Ein unterdrücktes Stöhnen ließ Kermit aus dem Schlaf auffahren. Unwillkürlich setzte er sich kerzengerade auf und entdeckte seine Frau, die da saß und krampfhaft ein Kissen umklammert hielt. Der Mondschein fiel direkt auf sie und obwohl sie die Bettdecke fest um ihren Körper geschlungen hatte, konnte er entdecken, dass sie bebte vor Anspannung. Er schälte sich aus seiner Decke und rutschte zu ihr hinüber. Er versuchte, etwas mehr von ihrer Konstitution zu erkennen, aber das schwache Licht verhinderte das. Vorsichtig umfasste er ihre Finger, drückte sie beruhigend und löste sie dann sanft von dem Stoff. Sie zog ihre Hände sofort zurück und verkrampfte sie in ihrem Schoß. "Alles in Ordnung mit dir?", erkundigte er sich fürsorglich. "Ja, alles bestens. Schlaf weiter", erwiderte sie rau. Dass dem nicht so war, konnte selbst ein Blinder erkennen. Kermit beugte sich vor, tastete nach dem Lichtschalter und betätigte ihn. Gedämpftes Licht durchflutete den Raum. Er rückte ein kleines Stück näher, schob eine Hand unter ihr Kinn und brachte sie dazu, ihn anzusehen. "Schlecht geträumt?" Cara schüttelte den Kopf, eine einzelne Träne löste sich und rann über ihre Wange. Mit dem Daumen wischte Kermit sie liebevoll weg. Die junge Frau drehte sich zur Seite, so dass er sie loslassen musste. "Das habe ich nicht verdient", wisperte sie reuevoll. Kermit horchte auf. "Was meinst du denn damit?" "Ich…ich habe dich durch meine Dummheit in Gefahr gebracht. Wie kannst du nur so nett zu mir sein, nachdem ich alles falsch machte, was man nur falsch machen kann?", brach es aus ihr hervor. Der Detective zog erstaunt die Augenbrauen hoch. "Machst du dir etwa Vorwürfe wegen dem Überfall?" Schamröte breitete sich in ihrem Gesicht aus. Sie nickte. "Und ob ich das tue. Du hattest alles im Griff, bis ich Mutter Theresa spielen musste. Was mir passiert ist, geschah mir nur recht. Ich werde mir nie verzeihen können, dass ich dich in Lebensgefahr brachte." Kermit packte Cara fest an den Schultern. "Sieh mich an!", befahl er. Sie reagierte nicht, versuchte sogar, sich aus seinem Griff zu befreien. Kermit dachte nicht im Traum daran, dem nachzugeben. Er fasste noch ein klein wenig fester zu, allerdings sehr darauf bedacht, ihr nicht weh zu tun und schüttelte sie leicht. "Ich sagte, sieh mich an!", orderte er ein zweites Mal. Dabei legte er so viel Autorität in seine Stimme, wie er sie normalerweise nur gegenüber widerspenstigen Verdächtigen anwandte. Die ungewohnte Schärfe in Kermits Stimme zeigte den gewünschten Effekt. Cara zuckte spürbar zusammen und sah ihn überrascht an. Der ehemalige Söldner fixierte sie mit festem Blick. "Jetzt hör mir mal genau zu, junge Dame. Der Typ war ein Junkie, der alles für den nächsten Trip tun würde. Solche Menschen sind absolut unberechenbar, man kann nie voraus sehen, was sie machen. Er zog diese Show mit Weinen und Atemnot in kalter Berechnung ab und dir fehlte einfach die Erfahrung, das zu erkennen." Als er spürte, dass sich Caras Muskeln unter seinen Händen zumindest etwas entspannten, lockerte er seinen Griff und sprach weiter: "Im Gegensatz zu mir bist du kein Cop. Du bist ein Mensch mit dem Herz auf dem rechten Fleck und hast deiner Natur entsprechend reagiert. Es zeichnet dich aus, dass du auch einen Verbrecher in der Not beistehen würdest. Dass der Typ so eine miese Ratte ist, dafür kannst du nichts. Wenn einer Schuld hat, dann bin das ich." "So ein Blödsinn!", entfuhr es Cara ungestüm. Ruckartig hob sie ihre Schultern an und schüttelte seine Hände ab. Er gab nach. Entrüstet fuhr sie fort: "Wieso hast plötzlich du Schuld, wenn ich Mist gebaut habe? Ich bin immer noch ein eigenständiger Mensch und traf diese Entscheidung ganz alleine. Du hast mich nicht dahin geschleift!" Der Cop rückte ein paar Zentimeter von ihr ab, als ihm klar wurde, dass er sie jetzt nicht allzu sehr bedrängen durfte. Er konnte nicht sicher sein, ob noch immer der Schock aus ihr sprach, oder ob sie sich tatsächlich nur mit ihrem schlechten Gewissen herum schlug. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, in solchen Situationen vorsichtig vorzugehen, auch wenn ihm das im Moment sehr gegen den Strich ging. Das hier war seine Frau, seine Prinzessin und er ertrug es kaum zusehen zu müssen, wie sie einen inneren Kampf nach dem anderen austrug. Er musste sich sehr beherrschen, ruhig und überlegt vorzugehen. "Nun, als der Polizist vor Ort hätte ich dafür sorgen müssen, dass du dich zurück hältst. Laut Regelbuch liegt es in meiner Verantwortung, Zivilisten aus der Gefahrenzone zu schaffen. Das habe ich versäumt. Ich habe zugelassen, dass du bei mir bliebst und habe nicht darauf bestanden, dass du dich entfernst, nachdem ich den Jungen im Visier hatte." "Ich wäre nie im Leben gegangen! Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich dich alleine gelassen hätte!", ereiferte sich die junge Frau. "Nein, nicht einen Augenblick.", bekannte der Cop. "Es ändert dennoch nichts an der Tatsache, dass ich zu spät reagiert habe." "Du hattest beide Hände voll.", suchte Cara prompt eine Entschuldigung für ihn zu finden. Beinahe erleichtert registrierte Kermit, wie sie diesmal ein kleines Stückchen näher rückte. Er wertete das als gutes Zeichen. "Du hättest mir eh nicht gehorcht, oder?" Cara atmete tief ein und zupfte verlegen an ihrer Decke. "Nein, wohl nicht. Der arme Kerl tat mir so wahnsinnig leid in dem Moment." Kermit seufzte unwirsch. All seine guten Vorsätze, sie nicht zu bedrängen, flogen aus dem Fenster. Unabsichtlich sprach sie damit das leidige Streitthema zwischen ihnen an, vor dem sie immer wieder flüchtete und Ausreden fand. Er beschloss, sie direkt darauf anzusprechen, denn hier konnte sie ihm diesmal nicht so einfach ausweichen – Flitterwochen hin oder her. "Siehst du, da liegt das Hauptproblem. Cara, du musst einfach lernen, auf mich zu hören, wenn wir uns in einer Gefahrensituation befinden. Das ist essenziell." Die junge Frau verdrehte die Augen. Ein Schatten huschte über ihr hübsches Gesicht. Unwillkürlich zog sie die Decke noch ein wenig enger um ihren Oberkörper. "Oh bitte, kommt nun wieder deine Rede von Sicherheit?" "Worauf du dich verlassen kannst", versetzte Kermit grimmig. Absichtlich hart fuhr er fort: "Was passiert wenn du nicht auf mich hörst, hast du heute eindrucksvoll bewiesen." Seine Angetraute wechselte in rascher Reihenfolge die Gesichtsfarbe. Sie erbleichte, dann zeigten sich hektische rote Flecken auf ihrem Antlitz und schließlich überzog ein sanfter Rot-Ton ihre Wangen. Er konnte ihre Zerrissenheit deutlich erkennen. Eindeutig wusste sie nicht, ob sie nun ärgerlich reagieren, oder die Notwendigkeit der Sicherheitsregeln anerkennen sollte. Beinahe neugierig wartete er geduldig darauf, welche ihrer Gefühlsregungen die Oberhand gewinnen würde. Cara schluckte hart. Nervös fischte sie nach einer ihrer langen Haarsträhnen und wickelte sie um ihren Finger. Sie senkte den Kopf und starrte auf die Decke. Nach endlos langen Sekunden sah sie schließlich wieder auf. "Es tut mir leid, Kermit.", hauchte sie. "Ich sehe langsam ein, dass du Recht hast." Kermit blickte sie eindringlich an. Endlich war sie mal bereit, mit ihm über das Thema zu reden. Es war nur schade, dass immer zuerst etwas passieren musste, bevor sie sich einsichtig zeigte. "Cara, ich will doch nur dein Bestes. Aber ich kann dich nicht beschützen, wenn du dich nicht an die einfachsten Regeln hältst. Am Anfang unserer Beziehung hast du mir versprochen, dass du von deiner Seite aus kräftig mitarbeitest, was unsere Sicherheit anbelangt. Mir scheint, das hast du schon wieder vergessen." Er ergriff ihre rechte Hand und hielt sie sanft umfangen. Erleichtert stellte er fest, dass sie sich diesmal nicht mehr gegen seine Berührung wehrte. Im Gegenteil; sie verflocht ihre Finger mit den seinen. Ermuntert durch den kleinen Erfolg, fuhr er fort: "Ich habe viele Feinde, das sage ich dir immer wieder, Prinzessin. Leute, denen es das größte Vergnügen bereiten würde, dich in die Fänge zu bekommen, dann damit hätten sie auch mich in der Hand. Es ist nun mal eine Tatsache, dass sie dich leichter schnappen könnten als mich. Was glaubst du, warum ich mich so lange dagegen gewehrt habe, mich in dich zu verlieben? Ich wollte dich, den strahlenden Engel, nicht in meine dunkle und gefährliche Welt ziehen." Mittlerweile leuchtete Caras Kopf wie eine rote Tomate. Sie schaffte es kaum, Kermits sezierendem Blick stand zu halten. "Ich kann mich nur erneut bei dir entschuldigen, Kermit." Sie hielt inne und atmete tief ein. Nachdenklich strich sie sich mit der freien Hand durch die Haare. "Ich glaube, ich habe all das einfach verdrängt, wollte es nicht sehen. Ich dachte, wenn ich es nicht an mich heran lasse, dann gibt es keine Gefahr. Ich liebe dich so sehr und der Gedanke daran, dass dir jemand nach dem Leben trachtet." "Uns nach dem Leben trachtet", warf Kermit ein. "Uns nach dem Leben trachtet", wiederholte sie. "Ist unerträglich für mich. Ich will dich nicht verlieren – niemals - kannst du das verstehen?" Kermit konnte nicht mehr anders. Er zog Cara in seine Arme. Zu seiner Freude kuschelte sie sich vertrauensvoll an seine Brust und ließ sich halten. "Prinzessin, das beruht auf Gegenseitigkeit. Aber genau deswegen ist es immens wichtig, dass wir einen Kompromiss finden, mit dem wir beide leben können." "Und wie würde der aussehen?" "Für den Anfang würde mir reichen, wenn du dich in einer Situation wie der heutigen ohne Wenn und Aber nach mir richtest. Was ich in dem Fall sage ist Gesetz und wird befolgt. Wenn ich sage spring, dann fragst du höchstens: 'wie hoch?'" Als sie ihn unterbrechen wollte, legte er ihr kurzerhand die Hand über den Mund. Cara schob sie zwar sofort mit einem Laut der Empörung weg, blieb jedoch stumm. "Weiterhin möchte ich, dass du mit Caine oder Peter oder auch beiden zusammen Kung Fu trainierst. Du sollst dich im Notfall verteidigen können. Das ist neben deinen Meditationsstunden sicherlich machbar. Außerdem, und das ist mir mit das Wichtigste: Ich möchte, dass du den Umgang mit einer Waffe lernst. Alles andere werde ich dir nach und nach beibringen." Cara versteifte sich. "Ich soll schießen lernen? Ist das wirklich notwendig? Du weißt, die Dinger sind mir unheimlich. Mit dem Riesenteil, das du da hast, würde ich nichts treffen, sondern mir höchstens die Finger brechen." "Waffen sind dir nur suspekt, weil du nicht mit ihnen umgehen kannst, Prinzessin. Natürlich sollst du nicht mit einem Desert Eagle lernen, der ist viel zu groß und schwer für dich, der Rückschlag würde dich regelmäßig umhauen. Aber es gibt auch Pistolen für die Damen. Ich denke da an eine Beretta Kaliber 25, die wäre genau richtig für dich." "Eine wie sie Peter hatte, als er noch ein Cop war? Er hat sie mir mal gezeigt und ich fand sie, ehrlich gesagt, auch riesig." "Nein. Sagen wir mal so, deine Beretta wäre die kleine Schwester zu Peters Waffe, was wiederum bei euch beiden perfekt passen würde." Die junge Frau seufzte abgrundtief. "Und ich kann dich wirklich nicht umstimmen? Es wäre mir lieber, wenn ich so ein Teufelsding niemals anfassen müsste. Ich glaube auch nicht, dass ich jemals auf einen Menschen schießen könnte." Kermit umfasste sie fester und hauchte ihr einen Kuss aufs Haar. "Und ich wünsche mir, dass du sie niemals einsetzen musst." Mehr zu sich selbst fügte er hinzu: "Auch wenn dein Gegenüber den Tod noch so sehr verdient; hast du einen Menschen erschossen, bleibt immer ein schaler Geschmack im Mund zurück. Es gibt nur sehr, sehr wenige Ausnahmen." Dann fasste er sich wieder. "Dennoch, ich bestehe darauf, meine Prinzessin. Es wäre mir schlichtweg um ein vielfaches wohler, wenn ich wüsste, dass du dich im Notfall mit allen dir zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen kannst." "Na gut", stimmte Cara schließlich widerwillig zu. "Wenn es dir soviel bedeutet, dann besorge mir eben so ein Ding und ich werde mein Bestes versuchen." "Das ist meine Prinzessin", murmelte Kermit stolz. Er tippte gegen ihr Kinn und als sie den Kopf hob, küsste er sie. Nur allzu schnell ließ er von ihren Lippen ab. "Und was ist mit den anderen beiden Dingen?" Cara zuckte die Schultern. "Kung Fu geht in Ordnung. Körperbeherrschung kann schließlich nie schaden. Peter hat mich eh schon ein paar Mal gefragt, ob ich es nicht lernen wolle, mir fehlte bis jetzt einfach nur die Zeit. Und was das andere anbelangt…nun, da kann ich nur sagen, ich werde mich bemühen." Kermit lachte leise. "Mehr kann ich wohl für den Moment nicht von dir verlangen. Ich kenne deinen Dickschädel, das werden wir üben müssen." "Hey", versetzte Cara milde und biss ihn leicht in die Schulter. "Und was sind die anderen Dinge, die du mir noch beibringen willst?" "Das hat vorerst Zeit bis später. Ich denke da an all die vielen Tricks und Kniffe, wie du z.B. einen echten von einem unechten Cop unterscheiden, oder Betrüger erkennen kannst. Ferner möchte ich dir beibringen, wie du dich aus bestimmten Fesselungen befreien kannst. Und so weiter und so fort. Die Liste lässt sich noch endlos lange fortführen." Cara hielt sich spielerisch die Ohren zu. "Hör bloß auf. Wenn ich das so höre, kommt jede Menge Arbeit auf uns zu." "Ja. Arbeit, die uns am Leben hält", sagte er ernst. Die junge Frau entwand sich Kermits Umarmung. Offen und frei hielt sie seinem fragenden Blick stand. "Ich verspreche dir, ich werde mein möglichstes tun, deinem Sicherheitsbedürfnis entgegen zu kommen. Können wir das Thema nun vorerst abhaken?" "Mehr wollte ich nicht hören. Du musst dir aber im Klaren darüber sein, dass ich es dieses Mal nicht mehr schleifen lassen werde. Du bist jetzt an dein Versprechen gebunden. Wenn wir wieder Zuhause sind, werden wir so früh als möglich mit deinem Training anfangen." Cara rümpfte die Nase. "Training, das Wort ist irgendwie negativ behaftet, findest du nicht auch?" "Cara!", sagte Kermit warnend. Ein flüchtiges Lächeln huschte über ihr hübsches Gesicht. "War nur Spaß, Schatz. Wenn es dich beruhigt, dann gebe ich dir hier und jetzt mein großes Indianerehrenwort." Sie richtete sich kerzengerade auf, strich mit dem Zeige- und Mittelfinger der linken Hand über ihre Herzgegend und murmelte: "Cross my heart and hope to die." Eine Locke fiel ihr in die Stirn, sie linste unter der Haarsträhne hervor. "Sind wir nun endlich damit durch?" "Okay, Themawechsel." Der ehemalige Söldner hielt einige Sekunden inne und musterte sie kritisch. "Prinzessin, wie geht es dir jetzt nach diesem Überfall?" Cara horchte in sich hinein. "Auch wenn es sich wie eine Floskel anhört, es geht mir den Umständen entsprechend gut." Kermit strich ihr die Locke aus der Stirn. "Versteck dich mal nicht hinter deinen Haaren. Ich möchte die Wahrheit wissen, weich mir nicht aus." "Tue ich doch gar nicht." "Tust du wohl. Deine Antwort kann alles und auch nichts bedeuten. Wärst du bitte so nett und würdest deine Aussage spezifizieren?", meinte Kermit mit einem Hauch Ungeduld in der Stimme. "Also gut, wenn du mich so nett darum bittest." Sie zögerte einen winzigen Moment. "Ich fühle mich noch ein bisschen unsicher und mir tun ein paar Knochen weh, doch das ist alles." Skeptisch betrachtete Kermit seine Prinzessin von oben bis unten. "Bist du sicher?" "Ganz sicher." Diesmal lächelte sie zum ersten Mal an diesem Abend nicht gekünstelt. "Du hattest vorhin wirklich keinen Alptraum?", erkundigte sich Kermit, noch nicht ganz von ihren Worten überzeugt. "Nein, ich schlief wie ein Baby. Das schlechte Gewissen weckte mich. Okay, ich gebe zu, ich werde sicherlich noch eine ganze Weile an dem Erlebten zu knabbern haben, besonders werde ich für die nächste Zeit schmale Gassen meiden und schauen, dass ich vor Anbruch der Dunkelheit zu Hause sein werde, aber unser Gespräch hat mir sehr gut getan. Das alles kommt mir jetzt schon nicht mehr ganz so schlimm vor." Kermit stieß erleichtert die Luft aus. "Freut mich zu hören. Und keine Gewissensbisse mehr, verstanden?" "Nur, wenn du dir auch keine Vorwürfe machst!" "Deal." Kermit streckte ihr die Hand entgegen. "Deal." Cara ergriff Kermits Hand, dabei rutschte ihr die Decke an der Brust hinab. Der ehemalige Söldner schluckte trocken, als er sich so plötzlich seiner barbusigen Frau gegenüber sah. Wie ein großer Felsbrocken fiel die ganze Anspannung von ihm ab, er konnte den Blick nicht von den beiden Wonnehügeln abwenden. Beinahe ehrfürchtig strich er mit den Fingerkuppen über die verlockende Wölbung. Cara erschauerte, ihr Blick verdunkelte sich. "Willst du auch diese Nacht des Schreckens mit einer schönen Erfahrung beenden?", fragte sie heiser. "Deine Abschürfungen", wisperte Kermit mit letzter Zurückhaltung, während seine Hände tiefer wanderten. Besitzergreifend umfasste er ihre schmale Taille. "Tun gar nicht mehr weh. Küss mich, mein Ritter in der schwarzen Rüstung. Ich brauche dich…und zwar jetzt." Bevor Cara sich versah, lag sie in Kermits Armen. Der ehemalige Söldner küsste sie mit verheerender Leidenschaft. Erst als sie keine Luft mehr bekamen, löste er sich von ihren Lippen und ließ sie sanft in die Kissen gleiten. Irgendwie bekam er nie genug davon, ihren schönen Körper zu betrachten. Kermits Blick fiel auf den dunklen Handabdruck auf ihren Rippen. Sein Magen zog sich zusammen. *Dieser Dreckskerl.*, schoss es ihm durch den Kopf. Spontan glitt er tiefer und hauchte schmetterlingsleichte Küsschen auf die betroffene Stelle, als könne er damit die Erinnerung an den Akt der Gewalt ausmerzen. "Das hätte niemals passieren dürfen." Schmale Frauenhände griffen nach seinen Haaren. Er spürte einen Zug und folgte Caras stummer Aufforderung, wieder hoch zu kommen. "Hey, gerade vorhin haben wir ausgemacht, dass sich keiner von uns Vorwürfe macht", versetzte sie ernst. Verflixt, es war ihm nicht aufgefallen, dass er laut gesprochen hatte. Entschuldigend legte er ihr eine Hand auf die Schulter. "Sorry, Prinzessin. Aber wenn ich dran denke, wie roh der Kerl mit dir umgegangen ist, dann könnte ich ausrasten. Es hat mich schlechtem Gewissen nichts zu tun." Cara fuhr mit den Fingerspitzen seine Gesichtszüge nach und schaute ihn eindringlich an. "Wir können die Zeit nicht zurück drehen, Liebling. Der blaue Fleck wird bald verblassen und somit hoffentlich auch die Erinnerung. Ich möchte nicht mehr länger daran denken, das hier sind unsere Flitterwochen. Lass sie uns bitte auch genießen. Vergiss den Typ." Kermit hielt die Luft an. So viel Liebe, Zuneigung, Zutrauen und Leidenschaft leuchtete ihm aus Caras Augen entgegen, dass es ihm wie Feuer durch die Adern schoss. Hegte er vorhin noch Zweifel, ob das Erlebte einen Keil in ihre Beziehung trieb, speziell was Caras Vertrauen in ihn anbelange, wurde er nun eines Besseren belehrt. "Schon vergessen", wisperte er voller Verlangen. Er fing ihren streichelnden Finger ein und saugte ihn in seinen Mund. Dann machte er sich daran, den erlebten Terror Stück für Stück mit Zärtlichkeiten und Liebkosungen zu ersetzen, bis nur noch die guten Erinnerungen übrig blieben.
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