Detective Kermit Griffin saß in seinem Büro und malträtierte sein Keyboard nach allen Regeln der Kunst, während endlose Zahlenreihen über den Monitor flimmerten. Eine angebrochene Tüte mit grünen Gummibärchen lag neben ihm, aus der er immer wieder naschte. Er fluchte leise, als er bemerkte, wie der Vorrat seiner Lieblingssüßigkeit immer mehr schmolz. Das Telefon klingelte. Kermit gab einen unwirschen Laut von sich und angelte nach dem Hörer. Er klemmte in sich zwischen Schulter und Kinn und setzte sein frenetisches Tippen fort. "Griffin", bellte er in den Hörer. Ein leises Lachen antworte ihm. "Hallo mein Ritter in der schwarzen Rüstung, hast du mal wieder schlechte Laune, oder unterbreche ich dich bei etwas wichtigem, wie etwa Gummibärchen vernaschen?" Ertappt zuckte er zusammen. Gleich darauf glitt ein Grinsen über seine Lippen. Er nahm den Hörer richtig in die Hand und unterbrach seine Tätigkeit. "Hallo Prinzessin, was verschafft mir die Ehre, deine liebliche Stimme zu vernehmen?", erkundigte er sich, ohne auf ihr Gesagtes einzugehen. Cara lachte. "Aha, wenn du meiner Frage ausweichst, dann habe ich dich beim Naschen erwischt. Hattest du mir nicht versprochen, dich mit den grünen Dingern ein wenig zurück zu halten?" "Sind doch nur ein paar", murmelte der Detective in entschuldigendem Tonfall. "Aber wehe du beschwerst dich noch einmal bei mir, dass du zunimmst. Dann mache ich dir gewaltig Feuer unter dem Hintern, Mister." Kermit konnte ein Lachen nicht unterdrücken. "Du und welche Armee?" "Das wirst du dann schon sehen." Es entstand eine kurze Pause, dann fuhr seine geliebte Ehefrau fort. "So, nun aber genug mit dem Geplänkel. Ich wollte dich fragen, ob du heute pünktlich Feierabend machen kannst." Der Detective schaute auf seine Armbanduhr und stellte überrascht fest, dass er nur noch eine knappe Stunde Dienst hatte. "Ich denke, es sollte mir möglich sein, pünktlich zu gehen. Warum fragst du?", erkundigte er sich neugierig. "Nun ja, wir haben so einen schönen Herbsttag heute, dass ich dachte, ich entführe dich zu einem Picknick im Wald, bevor der Winter kommt." Unzählige Bilder schossen Kermit durch den Kopf. Keines davon war jugendfrei. Träumerisch starrte er einen Moment lang durch die Gegend, während er sich hundert Dinge überlegte, die er mit Cara machen wollte, so alleine im Wald. "Kermit, bist du noch da?", riss ihn seine Frau aus den Gedanken. Er räusperte sich. "Ja, ich bin noch
dran." Misstrauisch setzte er hinzu. "Die Einladung bezieht
sich aber nur auf dich und mich. Es ist nicht zufällig ein Shaolinpriester
namens Peter Caine mit dabei?" "Einfach himmlisch", bestätigte der ehemalige Söldner. "Dann hole ich dich so gegen 16:30 Uhr ab." "Nicht nötig, ich komme direkt beim Revier vorbei. Das ist kürzer. Deine Corvair kannst du auch noch morgen von der Werkstatt abholen." "Gut, dann trage ich das gleich in mein kleines, schwarzes Notizbuch ein", scherzte er, wohl wissend, dass er mit jenem geheimnisvollem, kleinen schwarzen Buch seine Frau immer ärgern konnte. Diesmal allerdings griff sie die Vorlage nicht auf, sondern meinte nur: "Gut, dann sehen wir uns bald. Bis dann. Ich liebe dich, mein Schatz." Noch bevor er selbiges erwidern konnte, hörte er den Besetztton in der Leitung. Schmunzelnd schüttelte er den Kopf. Manchmal war seine Frau doch etwas zu schnell, doch daran hatte er sich schon längst gewöhnt. Sehr sanft legte er den Hörer auf die Gabel. Mit einem zufriedenen Seufzen lehnte er sich in seinen Stuhl zurück und schob seine Brille ein wenig höher. Ja, das Leben war einfach gut. Er freute sich schon sehr darauf, was seine Frau als Überraschung plante. Denn dass es tatsächlich nur ein einfaches Picknick im Wald geben sollte, konnte er sich bei Cara nicht vorstellen. Dazu kannte er sie mittlerweile einfach zu gut. Die Frau reagierte grundsätzlich immer vollkommen anders, als man dachte und gerade das war eines der Dinge, die Kermit an ihr so faszinierte. Mit seiner Prinzessin wurde es niemals langweilig und er genoss es mit allen Zügen. Erneut glitt Kermits Blick zur Uhr. Noch knappe 40 Minuten, dann würde er wissen, was ihn erwartete. ************** Pünktlich auf die Minute fuhr Kermit seinen Computer hinunter. Er erhob sich, streckte seine verspannten Muskeln, ging zur Schublade, in der er im Dienst immer den Desert Eagle aufbewahrte, überprüfte die Sicherung, steckte ihn ins Holster und machte sich auf den Weg. Draußen entdeckte er sogleich Cara, die an Blakes Schreibtisch stand und sich angeregt mit ihm zu unterhalten schien. Ein leichter Anflug von Eifersucht streifte ihn. Er fragte sich, was Cara und den sanften, älteren Mann miteinander verband. Schon seitdem sie ihm damals im Delanceys zum ersten Mal begegnet war, schien eine ganz besondere Verbindung zwischen ihr und Blake zu bestehen. Und er kam einfach nicht dahinter, was es war. Mit zwei schnellen Schritten trat er zu den beiden und legte demonstrativ einen Arm um seine Frau. Er beugte sich hinunter und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange, wobei er Blake durch seine dunklen Gläser hindurch herausfordernd beobachtete. Aber da die immer präsente Sonnenbrille seinen Blick verbarg, reagierte der ältere Detective nicht darauf. "Hallo Schatz, du bist ja schon fertig", begrüßte ihn Cara und schmiegte sich an ihn. "Wenn meine Prinzessin ruft, bin ich immer bereit", entgegnete er zweideutig. Die junge Frau kicherte. "Schön wäre es. Muss ich unbedingt mal ausprobieren." Sie tupfte ihm einen kleinen Kuss auf Wange zum Zeichen, dass sie es nicht böse meinte und fuhr fort: "Wenn du fertig bist, können wir starten. Blake, ich bring dir dann morgen das Buch vorbei. Du wirst sehen, es lohnt sich." Der grauhaarige Detective lächelte breit. "Ich freue mich schon darauf, viel Spaß ihr beiden." Kermit richtete sich kerzengerade auf. "Weißt du etwas, das ich noch nicht weiß?", erkundigte er sich misstrauisch. Blakes Lächeln verlor ein wenig an Intensität. Er griff nach einem Blatt Papier und Kermit bemerkte befriedigt, wie die Finger des anderen Detectives leicht zitterten. Dennoch erwiderte Blake: "Ich könnte es dir sagen, aber dann würde ich unweigerlich auf Caras schlechte Seite geraten. Das kann ich nicht riskieren, denn sie ist definitiv gefährlicher als du." Kermit verdrehte hinter den grünen Gläsern die Augen. "Oh bitte. Du schlägst Nägel hinein, die bekommt man mit der größten Beißzange nicht wieder hinaus. Bevor das noch ausartet und du wirklich um dein Bankkonto fürchten musst, machen wir besser, dass wir hier weg kommen." Mit diesen Worten drehte der ehemalige Söldner sich um und zog seine laut kichernde Ehefrau hinter sich her, begleitet von ein paar unterdrückten Lachsalven diverser Kollegen, die den Schlagabtausch mitbekommen hatten. Er hielt erst an, als sie vor Caras Auto standen. Noch immer grinste seine Ehefrau über beide Ohren und schaute ihn verschmitzt an, während er eine stoische Miene zur Schau trug. Sie knuffte ihn leicht in die Rippen. "Na komm, gib es zu, das war witzig." "Nie im Leben, da kannst du mich foltern wie du möchtest." Cara schmiegte sich verführerisch an ihn und strich ihm sanft über die Brust. Kermit lief ein erwartungsvoller Schauer über den Rücken. "Ich bin sicher, da würden mir einige Dinge einfallen, wie ich dich zum Reden bringen könnte. Du würdest mich bald um Gnade anflehen, zu vollbringen, was ich angefangen habe", versetzte sie verheißungsvoll. Kermit stöhnte leise auf, zumal sie gerade in einer eindeutig fordernden Geste über seinen Schenkel strich. Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück, nicht sicher, ob er sich noch lange in der Gewalt haben würde, sie nicht gleich hier heiß und innig zu lieben. Als sie ihm folgen wollte, hob er die Hand. "Hörst du wohl auf, du kleine Hexe. Du weißt genau, was du mit solchen Worten bei mir anrichtest." "Eben, mein Herz. Wie du siehst, hatte Blake Recht, denn nicht mal du hast eine Chance gegen mich", entgegnete sie zuckersüß. Kermit konnte nicht anders, er musste ebenfalls grinsen. Sie schaffte es doch immer wieder, ihn zum Lachen zu bringen, selbst wenn er versuchte, ernst zu bleiben. "Komm, steig ein, bevor wir hier zu Salzsäulen erstarren", meinte er nur und öffnete ihr galant die Fahrertüre. Cara stahl sich einen kleinen Kuss von seinen Lippen,
dann nahm sie auf dem Fahrersitz platz. Kermit lief um den Wagen herum
und setzte sich auf die Beifahrerseite. Mit einem verwegenen Blick auf
ihn, startete die junge Frau den Motor und fuhr los. Der ehemalige Söldner lief zum hinteren Teil des Wagens und öffnete den Kofferraum. Als er sah, was Cara alles eingepackt hatte, schüttelte er ungläubig den Kopf. "Sag mal, rechnest du mit Besuch? Du scheinst für eine ganze Kompanie gekocht zu haben." "So viel ist das doch gar nicht. Oder willst du mir sagen, du hast keinen Hunger?" "Im Gegenteil, ich könnte ein ganzes Pferd vertilgen. Aber lass mich raten, ich muss das Ganze schleppen?" Cara grinste breit. "Wenn du dich schon so nett anbietest, denn werde ich dir natürlich sehr gerne den Vortritt lassen." Mit diesen Worten griff sie nach dem überdimensionalen Picknickkorb und drückte ihn ihm in die Hand. Zwei dicke Decken legte sie obenauf. Sie selbst ergriff zwei Jacken und eine Plane, dann schloss sie den Kofferraum. Sie schnalzte mit der Zunge. "Nun komm, mein kleines, süßes Packeselchen, hier geht es entlang." "Na warte, das Packeselchen büßt du mir", murmelte Kermit beinahe unhörbar, bevor er seiner Frau folgte und sich in Gedanken ausmalte, wie er seine Prinzessin dafür büßen lassen würde. Das Herbstlaub raschelte leise unter ihren Füßen, als sie in einträchtigem Schweigen dem schmalen, mit bunten Blättern und abgestorbenem Gras überwucherten Pfad folgten, der sie immer tiefer in den Wald hinein führte. Ab und an wurde die Stille von einem vereinzelten Vogelruf unterbrochen, oder einen kaum wahrnehmbaren Rascheln irgendeines kleinen Tieres im Unterholz. Die langsam untergehende Sonne schickte vereinzelte Strahlen durch das Blattwerk und zauberte wundervolle Lichteffekte auf die leicht feuchten Pflanzen. Kermit genoss die friedvolle Stille mit all seinen Sinnen. Es war eine wundervolle Abwechslung zu der hektischen Betriebsamkeit im 101. Revier. In Zeiten wie diesen überlegte er sich, ob er nicht einfach ein Grundstück im Wald kaufen, dort eine Hütte errichten und den Rest seines Lebens in trauter Zweisamkeit mit seiner Prinzessin verbringen sollte, fernab jeglicher Zivilisation und den Zwängen und Gefahren der Großstadt. Eines stand für ihn fest: Friedvoller würde so ein Leben sicherlich sein, aber tief in seinem Inneren wusste er, dass er bald die Vorzüge der Großstadt vermissen würde, wie zum Beispiel seinen Computer, Strom, fließendes Wasser und anderes. Auf seine Feinde allerdings, sei es wegen des Berufes als Detective oder seiner Söldnerzeit, konnte er gut verzichten. Allerdings würden sie ihn sicherlich auch im Wald aufspüren, von dem her blieb sich das sicherlich gleich. Der Detective war so in seine Gedanken versunken, dass er eine hervorstehende Wurzel völlig übersah und stolperte. Er konnte gerade noch verhindern, dass er die Sachen in seinen Händen fallen ließ. Einen Baum als Stütze missbrauchend, fand er sein Gleichgewicht wieder. Erstaunt stellte er fest, dass sie den schmalen Pfad verlassen hatten und durch das wilde Unterholz spazierten. "Alles klar mit dir?", erkundigte sich Cara fürsorglich. "Ja sicher, ich habe nur eine Wurzel übersehen. Bei dem Berg, den ich hier tragen muss, ist das auch kein Wunder", versetzte er muffig. "So hoch ist er nun auch wieder nicht. Du hast mit offenen Augen geträumt, mein Lieber, denn sonst hättest du schon gemotzt, als wir den Pfad verlassen haben", stellte Cara mit detektivischer Kombinationsgabe fest. Verflixt, seine Frau kannte ihn nur allzu gut. Allerdings wollte er das nicht einfach so zugeben. Stattdessen meinte er: "Ich hoffe, du findest später den Weg noch zurück, wenn du uns so kreuz und quer durch den Wald führst." "Och, und wenn nicht, dann ist es auch nicht schlimm. Ich habe doch einen erfahrenen Söldner an meiner Seite, der auf jedem Grund zurechtkommt. Nicht wahr?", antwortete sie mit zuckersüßer Stimme. "Ehemalig. Die Betonung liegt auf ehemalig, wertes Weib", brummte er. "Weißt du denn überhaupt, wohin du uns bringst, wenn du schon zugibst, den Rückweg nicht mehr zu kennen?" Glockenhelles Lachen erklang. "Das habe ich so niemals gesagt, werter Mann. Zu deiner Information: Ja, ich weiß genau, wohin ich dich entführe, mach dir keine Sorgen. Ich bin sicher, dir wird es gefallen." ************* Cara hatte Recht. Als sie einige Minuten später ihr Ziel erreichten, blieb Kermit einen Moment mit offenem Mund stehen. Inmitten des immer dichter gewordenen Waldes bereitete sich vor ihren Augen ein kleine, grüne Oase aus. Die letzten Strahlen der Sonne beleuchteten das kleine Fleckchen und ließen das Gras in einem sanften Rot-Ton erglühen. Man konnte meinen, man betrat eine vollkommen andere Welt. Am Rande der Lichtung entdeckte Kermit einen kleinen Bach, der leise gluckernd sich seinen Weg durch den Wald suchte. Das erklärte auch das saftig grüne Gras. Umrahmt war das alles von hohen Bäumen, die gleichzeitig einen Schutz vor allzu heftigem Wind boten. "Es ist wirklich wunderschön hier", gab Kermit seinem Denken Ausdruck. "Wie hast du dieses Fleckchen Erde nur gefunden?" "Ich habe es durch Zufall entdeckt, als ich letzte Woche den Hund von Misses Maver ausgeführt habe." Kermit verzog die Lippen. "Ich habe es nicht so gerne, wenn du dich so weit, und vor allen Dingen alleine, in den Wald hinein wagst. Auch wenn du es nicht wahrhaben willst, es kann hier jede Menge passieren.", wies er seine Frau zurecht. Cara verdrehte die Augen. "Kermit, bitte, schalte nicht schon wieder in deinen Beschützermodus. Du kannst mich nicht vor Allem und Jedem bewahren. Ich treffe immer noch meine eigene Entscheidung, wohin ich gehe. Außerdem ist der Hund von Misses Maver ein riesiger, ausgewachsener Rottweiler. Da wird sich jeder zweimal überlegen, ob er mir was Böses will, wenn ich so einen Hund an meiner Seite habe." "Ich rede nicht nur von Menschen. Es gibt noch immer jede Menge Bären und Wölfe in diesen Wäldern, sogar noch Pumas. Gegen die hat ein Hund keine Chance. Außerdem, was willst du machen, wenn dir ein bewaffneter Mann gegenüber steht? Auch da ist der Hund nutzlos.", regte sich der ehemalige Söldner auf. In Caras Augen blitzte es auf. "Hast du gerade wirklich vor, hier eine Grundsatzdiskussion vom Zaun zu brechen, und uns damit den schönen Abend zu vermiesen? Falls ja, dann sag es und wir kehren gleich um. Kann ja sein, dass hinter dem einen Baum dahinten", Sie deutete mit den Fingern hinter sich, "ein Heckenschütze lauert." Kermit merkte schnell, dass er den Bogen überspannte. Er kannte seine Frau gut genug, um zu wissen, dass sie dieses Mal keinen Deut nachgeben würde. Das verriet ihm schon der entschlossene Zug um ihren Mund herum. Entgegen seiner Meinung, beschloss er um des lieben Friedens Willen, einzulenken. Noch immer nahm seine Frau sein Bedürfnis nach ihrer beider Sicherheit auf die leichte Schulter, aber er wusste nicht, wie er das ändern sollte. Dass sie ihm in vielen Dingen schon sehr weit entgegen gekommen war, sich sogar dazu bereit erklärt hatte, den Umgang mit einer Waffe zu erlernen, verdrängte er mal wieder. "Gut, verschieben wir die Diskussion auf später. Wo willst du unser kleines Lager aufschlagen?", wechselte er das Thema. Ein argwöhnischer Blick streifte ihn, aber sie ging nicht weiter darauf ein. Die junge Frau deutete auf eine Stelle, nicht weit von dem Bach entfernt. "Was hältst du davon?" "Gute Wahl", entgegnete Kermit und hielt auf das Fleckchen zu. Er nahm Cara die Plane ab und breitete sie sorgfältig auf dem Boden aus, eine der Decken legte er darüber. Der Picknickkorb landete an einer Ecke, ebenso wie die zweite Decke und die beiden Jacken, die Cara vorsorglich mitgebracht hatte, falls es kälter werden sollte. Noch waren aber die Temperaturen sehr angenehm und lau für einen Herbsttag. Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen waren, setzte sich Kermit und reichte Cara seine Hand. Sie ergriff sie und ließ sich neben ihn auf die Decke gleiten. Zufrieden kuschelte sie sich an seine Schulter und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. Er legte sofort den Arm um sie und zog sie noch ein kleines Stückchen näher. Ein tiefer Seufzer hob ihre Brust. "Hach, ist es nicht einfach wunderschön hier, Schatz?" "Oh yeah, das ist es. Es ist nur schade, dass es bald dunkel sein wird." Tatsächlich brach die Dämmerung heran und die Sonne versank immer schneller hinter den Wipfeln. Mit der hereinbrechenden Dunkelheit nahmen auch die Tierstimmen an Volumen zu und die ersten Nebelschwaden senkten sich über den schmalen Bach. So schön der Platz im Sonnenlicht gewirkt hatte, wirkte er nun immer unheimlicher. "Dagegen kann man etwas unternehmen", entgegnete Cara. Sie löste sich von ihm, öffnete den Picknickkorb und zog zu Kermits Überraschung zwei Partyfackeln und auch eine batteriebetriebene Laterne hervor. Die Fackeln legte sie zur Seite, die Laterne nahm sie in Betrieb und stellte sie neben sich in das Gras, so dass der Lichtschein über die Decke fiel und sie wie unter einem Scheinwerfer beleuchtete. "Die Fackeln zünden wir an, wenn es ganz Dunkel geworden ist, ja?", fragte sie. "Einverstanden", entgegnete Kermit. Er beugte sich über seine Prinzessin und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Lippen, der sich schnell zu einem leidenschaftlichen Spiel der Sinne ausweitete, bis Cara lachend die Hand gegen seine Brust stemmte. "Mach mal langsam, mein Ritter in der dunklen Rüstung. Zuerst kommt die Hauptmahlzeit, erst dann gibt es das Dessert." Nur widerwillig ließ der ehemalige Söldner von ihr ab. Seiner Meinung nach konnte das Essen noch eine Weile warten, aber wenn sie es anders wollte, dann sollte sie eben ihren Willen bekommen. Er legte die Hände in den Schoß und beobachtete, wie seine Frau Köstlichkeit um Köstlichkeit aus dem Korb zauberte. Als er die Thermoverpackungen öffnete, lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Es gab sein Leibgericht. Dicke T-Bone Steaks, mit Speck und Zwiebeln angedünstete Pilze und Ofenkartoffeln. Dazu einen knackigen Salat und zum Dessert hatte Cara eine Crème Brûlée eingepackt. Freudig lächelnd, nahm er das Geschirr entgegen, legte Cara und sich auf und ließ sich dann das Essen schmecken. "Mh, das schmeckt himmlisch", komplimentierte er seine Frau zwischen zwei Bissen. "Danke, es ist auch mit Liebe gekocht", erwiderte sie. "Das schmeckt man. Es schmeckt fast genauso gut wie du, aber nur fast", gab er anzüglich zurück, was seiner Frau eine zarte Röte ins Gesicht trieb. "Ach du, sei ruhig und iss weiter", murmelte sie. Kermit schenkte ihr sein breitestes Grinsen und tat genau das. Er hielt erst inne, als er nicht mehr konnte und stellte das Geschirr zur Seite. Dann rieb er sich über den flachen Bauch und stieß einen zufriedenen Laut aus. "Womit habe ich nur verdient, mit solch einer tollen Frau verheiratet zu sein, die zudem noch wunderbar kochen kann?", meinte er mehr zu sich selbst. "Dasselbe könnte ich anders herum auch fragen", erwiderte Cara und erhob sich mit einem Stöhnen. "Am besten wasche ich das Geschirr schnell ab, bevor mir alles anklebt." Sie streckte Kermit die Hand entgegen und er reichte ihr sein benutztes Geschirr. Durch die dunklen Gläser hindurch beobachtete er, wie sie an den kleinen Bach heran trat und in die Knie ging, um das dreckige Geschirr in das kühle Nass zu tauchen. Dabei streckte sie ihren kleinen Po so verführerisch in die Höhe, dass es Kermit heiß und kalt durchlief. Lautlos erhob er sich von der Decke und trat hinter seine Frau. Mit beiden Armen umschlang er ihre schmale Taille und zog sie hoch, was ihr einen überraschten Schrei entlockte. Das Geschirr glitt ihr aus der Hand und fiel ins Wasser. "Mist, lass mich los, die Teller!", rief sie aus. Kermit dachte nicht im Traum daran, seinen Griff zu lockern. "Scheiß auf die Teller, ich kauf dir morgen neue", murmelte er gegen ihr Haar und begann, kleine Küsschen auf ihren empfindlichen Nacken zu tupfen. Caras Protestlaut verwandelte sich schnell in das Schnurren einer Katze. Sie senkte ihren Kopf zu Seite, um ihrem Mann noch besseren Zugang zu gewähren. Kermit nahm die Einladung an. Mit der Zungenspitze zeichnete er einen feuchten Pfad angefangen bei ihrem Ohr, bis hinab zur Schulter. Er spürte deutlich, wie sie unter seinen Liebkosungen erschauerte. Er lockerte seine feste Umarmung. Sofort drehte sich seine Prinzessin herum, griff mit beiden Händen in seine Haare und zog seinen Kopf zu dem Ihren herunter. Dann küsste sie ihn verlangend. Minutenlang vergnügten sie sich mit wilden Küssen, während ihre Hände auf Wanderschaft gingen. Ihrer beider Atem ging keuchend und Kermit spürte, wie das Verlangen, seine Frau auf jede nur erdenkliche Art und Weise zu besitzen, immer mehr Besitz von ihm ergriff. Ihm genügten die Zärtlichkeiten nicht mehr. Er wollte sie haben, ihren Körper, ihren Geist, ihre Seele und das sofort und gleich. Einen letzten Kuss auf ihre Lippen drückend, hob er sie mit einer kurzen Kraftanstrengung an. Cara schlang sogleich die Beine um seine Taille und presste wiederum ihre Lippen auf die Seinen. So verbunden, trug er seine junge Frau auf die Decke zurück und ließ sie vorsichtig auf die weiche Unterlage gleiten. Dann legte er sich neben sie. Seine Hand glitt unter ihren Pullover, langsam und genüsslich arbeitete er sich immer weiter nach oben, was Cara mit einem tiefen Stöhnen quittierte. Sie wollte es ihm gleich tun, aber ihre Hand verfing sich im Holster. "Mach es ab", flüsterte sie heißer. "Die Waffe brauchst du bei mir nicht, ich bin an etwas ganz anderem interessiert." Kermit ließ ein kehliges Lachen hören. In seiner Leidenschaft gefangen, dachte er nicht groß darüber nach. Mit einem Handgriff löste er das Holster nebst seiner Waffe und legte sie einfach neben sich hinter das Gras. Dann wandte er sich erneut der süßen Verführung vor ihm zu. Bald darauf hörte die Welt um sie herum auf, zu existieren. Die beiden Liebenden gaben sich vollkommen ihrer Leidenschaft füreinander hin. Sie genossen es mit allen Sinnen, sich gegenseitig durch und unter der Kleidung zu streicheln und so das Unvermeidliche noch ein wenig länger hinaus zu ziehen. Das drohende Unheil nahm keiner von beiden wahr.
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