Teil 12
Autor: Honeybee

 

Peter verabschiedete sich von Joe, betrat die Hütte und ging direkt zum Schlafzimmer, dessen Türe er mit dem Fuß aufschob. Dort setzte er die junge Sängerin vorsichtig auf dem Bett ab. Für kurze Zeit öffnete sie ihre Augen, gleichzeitig wirkte ihr Blick abwesend.

"Kannst du dich ausziehen oder soll ich dir helfen?", wollte er besorgt wissen.

Peter wartete eine Weile und als keinerlei Reaktion von Kim kam, hob er ihre Füße an, zog ihr die Schuhe aus, öffnete ihre Jeans und streifte sie ihr behutsam ab. Dann knöpfte er ihr die Bluse auf und befreite vorsichtig ihre Arme aus den Ärmeln. Nun reagierte Kim endlich wieder. Wie in Trance hob die junge Frau ihre Arme und versuchte ihren BH aufzuhaken. Nach einem erfolglosen Versuch, ließ sie allerdings wieder kraftlos ihre Hände sinken.

"Warte", flüsterte Peter ihr zu, kniete sich vor sie hin, schlang seine Arme um sie und öffnete den Verschluss. Geräuschlos sank der seidene Stoff auf ihren Schoß. Für einen kurzen Augenblick betrachtete Peter ihren schönen Körper, dann blickte er sich suchend um.

"Bin gleich zurück."

Er ging zum Schrank, holte eines seiner T-Shirts heraus und mit geschickten Bewegungen gelang es ihm, es ihr über zu streifen. Der junge Shaolin legte ihr seine Hand in den Nacken und ließ sie sanft auf das Bett nieder. Kim seufzte leise auf und kuschelte sich sofort in die Kissen. Zärtlich deckte er sie mit einer warmen Decke zu.

Der Ex-Cop setzte sich an den Bettrand, strich ihr liebevoll das Haar aus der Stirn und betrachtete sie lange. Er streichelte ihre rosig schimmernde Wange und stellte fest, dass er sich noch immer bittere Vorwürfe machte. Er fuhr sich mit zittrigen Händen durch die Haare, seufzte kaum hörbar auf und starrte die Wand an.

"Stimmt irgendwas nicht?"

Peter zuckte zusammen, als er Kims leise Stimme hörte. Er versuchte zu lächeln, doch es gelang ihm nicht so recht. "Nein, alles in Ordnung. Ich dachte, du schläfst schon. Wie geht es dir?"

Die junge Frau griff nach seiner warmen Hand und drückte sie gegen ihre Wange. "Eigentlich müsste ich dich fragen, wie es dir geht. Schließlich hab ich dich wie einen Ball durch die Luft geschleudert." Sie hielt einen Moment inne. "Ich bin völlig fertig und so müde."

Liebevoll drückte Peter ihre Finger. "Mach deine Augen wieder zu, und versuche zu schlafen."

Kim versuchte zu Lächeln. Sie streichelte kurz seinen Arm und sah ihn ängstlich an. "Hab ich dir sehr wehgetan?"

Peter schüttelte den Kopf. "Nein, ich werde wohl ein paar blaue Flecken bekommen, ansonsten ist mir nichts passiert. Mach dir keine Sorgen, es geht mir gut."

Für einen kurzen Moment schien Kim beruhigt zu sein. Doch dann erkundigte sie sich plötzlich: "Peter was ist mit mir geschehen? Wieso kann ich einen Menschen durch die Luft werfen? Es ist alles so verwirrend und ich habe Angst."

"Komm her, Kleines." Behutsam zog Peter die junge Frau in seine Arme. "Ich bin mir auch nicht sicher, was da geschehen ist, aber ich verspreche dir, dass wir es zusammen herausfinden." Er küsste sie kurz auf den Mund, streichelte beruhigend ihren Rücken und ließ sie wieder langsam auf das Bett zurück sinken.

Kim murmelte leise: "Danke Peter."

"Du dankst mir, nach all dem was ich dir angetan habe?" Peter schüttelte ungläubig den Kopf. "Ich hab dir so viel Leid und Kummer mit dieser Rückführung bereitet. Wie kannst du mir da danken? Ich versteh dich nicht. Ehrlich gesagt, frag ich mich, ob diese Idee überhaupt sinnvoll war." Ratlosigkeit stand in seinen Gesichtszügen.

Kims blaue Augen fixierten ihn. "Was hast du mir denn angetan, Peter? Du und dein Vater haben mir das zurück gebracht, was tief in mir schlummerte. Endlich weiß ich, was in dieser Nacht geschah. Ich weiß, was du denkst, ich spüre was du fühlst. Peter, es war das Richtige, dies zu tun. Auch wenn ich dabei viel Leid erlebt habe, ich musste es tun."

Die Sängerin legte ihre Hand an Peters Hemd, griff nach dem Revers und zog ihn langsam zu sich herab.

"Verstehst du mich nicht? Mein ganzes Leben lang habe und hätte ich mich immer gefragt, was damals geschah. Immer wieder wären quälende Fragen in mir herum gegeistert. Jetzt habe ich einige Antworten, zwar nicht alle auf meine Fragen, aber das ist nicht weiter schlimm. Das alles verdanke ich nur dir."

Peter blickte in Kims Augen, die für einen kurzen Moment offen und klar wirkten. Er näherte sich ihrem Gesicht und küsste sie auf ihre Lippen. Dann zog er sich wieder galant zurück und drückte ihre Hand.

"Du brauchst jetzt Ruhe. Wir werden morgen über alles reden. Versuch zu schlafen. Ich bleib bei dir, bis du eingeschlafen bist. Schließ deine Augen."

Kim blickte ihn mit halbgeöffneten Lidern an. "Du kannst ruhig hinausgehen, Peter, es geht mir gut."

"Ich weiß", flüsterte er leise. "Und jetzt schlaf."

Peter wartete bis Kim langsam ihre Augen schloss. Noch immer hielt sie seine Hand ganz fest und schon nach kurzer Zeit bemerkte er, wie ihr Händedruck nachließ. Er blickte in ihr Gesicht, das zu seiner Erleichterung wieder weiche und entspannte Züge aufwies. Ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig. Vorsichtig zog er die Decke über ihre Schultern, stand leise auf, küsste sie noch einmal zart auf die Wange und verließ lautlos das Zimmer.

Erschöpft ließ er sich im Wohnzimmer auf die Couch fallen. Er rieb seine Stirn und fuhr ich mit der Hand über seine Augen. Dann nahm er sein Handy und wollte Kermits Nummer wählen, als ihm auffiel, dass der Akku leer war. Er stand auf und griff sich das Telefon aus der Küche und gleich darauf hörte er Kermits vertraute, tiefe Stimme, die ihn sogleich ein wenig beruhigte.

"Detective Griffin."

Peter seufzte auf. "Kermit, ich bin es Peter."

"Verdammt, wo warst du? Ich habe versucht, dich zu erreichen."

Peter Müdigkeit verflog schlagartig und er setzte sich ruckartig auf. "Was ist los? Ist irgendetwas passiert?"

"Wo bist du?"

"In der Hütte, warum?"

"Bin gleich da."

Bevor Peter antworten konnte, wurde das Gespräch beendet. Verwirrt sah Peter auf das Telefon, dann legte es vor sich auf den Tisch. Was brachte Kermit denn dazu, so zu reagieren? Normalerweise blieb er die Ruhe in Person, immer darauf bedacht, nicht zu viel von seinen Gefühlen preiszugeben.

Der junge Shaolin stand auf und holte sich ein kaltes Bier aus dem Kühlschrank. Es half nichts, darüber nachzudenken, warum Kermit sich so aufführte. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als auf seinen Freund zu warten. Er nahm einen großen Schluck und lehnte sich mit dem Rücken an den kalten Kühlschrank.

*******

Kim wartete bis Peter das Zimmer verlassen hatte, öffnete ihre Augen und ließ den Nachmittag noch einmal im Geiste an sich vorüber ziehen. Es war für sie nicht einfach gewesen, ihre Mom und ihren Dad noch einmal zu sehen. Sie hätte ihnen noch so viel zu sagen gehabt. Dennoch war es tröstlich, dass ihre Eltern nicht leiden mussten. Gleichzeitig fühlte sie einen übermächtigen Schmerz tief in ihrem Herzen. *Warum nur Emily? Warum?* Emily, ihre beste Freundin. Was hatte sie dazu bewegt, so etwas zu tun?

Die junge Frau dachte traurig an Peter. *Mein Gott, ich hätte Peter ernsthaft verletzten können.* Sie erhob ihre Hände und starrte sie an. Noch einmal machte sie die gleiche Bewegung wie in Caines Apartment, doch diesmal geschah nichts. Ratlos rieb sie sich übers Gesicht. Woher kam diese Kraft denn bloß? Was geschah nur mit ihr? Die Gedanken schwirrten nur so in ihrem Kopf umher und sie fühlte Angst und Unsicherheit.

Der Wunsch, in Peters Armen alles zu vergessen wuchs ins Unermessliche. Sie vertraute Peter. Warum hatte sie ihn abgewiesen, als er ihr helfen wollte? 10 Jahre lang hatte sie niemanden um sich, dem sie so vertraute wie ihm. Wann immer sie Kummer oder Sorgen plagten, hatte sie sich immer allein gefühlt niemand war bei ihr, der ihr beigestanden hätte. Nicht einmal Simon oder Sarah lies sie so eng an sich heran.

Obwohl sie Peter erst einige Tage kannte, schien dieser sich für sie verantwortlich zu fühlen. Tat er dies nur aus Pflichtgefühl, oder bedeutete sie ihm wirklich so viel?

Kim atmete tief durch und rief sich die letzte Nacht noch einmal ins Gedächtnis zurück. Könnte ein Mensch sich so fallen lassen, wenn er nicht liebt? Nein, gab sie sich die Antwort darauf. Peter liebte sie ohne Zweifel mit einer solchen Leidenschaft, die sie mit all ihren Sinnen und Gefühlen erwiderte. Noch nie hatte sie einem Mann so viel Zutrauen entgegen gebracht, wie ihm.

Ja sie liebte ihn und sie wollte für immer bei ihm bleiben. Bei dem Gedanken daran, ihn wieder zu verlassen, schnürte es ihr das Herz zusammen.

Die junge Frau zog geräuschvoll die Nase hoch und fühlte, wie sich in ihrem Hals ein dicker Kloß festsetzte. Tränen stiegen ihr in die Augen und sie kämpfte fest dagegen an. Zum ersten Mal fand sie ihr Leben zum Davon laufen. In Peter hatte sie die Liebe ihres Lebens gefunden. Doch ungeachtet dessen hatte sie es zu gelassen, dass er das Zimmer verließ. Dabei sehnte sie sich so nach seiner Wärme, nach seinen starken Armen und die Geborgenheit und Liebe, die er ausstrahlte. Dicke Tränen liefen jetzt über ihre Wange.

Kim spürte, wie sich das beklemmendes Engegefühl ihrer Brust immer breiter machte. Sie kam sich vor wie in einem zu engem Korsett und sie konnte kaum noch atmen. Mittlerweile leise schluchzend drehte sie sich auf den Bauch und vergrub ihr Gesicht tief in den Kissen. Niemand sollte ihre Tränen sehen, niemand sollte sie hören, wenn sie vor sich hin weinte, nicht einmal Peter.

*******

Peter saß mittlerweile im Wohnzimmer auf der Couch und wartete auf Kermit. Ungeduldig stand er auf und sah zum Fenster hinaus. Er ging zurück und setzte sich wieder. Wieder wanderten seine Gedanken zu Kim. Ihr Verhalten machte ihn nachdenklich. Sie war so ruhig gewesen, fast ein wenig zu ruhig. Er ahnte, wie es in ihr aussah und er wollte ihr so gerne zeigen, dass er für sie da war. Trotz allem wollte Kim seine Hilfe nicht. Warum nur sträubte sie sich so dagegen, dass er ihr half? Peter spielte gedankenverloren mit seiner kalten Flasche. Alles an Kims Reaktion erinnerte ihn daran, wie er selbst mit seinen negativen Erinnerungen umgegangen war.

Der junge Shaolin straffte seine Schultern und setzte sich aufrecht hin. Langsam dämmerte es ihm und er verstand ihr Verhalten. Seit dem Verlust ihrer Eltern, lebte Kim alleine mit ihren Gefühlen und Ängsten. Offensichtlich wollte sie mit dem, was sie heute erlebte, alleine fertig werden. Peter hielt sich die Hand an die Stirn. Kim konnte sich ihm nicht öffnen, weil sie es nicht anders kannte.

"Kim, meine Kleine, das ist so dumm von dir. Du wirst daran zerbrechen, diese Geschichte ist zu groß, als dass du sie alleine bewältigen kannst", murmelte er vor sich hin.

Jetzt wusste der junge Mann, was er tun musste. Mit einem Satz schwang er sich von der Couch, zog auf dem Weg zu Schlafzimmer seine Schuhe aus und lief auf Strümpfen weiter. Lautlos öffnete er die Tür und spähte hinein. Kim lag ausgestreckt auf dem Bauch und hielt ihr Kopfkissen fest in den Armen. Angespannt blickte Peter auf die junge Frau. Schlief sie schon, oder war sie noch wach?

Eine Weile betrachtete Peter die scheinbar schlafende Frau, dann entschloss er sich, sie anzusprechen: "Kim? Bist du noch wach? Wir..."

Er hielt inne, als er ein sehr leises Schluchzen hörte. Dann sah er es, ein sichtbares Zittern ihres Körpers. Mit zwei schnellen Schritten war er an ihrem Bett, griff nach ihrer Schulter und drehte sie vorsichtig um. Der Blick, der ihm in diesem Moment entgegen sah, ließ ihn erschaudern. Noch nie zuvor hatte er in so unendlich traurige Augen geschaut, das strahlende Blau von Tränen völlig verschleiert.

"Gott, Kleines, warum...?"

Bevor Peter seinen Satz beenden konnte, klammerte sich Kim fest an ihn. Er fühlte, wie ihr innerer Widerstand wie ein Kartenhaus in sich zusammen fiel.

"Halt mich fest, Peter, einfach nur fest. Lass mich bitte nicht los."

Ein Schütteln lief durch ihren Körper. Tiefes, ersticktes Schluchzen ließen den Damm endgültig aufbrechen und zum ersten Mal nach vielen Jahren ließ sie ihren Gefühlen freien Lauf.

Peter stellte keine Fragen, denn er kannte die Antwort bereits. Er wusste, dass sie jetzt seine Nähe und seinen Halt benötigte und er gab ihr bereitwillig alles, was sie brauchte. Beruhigend strich er Kim immer wieder über ihr Haar und ihren Rücken. Sanft wiegte er sie in seinen Armen und gab ihr so zu verstehen, dass er für sie da sein würde.

Nach vielen unendlichen Minuten beruhigte sich Kim langsam wieder. Nach und nach löste sich ihre Spannung, die ihren ganzen Körper festgehalten hatte, wie ein unsichtbarer Vorhang.

Vorsichtig lockerte Peter seine Umarmung und studierte ihr tränennasses Gesicht. "Hey Kleines, geht es dir besser?"

Ihre Augen wirkten jetzt nicht mehr ganz so traurig und sie wischte sich mit der Hand über ihre Wangen.

Kim hob ihre Hand und berührte leicht seine Wange. "Danke Peter, danke, dass du für mich da bist. Ich weiß nicht, was ich..."

Peter legte ihr einen Finger auf die Lippen. "Hör auf, du brauchst mir nicht zu danken. Mir ist klar, was du im Moment durchmachst, aber hab keine Angst. Warum nur wolltest du allein dagegen ankämpfen? Du weißt, dass ich dich liebe und ich will deinen Schmerz teilen. Auch wenn du es jetzt nicht glauben willst, er geht wieder vorüber. Heute ist einfach zu viel auf dich eingeströmt und du warst auf vieles nicht vorbereitet. Lass mich ein Teil deiner Welt sein und habe keine Angst."

Kim schniefte laut auf. "Du willst wirklich Teil meiner Welt sein?"

Peter nickte. "Mehr, als ich es dir je sagen könnte."

Er schob Kim sachte, aber bestimmt zur Seite und legte sich zu ihr. "Es tut mir leid, dass ich nicht gleich begriffen habe, dass du mich brauchst."

Sie schmiegte ihren Kopf an seine Brust und legte ihren Arm locker über seinen Bauch. Peter streichelte leicht über ihre warme Haut, nahm ihre Hand und verschränkte seine Finger mit den ihren.

Kim atmete tief durch. "Auch für mich ist das neu. Bisher musste ich immer alleine mit meinem Kummer fertig werden."

"Was ist mit Simon oder Sarah?"

"Ach Peter, auch wenn ich bei ihnen lebe und ich Simon wie einen Vater verehre, aber ich konnte mich ihm gegenüber leider niemals so richtig fallen lassen. Warum das so ist, weiß ich nicht. Ich wünschte, es wäre anders." Sie seufzte laut. "Ich weiß, dass Simon mich liebt und ich bin ihm auch dankbar dafür, aber im Grunde meines Herzens fühlte ich mich immer einsam."

Peter dachte an seine Kindheit. Was für ein Glück ihn ereilte hatte, als er zu den Blaisdells gekommen war. Peter hatte sich bei ihnen irgendwie nie so richtig zu Hause gefühlt, obwohl ihn die gesamte Familie mit Liebe regelrecht überschüttet hatte und sie immer für ihn da gewesen waren. Und selbst als sein Vater später wieder aufgetaucht war, war bei ihm nie das Gefühl aufgekommen, allein zu sein. Sein Leben war durch zwei Väter bestimmt worden, den Polizisten und den Shaolin, und beide liebte er aus tiefstem Herzen. Er drückte Kim enger an sich heran und hielt sie ganz fest.

Kim genoss die Wärme, die Peters Körper ausstrahlte und zum ersten Mal seit dem Tode ihrer Eltern fühlte sie tiefe Vertrautheit. Sie hob ihren Kopf und blickte in sein Gesicht. Zärtlich strich sie mit dem Finger über sein Kinn und seine Lippen. Sie rutschte ein wenig höher an ihn heran.

"Was hast du?", fragte Peter leise.

"Ich liebe dich", flüsterte sie ihm zu.

Sie vergrub ihr Gesicht tief an seiner Halsbeuge und Peter spürte ihren warmen Atem, der ihn wohlig erschauern ließ. Sie drückte ihm kleine Küsschen auf den Hals. Er wandte ihr seinen Kopf zu und ihre Lippen fanden sich zu einem liebevollen Kuss. Plötzlich hörte er es leise an der Vordertür klopfen.

Er lächelte sie schief an. "Kermit. Wie immer kommt er im rechten Moment. Kann ich dich für einen kurzen Moment allein lassen? Ich verspreche dir, ich bin so schnell ich kann wieder hier."

Er ließ sie los, nahm das kleine Fläschchen von dem Nachttisch und hielt es ihr hin. "Hier, trink das, dann kommst du ein wenig zur Ruhe."

"Was ist das?", misstrauisch beäugte die junge Frau die seltsame Flasche.

Peter lächelte. "Ein geheimes Getränk von meinem Vater. Frag mich nicht was es ist, aber es wirkt wahre Wunder. Es wird dir dabei helfen, das, was du heute erlebt hast, zu verarbeiten."

Kim öffnete den kleinen Verschluss und trank es in einem Zug aus, dann verzog sie das Gesicht und streckte ihre Zunge raus.

"Bäh, am Geschmack könnte man noch arbeiten, vielleicht ein wenig Vanille oder Zucker, dann wäre es ganz okay." Sie schüttelte sich einen kurzen Moment.

"Soll ich bleiben, bis du schläfst?"

"Nein, geh nur, lass Kermit nicht warten. Ich komm schon klar."

"Sicher?"

Kim nickte.

"Gut, dann werde ich Kermit mal begrüßen, bevor er sich gewaltsam Zutritt verschafft."

Peter küsste Kim sanft auf die Stirn, dann erhob er sich und verließ das Zimmer.

Wieder klopfte es und der junge Shaolin lief schnell zur Tür und öffnete sie. Bevor er auch nur einen Ton von sich geben konnte, schob sich Kermit unsanft an ihm vorbei und blieb dann mitten im Zimmer stehen. Peter beobachtete ihn verwirrt.

"Sag mal, hast du schlecht gefrühstückt oder was ist los?"

Kermit drehte sich um, zog seine Brille ein wenig herunter und funkelte ihn an.

"Wo wart ihr den ganzen Tag? Wie soll ich dich und Kim beschützen, wenn ich nicht weiß, wo ihr seid?"

Jetzt verstand Peter, warum Kermit so mies drauf war.

"Soweit ich mich erinnere, sagte ich dir, dass ich mit Kim bei meinem Vater wäre."

Kermit schob seine Brille zurück und zog fragend seine Augenbrauen hoch.

"Wirklich? Das muss mir irgendwie entfallen sein."

Peter atmete erleichtert auf und schloss die Tür. Er führte Kermit zur Couch.

"Hast du schon irgendetwas über den Unfall heraus bekommen?" Kermit war direkt wie immer.

Peter nickte. "Willst du was trinken?"

"Na los, spann mich nicht so lange auf die Folter. Was habt ihr herausgefunden?"

Peter erzählte in kurzen Worten, was Kim aus ihren Erinnerungen hervor gebracht hatte. Kermit saß ihm gegenüber und hörte konzentriert zu. Sichtlich mitgenommen atmete der ältere Detective tief durch, als Peter mit seiner Erzählung zum Ende kam.

Besorgt sah Kermit zur Schlafzimmertür. "Wie geht es Kim jetzt?"

Peter blickte ihn bedrückt an. "Nicht besonders gut. Sie hat viel geweint und ist völlig durcheinander."

Kermit nickte. "Kann ich mir vorstellen. Wie geht es dir? Du hast hoffentlich den Freiflug durchs Zimmer gut überstanden?" Ein breites Grinsen zog sich über sein Gesicht, doch gleich darauf wurde er wieder ernst. "Wie kommt sie damit klar, dass sie eine Gabe besitzt, von der sie bisher nichts wusste?"

"Wir haben noch nicht darüber gesprochen. Sie ist sehr erschöpft und braucht jetzt vor allem Ruhe." Peter bemerkte erst jetzt, dass Kermit die ganze Zeit über einen großen Briefumschlag in seinen Händen hielt. "Was hast du da?"

Kermit hielt seinem Ex-Kollegen den Umschlag hin. "Der Bericht über den Unfall, kam heute Mittag an."

Peter öffnete den Umschlag und zog die Fotos heraus. Mit Schrecken blickte er auf die Bilder und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Der erste Abzug zeigte den völlig zerstörten Wagen von Kims Eltern.

"Großer Gott, das ist ja nur noch ein Haufen Blech."

Er hatte zwar kurz zuvor den Unfall selbst miterlebt, das ganze jedoch nun auch auf Bildern zu sehen, schockierte ihn zutiefst.

Kermit stimmte ihm zu. "Offensichtlich wurde hier nichts dem Zufall überlassen." Bitterkeit sprach aus seiner Stimme, während er eines der Fotos betrachtete.

Sichtlich bestürzt zog Peter das nächste Foto hervor. Es zeigte Kims Vater, der unter dem Wagen lag. Kermit hielt ihm den Bericht des Leichenbeschauers unter die Nase.

"Kims Vater war sofort tot. Genickbruch, es ist sehr schnell gegangen."

Peter zog das nächste Foto hervor. "Kims Mom?"

Kermit seufzte auf. "Mehrere Knochenbrüche und schwere innere Verletzungen. Bei der späteren Obduktion durch den Leichenbeschauer fand man einen winzig kleinen Riss in ihrer Lungenarterie. Sie ist langsam in den Armen ihrer Tochter verblutet."

Peter sah Kermit stumm ins Gesicht und eine ganze Weile schwiegen sie sich nur an. Nach wenigen Minuten fand Peter seine Sprache wieder.

"Kim?"

Kermit stand auf und streckte sich kurz aus, dann setzte er sich wieder. Auf Peter machte es den Eindruck, als wolle er Zeit schinden.

"Bei Kim wurde eine schwere Gehirnerschütterung, ein Schleudertrauma, zwei gebrochene Rippen, ein gebrochener Arm und eine tiefe Platzwunde am Hinterkopf diagnostiziert. Bei der Untersuchung im Krankenhaus fanden die Ärzte ein riesiges Hämatom quer über den ganzen Unterleib. Sie wurde, wie wir jetzt ja wissen, mit einer Stange geschlagen. Damals wurde vermutet, dass dieser Bluterguss durch den Zusammenprall der beiden Autos entstanden ist. Jedenfalls wurden einige ihrer inneren Organe verletzt und sie musste notoperiert werden. Laut Arztbericht, wird sie wohl niemals Kinder bekommen können, da ihre Gebärmutter einiges abbekommen hatte."

Besorgt sah Kermit erneut zur Schlafzimmertür. "Sie musste viel erleiden in ihrem bisherigen Leben."

Peter nickte nur stumm. Er erinnerte sich an das Gespräch mit Kim vor dem Kamin. Jetzt wurde ihm klar, warum Kim so traurig auf seine Aussage über eine Familie und Kinder reagierte hatte. Ihr musste in jenem Moment klar gewesen sein, dass dies etwas war, was sie nie erleben würde. Nur widerwillig lenkte er seine Gedanken zurück auf Kermits Bericht.

"Was ist eigentlich mit dem Unfallverursacher? Ich meine, wir wissen jetzt durch Kim, dass offensichtlich eine gewisse Emily die Fahrerin des Autos war. Doch was haben damals die Ermittlungen ergeben?"

Kermit schüttelte den Kopf und nahm seine Brille ab.

"Nichts. Es wurde als Unfallflucht eingestuft. Der Bahnübergang lag etwas abseits in nicht sehr dicht besiedeltem Gebiet. Niemand hat etwas gesehen oder gehört. Wäre nicht zufällig eine Joggerin mit ihrem Hund vorbei gekommen, dann möchte ich gar nicht daran denken, was Emily Kim noch angetan hätte. Vermutlich wäre Kim heute tot, so aber wurde Emily unterbrochen. Leider stand die Joggerin so unter Schock, dass sie ebenfalls keine Angaben zum Fluchtfahrzeug machen konnte."

"Und offensichtlich will diese Emily jetzt ihre Arbeit beenden. Nur warum jetzt, nach so vielen Jahren?"

Kermit zuckte ratlos mit den Schultern und sah noch einmal zum Schlafzimmer. "Ich hab keine Ahnung, Peter. Lass uns morgen weitermachen, okay? Es ist schon spät, lassen wir es gut sein für heute."

Er stand auf und sah zur Uhr. "Morgen früh schau ich mal nach, was ich über diesen Tom Whitmore und diese Emily herausfinde. Insbesondere über diese Münzen, irgendwo müssen die ja registriert sein. Ich denke mal, wenn die soviel wert sind, wird es bestimmt einige Unterlagen darüber geben. Vielleicht finde ich noch irgendetwas Brauchbares. Pass gut auf Kim auf, sie ist eine ganz besondere Frau."

"Warum fragst du nicht mich nach Emily?"

Kims Stimme unterbrach die beiden Männer. Erschrocken blickten die beiden sich nach der jungen Frau um, die sich am Türrahmen angelehnt hatte und sie aufmerksam beobachtete. Sie trug einen Bademantel von Peter, der ihr, aufgrund seiner Größe, bis zu den Füßen hing.

Peter sprang auf, während sein Freund blitzschnell die Akte schloss und sie unter seinem Jackett verschwinden ließ.

"Kim, ich dachte du schläfst."

Kim zuckte mit den Schultern, eine Geste, die Peter schon zu oft von seinem Vater gesehen hatte. Unweigerlich musste er schmunzeln.

"Ich konnte nicht schlafen." Sie kam auf die beiden zu und setzte sich neben Kermit auf das Sofa. "Was möchten sie wissen, Kermit?"

Kermit räusperte sich und sah besorgt auf die sehr blass aussehende junge Frau neben sich.

"Sind sie sicher, dass sie jetzt darüber sprechen möchten?" Kim nickte.

"Okay. Wer ist Emily?"

Kim lehnte sich zurück. "Emily ist Toms Tochter. Bis heute habe ich geglaubt, dass wir die besten Freundinnen waren. Doch wie ich erkennen muss, lag ich wohl gründlich falsch mit einer Einschätzung."

Der Ex-Söldner wandte sich Kim zu. "Haben sie eine Ahnung, warum Emily das getan hat?"

Tränen schimmerten in Kims Augen, als sie Kermit ins Gesicht sah. "Ich weiß es nicht. Vielleicht gab sie mir die Schuld an dem Streit zwischen Tom und meiner Mutter und den damit verbundenen Konsequenzen." Sie schniefte leise.

Kermit fühlte sich unbehaglich, weil er sie mit diesen Fragen offensichtlich quälte. Er drückte ganz kurz Kims Hand.

"Hören wir besser auf. Sie brauchen jetzt Ruhe und über Emily können wir morgen noch reden. Ich werde per Computer nach ihr suchen lassen, vielleicht haben wir Glück und finden heraus, wo sie im Moment lebt."

"Das wird nicht nötig sein, Kermit. Sie können sich diese Arbeit sparen. Emily kam vor sieben Monaten bei einem Tauchunfall vor den Bahamas ums Leben."

Kermit runzelte die Stirn. "Na gut, aber es schadet bestimmt nicht, einiges über diese Emily herauszufinden. Vielleicht finden wir wenigstens das Motiv heraus, warum sie das getan hat." *Nein*, dachte Kermit für sich, *so leicht gebe ich nicht auf.* Tauchunfall? Gut, selbst darüber musste es Unterlagen geben. Das war seiner Meinung nach alles viel zu einfach.

Kim erhob sich. "Ich glaube, ich gehe jetzt zu Bett. Gute Nacht Kermit."

Dieser erhob sich ebenfalls. Er lächelte die junge Sängerin zaghaft an. "Gute Nacht, Kim."

Leise, so wie sie das Zimmer betreten hatte, verschwand Kim wieder im Schlafzimmer.

Peter begleitete Kermit bis zur Tür. Kurz bevor Kermit hinaustrat, drehte er sich noch einmal um und gab Peter die Akte mit den Fotos.

"Du solltest die Bilder nicht offen liegen lassen, Kim muss sie nicht unbedingt zu Gesicht bekommen."

Peter nickte. "Mach ich, keine Sorge."

Kermit verabschiedete sich, stieg die Stufen hinab und Peter sah ihm nach, bis er mit seinem Auto in der Nacht verschwunden war.

Peter winkte kurz zu Joe, um ihm zu zeigen, dass alles in Ordnung war, dann schloss er leise die Tür hinter sich zu. Sorgfällig blickte er sich um und legte den Umschlag in die unterste Schublade einer im Eck stehenden Kommode ab. Mittlerweile war es recht spät geworden und Peter entschloss sich, ebenfalls schlafen zu gehen. Aufmerksam kontrollierte er die Hütte, löschte überall die Lichter und öffnete leise die Schlafzimmertür.

Sein Blick verweilte kurz auf Kim, die halb quer, auf dem Bett lag. Peter streifte seine Jeans ab, zog sich das Hemd über den Kopf und ging auf Zehenspitzen um das Bett herum. Behutsam schob er die junge Frau ein Stückchen zur Seite und musste lächeln, als sie leise, wohlige Laute von sich gab. Müde streckte der junge Shaolin sich neben ihr aus, zog die Decke hoch und bedeckte Kim und sich mit dem leichten Laken. Eine ganze Weile lag er still da, lauschte auf ihren leisen und gleichmäßigen Atem und starrte die Decke an. Er genoss die Nähe ihres Körpers und es fühlte sich so natürlich an, als würde er schon ewig neben ihr liegen.

Vorsichtig drehte sich Peter zur Seite, so dass er in ihr Gesicht sehen konnte. Er hörte Kims leise Laute, die sie im Schlaf von sich gab. Zwischendurch lächelte die junge Frau und er fragte sich, ob sie wohl träumen würde. Er rutschte ein wenig näher an sie heran um ihre Wärme zu fühlen und schloss seine Augen.

Er zuckte erschreckt zusammen, als Kim ihm leise zuflüsterte: "Da bist du ja."

Sie kuschelte sich eng in seine Armbeuge und legte ihre zierliche Hand auf seine Brust.

Peter strich ihr zärtlich über den nackten Arm. "Ich dachte, du schläfst."

"Kann ich nicht.", murmelte Kim verschlafen. "Nicht wenn du nicht bei mir bist."

Peter lächelte und zog sie enger an sich. Ihre Lippen fanden sich zu unzähligen innigen Küssen, bevor beide der tiefe und erholsame Schlaf übermannte.

******

Als Peter wenig später wieder erwachte, fühlte er sich wie gerädert. Obwohl er hundemüde ins Bett gefallen war, hatte er dennoch kaum ein Auge zubekommen. Kim wurde die ganze Nacht von Albträumen geplagt, die sie nicht zur Ruhe kommen ließen. Immer wieder hatte sie sich unruhig von einer Seite zur anderen geworfen und erst als er seine Arme um sie geschlungen und seinen Körper fest an ihren Rücken geschmiegt hatte, wurde sie ruhiger. Gleichzeitig konnte Peter nicht mehr einschlafen. Wie konnte er auch an Schlaf denken, wenn er eine so bezaubernde Frau eng in seinen Armen hielt. Schließlich forderte die Müdigkeit doch noch ihren Tribut und langsam driftete er in einen traumlosen Schlaf.

******

Durch einen vorwitzigen Sonnenstrahl, der den Weg durch einen Spalt an den Vorhängen gefunden hatte, wurde Peter aufgeweckt. Sein Blick fiel zur Uhr, die in großen, roten Zahlen kurz vor 6 Uhr anzeigte. Er spürte, wie Kim sich umdrehte und schaute zur Seite. Liebevoll betrachtete er ihr Gesicht und ihre vom Schlaf zart gerötete Wange. Um Kim nicht aufzuwecken, blieb Peter ganz still liegen. Nein, sie sollte ruhig noch ein wenig weiter schlafen und ehe er es sich versah, fielen ihm die Augen auch wieder zu. Ein seltsamer Traum nahm seinen Lauf.

******

Dösend lag Peter an einem einsamen Strand. Feiner, weißer Sand, türkisblaues Meer und riesige Palmen umrahmten diesen Ort der Ruhe. Ein Bild so schön wie auf einer dieser Postkarten, die man an jeder Ecke kaufen konnte. Er streckte sich aus und vergrub seine Zehen tief im warmen Sand. Plötzlich hörte er aus der Ferne ein Rufen.

"Peter."

Er erhob sich und sah Kim, wie sie in einem wundervollen, mit großen bunten Blumen bedruckten Sommerkleid auf ihn zulief. Schlaftrunken stand er auf und lief ihr entgegen. Stürmisch nahm er sie hoch und wirbelte sie durch die Luft. Sie löste sich lachend aus seinen Armen und begann ihn mit ihren nackten Füßen mit Wasser zu bespritzen, was er sich natürlich nicht lange gefallen ließ.

Peter lächelte im Schlaf. Dieser Traum schien alle Sorgen aufzulösen und der junge Mann fiel immer tiefer in diese wundervolle, surreale Welt hinein.

Wieder sah er Kim vor sich. Ihr Kleid, vom Wasser durchnässt, klebte wie eine zweite Haut an ihrem aufregenden Körper. Jede Bewegung von ihr, ließ sein Herz höher schlagen und er konnte seinen Blick kaum abwenden. Zärtlich nahm er sie auf seine Arme und trug sie zurück in einen schattigen Platz unter den Palmen.

Er beugte sich über Kim, küsste sie leidenschaftlich und ließ seine Hände an ihrem Körper entlang gleiten. Durch den Stoff hindurch verwöhnte er sanft ihre Brust und genoss es, wie Kim leise aufstöhnte und ihren Körper ihm entgegen bog.

Dieser Laut verunsicherte ihn, er klang so realistisch. Nur widerwillig öffnete Peter seine Augen.

Tief über Kim gebeugt, blickte er direkt in ihre ozeanblauen Augen und plötzlich wurde ihm bewusst, dass dies absolut nicht in seinen Traum gehörte. Diese Augen sprachen eine sehr deutliche Sprache.

"Du bist ja gar kein Traum.", flüsterte er.

"Nein, aber das ist nicht weiter schlimm, solange du mich noch einmal so küsst, wie eben."

Kim vergrub ihre Finger in seinem dichten Haar und zog ihn weiter zu sich hinab.

Peter lächelte, drückte seine Lippen auf die ihren, teilte sie mit seiner Zunge und küsste sie innig. Er fühlte, wie Kim ihre Arme um seinen Hals schlang und sich ihm ganz hingab. Mit kleinen Küsschen tastete Peter sich immer weiter an ihrem aufregenden Körper entlang und verwöhnte sie eine endlos lange Zeit.

Schließlich wisperte Kim: „Liebe mich", als sie beide kurz Atem holten.

Er blickte in ihre vor Liebe verschleierten Augen und tupfte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. Dann stütze er sich auf seinem linken Ellbogen ab, streckte sich und holte vom Nachttisch ein Kondom herunter, das ihm Kim jedoch aus den Händen nahm.

"Ich möchte dich ganz und gar spüren, Peter. Du weißt ja jetzt, dass ich nicht schwanger werden kann."

Peter blickte sie an. "Bist du dir sicher?"

"Wie? Ob ich sicher bin, dass ich keine Kinder bekommen kann? Die Ärzte jedenfalls sind davon überzeugt."

"Nein, Kleines. Ich meine, ich weiß, dass ich gesund bin. Mein letzter routinemäßiger Aidstest war negativ."

Kim griff tief in sein dichtes Haar und zog ihn langsam zu sich hinab. "Du warst mein erster Mann, ich vertraue dir vollkommen. Aber zu deiner Beruhigung, ich habe es auch schriftlich, dass ich gesund bin."

Sie presste ihre bebenden Lippen fest auf die Seinen und küsste ihn so leidenschaftlich, dass Peter nichts weiter tun konnte, als diesen Kuss zu erwidern und ihren Wunsch zu erfüllen.

 

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