Kapitel 2 Ryan saß an seinem Schreibtisch und wühlte im Papierkram, ebenso wie Skalany in ihrem und auch T.J., der sich aktuell mit einer organisierten Einbrecherbande rumschlagen musste. Jody stand in Kermits Türrahmen und beobachtete, wie der die zwei chinesischen Frauen durch den Computer laufen ließ, um mehr über deren Leben und die Hintergründe zu erfahren, denn die Bewohner der Straße hatten erwartungsgemäß kein Wort gesagt. Aus einem unbestimmten Gefühl heraus zog der neueste Cop auf dem Revier sein Handy aus der Tasche und starrte auf das Display, welches ihm aber nichts anzeigte. Ein leises Brummen glitt über seine Lippen. "Na, Akku leer?", fragte Mary-Margaret, die den Zustand zufällig mitbekommen hatte. "Wohl eher im Eimer. Hatte es gestern erst geladen. Scheint seinen Geist aufgegeben zu haben", erklärte er ihr und legte es auf die Tischplatte. Er verschwieg, was das für ihn alles bedeutete. Schließlich konnte er die komplette Kommunikation und Abstimmung mit seinem Handy gestalten, bekam Mitteilungen über Warnmeldungen zu Hause, konnte sichere Verbindungen mit dem FBI aufbauen. Die Jungs würden ihm jetzt ein neues zukommen lassen müssen, und bis dahin hatte er keine Möglichkeit, automatisch über alles unterrichtet zu werden, was vor sich ging. Ein Kontrollverlust, der ihm ganz und gar nicht gefiel. Er versuchte sich zu beruhigen, schließlich ging seine Schicht nur noch zwei Stunden und was sollte schon passieren? Es war die letzten Monate nichts passiert, also warum grade heute, wenn sein Mobiltelefon seinen Dienst einstellte? Die Vorstellung war paranoid. Aber trotzdem schwelte es in seinem Inneren, denn in seinem Leben war eine gesunde Portion Paranoia durchaus überlebenswichtig. Um seine Unsicherheit zu begraben, griff er nach dem Telefonhörer und wählte die Nummer seines Hauses. Es ging niemand ran. Wieder musste er sich zur Ordnung rufen, schließlich konnte es durchaus sein, dass Haley einfach nur einkaufen war, oder auf dem Spielplatz, oder Spazieren oder was auch immer. Dennoch wurde aus der Unsicherheit jetzt ein ungutes Gefühl und er wählte eilig ihre Handynummer. Noch vor dem ersten Klingeln legte er wieder auf und erhob sich angespannt von seinem Stuhl. Sein Blick glitt zur Empfangstheke, und was, oder vielmehr wen er dort sah, ließ es ihm kalt den Rücken runter laufen. Unterdessen war Jody mit zwei Kaffeetassen bewaffnet aus Kermits Büro gekommen und der Ex-Söldner war aufgestanden und streckte sich grade im Türrahmen. Sofort fiel ihm Ryans angespannte Haltung ins Auge und der Blickkontakt mit dem Mann, der grade das Großraumbüro betrat. Der Kerl hatte dunkle Haare, trug einen schwarzen Anzug und hatte eine schmale Sonnenbrille auf der Nase. Und er kam direkt auf Ryan zu, dessen Gesicht jetzt überaus ernste Züge angenommen hatte. Kermit konnte sich nicht erwehren zu glauben, dass der Typ einer von Ryans früheren Kollegen war. Auch den anderen fiel er jetzt auf und sie beobachteten aufmerksam, was sich weiter abspielte. "Was zur Hölle willst du hier?", fragte der blonde Cop sofort, als der Fremde vor ihm stand. Dessen Miene war ebenso ernst, aber er schaute sich zunächst um und bemerkte die vielen Augenpaare, die auf sie gerichtet waren. "Ich muss mit dir reden", meinte er leise. Ryans Blick huschte sofort fragend zu Kermit, der umgehend nickte und den Zugang zu seinem Büro freigab, in dem die beiden Männer daraufhin verschwanden. "Was ist denn da los?", fragte Skalany angespannt, die sich zu Jody und Kermit gesellt hatte, kaum dass die Tür hinter Ryan ins Schloss gefallen war. "Ich habe keine Ahnung", meinte Kermit nachdenklich und besorgt, "aber es gefällt mir überhaupt nicht." Die beiden Frauen nickten, die Sache hatte etwas Merkwürdiges, das eigentlich nur schlechte Nachrichten bedeuten konnte. Die anderen Cops warteten angespannt in dem Großraumbüro, aber es tat sich für ein paar Minuten überhaupt nichts. Dann polterte es heftig und man sah an den Jalousien, wie jemand dagegen gedrückt wurde. Zwei Sekunden später eilte Ryan aus der Tür, das Gesicht verbissen und eiskalt. Er ging zu seinem Schreibtisch, zog eine zweite Beretta inklusive Holster aus der Schublade und steckte sie sich zusätzlich zu der im Schulterhalfter hinten an den Hosenbund. Der Unbekannte kam jetzt hinterher, wobei er sich mit einer Hand den Hals rieb. "Sobald sie stabil genug ist, wollen wir sie zu uns holen", flüsterte er Ryan zu, aber es war so still im Büro, dass nahezu jeder es hören konnte. Der blonde Cop bemühte sich deshalb nicht einmal darum, die Lautstärke zu dämpfen. "Könnt ihr medizinisch mehr für sie tun als das Krankenhaus?", blaffte er geladen. "Nein, aber…" "Dann bleibt sie wo sie ist!", donnerte er ihn an, während er seine Dienstmarke aus der Tasche zog und in seiner Schriebtischschublade verschwinden ließ, "ich hab dir gesagt, was ich von dir erwarte. Besorg mir das Team! Und jetzt geh mir aus dem Weg!" Tatsächlich machte der Typ einen widerwilligen Schritt beiseite und ließ Ryan um den Schreibtisch kommen. Kermit wollte den Arm nach ihm ausstrecken um ihn festzuhalten und zu fragen, was das alles zu bedeuten hatte, aber ein einziger Blick ließ ihn zunächst erstarren und die Hand zurückziehen. Hätte er ihn dennoch festgehalten, hätte Ryan ihm vermutlich jeden Knochen im Leib gebrochen, davon war er überzeugt. Die Augen seines Kollegen waren kälter und härter, als er sie jemals zuvor gesehen hatte, und eigentlich hatte er immer gedacht, dass das gar nicht mehr möglich war. Es herrschte Stille in dem Großraumbüro, während der Unbekannte sich die Krawatte zurechtrückte und dann auch hinaus hechtete. Er hatte das Gebäude noch nicht verlassen, als man im Inneren überdeutlich hören konnte, wie die gut 400 PS der Viper laut jaulend geweckt und über die Straße gejagt wurden. Kermit beschäftigte sich mit der Frage, was wohl passiert war, und es zog ihm den Magen zusammen. Nach dem, was sie gehört hatten, musste einer von Ryans Frauen etwas passiert sein, und da sich das FBI darum kümmerte, vermutlich Haley. Ihm gefiel der Gedanke nicht, und gerne hätte er von Ryan etwas anderes gehört, aber es drängte sich anhand der Wortwahl und dem Verhalten förmlich auf. *Sobald sie stabil genug ist*, hallten die Worte des FBI-Mitarbeiters in Kermits Gedanken nach. Das klang nicht gut, ganz und gar nicht gut. Noch während alle wie angewurzelt und schweigend dastanden setzte er sich plötzlich in Bewegung, holte seine Eagle aus dem Büro und verschwand dann wie Ryan zuvor durch die Tür nach draußen zu seinem Wagen. Dem Gespräch hatte er entnehmen können, dass Haley (*wenn es Haley war, der was passiert war*) wohl im städtischen Krankenhaus sein musste, jedenfalls hatte es ganz danach geklungen. Er überlegte ob er vielleicht Peter anrufen und unterrichten sollte, auf der anderen Seite wusste er noch nicht genau, ob seine Vermutung stimmte. Sicherheitshalber beschloss er, sich zunächst zu vergewissern und dann Bescheid zu geben, bevor sich die Caines eventuell doch unnötig Sorgen machten. Die beiden Ehepaare hatten sich gut angefreundet und man verbrachte den ein oder anderen Abend oder Nachmittag gern miteinander. Kermit musste an Cat denken, die Verluste extrem hart trafen. Bei ihr stellte er sich immer wieder die Frage, ob sie einen weiteren überstehen würde, oder ob er sie so tief in ein schwarzes Loch stürzte, dass sie vielleicht sogar irgendwann freiwillig fiel. Er schauderte bei dem Gedanken und schob ihn ganz schnell wieder beiseite, auch wenn er innerlich zugeben musste, dass sie durchaus eine Kandidatin für Selbstmord aus Verzweiflung war, wenn die Umstände entsprechend sein würden. Er schüttelte den Kopf und vertrieb die Überlegung endgültig. Inzwischen war er am Krankenhaus angekommen und sah die Viper in der Notaufnahme stehen. War sein Instinkt doch richtig gewesen. Kermit parkte so nah wie möglich dran, ohne etwaige Rettungsfahrzeuge zu behindern, und eilte dann mit schweren, schnellen Schritten durch die automatische Glastür. Kermit hasste es, hier zu sein. Zu oft war er schon hergekommen, zu oft hatte er hier um seine Freunde bangen müssen. Und nahezu immer, wenn er durch diese Tür gekommen war, stand jemand im Flur und war völlig aufgelöst. Auch diesmal stand jemand dort, aber aufgelöst war eindeutig das falsche Wort für Ryans Zustand, so wie er sich schon auf die Entfernung gab. Der blonde Ex-Agent stand zusammen mit zwei Männern: dem Kerl im Anzug, den Kermit schon auf dem Revier gesehen hatte, und einem in einer lässigen Bluejeans, einer sportlichen Sonnenbrille und einen schwarzen Poloshirt. Ryan redete aufgebracht auf sie ein, er schien ihnen ordentlich den Marsch zu blasen. Der Cop ging davon aus, dass es sich bei diesen Beiden um Moon und Turn handelte, und vermutlich war Moon, mit dem Ryan ja schon Ärger wegen ihm gehabt hatte, der Kotzbrocken im Anzug. Genau der sah ihn jetzt auch kommen und machte Ryan darauf aufmerksam. Er drehte den Kopf, sah Kermit an und dann wieder zurück. Sein Redeschwall unterbrach er deshalb nicht, ein deutliches Zeichen an seine beiden Ex-Kollegen, ebenfalls kein Aufhebens um seine Anwesenheit zu machen. Dennoch stierte der Anzug-Kerl ihn aus dem Augenwinkel unwillig an. "…das Überwachungsteam nichts davon wusste! Ich will wissen, was zur Hölle genau passiert ist!", donnerte Ryan auf sie ein, während Kermit sie erreichte, "Und ich will diesen verdammten Mistkerl, der auf sie geschossen hat!" "Du bist raus, das weißt du", versuchte der Lässige von ihnen freundschaftlich zu beschwichtigen. "Du weißt genauso gut wie ich, dass ihr mich nicht außen vor lassen könnt", knurrte Ryan böse. Turn warf jetzt hinter der Brille einen Blick zu Kermit, dann sah er wieder zurück. "Hör zu. Du kennst doch die Verfahrensweisen. Der Boss hat uns nicht nur die Erlaubnis, sondern den Befehl gegeben, dich auf Eis zu legen, wenn du quer schießt", sprach er immer noch in versöhnlichem Tonfall. Kermit sah einfach nur von einem zum anderen, wie bei einem Tennismatch. "Wir kümmern uns schon darum", versicherte der Mann im Anzug jetzt mit einer Spur Arroganz in der Stimme, die Ryan sichtlich zum Kochen brachte. "Wenn ihr euch da genauso drum kümmert, wie ihr sie beschützt habt, dann mach ich es lieber selbst!", fuhr Ryan ihn an. Der zweite legte ihm die Hand auf die Schulter, um ihn zu beruhigen und warf gleichzeitig einen leicht zornigen Blick zu dem Anzugträger. "So war das nicht gemeint. Wir geben unser Bestes, Ryan. Und für euch zweimal! Aber du musst dich raushalten." "Vergiss es!" "Meinst du nicht, ich würde wieder gerne mit dir zusammen arbeiten, mal abgesehen von dem Grund dafür? Verdammt noch mal, Shooter, wenn wir dich nicht raushalten, dann tun es die oben drüber", meinte er und sah ihn auf eine besondere Weise an. Jeder der vier Männer wusste schlagartig, was das zu bedeuten hatte. "Meine Frau, die nicht nur mir, sondern auch euch mehrfach den Arsch gerettet hat, liegt im OP, und ich habe keine Ahnung, wie es um sie steht. … Selbst wenn du mir deine Knarre an die Birne halten würdest, würde ich mich nicht raushalten", presste Ryan jetzt durch die Zähne, seine ganze Körperhaltung stand auf Angriff, alles an ihm war angespannt und jederzeit kampfbereit. "Dann werden wir dich auf Eis legen müssen", sagte der Typ im Anzug leichthin und gab damit die eindeutig falsche Antwort. Ryan schoss vor und schlug ihm seine Faust mit aller Kraft ins Gesicht. Anstatt zurückzutaumeln, wie es vermutlich jeder andere getan hätte, ging er sofort zum Gegenangriff über griff den blonden Ex-Agent an, trotz heftig blutender Nase. Kermit versuchte Ryan am Rücken zu packen zu bekommen, aber er bewegte sich viel zu schnell dafür, während er die Angriffe abblockte und versuchte neue zu platzieren. Ärzte und Schwestern versammelten sich um sie und blickten erschrocken, Kermit hörte mit einem Ohr, wie jemand nach dem Sicherheitsdienst rief. Der legere Agent indes beobachtete für zwei Sekunden die Situation, um den richtigen Zeitpunkt für sein Eingreifen zu erwischen. Als sie etwas auseinander wichen schnellte er vorwärts, packte seinen Kollegen, schleuderte ihn rum und beförderte ihn damit aus Ryans Reichweite. Freiwillig, aber immer noch aggressiv machte Kermits Partner ein paar Schritte rückwärts, bis er neben ihm zum Stehen kam. Der Typ im Anzug hielt sich jetzt seine Nase und funkelte finster rüber, während der zweite FBI-Agent noch immer zwischen ihnen stand und hin und her blickte. Als zwei Uniformierte Sicherheitsleute auf sie zukamen, zückte er seinen Ausweis und schickte sie umgehend wieder weg. "Danke", murmelte Ryan und entspannte sich etwas. Kermit sah ihn von der Seite an, bisher hatte er nur beobachtet und zugehört, aber noch kein Wort mit ihm gesprochen. Er wollte ihn grade fragen, was eigentlich los war, als der Geprügelte auf ihn zukam, unter den strengen Augen des anderen. "Das war's, Shooter! Ich lass dich kalt stellen!", knurrte er ihm im Vorbeigehen zu, wischte sich das Blut seiner mit ziemlicher Sicherheit gebrochenen Nase ab und verließ dann das Krankenhaus. Der andere legte Ryan die Hand auf die Schulter. "Glückwunsch, das wollte ich auch schon immer mal machen. Mach dir wegen Moon keine Gedanken, ich bieg das wieder grade. Kümmer' du dich um Operations." Ryan gab ihm kumpelhaft die Hand, wobei erkennbar wurde, dass seine Knöchel aufgeplatzt waren, und sah ihn an. "Danke, Turn. Ich schulde dir was", sagte er aufrichtig und nickte ihm zu. Der andere erwiderte die Geste und ging dann auch. Ryan fuhr sich durch die Haare und sah jetzt zum ersten Mal Kermit direkt ins Gesicht. "Wenig professionell, was?" "Ich fand's gar nicht so übel. Der Kerl ist ein ziemlicher Kotzbrocken", meinte Kermit um ihn etwas aufzuheitern, aber es wirkte nicht. Sein Partner ließ seine jetzt recht traurigen Augen immer wieder in die Richtung der Tür zum OP wandern. "Erzählst du mir, was passiert ist?" "Haley ist angeschossen worden. In die Seite, wohl ziemlich nah am Herzen. Sie wird noch operiert", gab er angespannt Auskunft. "Oh Shit. Und was ist mit Joanna?", fragte Kermit weiter. "Sie ist in Sicherheit, das FBI kümmert sich um sie, es gibt extra Leute dafür, eine extra Einrichtung. Es war kein Entführungsversuch, sondern einfach ein Mordanschlag auf Hal", murmelte er und setzte sich dann auf einen der Stühle, wo der den Kopf senkte und sich abwesend seine Blessuren an der Hand betrachtete. "Kann ich irgendwas für euch tun?", bot Kermit nach einem Moment der hilflosen Stille an. Ryan sah auf. "Halt mir Monahan vom Leib, ok?", bat er und legte sein Gesicht in seine Hände. Er wirkte zum ersten Mal seit Kermit ihn kannte richtig müde; und das machte dem Ex-Söldner Sorge. Einen kleinen Ansatz dessen, was mit Ryan durch die Situation passierte, hatte er grade bekommen; er hatte Bedenken vor dem, was vielleicht noch kommen würde. Es hallte noch in seinem Ohr, wie Ryan ihm damals sagte, dass er seit seiner Ausbildung zum Super-Agent nicht mehr ausgerastet war. Jetzt musste er die Zeitangabe korrigieren, und wieder wegen einer gebrochenen Nase, aber das machte ihn eigentlich nur menschlicher in seinen Augen. "Ich hab gesehen, was du mit deiner Marke gemacht hast", bemerkte Kermit vorsichtig und rechnete eigentlich schon damit, angefahren zu werden, aber nichts passierte. Ryan sprach ruhig in seine Handflächen, aber laut genug, dass der Ex-Söldner es hören konnte. "Eine reine Vorsichtsmaßnahme, je nachdem, was noch kommt. Ganz ehrlich, Kermit", meinte er und sah ihn jetzt mit emotionslosem Blick an, "ich kann für nichts mehr garantieren. Wenn der Doc gleich da raus kommt und mir nicht erzählt, was ich von ihm hören will, dann weiß ich nicht, was passiert." Kermit nickte verständnisvoll, er kannte diese Angst und diese unkontrollierte Wut im Bauch nur zu gut. Die panische Angst, wenn man nicht wusste, wie es um die Liebsten steht, konnte einen wahnsinnig machen und eben auch zu Reaktionen zwingen, die man bei klaren Verstand nie in Betracht ziehen würde. "Du musst hier nicht bei mir bleiben, ich bin schon groß", sagte Ryan nach einer ganzen Weile, die sie stumm nebeneinander gesessen hatten und schmunzelte verhalten, ohne wirklichen Humor dahinter. "Als ob es darum ginge. Ich will nur verhindern, dass du irgendwas ziemlich dämliches anstellst", brummte Kermit und versuchte damit, seine Sorge zu überspielen. "Du weißt, dass du mich nicht aufhalten könntest, irgendetwas Dämliches zu tun. Ich schieß schneller als du." "Na, wer weiß", entgegnete der Ex-Söldner Schulter zuckend und entdeckte dann am Eingang zwei hoch gewachsene Männer, die sich umschauten. Bevor er Ryan allerdings unterrichten konnten, hob der die Hand und gab sich den beiden zu erkennen. "Walker?" "Ja." "Sie wissen, wer wir sind", sagte einer von ihnen und warf dabei einen auffälligen Blick auf Kermit, der die Männer wiederum seinerseits skeptisch musterte. "Von welcher Einheit?", ging Ryan nicht darauf ein und erhob sich jetzt autoritär vom Stuhl. "Blue. Und wir haben ihnen was mitgebracht", bekam er sofort eine Antwort und anschließend ein neues Handy in die Hand gedrückt. "Gut. Sobald Operations aus dem OP kommt und auf ihr Zimmer verlegt wird, werdet ihr die Tür bewachen. Und wenn irgendjemand da rein kommt, ohne dazu befugt zu sein, mache ich euch beide persönlich dafür verantwortlich. Habt ihr das verstanden?", donnerte er jetzt auf die beiden ein und schaute kalt von einem zum anderen. Kermit verbiss sich den Kommentar, dass Ryan wohl bewusst eine andere Möglichkeit ausgeblendet hatte, aber anders wäre es bei ihm auch nicht gewesen. Haley musste es einfach lebend aus dem OP schaffen! Es gab in seinem Vorstellungsvermögen schlichtweg keine andere Alternative. "Ja, Sir", gaben die beiden Männer im Chor zurück und verzogen sich dann nach einem Kopfnicken von Ryan in eine Ecke des offenen Warteraums der Notaufnahme, bis sie gebraucht wurden. Wenn sie noch gebraucht wurden.
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