Kapitel 4
Autor: Fu-Dragon

 

"Cara, komm, mach die Augen auf. Wir sind da."

Kermit rüttelte sanft an ihrer Schulter. Er konnte sich, trotz der wenig erfreulichen Situation, ein Grinsen nicht verkneifen. Da hatte sie sich noch vor wenigen Minuten fast mit ihm gestritten, weil sie unbedingt zu sich nach Hause wollte, so dass er schließlich nachgegeben und nur kurz bei seiner Wohnung angehalten hatte, um einen Koffer zu packen. Und kaum hatte sie sich durchgesetzt, war sie auch schon wieder eingedämmert.

Cara murmelte etwas undefinierbares vor sich hin und schlug mit Mühe die Augen auf. Kermit erkannte an ihrem verhangenen Blick, dass sie noch nicht ganz bei sich war. Die Medikamente, die sie im Krankenhaus bekommen hatte, hielten noch immer vor.

"Nun komm schon, Mädchen. Ich habe wirklich keine Lust, dich ins Haus zu tragen. Du hast zwei Beine um zu laufen, schlafen kannst du nachher noch", bemerkte er trocken.

Als Antwort kam wiederum nur eine halb verschluckte Bemerkung, die er nicht verstehen konnte, aber sie bewegte sich nun immerhin.

Kurze Zeit später hatte Kermit aufgeschlossen und führte Cara in das Innere ihres Hauses. Clumsy kam den beiden mit hocherhobenem Schwanz entgegen und miaute leise.

Als Cara sich vorbeugen wollte, um ihre kleine Freundin zur Begrüßung zu streicheln, wäre sie fast vornüber gefallen, hätte Kermit nicht in letzter Sekunde reagiert und sie festgehalten.

"Langsam, Prinzessin", kommentierte er die Situation und führte sie zur Couch, auf die sie wie ein Stein plumpste.

Die kleine Katze sprang sofort auf den Schoß ihrer Herrin und schmiegte sich schnurrend an sie. Sie schien direkt zu spüren, dass es ihrem Frauchen nicht gut ging, denn es schien, als würde das Kätzchen fragend zu ihr aufblicken.

Kermit stellte seinen Koffer und den unverzichtbaren Laptop neben dem Tisch ab und beschränkte sich darauf, die beiden zu beobachten. Cara gefiel ihm im Moment nicht so besonders. Sie war nur ein Hauch ihres normalen Selbst, schien fast apathisch zu sein. Die Bewegungen mit denen sie dem Kätzchen den Nacken kraulte wirkten ziemlich hölzern und ihre Haut schimmerte durch die anhaltende Blässe fast transparent.

Sein Blick fiel auf ihre langen Haare, die noch immer mit getrocknetem Blut verklebt waren. Er erinnerte sich an die Anweisung des Arztes. Kermit erhob sich und ging in das Badezimmer um das Entsprechende vorzubereiten. Die Tabletten, die er aus der Apotheke geholt hatte, verstaute er sicher in ihrem Medizinschrank.

Nachdem er alles erledigt hatte, kehrte er zu Cara zurück, die sich in den letzten Minuten so gut wie nicht bewegt hatte, wie er fest stellte.

Er streckte ihr die Hand entgegen. "Komm mit, wir werden jetzt erst mal deine Haare waschen."

Ein Blick war alles, was Cara ihm zuwarf, während sie ihm ihre Hand reichte und sich von ihm wie eine Marionette in das Badezimmer führen lies.

*Nein, das ist definitiv nicht Cara*, dachte er bei sich. Die Cara, die er kannte, hätte sich mit Händen und Füßen gegen so eine Behandlung gesträubt und darauf bestanden, es selber zu machen.

Zwanzig Minuten später hatte der Detective die für ihn ziemlich schwierige Aufgabe erledigt. Er hatte es sogar geschafft, dass ihr T-Shirt nur ein wenig feucht und er selbst trocken geblieben war. Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals einer Frau die Haare gewaschen, geschweige denn einen Zopf geflochten zu haben. Er kam sich vor, als wären seine Finger aus Gummi. Nie hätte er zu träumen gewagt, dass etwas so einfach aussehendes wie einen Zopf zu flechten, so verflixt schwer sein konnte. Wie hatte er nur auf die Idee kommen können, ein Zopf zu flechten wäre leichter als die langen Haare trocken zu föhnen?

Im Stillen fluchte er vor sich hin. Seine Kollegen würden sich sicher ausschütten vor Lachen, wenn sie ihn so sehen würden, wie er sich mit den langen Haaren und einem Haarband abmühte. Irgendwie wirkte das Ganze nicht besonders männlich und schon gar nicht bei einem Ex-Söldner im dunklen Anzug, roter Krawatte und der immer präsenten dunkelgrünen Sonnenbrille auf der Nase.

Kermit seufzte erleichtert auf, als er damit fertig war. "Okay, junge Dame und nun ab ins Bett mit dir."

"'kay", wisperte Cara, die über keinen eigenen Willen mehr zu verfügen schien.

Als sie an der Treppe ankamen, die zum obersten Stock und auch in das Schlafzimmer führte, zeigte Kermit schließlich Erbarmen. Er merkte, dass Cara kaum noch auf eigenen Beinen stehen konnte. Mit einer schwungvollen Bewegung nahm er sie auf die Arme und trug sie die restlichen Meter in ihr Schlafzimmer.

Sie fühlte sich leicht wie eine Feder an in seinen Armen. Ein leichter Schauer lief aufgrund ihrer Nähe über seinen Rücken, allerdings schob es dieses merkwürdige Gefühl schnell zur Seite.

An ihrem Bett angekommen, ließ er sie herunter und blickte auf sie hinab. Mit dem, was sie anhatte, konnte er sie auf keinen Fall ins Bett verfrachten. Sein Blick fiel auf ihr Schlafshirt, das auf ihrem Kopfkissen lag. Er beugte sich hinunter, nahm es in die Hand und hielt es ihr hin.

"Kannst du dich alleine umziehen, oder soll ich dir helfen?", erkundigte er sich.

"Kann", erwiderte Cara.

"Gut, ich komme in fünf Minuten wieder und sehe nach dir", meinte er, während er ihr das Shirt in die Hände drückte, da sie von selbst keinerlei Anstalten machte, danach zu greifen.

Exakt fünf Minuten später betrat der ehemalige Söldner wieder ihr Schlafzimmer. Er seufzte leise, denn es hatte sich nicht viel verändert. Der einzige Unterschied bestand darin, dass Cara nun auf dem Bett saß, das Shirt in der Hand hielt und mit leblosen und glasigen Augen vor sich hin starrte.

*Komm schon Kermit Griffin, was ist schon dabei? Augen zu und durch*, machte er sich Mut. Er konnte sich im Moment selbst nicht ganz verstehen, warum er plötzlich Hemmungen hatte, Cara das Shirt überzustreifen. Es war ja nicht so, als ob er noch nie eine Frau ausgezogen hätte. Erfahrung hatte er in der Richtung genug, allerdings war da die Situation auch immer ganz anders gewesen, denn da war es meist um das 'Eine' gegangen.

"Okay, Prinzessin, dann wollen wir mal", meinte er und zog Cara auf die Beine, die das willenlos mit sich geschehen ließ. Auch die Arme hob sie ohne ein Wort nach oben, als er es verlangte. Dann ergriff er den Saum ihres Shirt und zog es ihr über den Kopf.

Kermit zog scharf die Luft ein, als er sie so vor sich stehen sah. Ihr gesamter Oberkörper schimmerte in grün und blau, man konnte genau sehen, wo der Sicherheitsgurt lebensrettend eingegriffen hatte und ihre Rippen stachen scharf unter dünnen Haut hervor.

*Mein Gott, wann ist sie denn so mager geworden?*, dachte Kermit betroffen.

Kein Wunder war sie ihm so leicht vorgekommen, als er sie die Treppe hinauf getragen hatte. Zugegeben, sie war schon immer ziemlich schlank gewesen, aber das hier war nun eindeutig zu wenig, was sie auf die Waage brachte. Er konnte ja fast ohne Probleme jede einzelne Rippe selbst in diesem Dämmerlicht erkennen.

Der Detective betrachtete sie genauer. Er fragte sich warum ihm nicht schon früher aufgefallen war, wie eingefallen auch ihre Wangenknochen wirkten und wie straff sich die Haut über ihre Knochen, besonders an den schmalen Handgelenken spannte.

Heftige Gewissenbisse überfielen Kermit, als ihm mit aller Deutlichkeit klar wurde, dass für Cara die vergangenen Wochen nicht gerade leicht gewesen sein konnten. Nach außen hin hatte sie sich anscheinend schnell wieder von ihrer unfreiwilligen Drogeneinnahme erholt, doch Peter hatte des öfteren angedeutet, dass sie noch ziemlich mit Nachwirkungen zu kämpfen hatte. Die Ganze Sache musste ihr wesentlich mehr abverlangt haben, als sie es ihm gegenüber zugegeben hatte. Und nun stand sie schon wieder vor der nächsten Katastrophe, die er persönlich verursacht hatte.

"Es tut mir so leid Cara", sagte er so leise, dass sie ihn nicht hören konnte.

Kermit beeilte sich, ihr das Schlafshirt überzustreifen. Dankbar dafür, dass die Medikamente noch wirkten und sie im Moment anscheinend keine Schmerzen hatte. Sicherlich würden sie aber bald eintreten, sobald die Wirkung der Dosis nachließ.

Nachdem er ihr auch noch die Hose, Schuhe und Socken ausgezogen hatte, half er ihr vorsichtig ins Bett. Kaum berührte ihr Kopf das Kissen, schlief sie schon ein.

Kermit zog die Decke über sie und strich ihr sanft eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht, bevor er sich aufrichtete und auf die schlafende Frau zu seinen Füßen hinunter schaute. Das Bett wirkte viel zu groß für ihre zierliche Gestalt. Ihr Gesichtsausdruck war selbst im Schlaf nicht entspannt. Wie auch? Nach all dem, was heute geschehen war.

Kermit war, als würde eine eiserne Faust nach seinem Herzen greifen. Sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse aus Schmerz und tiefster Qual. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Wie hatte er seinen Freunden das nur antun können? Wie konnte er ihnen nur soviel Leid verursachen? Diesmal hatte er die Sache mehr als gründlich vermasselt.

"Versager, Versager, Versager.", dröhnten die Worte in seinem Kopf.

Ja, er hatte versagt und wie!

Kermit krümmte sich nach vorne. Mit beiden Händen umfasste er seinen Kopf in der Hoffnung diese Worte, die wie Hammerschläge in seinem Inneren dröhnten, zu verbannen. Er schaffte es nicht, sie blieben.

Nicht länger fähig, Caras Anblick zu ertragen, flüchtete er regelrecht aus ihrem Schlafzimmer und stolperte blindlings die Treppen hinunter.

*******************

"Moment mal, was machen sie denn hier? Wie sind sie überhaupt hier herein gekommen? Sie dürfen hier nicht herein", rief Schwester Carmen aus, während sie in Peters Krankenzimmer eilte.

Da war sie nur für eine knappe Minute draußen gewesen und plötzlich stand hier dieser Fremde über ihren Patienten gebeugt.

Der Mann ließ sich von der Schwester nicht stören und fuhr fort mit dem, was er gerade tat. Seine Augen hielt er in Konzentration geschlossen, während er seine Hände nur wenige Zentimeter über Peters Körper hinab- und wieder hinaufgleiten ließ.

"Hören sie schlecht? Sie dürfen hier nicht herein. Wenn sie nicht gehen, werde ich das Sicherheitspersonal holen, damit man sie gewaltsam entfernt!", warf Schwester Carmen noch einmal ein.

Sie beäugte den Fremden äußerst misstrauisch. Rein von der äußerlichen Erscheinung wirkte er wie ein Hippie aus den 60er Jahren mit diesen halblangen grauen Haaren, den veralteten Hosen und dem braunen Hemd. Um seine Schulter hatte er eine Tasche geschlungen, die ungefähr dieselbe Farbe wie sein Hemd hatte. An den sockenlosen Füßen trug er abgewetzte Sandalen.

Die Schwester befand sich in einem Zweispalt. Um an das Telefon zu gelangen, um die Sicherheitsleute zu rufen, musste sie sich näher an den Fremden heranwagen, so dass sie in seine Reichweite kam. Oder sie konnte nach draußen gehen und von dort den Anruf zu tätigen, aber sie wollte auch ihren Patienten auf keinen Fall mit diesem Fremden allein lassen.

Mutig entschloss sie sich für das Erstere, so gefährlich wirkte der Mann eigentlich nicht. Zögernd trat sie einen Schritt näher auf ihn zu und griff nach dem Telefonhörer.

In diesem Moment drehte sich der Mann zu ihr um und meinte: "Das wird nicht nötig sein."

Der Atem stockte der Schwester, als sie in diese Augen blickten, die so voller Schmerz, Gram, Leid und noch etwas anderem waren, was sie nicht genau definieren konnte. Etwas hypnotisches ging von diesem intensivem Blick aus, dem sie sich nicht entziehen konnte.

Diese Augen, sie schienen ihr bis auf den Grund ihrer Seele blickten zu können. Sie spürte, wie ihr Herz in ihrer Brust schneller zu schlagen begann. Noch nie war sie so einem durchdringenden Blick begegnet, und das behagte ihr überhaupt nicht. Automatisch legte sich ein Schutzwall um ihre Gedanken.

"W...wer sind sie?", flüsterte sie, nicht in der Lage, den Blick von diesem wettergegerbten Gesicht abzuwenden.

Zu ihrer Erleichterung brach er die Musterung ab und verbeugte sich halb vor ihr.

"Ich bin Caine, Peters Vater."

Schwester Carmen zog tief die Luft in ihre Lungen ein. Sie bemerkte erst jetzt, dass sie tatsächlich den Atem angehalten hatte. Nun, da sie nicht mehr diesem hypnotisch anmutendem Blick von diesem Mann ausgesetzt war, funktionierte auch wieder ihr Denkvermögen.

*Das ist also Peters Vater. Ich muss aufpassen, dass er mich nicht durchschaut.*

Sie straffte sich und fiel schnell in ihre Rolle als fürsorgliche Krankenschwester zurück.

"Wie sind sie hier herein gekommen? Das hier ist die Intensivstation. Sie können hier nicht einfach nur hinein spazieren wie es ihnen gerade passt Wie ist es ihnen überhaupt gelungen durch die verschlossenen Türen gekommen?"

Zur Antwort bekam sie nur ein Schulterzucken von Caine und so etwas, was man mit viel Fantasie als ein Lächeln deuten konnte.

Es war ihr Glück, dass Caine so auf seinen Sohn konzentriert war. Im normalen Zustand wäre ihm die, wenn auch gut versteckte Dunkelheit, die sie umgab, sicherlich aufgefallen.

"Hören sie, Mr. Caine. Ich kann verstehen, dass sie bei ihrem Sohn sein wollen, aber sie müssen zuerst die Zustimmung des behandelnden Arztes einholen. Ich kann sie nicht hier lassen.", meinte Schwester Carmen bestimmt.

Erneut nur ein Schulterzucken. Caine wandte sich wieder seinem Sohn zu.

Carmen holte tief Luft. So etwas war ihr noch nicht vorgekommen. "Ich...ich werde den Arzt holen", stotterte sie, keine Ahnung habend, was sie machen sollte.

"Das wäre...angemessen", erwiderte Caine in stoischer Ruhe.

Die Schwester verdrehte nur vollkommen entnervt die Augen, während sie nun doch aus dem Raum stürmte, um den Arzt zu holen. Auf keinen Fall wollte sie diesen seltsamen Mann länger als nötig mit ihrem Patienten alleine lassen, geschweige denn selbst mit ihm alleine sein.

Kaum war Caine alleine mit seinem Sohn schloss er erneut die Augen und ließ seine Hände ein weiteres Mal über den Körper seines still daliegenden Sohnes gleiten. Die Augenbrauen zogen sich vor Konzentration zusammen. Eine dünne Schweißschicht bildete sich auf seiner Haut während seiner Examinierung. Stück für Stück entblößten sich vor seinem inneren Auge die diversen Verletzungen seines Sohnes. Die tiefe Schnittwunde in seiner Schulter, die gebrochenen Rippen, die angebrochenen Brustwirbel, der Lungenthorax und alles andere.

Oh ja, das waren tatsächlich keine leichten Verletzungen, doch zu seiner Freude spürte er das Chi seines Sohnes, zwar wesentlich matter als sonst, aber dennoch ungebrochen, durch seine Adern fließen.

Erleichterung überkam ihn, als er entdeckte, dass sich die Wundinfektion schon wieder auf dem Wege der Besserung befand und sein Sohn nicht mehr zwischen Leben und Tot schwebte, wie die Ärzte es noch annahmen.

Ein weiteres Mal konzentrierte er sich auf die Aufgabe, die vor ihm lag. Caines rechte Hand legte sich auf Peters Stirn, die Linke legte er direkt auf sein Herz. Ein leichtes Zittern durchlief seinen Körper, als er Teile seiner Lebensenergie in Peters Körper fließen ließ. Vor seinem geistigen Auge bildete sich das Fieber zurück, auch die zusammen gefallene Lunge richtete sich langsam auf.

Caine spürte eine Welle der Schwäche über sich schwappen. Noch ein paar Sekunden hielt er die Energieübertragung aufrecht, dann stoppte er den Fluss seines Chis, bevor er in Gefahr geraten konnte, sich zu überfordern. Mehr als diese zwei Dinge konnte er im Moment für seinen Sohn nicht tun, doch nun konnte er wenigstens sicher sein, dass Peter auf jeden Fall überleben würde. Den Rest der Heilung musste sein Körper vorerst selbst übernehmen. Er konnte erst dann wieder nachhelfen, wenn sich seine eigene Energie regeneriert hatte.

Caine stolperte schwankend einen Schritt zurück, nachdem er die Energieübertragung beendet hatte. Bleierne Müdigkeit machte sich in seinen Knochen breit. Mit der Übertragung hatte er sich doch gefährlich nahe an die Grenze des machbaren heran gewagt.

Ein tiefer Atemzug hob Caines Brustkorb. Er brauchte eine geraume Weile, um die momentane Schwäche zu überwinden, dann kramte er in seiner Umhängetasche und holte ein paar Kräuter hervor, die er Peter, vorsichtig den Intubator umgehend, unter die Zunge legte.

Der Hauch eines Lächelns umspielte seine Lippen, als er sah, dass Peter selbst in diesem Stadium seiner Ohmacht das Gesicht beim Geschmack dieser Kräuter verzog. Oh ja, er befand sich eindeutig auf dem Weg der Besserung.

In diesem Moment kehrte die Schwester mit dem zuständigen Arzt zurück.

"Caine, wie schön, dass sie hier sind. Ich wünschte nur, ich hätte sie unter glücklicheren Umständen wieder gesehen", wurde er begrüßt.

Die Schwester schaute die Ärztin neben ihr erstaunt an. In ihrer Überraschung sagte sie das erstbeste, was ihr in den Sinn kam: "Sie kennen den Mann, Dr. Sabourin?"

"Natürlich, Schwester Carmen. Wenn sie schon länger hier wären, dann wüssten sie das auch. Das ist Kwai Chang Caine, der Apotheker in Chinatown. Sicher haben sie auch schon von ihm gehört."

Schwester Carmen spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg. Natürlich war ihr der Name ein Begriff, sie hatte nur nicht gewusst, dass Dr. Sabourin ihn ebenfalls kannte. Sie beschloss lieber nichts mehr zu dem Thema zu sagen, bevor sie noch mehr ins Fettnäpfchen trat und sich statt dessen dezent im Hintergrund zu halten. Die Rüge in Dr. Sabourins Stimme war ihr nämlich nicht entgangen und sie wollte keinesfalls noch mehr Aufmerksamkeit auf sich lenken.

Dr. Sabourin eilte auf Caine zu, der sich leicht vor ihr verbeugte.

"Auch ich hätte...andere Umstände begrüßt", entgegnete Caine in seiner zurückhaltenden Art.

Ihr mitleidiger Blick streifte zuerst Caine und dann Peter. "Ich vermute, ich muss ihnen nichts von den zahlreichen Verletzungen ihres Sohnes erzählen, oder? Dennoch fürchte ich, wird es noch eine ganze Weile dauern, bis er wieder bei uns sein wird. Er ist schwer schwach durch den hohen Blutverlust und das Fieber."

Caines Lippen verzogen sich zu einem angedeuteten Lächeln. "Mein Sohn wird...ah... bald wieder zu sich kommen. Die Infektion bildet sich zurück und das Fieber ist gefallen. Er braucht keine Maschine mehr, die für ihn atmet."

"Wie?"

Dr. Sabourin blinzelte überrascht. Noch vor knapp einer Stunde wäre sie keine Wette eingegangen, ob Peter das alles überleben, geschweige denn von alleine atmen würde. Auf einen kurzen Wink von ihr trat Schwester Carmen neben sie und assistierte ihr, während sie ihren Patienten gründlich untersuchte. Wenige Minuten später wandte sich der Doktor kopfschüttelnd an Caine.

"Ich verstehe das nicht. Die Infektion hat sich tatsächlich zurück gebildet, sein Fieber ist gesunken und auch die Lunge zeigt deutliche Anzeichen von Besserung. Wie haben sie das nun wieder gemacht?"

Ihr skeptischer Blick blieb auf Caines noch immer ein wenig blassen Gesichtszügen hängen. Die Erkenntnis traf sie wie ein Blitz.

"En wenig Shaolin Magie, wie?", erkundigte sich Dr. Sabourin wissend.

Caine zuckte nur, wie üblich, mit den Schultern.

Die Ärztin hob die Hände in einer defensiven Geste. "Schon gut, ich will gar nicht wissen, was sie da genau gemacht haben, aber es hat jedenfalls sehr geholfen. Ich werde gleich veranlassen, dass Peter von seiner Intubation befreit wird. Es wird seiner Lunge gut tun, wenn er wieder eigenständig atmen kann."

"Das wäre gut", antwortete Caine.

Dr. Sabourin holte tief Luft. Auch wenn sie schon oft mit Caine zusammen gearbeitet und von ihm schon sehr viel über Heilkräuter und dergleichen erfahren und gelernt hatte, war ihr dieser charismatische Mann noch immer ein Rätsel.

"Dann möchte ich sie bitten, den Raum solange zu verlassen, bis wir mit allem Fertig sind Meister Caine."

"Ich kann hinterher wieder zu ihm?"

Die Ärztin lächelte aufmunternd. "Natürlich. Heute bleibt er zur Sicherheit noch auf der Intensivstation und, falls sich sein Gesundheitszustand nicht wieder verschlechtert, wird er morgen früh auf eine normale Station verlegt. So wie ich sie kenne, werden sie eh nicht von Peters Seite weichen, bis er wieder aufwacht, auch wenn das sicher noch Stunden dauern wird."

An dem leichten Lächeln auf Caines Lippen bemerkte sie, dass sie ins Schwarze getroffen hatte.

Erneut verbeugte sich Caine vor der Ärztin und meinte noch zu ihr, bevor er den Raum verließ: "Morgen Mittag wird er wieder erwachen. Bitte rufen sie mich, wenn sie fertig sind."

"Das werde ich", erwiderte Dr. Sabourin, während sie dem Mann nachschaute wie er lautlos das Zimmer verließ, vorbei an der noch immer leicht geschockt wirkenden Krankenschwester.

***************************

Kermit stand im Badezimmer und starrte auf die Schachtel in seinen Händen hinunter. Die unterschiedlichsten Emotionen spiegelten sich in seinem Gesicht.

Das durchdringende Klingeln der Haustüre riss ihn aus den Gedanken. Kermit beeilte sich, zur Türe zu gelangen und sie zu öffnen, bevor ein zweites Mal geklingelt werden konnte, denn Cara schlief noch immer in ihrem Zimmer. Und wenn es nach ihm ging, dann sollte das auch noch eine ganze Weile so bleiben.

Zwei Polizisten standen vor der Türe, die Kermit sofort als McMullan und Joyner identifizierte. Befriedigt bemerkte er, wie Joyner bei seinem Anblick zurück zuckte.

"Was wollen sie?", erkundigte sich Kermit absichtlich barsch, ohne sich mit einer Begrüßung aufzuhalten.

McMullan schluckte trocken, bevor er erwiderte: "Wir wollen zu Miss Thompson, um sie über den Unfallhergang zu befragen."

"Sie schläft noch", erwiderte Kermit unfreundlich.

Man sah McMullan an, dass es ihm einen Menge Mut kostete das Folgende zu sagen: "Sie können sie entweder wecken, Detective Griffin, oder wir werden hier warten, bis sie aufwacht."

Kermit, dem die warnenden Worte des Captains noch sehr gut in Erinnerung waren, beschloss dieses Mal lieber zu kooperieren. So gern er alles von Cara fern halten wollte, früher oder später würde sie ihre Aussage machen müssen. Und da war es sicher besser, wenn er dabei war. Er öffnete die Türe einladend.

"Kommen sie herein, ich werde sie holen."

Die beiden Officers traten ein und nahmen nach einer Handbewegung von Kermit auf der Couch platz. McMullan zückte ein Notizbuch und einen Stift, während Joyner ein kleines Diktiergerät auf den Tisch legte. Kermit ging währenddessen nach oben.

Knapp zehn Minuten später kam er mit Cara die Treppe hinunter. Die beiden Officers erhoben sich und sahen ihr entgegen.

"Hallo Miss Thompson, ich bin Officer McMullan und das ist mein Kollege Joyner", stellte er sich vor.

"Hallo", erwiderte Cara leise, noch leicht benommen vom Schlaf.

Mit Kermits Hilfe nahm sie auf dem Sofa platz, denn durch die zahlreichen Prellungen war ihr Körper heute so steif, dass sie sich kaum bewegen konnte. Die blauen Flecken stachen ziemlich aus der blassen Haut hervor, ebenso wie die diversen Pflaster und Verbände.

McMullan war es, der die unangenehme Stille unterbrach. "Wie geht es ihnen, Miss Thompson?"

"Danke, gut", erwiderte Cara völlig ohne Emotionen, was die beiden Polizisten dazu veranlasste einen Blick zu wechseln.

"Nun, es tut uns leid, sie belästigen zu müssen, aber sie sind nun mal der einzige Zeuge, der uns im Moment sagen kann, wie es zu diesem Unfall kam.", meinte McMullan.

Caras Kopf ruckte hoch, man konnte förmlich sehen, wie die restliche Benommenheit von ihr fiel.

"Und was ist mit Peter? Kermit hast du nicht gesagt, es geht ihm gut?"

Bevor einer der beiden Polizisten den Mund aufmachen konnte, warf Kermit ihnen einen warnenden Blick zu.

"Peter geht es soweit auch gut, Cara. Er schläft nur noch aufgrund der Operation, mach dir da keine Sorgen."

Das war eine glatte Lüge, doch Kermit dachte nicht im Traum daran, ihr die Wahrheit zu sagen. Er wollte nicht, dass sie sich noch elender fühlte, als sie es eh schon tat.

Erneut wechselten die beiden Polizisten einen kurzen Blick, doch keiner von beiden machte Anstalten Kermits Worte zu korrigieren. In einer unbewussten Geste fasste sich Joyner an den Hals, wo noch immer leichte Fingerabdrücke sichtbar waren sofern man genau hinschaute.

McMullan musste sich räuspern, bevor er fortfahren konnte. "Also, Miss Thompson, dann möchte ich sie bitten, uns alles zu erzählen an was sie sich erinnern können. Es macht ihnen doch nichts aus, wenn das Tonband mitläuft? Das ist eine Standardprozedur bei Unfällen mit tödlichem Ausgang."

Cara erbleichte. "T...tödlichem Ausgang?", brachte sie entsetzt hervor.

McMullan sah sie erstaunt an. "Ja. Hat man ihnen das nicht gesagt? Für den Fahrer des anderen Wagens kam jede Hilfe zu spät, er verstarb noch am Unfallort."

Kermits Hände ballten sich zu Fäusten. In diesem Moment hätte er liebend gerne McMullan auch noch einen Denkzettel verpasst. Er beschränkte sich darauf, dem Mann einen Blick zuzuwerfen, der das Feuer in der Hölle gefrieren lassen konnte, bevor er ruhig zu Cara meinte: "Das ist traurig aber wahr."

Caras anklagender Blick traf ihn mitten in die Eingeweide.

"Warum hast du mir das nicht gesagt?"

Kermit zuckte scheinbar unbeeindruckt die Achseln und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Prompt zuckte sie unter der unerwarteten Berührung zusammen. Kermit ließ die Hand sofort sinken, als hätte er sich verbrannt.

"Ich wollte warten, bis es dir ein wenig besser geht. Gestern warst du nicht in der Verfassung, noch mehr schlechte Nachrichten zu verkraften, wie du selbst zugeben musst", versuchte er sich zu rechtfertigen.

Zu seiner Erleichterung schluckte sie diese mehr als lahme Ausrede. Allerdings trat ein Glanz in ihre Augen, der ihm gar nicht gefiel. Ihre Aufmerksamkeit wandte sich wieder den beiden Polizisten zu.

"Nein, ich habe nichts dagegen, wenn das Tonband mitläuft", erwiderte sie, wieder auf das ursprüngliche Thema zurück kommend.

Joyner griff nach dem kleinen Diktiergerät und machte es an. "Dann erzählen sie uns bitte so genau wie möglich wie der Unfall passiert ist", forderte McMullan auf.

Caras Blick bewölkte sich. Es schien, als würde plötzlich eine Maschine anstelle einer Frau auf dem Sofa sitzen, während sie mit vollkommen mechanischer Stimme und emotionslos das Geschehen erzählte.

"Wir sind die Chestnut Street entlang gefahren. Der Verkehr war ziemlich dicht, meist gab es nur Stop and Go. An der Ecke Maples schaltete die Ampel auf rot. Ich stand dort an erster Stelle und habe angehalten. Peter und ich haben uns unterhalten, während wir warteten. Dann schaltete die Ampel auf grün. Ich habe den ersten Gang eingelegt, kurz über die Kreuzung geschaut und wollte losfahren.

"Den Fuß hatte ich gerade auf der Gaspedal gelegt, und bin, so wie das meine Art ist, langsam in die Kreuzung gerollt, als Peter neben mir warnend aufgeschrieen hat. Ich habe keine Ahnung, woher dieser Wagen so plötzlich gekommen ist. Als ich eine Sekunde vorher schaute war die Kreuzung leer.

"Dann befand sich dieser schwarze Wagen direkt vor uns. Ich hatte nicht einmal mehr Zeit, auf die Bremse zu treten, obwohl ich zu dem Zeitpunkt gerade mal Schrittgeschwindigkeit fuhr. Das ging alles so unwahrscheinlich schnell. Der Wagen schien überhaupt nicht abgebremst zu haben und raste frontal auf uns zu.

"Es gab einen irrsinnig lauten Knall. Ich hörte jemand schreien, Glas splittern, Metall knirschen und spürte, wie ich durch diesen enormen Schub zuerst nach vorn in den Sicherheitsgurt gerissen wurde und dann wieder nach hinten geschleudert worden bin. Unser Wagen drehte sich, auf Peters Seite prallte er gegen einen Laternenmasten oder was auch immer und wir wurden wieder zurück geschleudert. Ab da ist alles schwarz.

"Das nächste an das ich mich erinnern kann ist, dass mich ein paar Männer durch das Fenster auf die Straße gezogen haben und dass alles voller Blut und Glasscherben gewesen ist. Ich versuchte noch Peter zu helfen, der bewusstlos neben mir saß, aber sie haben es nicht zugelassen."

An dieser Stelle endete Cara abrupt ihre Aussage. Sie saß nun vollkommen unbeweglich da, die Augen starr nach vorne gerichtet und die Hände in ihrem Schoß verkrampft.

*Es lag gar nicht an den Bremsen*, schoss es Kermit durch den Kopf. Trotz der angespannten Situation spürte er, wie sich ein riesiger Klumpen in seinem Inneren auflöste. Nur gut, dass er sein "Vorhaben" sich Annie als Sündenbock zu präsentieren, nicht in die Tat umgesetzt hatte. Umso mehr trat nun sein Beschützerinstinkt gegenüber Cara in den Vordergrund.

Joyner bewegte sich als Erster. Er beugte sich vor und schaltete das Tonbandgerät aus. McMullan übernahm erneut die Sprecherrolle.

"Und sie sind sicher, dass der Wagen noch nicht zu sehen war, als sie losfuhren, Miss Thompson?" erkundigte er sich.

"Ja, absolut sicher", entgegnete Cara vollkommen emotionslos.

Kermit, dem die Befragung nun endgültig auf die Nerven ging erhob sich.

"So Gentleman. Die Vorstellung ist zu Ende, das war es jetzt", mischte er sich in die Unterhaltung ein und machte eine vielsagende Handbewegung in Richtung Türe. Seine Körperhaltung als auch sein bedrohlicher Blick machte deutlich, dass er auch bereit war eine ganz andere Methode anzuwenden, sollten die Officers nicht auf diesen unterschwelligen Befehl reagieren. "Genießen sie den Sonnenschein, aber von draußen."

Die beiden Männer auf der Couch, die sich sichtlich unbehaglich unter diesem Blick fühlten, sprangen gleichzeitig auf und beeilten sich mit ein paar hastig gemurmelten Abschiedsworte in Richtung Cara, die gar nicht darauf reagierte, Kermits Worten nachzukommen.

Einen Moment lang stand Kermit bei der nun geschlossenen Türe und überlegte was er tun sollte. Vielleicht war die Idee, mit der er sich in der Nacht während seiner Schlaflosigkeit herum geschlagen hatte, doch nicht so gut. Sein Blick glitt zu Cara, die noch immer wie eine Statue auf der Couch saß.

*Sie ist eine erwachsene Frau und hat das Recht auf ihre eigenen Entscheidungen*, meldete sich sein Gewissen. *Du kannst das nicht einfach tun.*

Die Gedanken waren schnell vergessen, als Kermit die spürbare Veränderung in Cara auffiel. Von einer Sekunde zur anderen begann sie zu zittern. Wilde Schluchzer schüttelten ihren Körper und sie krümmte sich auf dem Sofa zusammen, als würde eine Riesenklaue ihren Körper in der Gewalt halten.

Wie der Blitz war Kermit bei ihr und kniete sich neben sie. "Pscht, ist schon gut, Prinzessin. Es ist vorbei, die Männer sind wieder weg", sprach er leise auf sie ein und versuchte sie in seine Arme zu ziehen, um ihr den Trost zu geben, den sie jetzt so dringend brauchte.

Cara wich vor seiner Berührung mit weit aufgerissenen Augen zurück so weit es das Sofa zuließ.

"Fass mich nicht an. Ich habe es nicht verdient, getröstet zu werden. Nicht nach dem, was ich getan habe!", rief sie aus.

Kermit fühlte sich, als würde er in einen Spiegel schauen. All die Gefühle mit denen er sich schon seit dem Unfall herumschlug, konnte er deutlich in ihrem Gesicht lesen. Schmerz, Leid, Angst und eine fürchterliche, bis in den hintersten Winkel erschütternde Qual.

"Hey, hey, nun mal langsam, Prinzessin. Du kannst nichts dafür", versuchte er sie zu beschwichtigen.

"Wenn nicht ich, wer dann? Kermit, Peter wollte nicht mitfahren! Genauer gesagt hat er sich sogar mit Händen und Füßen dagegen gesträubt, mich zu begleiten, weil er so viel zu tun hatte. Ich war es, die ihn dazu überredet, eigentlich sogar mehr dazu gezwungen hat. Und das nur, weil ich keine Lust hatte alleine Unterwegs zu sein!

"Wenn ich nicht gewesen wäre, wäre Peter niemals an diesem Ort gewesen und er würde nun auch nicht im Krankenhaus liegen. Nein, es ist alles meine Schuld, nur meine. Und…und wenn Peter..." Sie konnte den Satz nicht zu Ende bringen. Ihre Stimme zitterte zu sehr.

Erneut machte Kermit den Versuch sie anzufassen und sie wich, genauso wie beim ersten Mal, vor ihm zurück, völlig gefangen in ihren Schuldgefühlen, die ihr regelrecht den Atem nahmen. Der ehemalige Söldner beobachtete Cara noch ein paar Sekunden, dann sprang er auf die Füße und eilte ins Badezimmer.

*Das reicht. Das Reicht endgültig. So nicht*, dachte er grimmig.

Ein schneller Griff in den Medizinschrank und er hatte die nötigen Sachen bereit gelegt. Über die Konsequenzen, wenn Cara das heraus bekommen würde, was er nun tat, dachte er keine Sekunde mehr nach. Diese Entscheidung hatte er in dem Moment gefällt, als er in ihre Augen geblickt hatte.

Er zögerte nur einen kurzen Moment, bevor er verschiedene Tabletten aus der Verpackung nahm und sie alle in einem Glas Wasser auflöste. Nicht umsonst hatte er sich die halbe Nacht im Internet herum geschlagen, um all das in Erfahrung zu bringen, was er wissen musste.

Mit dem Glas in der Hand kehrte er zu Cara zurück. Es tat ihm im Herzen weh, sie so leiden zu sehen. Doch bald, sehr bald würde das vorbei sein. Er konnte einfach nicht zulassen, dass sie sich weiter herum quälte. Nicht wenn er es verhindern konnte.

Trotz ihrer schwachen Gegenwehr richtete Kermit Cara an den Schultern auf, so dass er ihr das Glas an die Lippen halten konnte.

"Trink das, das wird dir helfen", verlieh er mit Worten seiner Tat Ausdruck.

Halb mit Überredungskunst und halb mit sanftem Nachdruck, konnte er sie dazu bringen das Glas zu leeren. Dann nahm er sie in die Arme und wartete ab, bis die Mittel Wirkung zeigten.

Er musste nicht lange warten. Nach und nach wurden Caras Versuche, sich von ihm zu lösen immer schwächer und bald zeigten tiefere Atemzüge an, dass die Mischung das gewünschte Ergebnis lieferte.

"Tut mir leid Prinzessin, es ist nur zu deinem Besten", flüsterte er ihr ins Ohr und küsste sie sanft auf das verschwitzte Haar.

Kurz überprüfte er ihre Atmung, dann rutschte er unter ihr hervor, nahm den nun schlaffen Körper in die Arme und trug sie in ihr Zimmer.

 

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