Einige Monate später: "Caine...wach auf." Der Priester hörte die Stimme zunächst nur weit entfernt, doch je öfter er sie hörte, desto näher kam sie. "Wach auf, Caine." Langsam öffnete er die Augen und befand sich noch immer im Lotussitz auf einem Teppich in seiner Wohnung. Es musste mitten in der Nacht sein, denn der Verkehr auf den Straßen hatte sich gelegt und nur noch in wenigen der unzähligen Wolkenkratzer, die er durch das Fenster sah, brannte Licht. "Ich bin wach", sprach er dann und wartete auf eine Antwort. "Hier ist Lihuah", meldete sich die Stimme wieder und war nun so laut, als stände die Person direkt neben ihm. Erstaunt hob Caine die Augenbrauen und dachte nach. Lihuah war ein kleiner Junge, den er auf einer seiner letzten Reisen, bevor er nach Chinatown kam, begegnet war. Er galt in seiner Nachbarschaft als Wunderkind, da er eine besondere Gabe besaß. Lihuah konnte Menschen wie offene Bücher lesen, innerhalb von nur wenigen Minuten wusste er fast alles über eine Person, war sogar in der Lage, mit Verstorbenen Kontakt aufzunehmen, ebenso wie er plötzlich verschwinden und wieder auftauchen konnte. Niemand war in der Lage gewesen, diese Talente zu erklären. Caine schon. Er hatte sich zurückerinnert an eine Zeit, lange bevor er auf Reisen ging, sogar noch lange, bevor Peter geboren wurde. Damals war Caine noch ein kleiner Junge gewesen und sein bester Freund Ming-Tsu war eben solch ein besonderes Kind, wie Lihuah es war. Ming-Tsu hatte ihm erklärt, dass alle fünfzig Jahre ein Wunderkind geboren werden würde. Seine Aufgabe war es, den Menschen mit Hilfe seiner Fähigkeiten zu helfen. So hatte Ming-Tsu seinen Lebenszweck akzeptiert und war mittlerweile Beschützer von Sing Ling, dem neuen Kaiser von China. Da Lihuah nun sein Nachfolger war, musste Caine alles daran setzen, ihn zu beschützen. Er hatte den Jungen damals vor seinem gewalttätigem Vater gerettet. Die Familie war gerade erst von China gekommen und wollte in Frankreich ein neues Leben beginnen. Dementsprechend chaotisch ging es bei ihnen zu. Ihre Wohnung war winzig und fünf Kinder überstiegen das Einkommen von Lihuahs Vater bei weitem. Somit gab es täglich Kämpfe um das Essen und die Betten. Da der Junge noch recht klein war, konnte er am wenigsten arbeiten und daher kaum dazu beitragen, dass die Familie nicht verhungerte. Als die Situation eskalierte, erschien Caine und versprach, Lihuah unter seine Obhut zu nehmen. So lernten sie sich kennen. Beide teilten das Schicksal, einen geliebten Menschen verloren zu haben. Lihuah musste mit ansehen, wie seine Mutter auf einem Flüchtlingsschiff verhungerte und Caine dachte damals noch immer, sein Sohn sei im Tempel ums Leben gekommen. Und so machten beide sich auf die Reise nach Amerika. Kurze Zeit später fand Lihuah ein neues Zuhause bei einer Frau in Ohio, einer Bekannten von Caine, und so trennten sich ihre Wege wieder. Der kleine Junge hatte von da an ein besseres Leben. Er hingegen führte die Suche nach sich selbst fort. "Ich brauche deine Hilfe, Caine", flehte Lihuah und die Stimme klang wieder entfernter. "Wo bist du?", fragte der Priester zurück, doch er erhielt keine Antwort mehr. Besorgt stand Caine auf. Natürlich wollte er seine Reise fortführen, doch jemand brauchte seine Hilfe. Sein Gespür trieb ihn dazu, wieder nach Chinatown zurückzukehren. +++ Die Tür des 101. Reviers wurde wild aufgestoßen, als Peter Caine hindurch marschierte. Wütend machte er sich auf den Weg zum ersten Stock, nahm auf der Treppe zwei Stufen mit einmal und war kurz vor seinem Ziel, als Broderick ihn erkannte. Dieser wusste sofort, was los war und Peter erkannte, wie er Frank und Kermit ein Zeichen gab, ihn aufzuhalten. Es würde nichts nutzen. "Bleib ruhig, Pete...", versuchte der Polizist ihn zu besänftigen, doch es half nichts. Peters Wut konnten nicht einmal drei Männer kontrollieren, dafür war die Situation zu pikant. Niemand, wirklich gar niemand, würde mit so etwas ungestraft davon kommen. Es war wie ein Schlag ins Gesicht gewesen, als Skalany ihn an diesem Morgen anrief und schonend beibringen wollte, dass der Gangster, hinter dem er gerade her war, mit seiner, mit Peters Freundin eine Affäre hatte, um so mehr über ihn und die Fahndung der Polizei herauszufinden. Er war von seiner eigenen Freundin verraten und benutzt worden! Sarah und dieser Donally würden dafür bezahlen, ganz gleich, ob zig Polizisten um ihn herum standen. So ließ sich Peter nicht auf der Nase rumtanzen. Durch den Gang hindurch erkannte er seine nun - Ex- Freundin, die sich bei seinem Anblick nervös neben Jody stellte. "Peter, beruhige dich", mahnte Kermit und stellte sich ihm in den Weg, doch Peter stieß ihn beiseite. Frank kam erst gar nicht dazu, ihn aufzuhalten, denn viel zu schnell war er bereits an dem Chief vorbeigehuscht. Donally stand indes mit Handschellen gefesselt neben einem Officer und ließ sich seine Rechte vortragen. Als er Peter erkannte, der wie ein Elefant auf ihn zustürmte, lächelte er dreckig. "Na sieh einer mal an, wer sich da...", begann er, doch ein verheerender Schlag ins Gesicht traf ihn, noch bevor er die Chance hatte, seinen Satz zu beenden. Als er zu Boden ging, begann Peter ihn mit Fußtritten zu traktieren. Ein Officer, der ihn davon abbringen wollte, wurde zur Seite gestoßen und blickte Hilfesuchend um sich. Doch schon bald hatten Kermit und Strenlich ihn erreicht. "Wirst du wohl mit dem verdammten Blödsinn aufhören!", schrie der Ex-Söldner und schnappte sich den jungen Cop am Arm, während Frank sich zwischen ihn und Donally stellte. Peter wollte Kermit nicht wehtun, aber gleichzeitig seine Schuld mit dem Gangster begleichen und riss sich los, doch Strenlich stand ihm im Weg und stieß ihn zu dem Ex-Söldner zurück. "Caine, Schluss mit dem Unsinn!", rief der Chief, doch er erhielt keine Reaktion. In der Zwischenzeit war Donally wieder aufgestanden und wollte auf Peter losgehen, was den jungen Cop nur noch mehr in Rage brachte. Obwohl Kermit und Frank ihn zurück hielten schaffte Peter es noch einmal, Donally mit einem Fußtritt zu erwischen und katapultierte ihn so meterweit nach hinten. "Wie fühlt sich das an, he?...Sag deinen Freunden, dass das passiert, wenn man versucht, einen Bullen zum Narren zu halten!", fluchte er, doch Kermit und Strenlich ließen nicht locker. Bevor Peter einen neuen Angriff starten konnte, hebelte der Ex-Söldner ihm den Arm aus und erlangte so die Kontrolle über die Situation, da Peter sich nicht bewegen konnte ohne gleichzeitig einen Schulterbruch zu riskieren. Wie einen Verbrecher packte Kermit den jungen Cop am Genick und drückte ihn mit dem Oberkörper auf einen der Schreibtische, während einige Officers sich um den verletzten Donally kümmerten. "Hast du vollkommen den Verstand verloren?!", fauchte er Peter ins Ohr und hielt ihn so fest, dass er sich nicht bewegen konnte. "Lass mich los!", forderte Peter schwer atmend, doch sein Arm wurde weiterhin auf Spannung gehalten. Ein Zucken, und das Gelenk würde brechen. "Du wirst sofort mit diesem Blödsinn aufhören, hast du mich verstanden? Simms könnte jeden Augenblick von ihrer Besprechung zurückkehren, wenn sie dich so sieht, bist du deinen Job schneller los, als du dir vorstellen kannst!" Die Drohung brachte den jungen Cop allmählich wieder zu Verstand und Kermit ließ ihn los. Vor ihm stand Frank, daneben Broderick. Peter hatte keine Chance mehr, Donally zu erreichen, ohne dass sie sich auf ihn stürzen würden. Er sah ein, dass der gebrochene Kiefer und einige angeknackste Rippen vorerst genug Bestrafung waren. Um Sarah würde er sich später kümmern, zumindest darum, dass ihre Sachen aus seinem Apartment verschwanden. Auf seine Weise. "Was glotzt ihr so? Habt ihr nichts zu tun?", brüllte Strenlich, als alle Anwesenden die Szene im Polizeirevier verfolgten. Außerdem deutete er den Officers an, Donally schnellstmöglich wegzubringen. Nachdem wieder jeder seiner Arbeit nachging, drückte Frank Peter seinen Zeigefinger gegen die Brust. "Noch mal so ein Ding und Sie sind raus, Caine, ist das klar?!" Peter nickte widerwillig, noch immer voller Wut, als plötzlich Simms das Revier betrat. Kermit hatte es als erster bemerkt und versuchte sich in einem - für ihn untypischen - Lächeln, während Frank beschäftigt wirken wollte und nach einigen Akten auf dem Schreibtisch griff, die nicht einmal in seinen Aufgabenbereich fielen. Simms weibliche Intuition führte sie geradewegs zu den vier Herren und sie verschränkte die Arme vor der Brust. "Ist irgendetwas vorgefallen, seit ich weg war? Sie sehen so...außer Atem aus, meine Herren...und sind sie heute nicht erst für die Nachtschicht eingetragen, Detective Caine?" Es war typisch für Captain Simms, jemanden mit ihrer Fragerei geradezu zu überfallen. "Ich habe mich nur mal nach den Stand der Dinge erkundigt", log Peter und entfernte das Blatt Papier, das noch immer an seiner Jacke klebte, nachdem Kermit ihn so unsanft auf den Schreibtisch gedrückt hatte. "Das sehe ich", erwiderte Simms spitzfindig und sah Kermit, Strenlich und Broderick tief in die Augen, so als wolle sie von ihnen die Wahrheit erfahren. Allein schon die Tatsache, dass Kermit nicht seine Sonnenbrille trug, verwunderte sie. Glücklicherweise übersah Simms die Stelle am Boden, an der sie lag, hatte Peter sie doch aus Versehen seinem Freund vom Kopf gerissen. Als sich niemand etwas anmerken ließ, drehte sie sich skeptisch um und verschwand in ihrem Büro. Peter begann gerade damit, sich einigermaßen zu beruhigen, als Strenlich mit dem Finger auf den Ausgang zeigte. "Und jetzt raus hier. Ich will Sie nicht vor heute Abend wieder hier sehen, habe ich mich klar ausgedrückt?" Peter sah seinem Chief gereizt in die Augen und verschwand ohne ein weiteres Wort Richtung Ausgang. Mit seinem Verschwinden atmete auch Kermit tief durch und schüttelte den Kopf. "Ich habe ihn schon lange nicht mehr so wütend erlebt", gestand er und hob seine Sonnebrille vom Boden auf.. "Erst die Sache mit seinem Vater, dann betrügt ihn seine Freundin mit einem Gangster...also ich kann ihn verstehen", gab Broderick zu und marschierte wieder zurück zu seinem Posten. "Das hier ist ein Polizeirevier und kein Affenstall", stellte Frank überlaut klar und hob einige Akten vom Schreibtisch auf. Er war bekannt dafür, dass er solche Geschehnisse nicht duldete. Vor allem nicht, wenn einige seiner besten Polizisten involviert waren. "Gibts schon was neues von seinem Vater?", fragte er anschließend, doch Kermit schüttelte den Kopf. "Ich glaube nicht, jedenfalls habe ich nichts gehört. Vermutlich reist Caine noch immer quer durch Amerika. Ich würde es bevorzugen, wenn er zurückkäme und seinem Sohn ein bisschen Yoga beibringt. Das soll wirklich Wunder bewirken." Der Sarkasmus in seiner Stimme fiel auch Skalany auf, die sich bedrückt zu ihnen gesellte. "Ich glaube, es wäre besser gewesen, wenn wir es ihm hier gesagt hätten", gestand sie, doch Kermit schüttelte den Kopf. "Ich denke nicht, dass es einen Unterschied gemacht hätte. Im Moment ist mit ihm nicht gut Kirschenessen. Seit sein Vater wieder auf Reisen gegangen ist, hat Peter sich überhaupt nicht mehr unter Kontrolle. Er isst und schläft kaum, schiebt ununterbrochen extra Nachtschichten und redet nur noch selten, ganz zu schweigen von jedem armen Verbrecher, der ihm in die Hände gerät. Es wird Zeit, dass er wieder zu Sinnen kommt", bemerkte Kermit böse, obwohl er Peter zu genau verstand. Natürlich war es für ihn schwer gewesen, seinen Vater wieder gehen zu lassen. Eigentlich betraf es beide Väter. Blaisdells Weggang war auch erst einige Monate her und nun war auch Caine verschwunden. Und bevor Peter diese Verluste überhaupt verdaut hatte, betrog ihn seine Freundin. Das musste für ihn wie Tritt in die Magengrube gewesen sein. Kermit wusste, wie er sich fühlte, wenngleich der Ex- Söldner andere Mittel der Rachlust benutzt hätte, viel...viel gewaltsamere. Aber darüber wollte er im Moment nicht nachdenken. Das Problem war, dass beide Väter es immer wieder geschafft hatten, Peter in die richtige Richtung zu polen, falls er aus dem Gleichgewicht kam. Caine schien den jungen Cop innerlich beruhigen zu können, während Blaisdell ihn zu mehr Verantwortungsbewusstsein und Logik statt emotionalem Denken erzogen hatte. Leider hatte sich all das seit ihren Verschwinden wieder drastisch geändert. Peter war impulsiv, leicht reizbar, risikofreudig, unkontrollierbar und distanzierte sich Tag für Tag mehr von seinen Freunden auf dem Revier. Caged tigers hatte Caine dieses Phänomen einst genannt und er behielt recht. Peter war momentan so gefährlich, aber auch angreifbar wie ein Raubtier im Käfig. Man wusste einfach nie, was als nächstes passieren würde. An einem guten Tag konnte man seine Hand durch die Gitterstäbe stecken und sie wurde abgeleckt...an einem schlechten Tag hatte man Glück, wenn er einem nicht den ganzen Arm abriss, je nachdem in welcher Stimmung Peter war. Und manche Leute ließen sich so etwas nicht gefallen. Es wurde Zeit, dass Kermit sich um den Jungen kümmerte, bevor er noch in Schwierigkeiten geriet... "Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich ihm gern hinterher fahren, Chief. Vielleicht kann ich mit ihm reden", schlug er vor und Strenlich nickte düster. "Ich will, dass bald wieder auf ihn Verlass ist. Ich brauche keine Hitzköpfe in meiner Einheit, vor allem keine dreißigjährigen Cops, die sich wie Kleinkinder aufführen." Die Botschaft kam an und Kermit nickte, "Bin schon auf dem Weg, Chief." +++ Der Motor des Stealth heulte auf, als Peter über den fast leeren Highway raste. Er wusste, er fuhr fast das doppelte der erlaubten Geschwindigkeit, aber im Moment brauchte er eine Möglichkeit, sich abzureagieren. Und bevor er am Haus seines Ziehvaters ankam, musste eben das Auto herhalten. Gott, er war wütend. Er fühlte sich vor den Kopf gestoßen, erniedrigt, auf seinen Beruf als Polizist reduziert. Er war einfach nur verletzt. All die Monate, die er mit Sarah zusammen gewesen war, all die schönen Momente, die sie geteilt hatten...all das sollte nur ein Spiel gewesen sein? Skalany hatte nie gesagt, wie lange Sarah schon eine Affäre mit Donally gehabt hatte, nur, dass alles raus kam, nachdem sie ihn in seinem Apartment hoch gehen ließen. Und sie hatte ihm erzählt, sie würde bei einer Freundin übernachten... Jetzt fühlte er sich sogar schlecht, weil er mit ihr geschlafen hatte. Er fühlte sich auf seinen Körper reduziert und das war etwas, dass selbst er nicht leicht hinnahm. Natürlich hatte es die ein oder andere Beziehung gegeben, in der das mit seinem Wissen und beiderseitigem Einverständnis geschehen war, doch noch niemals mit einer Frau, die er tatsächlich liebte. Jetzt fühlte er sich wie ein nichts, ausgenutzt bis auf den letzten Penny. Zwar spornte Peters gekränkter Stolz ihn dazu an, noch schneller zu fahren, doch er musste die nächste Ausfahrt nehmen, um zum Haus seines Vaters zu gelangen. Also verlangsamte er den Stealth und bog rechts in eine Landstraße ein, die ihn zu seinem Ziel führen würde. +++ "Also hier war er definitiv nicht", sprach Kermit leise zu sich selbst, nachdem er sich Zutritt zu Peters Apartment verschafft und Sarahs Sachen noch genauso ordentlich wie vorher vorgefunden hatte. Die Bettdecke war zur Seite geschoben und das Telefon etwas verrückt. Skalany musste ihn mit ihrem Anruf geweckt haben und Peter war daraufhin sofort zum Revier gekommen. Aber wo konnte er sonst hingegangen sein? Caines Apartment schloss er aus, denn Peter hatte in den letzten Wochen nicht besonders freudestrahlend über den Weggang seines Vater gesprochen, genauer gesagt hatte es ihn eher wütend gemacht. Kermit konnte es in seinen Augen sehen, wenn er darüber sprach. Peter fühlte sich erneut wie der kleine fünfzehnjährige Junge, dessen Vater ihn im Stich gelassen hatte. Selbst wenn es nicht stimmte, tief in seinem Inneren war es das, was Peter fühlte. Zu Annie würde er wahrscheinlich auch nicht gehen, denn sie würde seine Spannung spüren und ihn zum Reden animieren. "Chandlers" öffnete nicht vor dem Nachmittag und außerdem war es kein guter Ort, um seinen Freunden aus dem Weg zu gehen. Bloß keine Fragen beantworten. Niemanden an sich ran lassen. Genau das war es, was Peter im Moment anstrebte. Er wollte alleine sein, Wunden lecken und Kraft tanken - wie ein verletztes Raubtier eben. Dieses Verhalten erinnerte ihn stark an sich selbst, seine Zeit bevor Blaisdell ihn im wahrsten Sinne des Wortes gerettet und mit auf das 101. Revier genommen hatte. All die Verzweiflung, Wut, die Erniedrigungen und Zurückweisungen anderer. Peter war Kermits Spiegelbild von damals. Und er wusste, wohin ihn dieses Denken früher geführt hatte. Deshalb musste er Peter jetzt helfen. Nicht zuletzt hatte er es Blaisdell, seinem Retter, versprochen, auf den Jungen Acht zu geben. Manchmal ertappte Kermit sich sogar dabei, Peter wie einen Sohn zu behandeln, den er nie hatte. Natürlich durfte das keiner merken und somit wurde er nach einer solchen Entdeckung meist wieder kühler und distanzierter in seinem Verhalten. Aber ihm lag viel an dem Jungen und seit Blaisdell untergetaucht war, hatte er die Beschützerrolle übernommen. Blaisdell! Das war es! Blasidells Haus lag nicht weit weg von hier, vielleicht war Peter dorthin gefahren, um eine Weile allein zu sein. Kermit verließ das Apartment rasch und macht sich auf den Weg zu der einsamen Waldhütte. +++
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