Kapitel 1
Autor: Fu-Dragon

 

Cara betrachtete den prunkvollen Bau das Hyatt direkt am Xanadu Beach mit großen Augen.

"Boah, Kermit, das ist ein Schloss und kein Hotel. Da sollen wir wirklich wohnen? Das kostet doch ein Vermögen", stieß sie hervor.

Der frischgebackene Ehemann lachte leise und nahm seine Angetraute in den Arm, um ihr einen zärtlichen Kuss auf die Schläfe zu hauchen, bevor er sie wieder los ließ.

"Das, Misses Griffin, lass mal ruhig meine Sorge sein. Ich habe dir eine unvergessliche Hochzeitsreise versprochen, und die sollst du auch haben."

Cara seufzte glücklich. "Misses Griffin…daran habe ich mich noch immer nicht gewöhnt, doch ich kann mir nur wiederholen: es hört sich toll an." Ein skeptischer Seitenblick traf ihn. "Aber, bist du sicher, dass wir uns das leisten können nach dem Hauskauf, dem Umzug und allem?"

In Kermits Antwort lag ein Hauch Ungeduld. "Liebling, solltest du nicht an andere Dinge denken, als daran, ob wir uns das leisten können? Zu deiner Beruhigung lass dir gesagt sein, wir können uns das ohne Probleme leisten und nun lass das Thema bitte fallen. Wie wäre es, wenn du dir Gedanken darüber machst, wie du deinen Ehemann verwöhnen kannst?"

Ein ganz bestimmter Glanz lag in ihren Augen, als sie ihn diesmal anschaute. Dieser Blick, eine Mischung aus heißer Lust, purer Erotik und einem noch heißeren Versprechen, ging dem hartgesottenen Ex-Söldner durch und durch. Er musste sich beherrschen, seine Prinzessin nicht hier und jetzt zu überfallen und inmitten all der Touristen einfach zu lieben.

Besonders, als sie mit einem Finger über seine Brust fuhr und verführerisch hauchte: "Oh, mein Schatz, da fallen mir auf Anhieb gleich ein Dutzend Dinge ein, wie ich dich verwöhnen könnte."

Kermits Brustkorb hob sich in einem tiefen Atemzug. Die Umgebungstemperatur schien plötzlich noch um ein paar Grade anzusteigen. Diese berauschende, kleine, blonde Hexe schaffte es doch immer wieder, ihn nur mit ein paar Worten, oder einer kleinen Geste dazu zu bringen, dass er nur noch an eines denken konnte. Welchen Bann hatte sie seit der Hochzeit nur über ihn ausgesprochen?

Die knisternde Spannung wurde durch das diskrete Hüsteln des Taxifahrers unterbrochen. Kermit konnte gerade noch verhindern, dass er zusammen zuckte, als die tiefe Stimme direkt neben ihm erklang.

"Mein Herr, wenn es ihnen recht ist, lade ich ihr Gepäck aus. Bezahlen müssen sie auch noch."

Kermit spürte, wie ihm die Röte in die Wange stieg. Er hatte den Taxifahrer und die Umgebung um sich herum beinahe vergessen. Und das nach all dem harten Training im Laufe der Jahre, bei dem ihm eingetrichtert wurde, immer und überall auf alles zu achten. Wenn er sich weiterhin wie ein liebeskranker Teenager verhielt, dann würde er seine Prinzessin nie im Leben beschützen können sagte er sich. Der Gedanke half ihm, all die erotischen Gefühle für den Moment abzuschütteln. Dafür war später noch Zeit, wenn sie sich im Hotelzimmer befanden und er dessen Sicherheit überprüft hatte.

Er tat so, als ob nichts gewesen wäre und wandte sich dem Fahrer zu. "Tun sie das, guter Mann", erwiderte er geschraubt und winkte einen der Hotelpagen heran, die am Eingangsbereich des Hotels darauf warteten, von der Kundschaft gerufen zu werden.

Der junge Mann kam auch sofort geflissentlich auf sie zu und verbeugte sich leicht vor dem Ehepaar. Es sprach für den exzellenten Ruf des First Class Hotels, dass der Page sie auch sofort mit Namen anredete.

"Willkommen im Hyatt, Mr. Und Mrs. Griffin. Mein Name ist Walter. Ich hoffe, sie werden eine wunderschöne Zeit bei uns verbringen. Sollten sie irgendwelche Wünsche haben, lassen sie es uns wissen. Wir werden uns umgehend bemühen, sie zu erfüllen", sagte er sein Sprüchlein auf.

"Danke schön, Walter. Ich bin sicher, wir werden den Aufenthalt hier genießen", entgegnete Cara strahlend, während sie zuschaute, wie der junge Mann die Koffer auf den Gepäckwagen legte und Kermit die Rechnung mit dem Fahrer beglich.

Wenige Minuten später öffnete der dienstbeflissene Page ihnen die mit einem elektronischen Schloss versehene Türe ihrer Suite und gab dann Kermit die Chipkarte. Dieser überreichte im Gegenzug dem netten Mann ein sehr großzügiges Trinkgeld, was ihn strahlen ließ. Noch eifriger als vorhin, rollte er den Gepäckwagen in das großzügig ausgelegte Hotelzimmer und meinte: "Ich hoffe, die Hochzeitssuite entspricht ihren Wünschen."

Cara, die direkt hinter ihm eintrat, blieb mit offenem Mund mitten im Türrahmen stehen. Kermit musste sich an ihr vorbei zwängen, um zu sehen, was seine Frau so in Erstaunen versetzte. Sie rief überschwänglich aus: "Oh, das ist ja ein Traum hier", und ging sofort auf Entdeckungsreise.

Vor Caras Augen tat sich die prunkvollste und best ausgestattete Suite auf, die sie jemals gesehen hatte. Der Suite war einfach riesig. Ihr Wohnzimmer in ihrem alten Zuhause würde bestimmt mindestens drei mal in dieses Zimmer hier passen. Die Einrichtung bestach in ihrer zeitlosen Eleganz. Der gesamte Raum war in verschiedenen Beigetönen gehalten. Geschmackvolle Bilder an der Wand, geschickt platzierte Pflanzen und Vasen, wunderschöne Vorhänge und eine fast vom Boden zur Decke reichende Fensterfront mit direktem Blick auf das Meer rundeten das Interieur ab.

Das Herzstück des Raumes nahm eine riesengroße, sehr gemütlich wirkende cremefarbene Sofagarnitur ein. Zahlreiche Kissen lagen auf den Sitzen verteilt und luden zum Verweilen ein. Zwei kleinere Glastische befanden sich links und rechts neben der Couch und ein dritter, größerer davor. Direkt gegenüber prangte ein 32" Flachbildfernseher an der Wand und darunter, in eine Kommode eingelassen, gab es sogar ein komplettes Entertainment Center.

Vom Wohnzimmer verlief ein kurzer Gang nach rechts. Wenn man diesem folgte landete man direkt im Schlafzimmer, einem Traum aus 1001er Nacht. Das Prunkstück bildete ein wunderschön gearbeitetes, auf einer kleinen Plattform stehendes, Himmelbett in dem locker eine ganze Familie ohne Probleme würde schlafen können. Auch hier gab es einen Fernseher und sogar einen Minikühlschrank, den man vom Bett direkt erreichen konnte. Unaufdringliche, in den Raum eingearbeitete Schränke, boten genug Stauraum für Kleidung und diverse Sachen. Weiterhin gab es noch jede Menge anderen Krimskrams, kurzum: alles, was das Herz begehrte.

Zwei Türen gingen von hier ab. Durch die eine gelangte man in eine voll ausgestattete Küche, die andere führte in das Badezimmer mit beinah denselben Maßen wie das Schlafzimmer. Cara juchzte laut, als sie den mit Marmor und wunderschönen Schmuckfliesen ausgelegten Raum betrat. Abgesehen von der normalen Einrichtung eines Badezimmers, gab es noch einen Whirlpool, in dem mehrere Personen ebenfalls locker Platz fanden. Er befand sich auf einer Art Podest, so dass er auf natürliche Art abgetrennt vom Raum wirkte. Zu ihrer Überraschung entdeckte sie an der Decke tatsächlich eine Art Wand, die man herunter lassen konnte und somit tatsächlich abgeschieden war vom Rest des Badezimmers. Überglücklich nahm sich die junge Frau fest vor, diesen Whirlpool sehr bald, zusammen mit ihrem Mann, einzuweihen und danach würde sie sich die überbreite und überlange Badewanne vornehmen.

Mit strahlenden Augen kehrte sie zu Kermit zurück, der sie mit offenen Armen empfing. Sie schmiegte sich eng an ihn und stellte fest, dass sie sich alleine in der Suite befanden. Mit großen Augen blickte sie zu ihm auf.

"Es ist phantastisch hier!", stieß sie aufgeregt hervor.

Der Detective freute sich offen über die gelungene Überraschung. "Für meine Frau nur das Allerbeste", verkündete er.

Eine kleine, dunkle Wolke huschte über Caras hübsches Gesicht. "Das muss doch nun wirklich ein kleines Vermögen kosten, immerhin haben wir für zwei Wochen gebucht."

Kermit grinste breit. "Nein, tut es nicht." Er sah seiner Frau an, dass sie sich nicht mit diesem einen Satz abspeisen lassen würde und fügte hinzu: "Uh…sagen wir mal so, der Besitzer des Hyatt war ganz wild darauf, mir etwas Gutes tun zu dürfen. Wir bekamen die Suite für einen Spottpreis sozusagen."

"Oh, ich verstehe", dehnte Cara die Worte lang. "Du hast ihm einmal irgendwann und irgendwo das Leben gerettet und nun freut er sich, auch mal was für dich tun zu dürfen."

"So ungefähr", bestätigte Kermit. "Weißt du, ich könnte es dir sagen, aber dann…"

"Dann müsste ich dich töten", beendete Cara lachend seinen Standardsatz, wenn man etwas von seiner Vergangenheit wissen wollte, das er entweder nicht sagen wollte, oder der Geheimhaltung unterlag.

Sie drehte sich in seinen Armen herum, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihren Ehemann inniglich. Dieser erwiderte sofort den Kuss und zog seine junge Frau eng an sich. Erst mehrere Minuten später lösten sie sich atemlos voneinander. Sekundenlang blickte Kermit seiner Frischangetrauten in die Augen. In ihrem Blick schwelte dasselbe Feuer, das auch er empfand.

Spontan bückte er sich, schob eine Hand unter ihre Knie, die andere ließ er auf ihrem Rücken, und hob seine Prinzessin hoch. Sie stieß einen kleinen, überraschten Schrei aus, schlang dann aber beide Arme um seinen Nacken und schaute ihn verführerisch an. 'Was hast du nun vor?', schienen ihre wunderschönen Augen zu fragen.

Mit sicheren Schritten trug der ehemalige Söldner Cara in das Schlafgemach, wo er sie sanft auf das riesige Himmelbett gleiten ließ. Sogleich legte er sich neben seine Frau, stütze sich auf dem Ellbogen auf und musterte sie zärtlich. Er hob die Hand und zeichnete sanft die Konturen ihres ebenmäßigen Gesichtes nach.

"Ich finde, es ist an der Zeit, dass wir das Bett einweihen, meinst du nicht auch?", meinte er heiser.

Cara fing seine Finger ein und glitt mit der Zungenspitze höchst erotisch über seine Fingerspitze, was Kermit dazu veranlasste, scharf die Luft einzuziehen.

"Da fragst du noch?", gurrte die junge Frau. "Ich kann mir nichts schöneres vorstellen, was ich lieber täte."

"Ich auch nicht", wisperte Kermit, pures Feuer der Leidenschaft pumpte durch seine Adern.

Dann machte er sich daran, seinen Vorschlag in die Tat umzusetzen.


Teil 1    2    3    4   5    6    7    8    9    10    Epilog

zurück zum Serien Index      zurück zum Story Index