Teil 3
Autor: Fu-Dragon

 

Alle vier beugten sich vor und legten jeweils einen Finger auf die Planchette. Peter sah erwartungsvoll zu Jody. "Und was jetzt?"

"Nun sollte sich das Ding eigentlich bewegen."

"Du hast vergessen, eine Frage zu stellen", warf Kermit ein.

"Oh!", Jody errötete leicht. Im Schein der wabernden Kerzen schienen ihre Wangen sogar regelrecht zu glühen. Sie räusperte sich und meinte dann: "Hallo, bist du da?"

Mit angehaltenem Atem wartete das Grüppchen, dass sich etwas tat. Nichts geschah. In den folgenden Minuten wiederholte Jody ihre Frage mehrmals, doch die Planchette rührte sich keinen Millimeter vom Fleck. Ratlose Blicke wechselten die Besitzer.

"Vielleicht schlafen die Geister schon", meinte Skalany.

"Oder die Falsche stellt die Fragen", überlegte Peter laut.

Kermit ahmte ein dämonisches Kichern nach, was die anderen zum Zusammenzucken brachte. Skalany schlug ihm mit der freien Hand empört auf den Arm. "Lass den Mist, Griffin."

"Wieso? Es ist doch keiner außer uns im Raum, was erschreckst du dich so?" Er lachte laut auf. "Hast du etwa Angst, ein Geist könnte erscheinen und sich über die Störung seiner Nachtruhe beschweren?"

"Darüber macht man keine Scherze", warf Jody düster ein und funkelte den Sonnenbrillenträger böse an.

"Du siehst doch, dass es nicht funktioniert. Seit wann geht ihr denn alle zum Lachen in den Keller? Ich wollte nur die Stimmung heben", gab Kermit nicht minder wütend zurück.

"Wenn du so sicher bist, dass sich nichts tun wird, warum stellst du dann nicht die Fragen?", unterbrach Peter herausfordernd den beginnenden Streit.

"Ja, genau, zeig uns, dass du besser bist, oh allwissender Kermit Griffin", goss Jody Öl ins Feuer.

Der Ex-Söldner ließ seine weißen Zähne aufblitzen und fuhr mit einem Finger durch die Flamme einer Kerze. Diese loderte auf und eine dünne Rußsäule stieg zur Decke empor. Seine Stimme glich einem tiefen Grollen, als er meinte: "Wie ihr wollt." Erst dann legte er wieder den Finger auf die Planchette zurück.

Die anderen taten es ihm gleich. Erwartungsvolle Stille herrschte im Raum. Kermit ließ sich viel Zeit mit der Frage. Im flackernden Kerzenschein wirkte sein Gesicht beinahe wie eine dämonische Maske, denn das hintergründige Grinsen wollte einfach nicht von seinen Lippen weichen.

Schließlich sagte der Ex-Söldner herausfordernd: "Wenn du dich traust dann komm hervor du Möchtegerngeist, wir warten auf dich."

"Kermit, nicht in diesem Ton", flüsterte Skalany entsetzt. "Du musst Respekt zeigen."

"Halte den Mund, jetzt bin ich dran", gab Kermit rüde zurück und setzte noch einen drauf. "Ha, ich wusste doch, dass sich kein Geist hierher traut. Na, was ist, seid ihr zu feige, um zu uns zu kommen?"

In dem Moment schrie Jody laut auf. Sie sprang auf die Beine und fuhr sich wild immer wieder durch die Haare. "Mich hat gerade etwas am Kopf berührt!", rief sie panisch aus.

Peter erhob sich ebenfalls und nahm die am ganzen Leib zitternde Frau in die Arme. "Scht, Jody, das war nur deine Einbildung", redete er beruhigend auf sie ein. "Hier ist nichts."

Jody schluchzte und vergrub den Kopf an seiner Schulter. "Nein, da war etwas, ganz sicher. Ich habe es deutlich gespürt. Hier..." Sie ergriff Peters Hand und führte sie zu ihrem Hinterkopf. "Kannst du es auch fühlen? Die Stelle fühlt sich total kalt an."

Peter drückte Jody einen Kuss aufs Haar und ließ die Hand wieder sinken. "Nein, tut mir leid Jody, aber da ist keine kalte Stelle."

"Doch, da ist etwas", beharrte die blonde Detektivin auf ihre Meinung. "Du willst es nicht spüren, das ist alles!"

Peter verdrehte die Augen. "Jody, nun ist es aber gut. Du steigerst dich immer weiter in eine Hysterie hinein. Ich glaube, es ist besser, wenn wir das Spiel abbrechen."

"Oh nein, das werden wir nicht!", unterbrach Kermit das Gespräch. "Ihr wolltet es spielen und nun ziehen wir es verdammt noch mal auch durch. Setzt euch wieder! Und du, Powell, kommst von deinem Trip mal ganz schnell wieder herunter."

Jody wirbelte zu Kermit herum. Mit blitzenden Augen zischte sie, ihre vorherige Furcht vollkommen vergessend: "In diesem Ton kannst du mit uns nicht reden. Was glaubst du denn, wer du bist?"

Drei Augenpaare blickten halb überrascht - halb entsetzt auf den Ex-Söldner, der die Sonnenbrille abgenommen hatte und die anderen zu allem entschlossen fixierte. Gefährlich leise erwiderte er: "Wenn du dich nicht gleich wieder auf deine vier Buchstaben setzt, dann bin ich dein schlimmster Albtraum! Treib es nicht auf die Spitze, Powell, oder du wirst mich sehr schnell von einer ganz anderen Seite kennen lernen."

"Leute, Leute, nun beruhigt euch mal wieder. Es gibt keinen Grund sich gegenseitig an die Kehle zu gehen", warf Skalany schnell ein, bemüht die Situation zu entschärfen. "Ist euch bewusst, dass ihr euch gerade um ein dummes Spiel streitet?"

Beklemmendes Schweigen herrschte nach Mary-Margarets Worten. Jody errötete und nahm langsam wieder Platz, auch Peters Gesicht zeigte deutlich, wie peinlich berührt er sich fühlte. Schließlich brach Kermit die Stille mit einer leise gemurmelten Entschuldigung, die Jody sofort annahm.

Skalany stieß erleichtert den Atem aus. "So, und nachdem wir uns alle wieder beruhigt haben, können wir darüber entscheiden, ob wir doch noch weiter spielen, oder den Abend beenden."

"Ich bin für weiterspielen", warf Jody überraschend als Erste ein.

Peter zog eine Augenbraue hoch. "Bist du dir sicher? Ich meine, so wie du vorhin..."

Der blonde Lockenkopf unterbrach ihn mitten im Satz. "Vergiss, was vorhin war. Du hattest recht, ich habe es mir eingebildet." Der Reihe nach sah sie jeden an. "Wer ist dafür, wer ist dagegen?"

Alle sprachen sich für einen weiteren Versuch aus. Diesmal wurde Peter als Fragensteller ausgewählt. Erneut legten die Vier ihre Finger auf die Planchette und harrten der Dinge, die da kommen sollten.

Peter holte tief Luft und stieß sie langsam wieder aus. Dann meinte er: "Wenn hier jemand ist, der gerne mit uns reden möchte, so ist er herzlich eingeladen."

Ein leichter, kaum spürbarer Ruck ging durch die Planchette. Die vier Spieler warfen sich abschätzende Blicke zu. Angespannt warteten sie auf die nächste Erschütterung, die jedoch ausblieb.

Peter fuhr sich mit der freien Hand durch die Haare. *Ich habe mir die Bewegung wohl nur eingebildet.* Einer Eingebung zufolge, variierte er seine Rede. "Unbekannte Seele, ich grüße dich. Möchtest du mit uns reden, dann führe die Planchette auf 'Yes'. Nutze unsere Energie."

Mit angehaltenem Atem starrte er auf das Spielbrett. Ein kalter Hauch glitt über seinen auf dem Zeiger liegenden Finger, doch da keiner der anderen Mitspieler reagierte, tat er das Gefühl erneut als Einbildung ab. Woher hätte der Luftzug auch kommen sollen? Immerhin waren sämtliche Türen und Fenster fest verschlossen. Wahrscheinlich hatte nur Jody neben ihm etwas stärker ausgeatmet. Ja, das musste es sein.

Wiederum spürte der junge Cop diese kalte Berührung auf seinem Finger. Das fühlte sich nicht im Geringsten wie ein ordinärer Luftzug an, sondern eher, als würde etwas auf seinem Finger liegen, denn der Druck wollte nicht weichen. Unwillkürlich schaute er zur Seite und stellte fest, dass Jody überhaupt nicht in seine Richtung blickte. Es konnte also nicht ihr Atem sein, der ihn streifte. Ein eiskalter Schauer lief über sein Rückgrat. Was war das nur? Keiner der anderen Drei schien es zu bemerken.

Gerade wollte er den Mund öffnen, um von dem seltsamen Ereignis zu berichten, als die Planchette eine richtiggehenden Hüpfer nach vorne machte und dann im Zeitlupentempo auf das 'Yes' rutschte.

"Allmächtiger, es funktioniert", stieß Jody hervor.

"Oder einer von uns erlaubt sich einen Spaß", entgegnete Skalany düster.

Wie auf Kommando schüttelte jeder den Kopf. Alle bestätigten, dass sie die Planchette nicht bewegten. Kermit drängte Peter die nächste Frage zu stellen.

Angespannt kam Peter der Aufforderung nach. "Bist du es, der meinen Finger berührt?"

Die Planchette ruckte nur ein wenig, aber bewegte sich nicht von der Stelle.

"Es geht doch nicht", vermeldete Jody enttäuscht.

"Klar tut es das. Wenn die Antwort auf Peters Frage 'Yes' lautet, dann ist es doch logisch, dass sich das Ding nicht bewegt", erklärte Kermit. "Frag etwas anderes, Peter."

Der dunkelhaarige Detective fasste sich an den Kopf. "Logisch", bemerkte er. "Wer bist du?"

Die Planchette erwachte zu neuem Leben. Verglichen zu vorhin, rutschte sie in relativ schnellem Tempo auf dem Brett herum und buchstabierte c h i h y u, bevor sie wieder zum Stillstand kam.

Skalany, die nebenher mitschrieb, sagte: "Chihyu, was ist das denn? Ist das chinesisch, Peter?"

Der Angesprochene zuckte hilflos die Schultern. "Ich weiß es nicht, vielleicht soll es auch irgend etwas mit Chi darstellen."

"Ich glaube, jemand oder irgend etwas will uns hier veräppeln, das ist doch kein Name", ließ Jody verlauten.

Der blonde Polizistin hatte kaum ausgesprochen, als die Kerze an ihrer Seite erlosch. Sie stieß einen spitzen Schrei aus. "Verdammt, Skalany, lass den dummen Scherz, das ist nicht witzig."

"Ich habe die Kerze nicht ausgeblasen", verteidigte sich Mary-Margaret indigniert.

Kermit unterbrach die Diskussion, bevor sie richtig begann, indem er sich vorbeugte und die erloschene Kerze erneut anzündete. "Sie wird von selber ausgegangen sein, so was kann vorkommen. Lasst uns weiter machen, bevor dieser Chihyu wieder verschwindet. Ob es nur ein Buchstabensalat war, werden wir wohl dann bald wissen," lenkte er die Aufmerksamkeit wieder auf das Ouija Brett zurück.

Peter stellte die nächste Frage. "Ist das dein Name?"

Die Planchette rutschte erneut zum 'Yes'.

"Stell ihm eine Frage, die nur du wissen kannst, damit wir ausschließen können, dass einer von uns die Planchette bewegt", wisperte Jody.

Peter nickte und dachte einen Moment lang nach. Er nahm den Finger von der Planchette und fragte: "Wo habe ich im Tempel den Kaugummi versteckt?"

Auch ohne das Zutun der jungen Cops, buchstabierte die Planchette in gemächlicher Reihenfolge: P h o e n i x W a n d t e p p i c h

Peter erbleichte. "Heiliges Kanonenrohr, das ist richtig. Ich versteckte die Kaugummis immer hinter einem Wandteppich, auf dem ein Phoenix abgebildet war", bestätigte er die Aussage des Brettes.

"Wow", rief Mary-Margaret staunend aus. "Es scheint, wir haben hier wirklich einen Geist, der mit uns redet."

"Quatscht nicht so viel, lasst uns weiter machen", drängte Kermit.

Peter warf seinem Freund einen kurzen Blick zu. Da dieser die Sonnenbrille nicht mehr aufgesetzt hatte, entging dem jüngeren Detective der fiebrige Glanz in dessen Augen nicht. 'Da hat wohl einen das Jagdfieber erwischt' dachte er amüsiert, doch gleichzeitig spürte auch er in sich einen beinahe überwältigenden Drang weiter zu machen. Er beeilte sich, seinen Finger wieder auf die Planchette zu legen und stellte die nächste Frage.

"Wer von uns fährt einen Oldtimer?"

Die Planchette rutschte direkt zu Kermit hin und blieb vor ihm stehen. Dieser lachte laut auf und meinte leichthin: "Kannst du auch sagen, welche Marke ich fahre?"

C o n v a i r buchstabierte die Planchette. Kermit grinste von einem Ohr zum anderen. "Das Buchstabieren musst du aber noch üben, ich fahre eine C o r v a i r."

I d i o t buchstabierte das Board.

Nun lachte Peter laut heraus. "Das hast du nun davon, Kermit. Chihyu ist um keine Antwort verlegen."

"Leute, verärgert ihn nicht", wisperte Jody. "Davor wird im Buch gewarnt!"

Weder Peter noch Kermit beachteten ihren Einwand.

"Der einzige Idiot hier im Raum bist du. Wir sind nämlich am Leben und du nicht", gab Kermit zurück.

Die Planchette rührte sich nicht, nur die Kerzen auf dem Tisch schienen stärker zu flackern als vorher. Peter schaute hoch und warf einen Blick an die Wand hinter Kermit, auf welche die Kerzen bizarre Muster zauberten. Ungläubig kniff er die Augen zusammen, während er beobachtete, wie sich die grotesken Schatten zu zwei skelettartigen Händen formten, die sich in wabernden, bedrohlich wirkenden Bewegungen langsam Kermits Hals näherten. Er wollte einen Schrei ausstoßen, seinen ahnungslosen Freund vor der, für ihn unsichtbaren, Gefahr warnen, doch zu seinem Entsetzen musste er feststellen, dass er keinen Ton hervor brachte. Etwas nicht greifbares schien seinen Mund so effektiv zu verschließen, als wäre er mit Pattex zugeklebt. Zudem fühlte sich seine Zunge seltsam taub und schwer an. Mehr als ein leises, ungehört verwehendes, Wimmern brachte er nicht heraus. Diese dämonische Kraft schien auch den Rest seines Körpers außer Gefecht gesetzt zu haben. Das Einzige, das er noch bewegen konnte, waren seine Augen. Schweiß trat ihm auf die Stirn.

"Mann, jetzt hast du ihn wirklich verärgert", gab Skalany in diesem Augenblick missmutig ihren Senf dazu, "Chihyu, ich entschuldige mich für meinen Kollegen, bitte rede weiter mit uns. Bist du noch da?"

In wilder Panik löste Peter seinen Blick von Kermit und versuchte Augenkontakt mit Mary-Margaret aufzunehmen. Irgendwie musste es ihm doch gelingen, die anderen zu warnen. Leider sah keiner von ihnen in seine Richtung, denn die Planchette rutschte wieder auf dem Brett herum und landete diesmal auf dem 'Yes'.

Pure Angst schnürte dem jungen Cop die Kehle zu und nahm ihm die Luft zum Atmen. Der Schweiß rann ihm in die Augen und trübte seinen Blick. Die salzige Flüssigkeit brannte so sehr auf seinen Augäpfeln, dass er meinte, jemand hätte ihm Schwefelsäure ins Gesicht gespritzt. Er blinzelte gequält und versuchte gleichzeitig Luft in seine nach Sauerstoff dürstenden Lungen zu pumpen. Seine Bemühungen lösten einen Hustenreflex aus. Beinahe wie von selbst bog sich Peters Oberkörper nach vorne, während er sich die Seele aus dem Leib hustete. Es dauerte eine ganze Weile, bis er merkte, dass diese Paralyse wieder von ihm gewichen war. Zwischen weiteren Hustenattacken versuchte er ein "Vorsicht Kermit!" über die Lippen zu bringen, doch heraus kamen lediglich zwei unverständliche Worte. Nur aus weiter Ferne nahm er wahr, wie jemand auf seinen Rücken klopfte und eine sanfte Frauenstimme auf ihn einsprach.

*Du musst dich beruhigen, sonst kannst du ihn nicht retten*, huschte es durch Peters Gedanken. Wie ein Mantra wiederholte er die Worte immer und immer wieder, bis es ihm schließlich gelang, dem Hustenreiz zu unterdrücken. Noch immer nach Luft schnappend, öffnete er die tränenden Augen. Zu seiner Verblüffung entdeckte er direkt vor sich die verschwommene, vor ihm kniende Gestalt von Kermit. Unwillkürlich glitt sein getrübter Blick zur gegenüber liegenden Wand. Außer dem normalen, reflektierenden Kerzenschein auf der Tapete gab es nichts zu sehen, die skelettierten Hände waren verschwunden.

"Hey, Junge, alles in Ordnung?", drang Kermits besorgte Stimme an sein Ohr.

Peter zwang sich dazu dem Ex-Söldner in die Augen zu sehen. Unendliche Erleichterung durchflutete ihn. "J...ja", stammelte er. Schwach hob er die Hand, rieb sich die brennenden Augen und deutete dann zur Wand. "D...da war..."

Der junge Cop hielt mitten im Satz inne. Niemand würde ihm Glauben schenken, wenn er etwas von Schattenhänden erzählte. Sie würden ihn im besten Fall für verrückt erklären, oder die Erscheinung seinem übermäßigen Alkoholgenuss oder seiner blühenden Phantasie zuschreiben. Je mehr er sich beruhigte, desto klarer setzte auch sein Verstand wieder ein. Womöglich war er gerade tatsächlich einer weiteren Sinnestäuschung erlegen, wer wusste das schon? Immerhin schien er der Einzige zu sein, der es gesehen hatte. Außerdem - aus Schatten konnte man alles mögliche heraus lesen. Es war dasselbe, als würde man die Wolken am Himmel beobachten und Hunde, Hasen oder Luftschlösser in den Formationen erkennen.

"Was war da?", erkundigte sich Jody und ließ langsam die Hand sinken, die noch immer auf Peters Rücken ruhte.

"Nichts", entgegnete der Sohn des Shaolin matt.

"Mann, ich habe noch nie erlebt, dass sich jemand an Cola so verschlucken kann", ließ sich Skalany vernehmen.

Cola? Peter starrte auf seine Hand und stellte zu seiner Überraschung fest, dass er tatsächlich noch sein, nun leeres Glas, in der anderen Hand hielt. Das überzeugte ihn endgültig davon, dass alles nur seiner Einbildung entsprungen war, auch wenn er sich nicht erinnern konnte, wann er das Glas vom Tisch genommen und davon getrunken hatte. Misstrauisch beäugte er das Gefäß. *Kann es sein, dass uns jemand Halluzinogene ins Getränk geschüttet hat?* fragte er sich. Gleich darauf verwarf er den abstrusen Gedanken wieder. Wenn dem so wäre, dann müsste nicht nur er unerklärliche Erlebnisse haben, sondern alle anderen auch; aber weder Skalany, noch Jody oder Kermit wirkten so, als wären sie nicht Herr ihrer Sinne. Er musste sich einfach damit abfinden, dass ihm seine Phantasie einen Streich gespielt hatte.

Kermit erhob sich aus seiner knienden Position und gab Peter einen aufmunternden Klaps auf die Schulter. "Wenn du husten kannst, dann kannst du vielleicht irgendwann einmal auch richtig trinken", kommentierte er und kehrte zu seinem Platz auf dem Sofa zurück.

Peter stellte das Glas wieder ab, strich sich fahrig durch die Haare und atmete tief ein. "Das will ich hoffen, Kermit, das will ich hoffen", meinte er nur.

"Fühlst du dich gut genug, um weiter zu spielen?", erkundigte sich Jody.

Obwohl Peter liebend gerne 'Nein' gesagt hätte, stimmte er dennoch zu. Nur weil er eine, wenn auch heftige, Halluzination durchlebt hatte, wollte er den anderen den Spaß nicht verderben. Gleich darauf war er wieder in das Spiel vertieft und vergaß den seltsamen Zwischenfall.

 

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