wie er jetzt darauf kam. Es war einfach das Erste, was ihm eingefallen war.

„Ja, ein paar Meilen die Küste runter. Haben sie das schon einmal gemacht?“

Kendra schien sichtlich erleichtert über den Themenwechsel.

„Nein, aber ich würde es zu gerne mal versuchen.“

„Wenn sie Lust haben, begleite ich sie. Ich kenne den Besitzer einer Wasserski- und Surf-Schule.“

Kendra blickte ihn erwartungsvoll an.

„Sehr gerne, aber nur wenn sie nicht lachen, wenn ich das erste Mal auf den Brettern stehe und ins Wasser falle.“

„Sie werden bestimmt eine gute Figur machen.“

Kurz darauf verließen sie das Restaurant und fuhren zurück. Peter begleitete Kendra noch bis zur Tür.

„Also dann bis morgen Nachmittag“, sagte er.

„In Ordnung. Ich freue mich schon.“

Plötzlich griff Kendra nach seiner Hand und zog ihn langsam an ihren Körper. Dann legte sie ihre Hände um seine Taille und senkte ihre Lippen sanft auf seine. Er wusste gar nicht wie ihm geschah.

Erst Minuten später lösten sich ihre Lippen voneinander.

„Danach habe ich mich schon den ganzen Tag gesehnt“, gestand Kendra atemlos. „Du kannst fantastisch küssen, Peter Caine.“

Diese Bemerkung zauberte ein zufriedenes Grinsen auf sein Gesicht und er blickte ihr tief in die Augen.

„Vielen Dank. Ich kann das Kompliment nur zurückgeben.“

Und schon hatte er seine Lippen wieder auf ihre gepresst. Dabei streichelte er sanft über ihren Rücken.

Kendras Hände wanderten von seiner Taille abwärts und strichen zärtlich über Petes festen Po.

„Jetzt sollte ich aber besser fahren“, flüsterte er.

Zwar spürte er ein großes Verlangen ihr noch näher zu kommen, aber er wollte nichts überstürzen und Kendra und sich noch ein wenig mehr Zeit geben.

Kendra sah ihn an und nahm zögerlich ihre Hände von seinem Körper Sie war sich nicht sicher, ob sie sich noch hätte beherrschen können, wenn Peter sie nicht gestoppt hätte. In diesem Moment wusste sie noch nicht, ob sie darüber froh oder enttäuscht sein sollte.

„Bis morgen. Fahr vorsichtig “, sagte sie mit einem glückseligen Strahlen im Gesicht.

„Das werde ich. Gute Nacht und schlaf gut.“

Dann ging er zu seinem Wagen und fuhr los. Er war noch immer ein bisschen durcheinander wegen dem Kuss und fragte sich, ob sie von seinem Rückzug enttäuscht gewesen war und an diesem Abend mehr gewollte hätte. Doch der Gedanke an ihr strahlendes Gesicht, ließ all seine Zweifel verschwinden.

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