Kermit entging nicht, dass sich Peters Augen schlossen. *Oh nein, mein Freund, das tust du mir nicht an. Du stirbst nicht hier in dieser Brühe, das lasse ich nicht zu!* Mit doppelter Entschlossenheit führte Kermit die Beatmung Peters fort. Wenn dieser einfach aufgeben und feige aus diesem Leben verschwinden wollte, dann war es seine Sache, aber er, Kermit, er würde es nicht zulassen. Wie lange der ehemalige Söldner so im Wasser stand konnte er nicht sagen. Es konnten Minuten aber auch Stunden sein, sein Zeitgefühl war längst abhanden gekommen. Peters Körper begann langsam abzusacken die Hände hingen schlaff nach unten, als wolle er nach etwas greifen, das nur er sah. Kermit verkrallte die Finger in die Reste seines Pullovers. Er wollte es nicht zugeben, aber langsam und sicher ließen auch seine Kräfte nach. Er merkte nicht, dass ihm Tränen der Angst und Verzweiflung über die Wange liefen und sich mit dem Wasser vermischten sooft er untertauchte, um seinem engsten Freund Luft in die Lungen zu pressen. Plötzlich merkte er, wie der Körper unter seinen Händen nachgab. Das Seil, das Peter so unnachgiebig davon abgehalten hatte, an die Oberfläche zu kommen, trieb nun harmlos im Wasser dahin. Er wuchtete den leblosen Körper über die Wasseroberfläche. Gleich darauf wurde ihm Peter regelrecht aus den Händen gerissen und auf das Ufer gezogen. Er folgte kurz darauf, und wunderte sich wie das möglich war, dass er aus dem Wasser kam, ohne, dass er selbst etwas dafür getan hatte. Erst Sekunden später wurde ihm durch den dichten Nebel in seinem Gehirn bewusst, dass die ersehnte Rettung eingetroffen war. Kermits Automatik setzte ein, er fuhr fort Peter
zu beatmen, was sonst um ihn herum vorging wollte er gar nicht wissen.
Wichtig war nur der junge Shaolin und sein Überleben. "Einundzwanzig, Zweiundzwanzig, Dreiundzwanzig", erklang es in stetiger Regelmäßigkeit. Ansonsten unterbrach nichts die erdrückende Stille. Der Ex-Söldner wehrte sich gegen den Griff der Hände auf seiner Schulter, die ihn beinahe brutal zurückzogen. Wie aus weiter Ferne hörte er Caines Stimme. "Kermit, hör auf, das Wasser muss zuerst aus seinen Lungen heraus!" Obwohl alles in ihm danach schrie, die Worte nicht zu beachten und einfach weiter zu machen, blieb er regungslos sitzen und beobachtete, was vor sich ging. Ihm war nicht bewusst, wie hart er selbst um jeden Atemzug kämpfen musste. Ebenso wenig nahm er Cara neben sich wahr, die mit ängstlich aufgerissenen Augen jede Bewegung Caines verfolgte. Caine wuchtete den Körper seines Sohnes zur Seite und schlang beide Arme um seine Taille. Wasser strömte aus Peters Mund. Mit jedem Mal wenn Caine die Arme zusammen presste, drang auch ein Schwall der dreckigen Brühe aus seinem Mund. Erst als kein Wasser mehr kam, drehte er seinen Sohn wieder auf den Rücken und wies Kermit und Cara an, mit der Wiederbelebung weiter zu machen, während er kräftig Peters Arme und Beine massierte, um seinen Blutkreislauf wieder in Schwung zu bekommen. +++ *Nein, ich will hier nicht weg!* Eine unvorstellbare Kraft riss Peter aus Jodys Wohnung. Mit weit aufgerissenen Augen nahm er wahr, wie er durch Wände und Gebäude gezogen wurde, als hätten sie keinerlei Konsistenz. Er schaute hinter sich und bemerkte ein schmales, glitzerndes Band, das von seinem Körper ausgehend durch die Luft schwirrte. Immer schneller und schneller schwebte er durch Raum und Zeit. Die wilde Reise hatte erst ein Ende, als er sich wieder auf dem Plateau befand und mehrere Meter über dem Geschehen schwebte. *Bin ich das?* Fast erstaunt beobachtete Peter die fieberhaften Versuche seines Vaters und seiner Freunde, ihn von der Schwelle des Todes zurück zu holen. *Seltsam, ich spüre keine Angst, ich habe keine Schmerzen, mir ist nicht kalt und mir ist nicht heiß. Was hat das alles zu bedeuten?* Was der junge Shaolin hier vor sich sah, ging deutlich über sein Denkvermögen hinaus. Ihm war bewusst, dass sein Verstand vollkommen funktionierte und dennoch konnte er nicht begreifen, wie es sein konnte, dass er hier mitten in der Luft schwebte und quasi seinem eigenen Tod beiwohnte. Sein astraler Körper schien gar nicht zu ihm zu gehören, so sehr er sich bemühte ihm den Befehl zu geben, weiter hinab zu schweben, konnte er sich keinen Millimeter von der Stelle bewegen. Ferngesteuert – das war das einzige Wort das ihm einfiel, um zu beschreiben, was hier gerade mit ihm vor sich ging. Erneut entdeckte er dieses schmale Band das seinen irdischen mit dem Astralkörper verband. Mit jeder Minute, die verging, schien dieses Band weniger zu werden. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. *Wenn dieses Band endgültig verschwindet, dann bin ich Tot.* +++ Weitere schreckliche Minuten vergingen, in denen die Freunde verzweifelt versuchten, Peter ins Leben zurück zu holen. Während der gesamten Zeit hatte sich der ehemalige Cop keinen Millimeter bewegt, noch gab es sonst ein Zeichen, dass er auf die Wiederbelebungsversuche ansprach. Caine realisierte als Erster die Nutzlosigkeit ihrer Handlungen. Tiefe Furchen der Trauer gruben sich in seine Gesichtszüge, sein gesamter Körper fühlte sich an, als würde er lebendig in der Hölle verbrennen. Der Schmerz war viel zu groß, um ihn zu ertragen. Er riss Kermit und Cara von Peter weg. "Hört auf, es hat keinen Zweck mehr. Mein Sohn...ist...tot", brachte er gequält hervor. Die grausamen Worte hingen unheilschwanger in der Luft. Es war, als würde die gesamte Welt einen Moment lang den Atem anhalten, während die Wahrheit langsam zur brutalen Gewissheit wurde. Cara schluchzte auf und schlug die Hände vor den Mund. Instinktiv legte Kermit den Arm um ihre Schultern, während er den fassungslosen Blick nicht von Peter abwenden konnte. Sein Inneres weigerte sich einfach, die Wahrheit anzunehmen. Sein gesamter Körper war wie paralysiert. Still und stumm ertrug er den tosenden Schmerz in seinem Inneren, der ihn bei lebendigem Leibe auffraß. Mit Peters Tod starb auch ein Teil von ihm. Caine kniete neben seinem Sohn und strich ihm unendlich zärtlich eine Strähne des nassen Haares aus dem Gesicht. Leise gemurmelte Worte eines Gebetes schwebten durch die Luft. Er beugte sich vor und drückte Peter einen Kuss auf die Lippen, dann nahm er seine Hände und faltete sie zusammen. Tränen liefen dem Shambhala Meister unablässig über die Wangen, innerhalb von Sekunden schien er um zwanzig Jahre gealtert zu sein. Nichts war mehr von dem kraftvollen Shaolin zu spüren, der er einst gewesen war. Nun war er nur noch ein Vater, der in unendlichem Schmerz um sein einziges Kind trauerte. Cara krabbelte auf allen Vieren zu Peters leblosen Körper. Wilde Schluchzer schüttelten ihren Körper. Sie konnte nicht fassen, dass dies das Ende bedeuten sollte. Zaghaft streckte sie die Hand aus. Ihre zitternden Finger berührten die klamme, kalte Haut von Peters Arm. Ihre tränenverhangenen Augen wanderten zu Peters fahlem Gesicht, in dem deutlich die Spuren seines verzweifelten Kampfes gegen den Tod zu lesen waren. Plötzlich verwandelte sich ihre Trauer in brodelnden Ärger. Wie konnte er sie alle einfach alleine lassen? In unbändiger Wut ballte sie die Hände zu Fäusten und lies sie mit all der Kraft, die sie aufbringen konnte auf seinen Brustkorb hinab sausen. Es gab einen dumpfen Schlag. "Wie kannst du es wagen, einfach von uns zu gehen!", schrie sie ihren Schmerz in die Welt hinaus. Gleich drauf ging ihre Stimme in ein leises Wimmern über. All ihre Kraft war verbraucht. "Das kannst du uns nicht antun, bitte komm zurück. Lass uns nicht alleine." Der heftige Schlag hatte einen ungeahnten Effekt. Der Oberkörper des leblosen Shaolin hob sich mehrere Zentimeter vom Boden hoch. Entweder war es eine Muskelkontraktion, oder der weiche Boden unter ihm fungierte wie ein Trampolin. Kermit war der Einzige, dem das fast nicht sichtbare Zucken von Peters Fingern auffiel. Er warf sich nach vorne, schob Cara einfach zur Seite und legte seinen Finger auf Peters Halsvene. Ungläubiges Staunen legte sich in seine Gesichtszüge, als seine Fingerspitzen den fast nicht wahrnehmbaren Pulsschlag ertasteten. "Caine, ich kann seinen Puls fühlen! Er lebt!" ,rief er aus. Der Ex-Söldner legte den Kopf auf Peters Brust. Als er kein Heben und Senken aus eigener Kraft fühlen konnte, startete er sofort mit der Atemspende. Sowohl Caine als auch Cara brauchten einen Moment, um aus der Erstarrung zu erwachen. Dann kam Leben in sie. Cara legte ihre Finger auf Peters Halsvene, um den Puls zu überwachen und Caine ergriff Peters Hand und verfiel in einen tranceartigen Zustand. Bange Minuten vergingen, bis Cara schließlich verkündete, dass Peters Puls ein wenig kräftiger schlug und zur Freude aller, begann er kurze Zeit später selbstständig zu atmen. Kermit und Cara brachten Peter in die stabile Seitenlage, um ihm das Atmen zu erleichtern, während Caine sich weigerte die Hand seines Sohnes loszulassen. Ein weiterer Schwall Wasser floss aus Peters Mund, als sie ihn zur Seite drehten. Seine Atmung war längst nicht so stabil, wie sie es gerne hätten. In jedem qualvollen, flachen Atemzug legte sich ein kaum wahrnehmbares Pfeifen, ein Zeichen, dass sich noch immer Wasser in seinen Lungen befand. Seine Haut fühlte sich nach wie vor erschreckend kalt und klamm an und auch die Gesichtsfarbe war weit davon entfernt, als normal bezeichnet werden zu können. Er war blass wie ein Leintuch, die bläulich verfärbten Lippen stachen erschreckend deutlich aus dem fast durchscheinend wirkenden Gesicht heraus. Kermit klopfte Peter leicht auf die Wange. "Komm schon Hotshot, mach deine Augen auf." Von Peter kam keine Reaktion. Cara und Kermit tauschten einen Blick. Es war auch ohne Worte klar, dass Peter dringend mehr Hilfe benötigte, als sie ihm geben konnten. Der Gedanke Peter doch noch, und diesmal endgültig, zu verlieren setzte sich wie ein hässliches Eitergeschwür in ihren Eingeweiden ab. Hilflos massierte Cara Peters Rücken und drückte sich zitternd an Kermit. "Hast du eine Idee, wie wir ihn von hier fortschaffen können?", erkundigte sie sich mit bebender Stimme. Kermit sah sich in der Umgebung um, doch die Lawine und die Flutwelle hatten gute Arbeit geleistet, so dass rein nichts mehr vorhanden war, aus dem man hätte eine Trage zimmern können. Das einzige was sie hatten, war die Zeltplane. Aber dadurch, dass Caine gezwungen gewesen war, die Schnur durchzuschneiden hatten sie nun nichts, um Peter darin einzuwickeln und festzuzurren. Der Ex-Söldner seufzte abgrundtief und rieb
sich unter der Brille die brennenden Augen. Ein Stöhnen Caines wandte ihre Aufmerksamkeit ihm zu. Auch er war mittlerweile leichenblass und umklammerte die Hand seines Sohnes wie ein Rettungsanker. Der Schweiß lief ihm in Strömen über das Gesicht. Auch wenn keiner von ihnen es je mit angesehen hatte, was Caine da tat, wussten sie instinktiv, dass der Vater mit dem Sohn das Chi, die Lebenskraft, teilte. Es war mehr als wahrscheinlich, dass Caines Kraft das Einzige war, das seinen Sohn noch am Leben erhielt. Zur Angst um Peter, vermischte sich die Angst um Caine, doch keiner von Beiden hatte den Mut die Übertragung zu unterbrechen. Ein flatterndes Geräusch lenkte Cara von der Betrachtung von Vater und Sohn ab. Sie lauschte. "Hörst du das?" Kermit schüttelte den Kopf. "Nein, außer Peters mühsamer Atmung höre ich nichts." "Doch, da ist etwas", bestand Cara auf ihre Entdeckung. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und starrte zum Himmel. Mit zitternden Fingern zeigte sie schließlich auf einen kleinen Punkt am Himmel, der beständig näher kam. "Da! Siehst du? Das muss ein Hubschrauber sein oder etwas in der Art. Wir müssen uns bemerkbar machen!" Kermit, seiner Verlobten blindlings vertrauend, sprang auf die Beine und griff nach der Zeltplane. Wie eine Fahne schwenkte er sie über seinen Kopf, darum betend, dass die Mannschaft in dem Helikopter es sah. Das Surren der Rotorblätter nahm immer mehr an Stärke zu. Kermit ließ die Zeltplane erst sinken, als der Rettungshubschrauber direkt über ihnen kreiste und sich eine Person an einem Seil zu ihnen hinunter ließ. Die Rettung war da. +++ Die ersten Minuten im Wartezimmer des Hospitals vergingen in Erstaunen, als sie Jodys fast unglaublicher Schilderung lauschten, wie es zu ihrer wundersamen Rettung gekommen war. Jeder für sich erkannte es einfach als gegeben an, es würde später noch Zeit sein, um sich mit der ganzen Geschichte auseinander zu setzen. Nachdem dieser weitere "Schreck" verdaut war, verfielen alle in dumpfes Brüten. Jetzt war nur eines Wichtig und das war Peter Caine. Vier Personen, davon drei eingehüllt in dicke Decken, starrten Dr. Sabourin entgegen, die das Wartezimmer betrat. "Wie geht es meinem Sohn?", erkundigte sich Caine mit erschreckend schwacher Stimme. Die Strapazen der letzten Stunde waren ihm deutlich anzusehen. Nur er allein wusste, wie knapp es gewesen war, dass er sein eigenes Leben nicht für das von Peter geopfert hatte. Ein leichtes Lächeln umspielte Dr. Sabourins Lippen. "Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Ich weiß nicht wie und was sie gemacht haben, Caine, aber was immer es war, es hat ihm gut getan." "Wird er es überstehen?", wandte Cara ängstlich ein. "Aber ja. Um ehrlich zu sein, wäre er nur eine halbe Stunde später hier eingeliefert worden, hätten wir ihn wahrscheinlich nicht mehr retten können, umso erstaunlicher ist es in welch guter Verfassung er jetzt schon wieder ist. So unglaublich es klingen mag, aber das Seil um seine Taille hat ihm wohl das Leben gerettet. Es hat seine Atmung soweit eingeschnürt, dass nicht zuviel Flüssigkeit in seine Lungen dringen konnte. Er hat einige Prellungen und Schürfwunden und tiefe Quetschungen um seine Taille, aber das wird bis in ein paar Tagen fast wieder verheilt sein. Das Einzige, das mir im Moment noch Sorgen macht ist seine starke Unterkühlung, da können wir nur hoffen, dass er sich keine Lungenentzündung holt. Falls das nicht eintritt, wird er schon in wenigen Tagen entlassen werden können." "Was ist mit seiner Gehirnfunktion? Er war mehrere Minuten ohne Sauerstoff, können sie dazu schon etwas sagen?", fragte Kermit. "Das EEG hat keinerlei Abweichungen von den Normalwerten angezeigt. Einmal ist Peter während der Untersuchung aufgewacht und er schien mir ziemlich klar im Kopf zu sein, abgesehen von seiner Desorientierung, was aber normal ist. Natürlich kann ich keinen Eid darauf schwören, aber ich würde sagen auch in dieser Richtung hat er mehr als Glück gehabt." Ein gemeinschaftliches, erleichtertes Aufatmen ging durch den Raum. Cara hatte so zittrige Knie, dass sie sich setzen musste. Sie schmiegte sich an Kermit, der seine Arme um sie schloss und sie eng an sich drückte. "Gott sei dank", hauchte er und drückte ihr einen Kuss aufs Haar. "Können wir ihn sehen?", erkundigte sich Jody. "Ja, aber nur kurz. Ich habe ihm ein Sedativum verabreicht, damit sich sein Körper in Ruhe erholen kann. Sie wissen wohl alle, wie gut sich Peter und Krankenhausaufenthalte vertragen." Selbst Caine verzog die Lippen zu einen leichten Lächeln. Es war ein offenes Geheimnis, dass Peter, mal abgesehen von Kermit, mit Abstand der schwierigste Patient war, der den Krankenschwestern je unter die Augen gekommen war. Kermit erhob sich, zog Cara mit hoch und legte auch Jody einen Arm um die Schultern. "Gut, dann besuchen wir mal unseren Lieblingsshaolin und dann machen wir endlich, dass wir aus diesen nassen Klamotten heraus kommen." +++ Es war früh am nächsten Morgen, als Peter aus seinem Dämmerschlaf erwachte. Seine Augenlider fühlten sich so unendlich schwer an, doch letztendlich schaffte er es, sie offen zu behalten. Die Umgebung verschwamm vor seinen Augen, in seinem Gehirn schien ein einziges Vakuum zu sein, das sich weigerte, ihm auch nur den Hauch einer Information zukommen zu lassen, wo er sich befand. Sein Hals fühlte sich an, als hätte man ihn von innen mit Sandpapier behandelt und zu allem Überfluss fühlte er Übelkeit in sich aufsteigen. Panik machte sich in ihm breit und er kämpfte desorientiert darum, sich in eine sitzende Position aufzurichten. Eine Hand auf seiner Brust drückte ihn in die Kissen zurück. Als er hoch schaute, blickte er direkt in das verzerrt wirkende Gesicht seines Vaters. "Willkommen zurück, mein Sohn." "Wie, was? Wo bin ich? Was ist passiert?", brachte er mit rauer Stimme hervor. Vergeblich versuchte er mit der Zunge seine aufgesprungenen, trockenen Lippen zu befeuchten. Caine hob vorsichtig den Kopf seines Sohnes an
und hielt ihm ein Glas Wasser mit einem Strohhalm an die Lippen. Erst
nachdem Peter dankbar ein paar kleine Schlucke getrunken hatte, sprach
Caine. "Nein, nicht schon wieder", stöhnte Peter, vollkommen von Gefühlen überwältigt. Er sank in die Kissen zurück und schloss die Augen. "Warum muss ich nur immer wieder in einem Krankenhaus zu mir kommen?", haderte er mit schwacher Stimme mit seinem Schicksal. "Du solltest dankbar sein, überhaupt wieder aufzuwachen." Die Stimme Caines klang eine Spur zu hart und emotional, so dass Peter erstaunt seine Augen wieder aufriss. Noch immer konnte er sich an nichts erinnern, und Caines unübliche Reaktion befremdete den jungen Shaolin. Eine Sekunde später spürte er zwei Finger an seinen Schläfen, ein sanfter Druck und seine Augen schlossen sich wie von selbst. Wie aus weiter Ferne hörte er noch die Worte: "Schlaf jetzt. Das nächste Mal, wenn du aufwachst, wird es dir besser gehen."
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