Kermit stand noch immer an der Tür und wartete mit gezückter Waffe auf Caine. "Verdammt, warum braucht er so lange?" Jennifer kniete neben Peter und strich zärtlich über sein Gesicht. Plötzlich hielt sie erschrocken inne und legte ihr Ohr auf Peters Brust. "Kermit, ich glaube er atmet nicht mehr!", rief sie entsetzt auf. Der Ex-Söldner wirbelte herum und machte einen Satz auf den am Boden liegenden jungen Priester zu. Er fühlte seinen Puls und überprüfte die Atmung. "Verdammt. Herzstillstand, er hat zuviel Blut verloren." Jennifers Augen weiteten sich vor Panik und sie begann am ganzen Körper zu zittern. Kermit packte ihren Arm und drückte ihr seine Waffe in die Hand. "Du musst dich jetzt zusammenreißen Jennifer. Ich kann nicht aufpassen und gleichzeitig Peter wiederbeleben, hörst du? Nimm die Waffe und geh zur Tür", forderte er sie mit dunkler Stimme auf. Die Angst um seinen jungen Freund ließ auch ihn leicht erzittern. Jennifer blickte wie erstarrt auf Peter und regte sich nicht. "Verdammt, Jennifer, tu was ich dir gesagt habe", fuhr Kermit sie heftig an, während er seine Hände auf Peters Brust presste, sorgsam bemüht, nicht seine Wunde zu berühren und begann mit der Wiederbelebung Die junge Frau zuckte zusammen, Tränen liefen über ihr Gesicht. Zögernd griff sie nach der Waffe, stand auf und ging langsam zur Tür. "21, 22, 23..." Kermit stoppte, legte seine Lippen auf Peters und blies Luft in seine Lungen. "21, 22, 23..." Schweißperlen standen auf Kermits Stirn, nachdem er mehrmals den Vorgang wiederholt hatte, doch noch immer zeigte Peter kein Lebenszeichen. "Hör zu Peter, du musst mitarbeiten. Ich schaffe das nicht alleine, hörst du? Ich werde dir nicht erlauben, hier und jetzt zu sterben. Das lasse ich einfach nicht zu, hast du verstanden? Also gib dir etwas Mühe und atme, verdammt. Atme endlich!", keuchte der Ex-Söldner verzweifelt und presste erneut seine Hände auf Peters Brust. Der junge Priester bäumte sich mit einem Mal auf und begann heftig zu husten, während er gierig nach Luft schnappte. Erleichtert wischte sich Kermit den Schweiß von der Stirn und legte sanft eine Hand auf Peters Wange. "Du hast mir einen schönen Schrecken eingejagt, alter Freund." Erneut fühlte er Peters Puls und seufzte zufrieden auf. "Gott sei dank." Jennifer stieß einen leisen Schrei aus, fiel neben Peter auf die Knie und drückte Kermit seine Waffe wieder in die Hand. "Danke Kermit, danke," weinte sie und küsste glücklich Peters Stirn, Wangen und Mund. Sich verstohlen eine Träne aus den Augen wischend, erhob sich der Ex-Söldner und begab sich wieder zur Tür. "Gern geschehen", murmelte er lächelnd vor sich hin. "Peter, hörst du mich? Es wird alles gut. Dein Vater ist hier und Kermit auch." Die Stimme drang langsam durch Peters Bewusstsein. Er öffnete die Augen und sah Jennifer über sich gebeugt. "Was ist passiert?", fragte er stockend. Jennifer liefen Tränen der Erleichterung über das Gesicht. "Ich bin so froh, dass du lebst." Peter lächelte schwach. "Tja, es fühlt sich zwar noch nicht so recht lebendig in mir an, aber immerhin besser als tot." Er blickte zur Türe und sah Kermit dort stehen. Peter versuchte sich aufzurichten, aber er war zu schwach. "Kermit, du hast verdammt lange gebraucht, um her zu kommen!" "Was glaubst du wohl, Kleiner. Ich musste doch auf deinen Vater warten. Du hast es selber gesagt", entrüstete sich Kermit. Peter lachte leise und plötzlich erstarrte er. "Mein Vater? Ist er hier?" Peters Stimme zitterte vor Anstrengung, die ihn die wenigen Worte kosteten. Kermit legte die Finger auf seine Lippen, was absolute Ruhe bedeuten sollte. Angespannt stand er an der leicht angelehnten Türe und blickte in den Gang. Gleich darauf grinste er erleichtert. "Alles okay. Es ist dein Vater." Kermit schwang die Tür ganz auf und Caine trat ein. "Paps, du bist es wirklich." Peter streckte stöhnend vor Schmerz eine Hand nach seinem Vater aus. Tränen standen in seinen Augen. Caine kniete nieder und strich seinem Sohn zärtlich über das Gesicht, während sich auch seine Augen mit Tränen füllten. "Es tut mir leid, dass ich so spät bin." "Schon gut Paps." Verwirrt blickte der junge Mann sich um. "Was ist mit Selentine?" Caine zuckte mit den Schultern, wie er es immer tat, wenn er nicht so Recht wusste, was er sagen sollte. "Er ist tot", antwortete er nur. "Hast du...?", flüsterte Peter mit großen Augen. "Er ist seinem eigenen Handeln zum Opfer gefallen", entgegnete sein Vater. Peter blickte ihn mit traurigen Augen an. "Paps,
es tut mir leid. Selentine hatte ein leichtes Spiel mit mir", beichtete
er mit immer schwächer werdender Stimme. "Nein Paps", murmelte Peter verzweifelt, doch spürte er, wie die Umgebung langsam um ihn herum verschwamm. "Ich bin nicht so wie du, oder dein Vater. Es tut mir leid, wenn ich dich enttäuscht habe." "Du hast mich nicht enttäuscht, Peter. Das könntest du nie." Der liebevolle Klang der Stimme seines Vaters, war das Letzte, was er vernahm, bevor ihn erneut Dunkelheit umhüllte. |
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