Teil 5
Autor: Honeybee

 

Peters Stealth schnurrte fast lautlos durch die Nacht. Immer wieder blickte er in den Rückspiegel, aber außer ihm war kein Auto zu sehen. Je näher sie der Hütte kamen, desto sicherer wurde er, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Nur gut, dass er das Wochenende hier draußen verbracht hatte und die Speisekammer gut gefüllt zurück gelassen hatte.

Um kurz nach 22.00 Uhr kamen sie an der Hütte an. Peter versuchte Kim aufzuwecken, doch sie schlief anscheinend tief und fest. Sachte hob er sie hoch und trug sie die wenigen Stufen bis zum Eingang der Hütte hinauf. Leise öffnete er die Tür und mit einem kleinen Fußtritt verschloss er sie wieder.

Das Mondlicht durchflutete den gesamten Raum, so dass Peter ohne Mühe den Weg ins Schlafzimmer fand. Behutsam legte er Kim auf das Bett. Er setzte sich zu ihr an den Bettrand und deckte sie mit einem dünnen Laken zu. Dann erhob er sich wieder, doch zu seiner Überraschung sprach Kim ihn an.

"Peter, bitte, lass mich jetzt nicht allein." Sie griff nach seiner Hand und hielt sie fest. "Bitte, bleib bei mir."

Er lächelte und setzte sich erneut wieder zu ihr. Schweigend sahen sie sich an. Kim richtete sich ein wenig auf und zog Peter immer näher zu sich herunter. Zärtlich berührte sie mit ihren Fingern seine Lippen.

"Küss mich.", flüsterte sie ihm zu.

"Kim, Kleines…ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Du hast gerade..."

Weiter kam der junge Shaolin nicht, denn Kim presste ihre feuchten, heißen Lippen fest auf die Seinen. Sie küsste ihn mit einer solchen Leidenschaft, dass Peter nicht anders konnte und ihren Kuss erwiderte.

Verdammt, er begehrte Kim, wie er noch nie eine zuvor Frau begehrte. Doch durfte er diese Situation ausnützen?

Kim schien seine Bedenken zu spüren, denn sie nahm ihm die Entscheidung ab. Sie drückte ihren ganzen Körper fest an ihn.

Der junge Mann spürte deutlich die Hitze, die von ihr ausging. Er legte seine Arme um sie und liebkoste zärtlich ihren Rücken. Sie öffnete ihren Mund und fuhr mit ihrer Zunge an seinen Lippen entlang. Peter öffnete seine Lippen einen Spalt und als ihre Zungenspitzen sich berührten, durchfuhr ihn ein wohliger Schauer. Nach einem schier unendlich dauernden Kuss lösten sich schließlich ihre Lippen und Kim lächelte ihn an. Er streichelte sanft ihre Wange.

"Du kannst hervorragend küssen, weißt du das?"

Peter lachte verlegen auf. "Ich weiß nicht, bisher hat mir das noch niemand gesagt."

"Dann glaub es mir einfach."

Peter strich ihr das Haar aus dem Gesicht. "Fühlst du dich jetzt besser?"

Kim nickte. "Ja, danke." Sie legte ihre Hände auf Peters Brust und fuhr zärtlich über den Stoff.

Peter hielt ihre Handgelenke fest. "Nicht, Kim, bitte." Er löste sanft ihre Hände von seiner Brust und küsste ihre Fingerspitzen. "Du hast heute viel durchgemacht. Es ist einfach nicht der geeignete Augenblick. Wir sollten das nicht tun. Nicht jetzt, nicht heute."

"Entschuldige, es kam einfach über mich. So ein Mann wie du ist mir bisher noch nicht begegnet." Sie warf ihm einen halb resigniert flehenden und halbbedauernden Blick zu und fügte dann leise seufzend hinzu: "Okay, aufgeschoben ist nicht aufgehoben."

Peter küsste ihre Stirn und stand auf. "Versuch zu schlafen, ich kontrolliere noch kurz die Hütte."

Kim sah Peter nach, wie er leise das Zimmer verließ. Sie blickte sich kurz um und wollte aufstehen, doch ihre Beine fühlten sich wie zwei nasse Säcke an. Obwohl die junge Frau noch nicht schlafen wollte, fühlte sie, wie ihr Körper immer schwerer wurde. Die Müdigkeit breitete sich immer mehr in ihr aus und schließlich fielen ihr die Augen zu. Sie glitt langsam in einen traumlosen Schlaf über.

Peter ging von Zimmer zu Zimmer und schloss die Vorhänge. Erst nachdem alle Fenster verhüllt waren, schaltete er das Licht an. Langsam ließ der junge Mann sich in den Sessel fallen. Müde und gedankenverloren massierte er sich seinen Nacken. Er zog sein Handy aus der Tasche und wählte erneut Kermits Nummer. Obwohl es schon deutlich nach 23.00 Uhr war, nahm Kermit gleich nach dem zweiten Klingeln den Hörer ab.

"Kermit Griffin."

"Peter hier, wir sind jetzt in der Hütte angekommen."

"Ist euch jemand gefolgt?"

"Nein, ich war sehr vorsichtig."

"Okay, hör zu. Du hattest Recht, es war jemand in der Suite. Unter anderem ist Kims Terminplan verschwunden und der Portier hat eine blonde Frau beobachtet, die aus dem Aufzug kam. Wir dachten zuerst, es wäre Sarah, Simons Tochter, allerdings ist diese auf einem Kurzurlaub in Italien. Ich habe vor kaum 10 Minuten mit ihr telefoniert. Wie die blonde Unbekannte allerdings in die Suite gelangte ist mir schleierhaft. Ich bleibe auf jeden Fall an der Sache dran."

"Danke Kermit, ich melde mich wieder."

"Okay, bis dann."

*******

Peter zog seine Schuhe aus, warf sie achtlos zur Seite und lief auf Strümpfen in die Küche. Die Hitze machte ihm zu schaffen und so zerrte er sein Hemd aus der Hose, knöpfte es auf und ließ es locker über den Hosenbund hängen. Im Kühlschrank stand Mineralwasser und Peter goss sich ein großes Glas ein. Er trank es in einem Zug aus und spürte, wie das eiskalte Wasser ihn für einen kurzen Moment frösteln lies.

Wieder erfrischt, ging er leise zum Schlafzimmer, öffnete die Tür und späte kurz hinein. Kim lag zusammen gerollt wie ein Baby auf der Seite. Ihr langes schwarzes Haar fiel wie ein großer Fächer über ihre Schultern und ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig. Lautlos verließ er das Zimmer wieder und schloss vorsichtig die Tür.

Der ehemalige Detective holte sich aus der Küche ein weiteres Glas mit Eiswasser, nahm in einem Sessel platz und dachte nach. Wer, außer Simon und Jason, wusste noch, dass Kim in diesem Hotel wohnte? Peter rieb sich ratlos die Stirn. Ob der Tote aus dem Studio und die blonde Frau aus dem Penthouse sich gekannt hatten? Ob sie wohl zusammen gehörten?

Peter seufzte auf. So viele offene Fragen und es gab keine Antworten darauf, das ärgerte ihn am meisten. Verdammt, sie hatten nichts Greifbares und der Shaolin konnte nur darauf hoffen, dass Kermit bald mehr über den Toten herausfand.

Es kam selten vor, dass sie so in einer Sackgasse landeten. Nur vier Tage blieben ihnen noch, um herauszufinden, wer Kim böses wollte, dann würde Kim die Stadt wieder verlassen. Wer würde dann auf sie aufpassen? Peter lehnte sich zurück und starrte frustriert die Decke über sich an.

Seine Gedanken wanderten erneut zu der jungen Frau. Sein Herz schrie laut ihren Namen, seitdem er sie das erste Mal gesehen hatte. Nach vielen einsamen Monaten fühlte er, wie schmerzhaft unerfüllte Sehnsucht sein konnte. Peter atmete tief ein und Traurigkeit erfüllte sein Herz.

Er wollte Kim und keine andere, noch nie war ihm dies so bewusst, wie in jenem Moment. Zu seinem Leidwesen lebte sie in einer ihm völlig fremden Welt. Wie sollte so ein Zusammensein jemals funktionieren können? Kim pendelte ständig in der Welt umher und er wusste, dass Wochen vergehen würden, bis sie sich wieder sahen - falls überhaupt. Und auch sein Job sorgte dafür, dass er hin und wieder die Stadt verlassen musste.

Er wollte schließlich für seinen Lebensunterhalt arbeiten. Von einer anderen Person abhängig zu sein, das verbat ihm sein Stolz. Bisher brauchte Peter über solche Dinge nicht nachdenken. Hin und wieder half er seinen Freunden bei der Polizei als Berater und auch sonst kam er eigentlich ganz gut zurecht. Nun ja, er musste sich eingestehen, dass er nicht ganz mittellos war. Das Glückslos, das ihm die kleine Tochter eines dankbaren Auftraggebers geschenkt hatte, hatte ihm ein nicht zu verachtendes Polster auf sein Konto eingebracht. Warum freute er sich trotz allem nicht darüber, dass er sich die Aufträge eigentlich aussuchen konnte?

Peter atmete hörbar aus, erhob sich und lief langsamen Schrittes zum Fenster. Andächtig schob er den Vorhang ein kleines Stückchen zur Seite. Das Mondlicht warf sanfte Schatten um die Hütte und so sehr Peter diesen Anblick liebte, er half ihm nicht dabei, seine trüben Gedanken zu verscheuchen. Er senkte seinen Blick und musste sich erneut eingestehen, dass er sich unsterblich in Kim verliebt hatte. Es grauste ihm bei dem Gedanken, dass sie schon in wenigen Tagen wieder verschwunden sein würde und ihn einsam und allein zurück ließ.

Peter drehte sich um, ging zum Sofa zurück und setzte sich wieder. Eines wusste er genau: Diese junge Frau war ihm sehr wichtig geworden. Ein Leben ohne sie konnte und wollte er sich nicht vorstellen. Peters Stimmung rutschte gänzlich in den Keller. Peter fühlte sich hundeelend, die Traurigkeit schloss sich wie ein enger Gürtel um sein Herz. Seine Augen füllten sich langsam mit Tränen und ein dicker Kloß machte sich in seiner Kehle breit. Er schluckte trocken, um ihn loszuwerden, trotzdem gelang es ihm nicht.

Tief verborgene und lang unterdrückte Angst kroch unaufhaltsam in ihm hoch. Angst, nie mehr in Kims wundervolle blaue Augen zu sehen, sich in ihrem lieblichen Duft zu verlieren, Angst, nie mehr ihre streichelweiche Haut zu berühren, und ihre süßen Lippen zu küssen. Er schloss seine Lider und ließ seinen Gefühlen freien Lauf. Dicke Tränen liefen ihm nun doch über die Wange, aber es störte ihn nicht. Wer sagte denn, dass ein Mann nicht weinen durfte, wenn ihm danach ist?

Nachdem der Weinkrampf vor rüber war, saß der Shaolin eine ganze Weile still und unbeweglich auf dem Sofa. Dann sammelte er sich ein wenig, atmete tief ein und wischte sich über das feuchte Gesicht. Sein Blick fiel zur Uhr. Sie zeigte kurz vor 2 Uhr morgens an. Er stand auf, löschte das Licht und schlüpfte leise ins Schlafzimmer.

Kim lag noch immer auf der Seite. Sie war offenbar so schnell eingeschlafen, dass sie sich nicht mal umziehen konnte. Ihre enge Jeans spannte sich verführerisch über ihrem hübschen Po und aus dem Ausschnitt ihrer Bluse blitzte champagnerfarbene Spitze hervor. Peter atmete erneut tief durch und spürte, wie sein Herz schmerzhaft gegen seine Rippen pochte. Es fiel ihm schwer, sich zu beherrschen. Er stellte sich vor, wie er Kim stürmisch in die Arme nahm, sie Stück für Stück entkleidete und sie leidenschaftlich liebte. Heiße Küsse würde er auf ihrem ganzen Körper verteilen.

Peter betrachtete ihr Gesicht. Die leicht dunklen Ringe unter Kims Augen zeigten ihm, dass sie diesen Schlaf genauso dringend benötigte, wie er. In Gedanken laut und bedauernd seufzend, zog er seine Jeans und Socken aus, hing sein Hemd über einen Stuhl, legte sich vorsichtig neben Kim auf das Bett und streckte sich aus. Bevor er seine Augen schloss, sah er sie noch einmal lange an. Eine Haarlocke hing ihr direkt ins Gesicht und Peter hob seine Hand, um sie behutsam beiseite zu streifen. Kurz bevor er Kim berührte, ließ er seine Hand jedoch wieder sinken. Nein, er wollte sie nicht aufwecken. Warum konnte die Zeit nicht einfach still stehen? Kim würde dann bei ihm bleiben und er würde sie auf Händen tragen. Trotz dieser betrübten Gedanken fiel er schließlich in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

*******

Kurz vor 7 Uhr erwachte Kim aus einem seltsamen Traum. Sie träumte, Peter und sie wären aus dem Hotel geflüchtet. *Was für ein blöder Traum.* Die junge Sängerin blickte verschlafen unter halbgeschlossenen Lidern Das Zimmer sah plötzlich so anders aus als gewohnt und sie fuhr erschrocken hoch. Es war also doch kein Traum gewesen.

Kim rieb sich die Augen und streckte sich. Sie drehte ihren Kopf zur Seite und sah Peter friedlich neben ihr schlafen. Sie legte sich vorsichtig zurück auf ihr Kissen und betrachtete ihn eingehend. Sein Gesicht zeigte entspannte Züge und er atmete tief und gleichmäßig. Plötzlich lächelte er im Schlaf und Kim zuckte zusammen, doch Peter schlief weiter. *Ob er wohl von mir geträumt hat?*, fragte sie sich.

Kim betrachtete sein Gesicht. Peters dunkle Wimpern berührten sanft die Haut unter seinen Augen und leichte Bartstoppeln zeigten sich auf seinem Kinn. Kim schob eine Hand unter ihre Wange und ließ ihre Augen über seine breite Brust und seinen festen Bauch gleiten. Selbst jetzt im Schlaf sah Peter beeindruckend aus. Dieser Anblick raubte ihr fast den Atem. Sie dachte daran, wie sie Peter zum ersten Mal so gesehen hatte. Ihre Augen wanderten noch tiefer. Eine leichte Decke umschmeichelte seine Hüften und so konnte die junge Frau nicht erkennen, was sich wohl darunter verbarg. Es war auch gut so, sonst wäre sie nur auf verrückte Gedanken gekommen.

Sie beugte sich vor, um Peter zu küssen, doch kurz vor seinem Gesicht stoppte sie. Nein, er sollte ruhig noch eine Weile weiter schlafen. Leise erhob sie sich und suchte den Weg ins Badezimmer. Kim durchsuchte ihren Koffer. *Mist, was hab ich denn da eingepackt?* Sie stieß einen leisen Fluch aus. In ihrem Koffer befanden sich nur ihre Bühnenklamotten, leider keine Unterwäsche oder etwas anderes brauchbares.

Kim runzelte die Stirn und strich sich ihr störrisches Haar aus dem Gesicht. Was nun? Die junge Sängerin schüttelte ungläubig den Kopf. Sie konnte unmöglich in Paillettentop und Glitzerjeans durch die Hütte laufen. Was würde er da nur von ihr denken? Nein, so ein Aufzug stand hier völlig außer Frage.

Kim setzte sich in Bewegung und schlich durch die Hütte, auf der Suche nach einem großen Duschhandtuch und Ersatzkleidung. In einer Ecke des Zimmers entdeckte sie einen Kleiderschrank, öffnete ihn sachte und stöberte jedes Fach nach einem geeigneten Kleidungsstück durch. Schließlich fand sie ein weißes Seidenhemd und nahm es mit.

Leise schloss Kim die Tür zum Bad, zog sich aus, huschte unter die Dusche und machte sie an. Sie genoss das warme Wasser auf ihrer Haut und während sie sich einschäumte, wünschte Kim sich, dass Peter den zarten, weichen Schaum auf ihrem Körper verteilen würde. Sie stellte sich vor, wie er sanft mit seinen großen Händen über ihre Brüste streichelte und ihren Rücken liebevoll massierte. Kim biss sich auf die Lippen, denn bei diesem Gedanken wurde es ihr ganz heiß und sie schloss ihre Augen.

Um einen klaren Kopf zu bekommen, stützte sie sich mit den Händen an die Wand und hielt ihr Gesicht direkt in den Wasserstrahl. Sie wusch ihre Haare, stellte das Wasser ab und griff nach dem Handtuch. Ganz kurz hielt Kim es an ihre Nase und atmete tief den Duft, eindeutig Peters Aftershave, ein. Langsam trocknete sie sich ab und schlüpfte dann in das seidige Hemd. Kim musste lachen, als sie an sich hinab sah. Die Schultern hingen ihr bis an den Ellenbogen und der Saum endete kurz vor dem Knie. Kim krempelte die Ärmel hoch und schloss das Hemd Knopf für Knopf.

Die junge Sängerin nahm ihre Unterwäsche, legte sie ins Waschbecken und wusch sie kurz durch. Zum Trocknen hängte sie ihre Wäsche neben der Dusche an einem Haken auf. Damit sie niemand beim ersten Blick entdeckte, stellte Kim den Handtuchhalter, der neben dem Waschbecken stand davor. Sie verließ das Bad, öffnete leise im Wohnzimmer ein Fenster und legte dann ihre Jeans und die Bluse auf den Rahmen, um sie gut durch zu lüften. Dann lief sie auf Zehenspitzen in die Küche und sah sich suchend um. Im oberen Schrank fand sie Kaffee und Filter. Sie füllte alles in die Kaffeemaschine und betätigte den Schalter.

Anschließend kehrte sie zu ihrer Tasche zurück. Sie wühlte noch einmal darin herum und beförderte ihren Walkman zu Tage. Komisch, den hatte sie eingepackt, nur kaum was zum Anziehen. Schulterzuckend stülpte sich Kim den kleinen Kopfhörer über und tanzte vergnügt zurück in die Küche. Sie durchstöberte den Kühlschrank und fand Eier und Speck. Fein säuberlich legte die junge Frau alles neben den Herd und hielt plötzlich inne. Zuerst wollte sie wieder salonfähig sein, bevor sie Peter aufweckte. Schließlich sollte Peter von ihr keinen falschen Eindruck erhalten, sie tanzte ja sonst auch nicht halbnackt vor Männern herum.

*******

Peter erwachte aus einem traumlosen Schlaf. Langsam öffnete er seine Augen und Kaffeeduft stieg in seine Nase. Er rieb sich über seine Lider und blickte blinzelnd umher. Seine Augen blieben an den Fenstern hängen. Ein schmaler Lichtstrahl fiel in das Zimmer hinein. Der junge Priester gähnte herzhaft und streckte sich. Noch immer reichlich verschlafen drehte er sich zur Seite. Panik erfasste ihn, als er feststellen musste, dass das Bett neben ihm leer war. Schlagartig verschwand seine Müdigkeit und er setzte sich auf. Sein Atem beschleunigte sich und er hechtete aus dem Bett.

Wo zum Teufel steckte Kim? Verdammt, er hatte offensichtlich so tief geschlafen, dass er nicht bemerkt hatte, wie sie verschwand. *Peter, du bist ein Idiot*, schimpfte er mit sich selbst. Wie konnte ihm das nur passieren? Er zog seine Jeans über, öffnete die Tür und blieb verdutzt stehen.

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er Kim beschwingt durch die Küche tanzen und dabei leise vor sich hin singen sah. Er schob seine Hände in die Hosentaschen und lehnte sich mit der Schulter an den Türrahmen.

Eine ganze Weile stand Peter nur da und beobachtete die junge Frau. Gleichzeitig kam er sich wie ein Voyeur vor, dennoch genoss er den Anblick, der sich ihm hier bot. Nur eine Frage schoss ihm durch den Kopf. Wieso trug Kim eines seiner Hemden? Dann fiel ihm ein, dass Kim nicht besonders viel in ihren Koffer gepackte hatte. Es störte ihn nicht, Kim sah in diesem Seidenhemd, das an den oberen Knöpfen offen stand, sehr sexy aus und das strahlende Weiß betonte ihre sonnengebräunten, verboten lange, Beine.

Der junge Shaolin verfolgte die junge Frau mit seinen Augen. Gerade beugte sie sich vor, um ein herunter gefallenes Handtuch auf zu heben. Es entstand nur eine winzige, leicht schaukelnde Bewegung an seinem Hemd, aber sie reichte, um ihm für einen Moment den Atem zu nehmen. Wenn ihn seine Beobachtungsgabe nicht im Stich ließ, dann trug Kim offensichtlich keinen BH.

Peter schob den Gedanken weit von sich. Nein, niemals würde Kim hier so locker herum tanzen, wenn sie nur ein Hemd aus dünnem Stoff trug. Er musste sich einfach täuschen. Dennoch berauschte ihn ihr Anblick immer mehr. Peter musste mit seinem Verlangen kämpfen, um Kim nicht stürmisch an sich zu ziehen und sie solange zu küssen, bis sie atemlos in seinen Armen lag. Weil dies jedoch nicht möglich war, beschränkte er sich darauf, ihr weiter zuzusehen.

Völlig in ihre Musik vertieft, bekam Kim gar nicht mit, dass Peter sie die ganze Zeit über beobachtete. Schließlich erblickte sie ihn doch, wie er lässig am Türrahmen lehnte. Sie zuckte überrascht zusammen, versuchte sich jedoch nicht anmerken zu lassen, dass sie sich ertappt fühlte. Sie hatte gehofft, dass ihre Unterwäsche trocken sein würde, bevor Peter erwachte. Kim schob den Kopfhörer von ihrem Kopf und ließ ihn locker im Nacken hängen.

"Du bist schon wach?"

Peter lächelte sie betreten an.

"Es lag an diesem unwiderstehlichen Duft."

Sein Blick wanderte an ihr vorbei und Kim wusste gleich, was er damit andeuten wollte. Sie schüttelte ihren Kopf über ihre eigene Dummheit, die Maschine eingeschaltet zu haben.

Peter ging langsam auf Kim zu, doch sie wich einige Schritte zurück. Peter ahnte, warum Kim so nervös reagierte. Forschend schaute er in ihre Augen und beschloss, ihr einfach noch ein wenig mehr Zeit zu geben. Vielleicht würde sich dann ihre Nervosität wieder legen.

"Ich spring schnell unter die Dusche."

Peter verschwand im Bad, noch bevor Kim "Warte" rufen konnte. Mit Herzklopfen stand sie in der Küche und betete, dass Peter ihre Sachen nicht entdecken würde.

Als Peter das warme und feuchte Badezimmer betrat, wehte ihm ein angenehmer Duft von Karamell und Honig um die Nase. Er schlüpfte aus seiner Jeans und warf sie achtlos in die Ecke. Schon allein von diesem Duft erregt, huschte Peter in die Dusche und ließ gute dreißig Sekunden eiskaltes Wasser über sein Gesicht rinnen, bevor er zu einer wärmeren Temperatur überwechselte.

Während er sich einschäumte, rasten ihm verrückte Gedanken durch den Kopf. Heiße, neckische Wasserspiele mit Kim, verführerische Lippen und atemberaubende Küsse zogen vor seinem inneren Auge vorbei. Peter schloss für einige Sekunden seine Lider. *Ich sollte wohl besser noch mal kalt duschen.* Den Gedanken verwerfend öffnete er die Duschkabine und griff nach der Handtuchstange, an der üblicherweise ein Handtuch hing. Diesmal jedoch nicht und so stieg er aus der Kabine. Suchend blickte er sich um, bis er auf dem kleinen Handtuchhalter eines erblickte.

Er schnappte mit einem flinken Griff danach, als plötzlich etwas zu Boden fiel. Leise mit der Zunge schnalzend, beugte der junge Mann sich hinab und hob stirnrunzelnd die winzigen Stückchen Stoff, die vor ihm lagen, auf. Bewundernd ließ er diesen Traum aus champagnerfarbener Spitze durch seine Finger gleiten. Ein BH, zart und duftend und ein kleines Etwas, das aussah, wie ein Slip.

Peter lächelte, denn jetzt fühlte er sich bestätigt, warum Kim sich so nervös benommen hatte. Sie trug wirklich nicht mehr als sein Hemd am Leibe. Je mehr Peter darüber nachdachte, desto heißer wurde ihm und sein Atem beschleunigte sich. Es fiel ihm schwer, nicht daran zu denken, dennoch wollte er sich Kim gegenüber nichts anmerken lassen.

Er ging zum Waschbecken, ließ Wasser einlaufen und benetzte sein Gesicht damit. Während er sein Kinn mit Rasierschaum bedeckte, dachte er unwillkürlich an Kim. Völlig in Gedanken versunken rasierte er sich, bis ihn jäh ein kleiner, scharfer Schmerz ihn in die Wirklichkeit zurückholte. "Verdammt", rutschte es ihm heraus. Er beugte sich nach vorne, füllte seine Hände mit Wasser und wusch sich den Schaum aus dem Gesicht.

Vorsichtig besah er sich den winzig kleinen Schnitt an seinem Kinn, der zwar nicht blutete, aber trotzdem höllisch brannte. Mit gerunzelter Stirn sah er sich im Spiegel an, dann schüttelte er den Kopf. *Wie konnte mir das nur passieren?* Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. *Na wie schon? Wenn ich ununterbrochen an sie denke.*

Kim deckte gerade den Tisch, als Peter, barfuss und nur mit Jeans bekleidet, aus dem Badezimmer kam. Sie sah ihm zu, wie er sich seine Haare trocken rubbelte. Lässig fuhr er mit seiner Hand durch sein zerzaustes Haar. Fasziniert beobachtete die junge Frau das Spiel seiner Muskeln, die sich bei jeder Bewegung deutlich zeigten. Sein Aftershave stieg ihr in die Nase und ihr Körper fing an zu prickeln. Sie fragte sich, ob sich seine Haut genauso weich anfühlte, wie sie aussah. Ihr Herz pochte so laut, das sie die Befürchtung hatte, Peter könnte es hören. Um sich wieder in den Griff zu bekommen, nahm sie die Brötchen in die Hand und lächelte ihn an.

"Frühstück ist fertig."

Peter hob seine Nase in die Luft und atmete tief ein. "Das riecht gut."

Er nahm Platz und hoffte, dass Kim sich direkt neben ihn setzten würde, sie zog den Stuhl jedoch an das andere Ende des Tisches. Peter schmunzelte, Kim wollte ihm offensichtlich nicht zu nahe kommen. Eine Weile saßen sie schweigend am Tisch, bis Peter die Stille unterbrach.

"Hast du noch etwas Kaffee für mich?" Er hob seine Tasse.

"Sicher." Kim stand auf und kam um den Tisch herum.

Peter folgte jedem Schritt von ihr. Wie sie wohl unter seinem Hemd aussah? Leider war es zu groß, als dass man ihre weichen Rundungen erkennen konnte und so ließ er seine Fantasie spielen. Allerdings trieb ihn diese Vorstellung beinahe in den Wahnsinn. Kim stand jetzt ganz dicht neben ihm und er holte tief Luft. Ein leichter Hauch von Honig wehte ihm um die Nase, süß und unwiderstehlich. Peter konnte sich nicht zurückhalten und legte seine Hand sanft auf ihren Rücken.

Kim zuckte erschrocken zusammen. Der heiße Kaffee landete statt in Peters Tasse auf ihrem Arm. Sie zuckte erschrocken zusammen und schrie auf. Peter sprang alarmiert auf die Beine und zog Kim zum Spülbecken, wo er ihren Arm unter das kalte Wasser hielt. Der junge Shaolin machte sich schlimmste Vorwürfe. Ohne ihn wäre das alles nicht passiert. Warum musste er sie nur so unerwartet anfassen? Er stammelte: "Es tut mir leid, das wollte ich nicht."

Kim konnte nicht anders, sie lachte laut auf. Peter war so süß und unwiderstehlich, wenn er so schuldbewusst drein sah. Seine Augen bekamen einen unglaublich warmen Glanz, während er sie schuldbewusst betrachtete.

"Du kannst ja nichts dafür, wenn ich so schusselig bin."

Die junge Sängerin konnte allerdings nicht verbergen, dass der mittlerweile deutlich rot gewordene Arm, schmerzte. Ihre Beine gaben nach und sie lehnte sich mit der Hüfte an der Spüle an.

Peter fühlte, wie Kim vergeblich versuchte, sich zusammen zu reißen. Er ließ ihren Arm los, legte seine Hände um ihre Taille, hob sie sanft hoch und setzte sie neben der Spüle auf die Arbeitsplatte. Der kalte Untergrund ließ Kim kurz schaudern und Peter musste lächeln. Trotz ihres Missgeschickes konnte der junge Mann nicht eine Sekunde lang vergessen, dass Kim nichts unter seinem Hemd trug und er biss sich verschämt auf die Lippen. Ungeachtet dessen, konnte er seinen Blick nicht von Kim abwenden, als sie nun so verführerisch vor ihm saß.

Peter stellte das Wasser ab und besah sich Kims Arm. "Wenn wir Glück haben, bilden sich keine Blasen."

Er griff in eine Schublade neben Kims Beinen und holte eine kleine Tube, sowie eine Verbandsrolle hervor. Vorsichtig strich er die Salbe über die rote Stelle und wickelte anschließend behutsam den Verband um ihren Arm. Kim atmete tief aus, was Peter als Schmerzenslaut missdeutete.

"Hab ich dir wehgetan?", erkundigte er sich besorgt.

Kim schüttelte den Kopf. Sie konnte kaum verbergen, welche Gefühle Peter mit seiner Berührung bei ihr auslöste. Ja sie musste sich eingestehen, dass die Situation, in der sie sich gerade befand, sehr erregend auf sie wirkte.

"Nein. Ich hoffe nur, es bleibt nichts zurück. Jennifer dreht sonst durch, wenn sie noch mehr Make-up verwenden muss."

Peter schraubte die Tube zu und legte sie beiseite. Vorsichtig hob er ihren Arm und begann, Finger für Finger zärtlich zu küssen.

Kim wusste nicht, was sie denken sollte. Mit jedem weiteren Kuss von ihm raste das Feuer der Lust durch ihren Körper.

"Besser?"

Die junge Frau nickte stumm und Peter setzte seine zärtliche Verführung fort. Sanfte Küsse auf ihren Handrücken und die Handflächen tupfend, arbeiteten sich seine Lippen immer weiter ihren Arm entlang. Eine Hand legte sich auf ihren Rücken und Kim stöhnte leise auf.

Ihr Atem beschleunigte sich und ihre Haut fühlte sich an, als würde sie an all den Stellen, an denen Peter sie berührte, zu brennen anfangen. *Bitte, hör auf damit, ich kann sonst für nichts garantieren.*, flehte sie stumm, doch sie konnte sich nicht dazu bringen, diese Worte laut auszusprechen, denn dafür schlug ihr Herz viel zu schnell und außerdem fühlte es sich viel zu gut an. Nur ein einzelnes, leises "Peter!" kam ihr über die Lippen.

Der junge Mann sah sie eindringlich an. In seine haselnussbraunen Augen stahl sich ein ganz besonderer Glanz, dem sie sich kaum entziehen konnte. Sie fühlte, wie Peters Hand behutsam über ihr Gesicht fuhr und an ihrem Hals langsam hinabstreifte.

"Du bist wunderschön, weißt du das?"

Kim konnte sich nicht wehren, Peters tiefe, samtige Stimme und sein unwiderstehlicher Charme zogen sie völlig in seinen Bann. "Peter, bitte...ich muss...", wisperte sie kaum hörbar.

Sanft schob Peter sich zwischen ihre Beine, ein warmes Lächeln umspielte seine Lippen. Seine Hand lag noch immer auf ihrem Rücken und mit leichtem Druck zog der junge Mann Kim immer näher an sich heran. Gefühlvoll ließ er seine Finger über ihre Wirbel kreisen.

Kims Atem beschleunigte sich immer mehr. Ihr Verlangen nach Peter wurde unerträglich. Von sich aus überbrückte sie die letzten Millimeter, die sie noch trennten und presste ihre bebenden Lippen fest auf seinen Mund. Was als süße, sanfte Berührung gedacht war, verwandelte sich innerhalb von Sekunden in pure Leidenschaft. Es war, als hätte man einen Stromkreis geschlossen. Ein wahrer Feuerstoß raste durch ihren Körper. Sie ergab sich vollkommen diesem leidenschaftlichen, lustvollen Kuss. Wow, konnte dieser Mann küssen.

Gott, wie lange hatte sie auf diesen Moment gewartet, ihn herbei gesehnt und gleichzeitig gefürchtet. Ihre Hände verselbständigten sich und streichelten über die klaren, festen Konturen seiner Schultern und Oberarme. Seine muskulöse Brust fühlte sich an wie feinste Seide, sie konnte nicht genug davon bekommen, sie wieder und wieder zu erforschen. Unwillkürlich lehnte sie sich ein wenig zurück, um besseren Zugang zu diesem Terrain zu bekommen und unterbrach so ungewollt den Kuss. Peter atmete hörbar ein, während ihre Finger über seinen straffen Bauch strichen. Mit jeder Berührung zuckten seine Bauchmuskeln und die Hand auf ihrem Rücken spannte sich deutlich an.

"Du machst mich verrückt", flüsterte Peter ihr ins Ohr.

Kim öffnete ihre Lider und blickte in sein Gesicht. Kleine Funken des Begehrens tanzten in seinen Augen. Für einen Moment stieg erneute Angst in ihr hoch und sie gab sich Mühe, ihre eigene Erregung zu unterdrücken. Allerdings scheiterte sie kläglich, denn mit jeder Sekunde wuchs in ihr der Wunsch, sich Peter völlig hinzugeben. Mit einem ergebenen Seufzen schlang Kim ihre Arme um Peters Hals. Ihr Kopf sank nach hinten.

Peter nahm die unausgesprochene Einladung an und bedeckte ihren Hals und die Mulde an ihrer Kehle mit hauchzarten Küssen. Seine Zungenspitze fuhr langsam an ihrem Hals entlang und hinterließ erneut eine glühende Spur auf ihrer Haut. Quälend langsam begann er mit seiner freien Hand die Knöpfe ihres Hemdes zu öffnen. Jedes freiliegende Stückchen Haut bedeckte er mit kleinen, heißen Küssen und Kim stieß leise wohlige Laute aus.

Peter verstärkte den Druck seiner Hand und zog sie immer näher an sich heran. Sein feuchtes Haar kitzelte über ihre nackte Haut, während er ihre Brust mit kleinen Küsschen bedeckte. Seine Lippen fühlten sich so zart und weich an und tief in ihrem Inneren wünschte Kim, Peter würde niemals damit aufhören.

Erwartungsvoll schloss sie ihre Augen und dennoch traf es sie ganz unvorbereitet. Nichts und niemand würde dieses Gefühl beschreiben können, als sich seine Lippen vorsichtig um ihre Brustwarze schlossen. Es war die sanfteste Berührung, die Kim sich vorstellen konnte.

Sie stöhnte laut auf, bog Peter ihren Körper entgegen und gab sich der elektrisierenden Berührung seiner Lippen hin. Ihre Hände griffen tief in sein Haar, während Peter sich noch immer intensiv mit ihr beschäftigte. Kims Atem flog und sie fühlte, wie sich die schwelende Glut in ihrem Körper immer weiter ausbreitete. Sie bemerkte nur am Rande, dass er ihr das Hemd inzwischen ganz aufgeknöpft hatte und sie nun völlig offen vor ihm saß. Seltsamerweise beunruhigte es sie nun gar nicht mehr.

Kims Körper gab nach und sie sank vertrauensvoll in Peters Arme. Er schob seine Hände unter ihr Hemd und streichelte ihre samtweiche Haut. Der Stoff glitt über Kims Schulter und sank mit einem leisen Rascheln herab. Peter bedeckte ihr Schlüsselbein mit kleinen Küsschen. Gleichzeitig ließ er seine Hand durch ihre noch feuchten, seidigen Locken gleiten. Dann wanderten seine Hände wieder zurück und er begann mit den Fingerspitzen, Stück für Stück ihren Körper zu erforschen, wobei seine Augen jeder Bewegung seiner Hände folgten, als wolle er sich diesen Anblick für immer und ewig einprägen.

"Oh Gott, es ist schon so lange her, dass ich mit einer Frau zusammen war. Ich will dir nicht weh tun.", hauchte Peter in Kims Ohr.

Kim legte ihm einen Finger auf die Lippen. "Du wirst mir nicht wehtun, ich weiß das."

Peter drückte Kim noch enger an sich heran. Sie versanken erneut in einem leidenschaftlichen Kuss. Peter teilte mit seiner Zunge ihre Lippen, erkundete sanft ihren Mund und schließlich fanden sich ihre Zungenspitzen zu einem erotischen Spiel. Kim glaubte fast, den Verstand zu verlieren, und reckte Peter begierig ihre Hüften entgegen.

Sie fühlte, wie seine Hand über ihr Gesicht strich und sich langsamer immer weiter vor tastete. Seine Fingerspitzen berührten sanft ihren Hals, verweilten einige Sekunden dort, um dann tiefer zu wandern.

Ihr stockte der Atem, als Peter anfing sie sanft zu streicheln. Sie löste sich von seinen Lippen, um tief Luft zu holen. Immer tiefer glitt seine Hand und Kim stöhnte leise auf. Alles in ihr vibrierte und sie blickte Peter tief in die Augen. Seine Jeans rieb an der zarten Haut ihrer Oberschenkel und beherzt griff sie mit ihren Händen nach unten, um diese störende Barriere zu entfernen. Sie fingerte an den Metallknöpfen herum, von dem Verlangen getrieben, ihm ganz nah zu sein. Zu ihrer Überraschung hielt er ihre Hände fest.

"Kim, warte, nicht hier.", stieß er heftig atmend hervor.

"Warum nicht?"

Anstatt auf die Antwort zu warten, machte sich Kim über sein Ohrläppchen her. Sie knabberte sanft daran, so dass Peter kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte. Es kostete ihn einiges an Überwindung "Die Kondome sind im Schlafzimmer", auszustoßen.

Die junge Frau ging nicht darauf ein. Sein Atem wurde aus seinen Lungen gepresst, als Kim ihn wiederum mit aller Leidenschaft küsste. Er spürte, dass sie, wie er selbst, ihr Verlangen kaum noch zügeln konnte. Wenn Kim so weiter machte, dann würden sie es keinesfalls ins Schlafzimmer schaffen.

Entschlossen unterbrach er den Kuss und schüttelte verneinend den Kopf, wobei er versuchte Abstand zwischen sie beide zu bringen. Allerdings hatte er die Rechnung ohne das kleine, verführerische Teufelchen gemacht. Sie schlang einfach ihre Beine um seine Hüften und presste sich erneut dicht an ihn. Plötzlich versteifte Kim sich etwas und schaute zur Seite.

"Peter."

"Nicht jetzt, warte noch ein wenig.", stöhnte er.

Mit fliehendem Atem stieß sie hervor. "Peter, da kommt jemand."

Peter drehte lauschend seinen Kopf und hörte, wie ein Auto zur Hütte hochfuhr. *Verdammt, nein, bitte, nicht jetzt!* Schlagartig wurde er wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, denn er ahnte, wessen Auto den Weg hinauf kam. Es gab nur eine Person, die wusste, dass sie hier draußen waren.

"Kermit."

Peter ließ seinen Kopf auf Kims Schulter sinken, dann blickte er sie an und drückte ihr einen Kuss auf den Hals. Eine eiskalte Dusche hätte nicht effektiver sein können, um seine Erregung wieder in den Griff zu bekommen. Er bemerkte, dass es Kim auch nicht sehr viel anders ging. Bedauernd ließ er Kim langsam zu Boden gleiten und sah zu, wie sie ein paar Mal tief Luft holte, um ihren Puls wieder zu beruhigen. Mit sehnsuchtsvollem Blick betrachtete er ihren nackten Körper.

"Es tut mir so leid."

Kim schmunzelte, nahm seinen Kopf in ihre Hände und küsste ihn. "Es muss dir nicht leid tun. Es ist wohl besser, ich ziehe mich an. Ich möchte nicht, das Kermit mich so sieht."

Sie rannte zum Fenster, zog das Hemd über ihrer Brust zusammen, griff nach ihren Kleidern und verschwand dann eilig im Badezimmer. Sie schloss die Tür, lehnte sich mit dem Rücken dagegen und fuhr sich mit zittrigen Fingern durchs Haar. "Was hast du dir dabei nur gedacht?", fragte sie sich leise. Wie hatte sie sich nur so gehen lassen können? Beinahe wäre sie mit Peter im Bett gelandet. Kim seufzte leise auf und schüttelte den Kopf.

Mit einer fließenden Bewegung ließ Kim das Hemd zu Boden gleiten, griff nach ihrer Bluse und streifte sie über. Während sie die Knöpfe schloss, glaubte sie noch immer Peters weiche, warmen Lippen auf ihrer Haut zu spüren. Sie zog ihren Slip über und schlüpfte in ihre Jeans. Danach ging sie zum Waschbecken, beugte sich vor, ließ Wasser in ihre geöffneten Hände laufen und drückte sich die kalten Handflächen ins Gesicht.

Sie hob ihren Kopf um in den Spiegel zu sehen. "Du hast wohl offensichtlich den Verstand verloren Kim, weißt du das?" Sie starrte ihr Spiegelbild an und sprach weiter.

"Glaubst du wirklich, er würde mit dir schlafen, wenn er wüsste, dass du noch Jungfrau bist? Wie willst du ihm das erklären? Sag mir das." Sie blickte auf den Spiegel, als würde sie erwarten, dass er ihr Antwort geben würde.

Erneut seufzte die junge Frau auf. Sie fühlte sich elend und Traurigkeit breitete sich in ihr aus. Noch einmal musste sie an die verhängnisvolle Nacht mit Brian denken. Wie er sie ausgelacht und verstoßen hatte, weil sie sich geweigert hatte, mit ihm intim zu werden. In jener Nacht war sie noch nicht bereit gewesen, doch Brian hatte davon nichts wissen wollen. Es hatte beinahe in einer Katastrophe geendet. Sie schüttelte den Kopf, um die Erinnerung aus ihrem Gedächtnis zu verbannen.

Kim setzte sich auf den Toilettendeckel und schaute stumm auf einen nicht vorhandenen Punkt auf den Boden. Wie würde Peter wohl reagieren? Würde er enttäuscht sein, sie vielleicht auslachen? Welche junge Frau war mit 26 denn noch Jungfrau?

Die junge Sängerin beugte sich nach vorne und stütze ihren Kopf in ihre Hände. Ihre Finger grub sie tief in ihr dichtes Haar und eine ganze Weile lang saß sie unbeweglich da und dachte nach. * Das Beste ist, ich halt mich von ihm fern.*

Mit einem Ruck richtete sie sich auf, doch im gleichen Moment wurde ihre bewusst, dass ihr dieser Schwur nichts brachte. Sie konnte ja so schon seinem Blick kaum standhalten. Seine bezaubernden Augen zogen sie jedes Mal so in ihren Bann, dass sie weiche Knie bekam.

Sie wollte diesen jungen Mann mehr als je zuvor. Von seinen Küssen sollte ihr schwindelig werden, nur damit sie sich danach sich in seine Arme schmiegen konnte. Er sollte sie festhalten, während er sie zärtlich liebte. Seine Hände sollten sie berühren und verwöhnen. Schon allein bei dem Gedanken daran, wurde ihr heiß und kalt.

Ein Geräusch von draußen ließ sie zusammen zucken. Sie schüttelte ihren Kopf, um wieder klar zu werden, dann besah sie sich im Spiegel genau. Ihre Wangen waren ganz rot geworden und Kim musste unweigerlich lächeln. Sie wühlte in ihrer Kosmetiktasche, zog ein Make-up Stift hervor und tupfte sich mit dem Utensil ein paar Mal auf die Wangen. Mit dem Finger verteilte sie dann die Farbe, so dass sie jetzt nicht mehr ganz so aussah, wie eine reife Tomate. So gerüstet verließ sie das Badezimmer.

 

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