Teil 7
Autor: Honeybee

 

Kim setzte sich mit klopfendem Herzen auf einen Stuhl. Die Begegnung mit Peters Vater hatte sie ganz aus der Ruhe gebracht und tausend Fragen aufgeworfen, die sie Peter liebend gerne stellen wollte. Ein kurzer Blick in seine Richtung teilte ihr allerdings mit, dass sie dies zu einem späteren Zeitpunkt nachholen sollte, denn auch der junge Mann schien ziemlich durch den Wind zu sein.

Sie ließ noch einige Minuten verstreichen und das Vergangene Revue passieren, dann keimte ein seltsamer Gedanke in ihr auf. Sie runzelte die Stirn. "Wie ist eigentlich dein Vater hier herein gekommen? Es war alles abgeschlossen und einen Schlüssel besaß er doch offensichtlich nicht?"

Peter lachte laut auf. "Sagen wir es mal so, für ihn gibt es so was wie Türen oder Schlösser nicht."

Kim schob ihren Stuhl nach hinten und trat auf Peter zu. Ihr fiel sofort auf, dass seine Augen nun vor Freude strahlten und nur noch ein kleiner Teil Wehmut sich darin versteckte. Wieder einmal versank sie in seinem Blick, der ihr beinahe den Atem raubte. Sie nahm seine Hand und zog ihn zum Sofa.

"Erzähl mir mehr von deinem Vater und deinem Leben."

"Später, ich weiß zwar nicht wie es bei dir ist, aber mein Magen knurrt ziemlich heftig.", wich Peter halbherzig aus und legte seine Hand auf seinen flachen Bauch.

"Jetzt wo du es sagst. Ja, ich habe auch Hunger", akzeptierte Kim Peters Versuch das Gespräch hinaus zu zögern.

Der junge Mann zögerte nicht lange und zog Kim mit in die Küche. "Los, zuerst wird gegessen, dann können wir reden."

Kim zog spaßeshalber ihre Stirn in Falten, dann lachte sie. "Okay, überredet."

Eine ganze Weile wuselten die beiden durch die Küche und schließlich ging jeder mit einem Teller heißer Spaghetti mit herrlich duftender Soße ins Wohnzimmer. Kim setzte sich, hielt ihren Kopf dicht über den Teller und atmete hörbar durch die Nase ein.

"Also wenn das so schmeckt, wie es riecht, dann wird das ein Hochgenuss. Guten Appetit."

Peter setzte sich neben Kim und sah lächelnd zu, wie sie sich mit großem Hunger an ihr Essen machte. Die frische Luft tat nicht nur ihrem Gemüt, sondern auch ihrem Appetit gut.

Nach dem Essen stöhnte die junge Frau leise auf und hielt sie sich die Hände an den Bauch. "Wenn mich jetzt Jack so sehen würde. Oh weh, ich glaube, ich dürfte ein paar extra Runden im Fitnessraum drehen. Mann bin ich satt. Ich wusste schon gar nicht mehr, wie gut so einfache Spagetti schmecken können."

Peter lachte. "Das macht die gute Luft hier draußen. Ein paar Wochen hier..."

Kim feixte. "…und ich passe in keine Jeans mehr hinein."

"Noch Lust auf einen Nachtisch?"

Kim hob ihre Hand und drückte vorsichtig auf ihren Bauch. "Ich glaube nicht, denn sonst besteht die Gefahr, dass ich platze."

Sie blickte tief in Peters Augen. Nein, sie wollte etwas ganz anderes. Ihr Nachtisch sollte nicht aus etwas essbaren bestehen.

Kim deutete auf den Kamin. "Funktioniert der noch?"

Peter lächelte. "Natürlich."

Kim stand schwerfällig und theatralisch stöhnend auf und schob das Gitter zur Seite.

"Würdest du ihn anmachen? Ich liebe Kaminfeuer, es wirkt immer so geheimnisvoll."

Peter erhob sich ebenfalls.

"Okay, ich geh Holz holen."

Er verschwand kurz nach draußen und gleich darauf kam er mit einem Arm voller Holz zurück. Er warf ein paar Stücke davon in den Kamin und zündete ihn an. Auch wenn die Maisonne tagsüber schön wärmte, wurde es oft nachts in der Hütte empfindlich kalt.

Es dauerte nicht lange und der Schein des rot glühenden, knisternden Holzes tauchte das Wohnzimmer in weiches Licht. Die Wärme die aus dem Kamin strömte, tat den beiden sichtlich gut. Peter lief noch einmal in die Küche um eine Flasche Champagner zu holen. Währenddessen verschwand Kim kurz ins Schlafzimmer und kam mit einem Arm voller Kissen und Decken zurück. Sie ließ alles in sicherer Entfernung zum Kamin auf den Boden fallen und machte es sich auf einer der wärmenden Decken gemütlich.

Als Peter nach einigen Minuten zurückkehrte, blieb er verdutzt stehen. Kim schien sämtliche in der Hütte vorhandenen Kissen und Decken, auf dem Boden drapiert zu haben. Das gedämpfte Licht im Zimmer verbreitete eine romantische Atmosphäre, denn rund um diese Kuschelecke flackerten unzählige kleine Teelichter und mitten drin saß Kim. Wo sie sie so schnell herbekommen hatte, blieb dem jungen Mann ein Rätsel. Ehrlich gesagt, interessierte es ihn nicht die Bohne, denn ihr berauschender Anblick und das ganze Drumherum verursachten ihm eine Gänsehaut. Peter fühlte sich so ergriffen, dass er nicht mehr wusste, was er eigentlich hatte sagen wollten.

Kim schaute zu ihm hoch. "Was hast du?" Sie deutete auf die Kissen. "Zuviel?"

Peter schüttelte den Kopf. "Nein, nein, es ist...mir fehlen die Worte..., wunderschön."

Langsam ordnete Peter seine Gedanken, dann stellte er die Gläser zusammen mit dem Flaschenkühler auf den Boden und setzte sich zu ihr.

"Ich dachte, wir brauchen noch etwas, um diesen schönen Abend abzurunden."

Kim zog ihre Schuhe aus und hob ihre Hände vor das gemütlich prasselnde Feuer. Peter tat es ihr gleich und für einen kurzen Moment wärmten sie sich schweigend auf. Peter betrachtete sie lange von der Seite.

"Wolltest du mir nicht von deinem Vater erzählen?", durchbrach Kim das Schweigen.

Peter nickte. Oh, es gab so viel zu erzählen und er wusste gar nicht, wo er anfangen sollte. Es dauerte nicht lange und nach anfänglichen Schwierigkeiten sprudelte alles nur so aus ihm heraus. Zum ersten Mal seit langer Zeit und zu seinem eigenen Erstaunen, öffnete Peter sein Herz. Es gab nicht viele Menschen, denen er Zutritt zu seinem tiefsten Innersten gewährte. Bei Kim jedenfalls fühlte er sich wohl und es fiel ihm seltsamerweise sehr leicht, sich dieser jungen Frau zu öffnen.

"Hast du Durst?", fragte er Kim nach einer Weile.

"Oh ja und wie."

Peter zog die Flasche aus dem Kühler und kurz darauf schoss der Korken mit einem lauten Knall über ihre Köpfe hinweg.

"Es ist doch immer wieder schön, einem Mann dabei zuzusehen, wie er mit seinen starken Händen arbeitet.", kommentierte sie sein Tun schmunzelnd.

Peter warf Kim einen gespielt tadelnden Blick zu. Im selben Moment schnappte er regelrecht innerlich nach Luft, denn er spürte deutlich, wie sich die Atmosphäre im Raum änderte. Er konnte die Luft förmlich knistern hören, soviel erotische Spannung baute sich auf. Kims hübsches Gesicht wirkte so weich und anziehend, es strahlte eine ganz besondere Wärme aus. Ihr schwarzes Haar glänzte geheimnisvoll im Lichtschein des Feuers und Peter fühlte eine eigenartige Mischung aus Liebe und Leidenschaft in sich.

"Wo waren wir stehen geblieben?", fragte Kim und nahm einen kräftigen Schluck Champagner. "Mmmh, sehr gut", meinte sie, während sie mit ihrer Zungenspitze über ihre Lippen leckte. Eine Geste, die Peter sehr durcheinander brachte.

Der junge Shaolin brauchte eine ganze Weile, bis er sich wieder soweit gefangen hatte, dass er mit seiner Geschichte fortfahren konnte.

Kim saß ihm gegenüber und hörte aufmerksam zu. Bei den Geschichten über Schattenmörder, Sing Wah und andere böse Spitzbuben erschauderte sie und sie fragte sich, wie Peter so leben konnte. Er hatte sich nun mal für dieses Leben entschlossen. Ihre Gedanken schweiften ab. Peter führte, wie es schien, ein aufregendes und gefährliches Leben und sie ahnte, warum er bisher noch alleine lebte.

Peter bemerkte sofort, dass die junge Frau nur noch halbherzig seinem Gespräch folgte. "Kim, hörst du mir noch zu?"

Die Sängerin zuckte leicht zusammen, fasste sich aber sehr schnell wieder. "Ja. Darf ich dich was fragen?"

"Was?"

"Hast du noch nie den Wunsch nach einer Frau und Kindern verspürt? Nach einer ganz normalen Familie?"

Sein Blick wirkte bedrückt, als er sie ansah und Kim bereute ihre Frage. "Es tut mir leid, Peter. Ich sollte so was nicht fragen."

"Nein, nein, ist schon okay. Ja ich sehne mich nach einer Familie, leider war noch keine Frau bereit, ihr Leben mit mir zu teilen. Ja, und ich hätte auch gerne Kinder."

*Wenn du mich fragen würdest, ich wäre bereit, den Weg mit dir zu gehen, nur das, was du dir am sehnlichsten wünschst, werde ich dir nie geben können.* Kim senkte ihren Blick, als ihr diese Gedanken durch den Kopf rasten, während Peter noch einmal Holz im Kamin nachlegte.

Von plötzlicher Traurigkeit überwältigt, drückte Kim sich, auf der Suche nach Geborgenheit und Wärme, fest an Peters Brust. Zärtlich legte Peter seinen Arm um sie und eine ganze Weile hielten sie sich nur still im Arm. Kim hörte sein Herz schlagen und Sehnsucht breitete sich in ihrem Körper aus. Peter spielte verliebt in ihrem Haar und Kim atmete tief ein. Sie hob ihren Kopf und sah dem jungen Shaolin ins Gesicht. Sie wusste, in ihren Augen spiegelten sich all die Gefühle wieder, die sie für ihn empfand – Verlangen, Lust und Liebe.

Oh wie sehr sie Peter begehrte. Ihr Verlangen brachte sie fast um den Verstand. Und dann kehrte er wieder zurück. Der Zauber, der sie noch heute Morgen, kurz bevor Kermit aufgetaucht war, so wundervoll eingehüllt hatte. Nur sie und Peter, alles andere spielte jetzt keine Rolle mehr. Sie rückte noch enger an ihn heran. Kim fühlte, wie Peter kaum spürbar zusammen zuckte.

"Was hast du?", fragte Kim besorgt.

Als sie bemerkte, wie seltsam verrenkt Peter neben ihr saß, wusste sie Bescheid.

"Nichts Wichtiges. Mach dir keine Gedanken."

Kim schmiegte sich noch ein wenig enger an ihn und ließ gleichzeitig ihre Hand in seinen Nacken gleiten.

"Du bist ja völlig verspannt."

Sie drehte seinen Oberkörper von sich weg.

"Los, lehn dich nach vorne."

Überrascht stellte Kim fest, dass Peter, ohne einen Ton von sich zu geben, ihr den Rücken zuwandte. So als hätte er darauf gewartet, dass sie ihn dazu aufforderte.

Kim kniete sich hinter ihn und legte ihre Hände auf seinen Nacken. Sie begann mit einer sanften Massage und ihre Finger erforschten neugierig das unbekannte Terrain durch den feinen Hemdstoff hindurch. Sie genoss es die wohlgeformten Muskeln, die auf jede ihrer Berührungen mit einer leichten Kontraktion reagierten, unter ihren Fingerspitzen zu spüren. Quälend langsam bahnte sie sich erneut einen Weg bis zu seinen Nacken. Sie ließ ihre Hände von hinten durch sein dichtes Haar gleiten, bis sie an seine Schläfen kam und sie mit leichtem Druck massierte. Während Kim ihre Finger sanft auf seine Schläfen drückte, presste sie ihren Körper dicht an Peters warmen Rücken. Sie seufzte leise auf, während das Verlangen weiter in ihr aufstieg.

Ein spürbares Beben durchfuhr Peters Körper. Kim streichelte seine Wangen, wanderte langsam über seine Nase hinab zu seinem Mund. Sie bedeckte seinen Hals mit kleinen Küssen und ließ ihre Hände dabei immer weiter wandern. Seine Lippen zitterten, als Kim leicht mit ihren Fingern darüber fuhr.

Peter schloss seine Augen, er fühlte Kims warmen Atem und ihre weichen Lippen in seinem Nacken. *Bitte hör nicht auf, mach weiter.* Seine Gedanken schrieen diese Worte förmlich hinaus. Peter schämte sich und dennoch wollte er nicht, dass sie damit aufhörte. Ihre Fingerspitzen besaßen geheimnisvolle Kräfte, etwas das jedes logische Denken unmöglich machte. Peter konnte nur noch fühlen und was er fühlte, war reinstes Glück. Jede Faser seines Körpers rief laut nach Kim und er konnte nichts dagegen tun. Eine Droge namens Kim nahm völligen Besitz von ihm. Schließlich ließ er sich einfach fallen und kapitulierte vor ihrem Liebreiz und ihrer Zärtlichkeit.

Peter erkannte sich kaum wieder. Still und voller Wonne nahm er die Liebkosungen von Kim tief in sich auf. Normalerweise redete er sich in solchen Situationen meist um Kopf und Kragen. Eine schlechte Angewohnheit, besonders in solchen Augenblicken, in denen er nervös oder aufgeregt reagierte. Diesmal jedoch kam keine Silbe über seine Lippen, vielleicht aus Angst, er könnte die junge Frau mit seinem Geplapper davon abhalten, ihn weiter zu berühren.

Er wollte nur noch ihre Hände spüren, die ihm mit jeder weiteren Berührung noch zärtlicher und sanfter vorkamen. Er fühlte ihre weiblichen Rundungen an seinem Rücken und ihre Wärme, die sich auf ihn übertrug. Ihr lieblicher Duft stieg ihm in die Nase und vernebelte ihm sämtliche Sinne. Sein Herz flüsterte ihm leise Worte zu, die er schon so lange vermisst hatte. Langsam atmete er ein und aus, stets darum bedacht, diesen Augenblick nicht zu zerstören.

Kim spürte deutlich, wie Peter sich unter ihren Händen entspannte und sie wagte den alles entscheidenden Schritt. Sie kroch um Peter herum und setzte sich, allen Mut zusammen nehmend, auf seinen Schoß. Gleich darauf überfielen sie wieder Zweifel, ob sie überhaupt gut genug für ihn war. Nun doch ein klein wenig unsicher geworden, lies sie ihre Augen über Peters Oberkörper streifen und ihr wurde heiß und kalt.

Die Zweifel verflüchtigten sich bei diesem Anblick, als hätte es sie nie gegeben. Mit erneutem Mut schmiegte sie ihren Kopf an Peters Schulter und zog ihm vorsichtig das Hemd aus der Hose. Mit ihrer Hand fuhr sie unter sein Hemd und streichelte sanft über seine nackte Brust. Trotz der harten Muskeln fühlte sich seine warme Haut unglaublich weich an und liebevoll spielte Kim in seinem feinen Haarflaum. Sie blickte auf seine Lippen und dann in seine Augen.

Peter schien zu ahnen, was Kim wollte. "Du willst mich küssen, stimmt's? Zeig es mir, zeig mir was du willst", flüsterte er heiser.

Er sah die Sehnsucht in ihren Augen. Kim wollte ihn und er wollte sie. Er umfasste ihr Gesicht behutsam mit beiden Händen. Ihre Blicke trafen sich und Peter versank in den blauen Tiefen ihrer Augen. Langsam zog er Kim zu sich heran.

"Peter, öffne deine Lippen. Lass mich zu dir kommen", wisperte sie ihm leise zu.

Der junge Shaolin öffnete seinen Mund. Mit ihrer Zunge strich sie liebevoll an seinen Lippen entlang. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis er Kims seidenweiche, nach Champagner schmeckende Lippen berührte. Peter schloss erneut seine Augen und gab sich ganz den übermächtigen Gefühlen hin, die seinen ganzen Körper durchzogen.

Ein irres Kribbeln durchzog Kims ganzen Körper. Ihre Hände zitterten, wurden feucht und ihr Herz schrie laut nach Liebe. Ein lustvolles Ziehen zwischen ihren Beinen machte sich bemerkbar und sie fühlte sich wie ein verliebter Teenager vor ihrer ersten Nacht.

Peter überließ sich ganz Kims Führung, öffnete seine Lippen für ihre Zunge und kleine Blitze durchzogen ihn, als sie sich endlich berührten. Was immer Kim auch wollte, in dieser Situation war Peter bereit, ihr alles zu geben. Wie von selbst griffen seine Hände an ihren Hinterkopf. Mit geschickten Fingern löste er ihren dicken Zopf auf und griff tief in ihr weiches Haar. Kim schmeckte so herrlich süß. Er ließ seine Zunge über ihren Gaumen gleiten und vereinte sich erneut mit ihrer Zunge. Er konnte sich kaum noch daran erinnern, wann er das letzte Mal so innig und liebevoll geküsst worden war. Eines stand für ihn auf jedenfalls jetzt schon fest, er würde nie genug davon bekommen.

Der Kuss dauerte schon eine ganze Weile und nach einer kleinen Ewigkeit lösten sich ihre Lippen. Kim lächelte ihn hingebungsvoll an und Peters Herz schlug wahre Purzelbäume.

Er ließ seine Augen über ihren Körper streifen. Durch ihre Bluse konnte er deutlich die Umrisse ihrer Brust sehen und ihm wurde ganz anders zumute. Ihr sanftes Streicheln brachte sein Blut in Wallung und ihm wurde immer heißer, wobei diese Hitze nicht von dem sanft lodernden Feuer im Kamin kam.

Peter blickte in Kims Augen. Er fühlte genau, was in ihr vorging. Er konnte sich nicht dagegen wehren. Das Verlangen nach dieser jungen Frau wurde immer stärker in ihm. Zärtlich zog er Kim wieder näher zu sich heran. Ihr weicher, süßer Mund wirkte so anziehend und Peter erforschte ihn erneut so vorsichtig, als sei er aus feinem, zerbrechlichem Glas.

Kim legte ihre Hand in Peters Nacken und kraulte zärtlich mit ihren Finger in seinem Haar. Wieder suchte Kim Peters Lippen. Sie konnte von seinen Küssen nicht genug bekommen, denn sie waren so sinnlich, sexy und unheimlich männlich.

Die junge Frau hörte, wie Peter tief einatmete. "Was hast du?", fragte sie ihn.

"Du duftest wie ein leckeres Bonbon. So herrlich nach Mandel und Honig." Dabei fuhr er mit seiner Nasenspitze langsam an ihrem Hals entlang.

Kim lachte. "Ein Bonbon?"

Peter sah sie spitzbübisch an. In seine Augen stahl sich ein ganz besonderer Glanz.

"Ja, ein süßes Candy, zum Knabbern und Vernaschen."

"Willst du mich denn vernaschen?"

Er hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Lippen. "Das fragst du noch?", wisperte er ihr zu. Dann legte er zärtlich den Arm um ihre Schultern und ließ Kim behutsam auf die Decke gleiten.

Plötzlich kehrten Kims Selbstzweifel mit aller Macht zurück. Sie konnte sie nicht länger unterdrücken. Mit welchen Erwartungen ging Peter in diese Liebesnacht? Würde sie diese erfüllen können? Peter war einige Jahre älter und mit Sicherheit sehr viel erfahrener als sie.

Kim wollte nicht weiter darüber nachdenken, aber die Gedanken saßen leider wie fest gemauert in ihrem Kopf und sie wurde sie nicht wieder los. Die Erinnerung an ihren Ex-Freund trat an die Oberfläche, was zur Folge hatte, dass sich die junge Frau plötzlich unendlich hilflos fühlte. Unsicherheit überflutete ihr ganzes Sein und Kim bemerkte enttäuscht, wie sich das Kribbeln in ihr in ein stetig ansteigendes Unbehagen umwandelte.

Peter sah Kim ins Gesicht. Seine empfindlichen Sinne registrierten gleich, dass irgendetwas nicht stimmte. Er spürte, wie Kim sich verkrampfte. Das leichte Zittern, das ihren Körper durchzog, entstand nicht aus Erregung. Nein, irgendetwas schien sie zu beunruhigen und so zog er sich langsam zurück. Er setzte sich aufrecht hin und schaute Kim verwirrt in die Augen.

"Was hast du?", fragte er sie.

Kim blickte ihn traurig und stumm an, zuckte mit den Schultern und richtete sich mit einem Ruck wieder auf. Peter wurde von dieser Aktion sehr überrascht. Er blieb mit konfusem Gesicht zurück und beschränkte sich aufs Beobachten. Kim nahm vor dem Kamin platz, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte vor sich hin. Peter gab ihr ein paar Minuten für sich selbst, dann rutschte er vorsichtig hinter sie, legte seine Hand auf ihren Rücken und streichelte sie sanft.

"Was ist los Kim? Bitte rede mit mir. Habe ich etwas falsch gemacht?"

Kim schüttelte stumm den Kopf.

"Dann sag mir, was los ist."

Kim wagte es nicht, ihn anzusehen. Das Kinn von ihm weggedreht in ihre Hand gestützt, murmelte sie: "Das kann ich nicht. Du wirst mich auslachen."

Peter hielt Kim an den Schultern fest, bevor sie sich noch weiter von ihm weg bewegen konnte. Fragend blickte er auf sie hinab.

"Was bedrückt dich denn so sehr, dass du es mir nicht sagen kannst?"

Kim hielt noch immer ihren Kopf gesenkt.

"Es ist mir peinlich."

Peter betrachtete prüfend den Teil vom Gesicht, der nicht von ihrer Hand oder von den Haaren bedeckt wurde. Er konnte ihr so nicht in die Augen sehen, doch das brauchte er auch nicht, denn ihre gesamte Körperhaltung spiegelte ihre Unsicherheit deutlich wieder.

"Hey, jeder gerät irgendwann in seinem Leben mal in eine peinliche Situation. Ich bin zum Beispiel mal nackt in einer Bäckerei herum gelaufen." Peter legte einen Finger an Kims Kinn und hob ihren Kopf. "Sag es mir."

"Okay, versprich mir, dass du nicht lachen wirst."

Peter hob seine Hand wie zum Schwur vor Gericht. "Wenn es dich beruhigt: ich schwöre, dass ich nicht lachen werde."

Jetzt blickte ihn Kim mit ihren blauen Augen an, dass es ihm ganz warm wurde. "Es ist schon so lange her, dass ich mit einem Mann die Nacht verbracht habe. Ich...ich habe nicht sehr viel Erfahrung sammeln können und ich habe Angst davor, bei dir zu versagen." Verschämt schaute Kim erneut zur Seite.

Peter fuhr sich verwirrt mit der Hand durchs Haar. "Kim, Kleines, was hast du nur für Sorgen? Sieh mich an, bitte." Nur zögernd tat sie ihm den Gefallen. Peter hielt ihren Blick fest. "Was denkst du nur von mir?"

"Ich weiß es nicht. Für eine richtige Beziehung war bisher kein Platz." Kim schluckte trocken, ein dicker Kloß setzte sich in ihrem Hals fest. "Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll. Mein letzter Freund meinte, ich wäre eine Null im Bett. Du bist ein erfahrener Mann und ich will dich nicht enttäuschen."

Peter streichelte zärtlich ihr Gesicht und plötzlich kam ihm ein Gedanke. "Du hast doch schon mal, oder?"

In Kims Augen glitzerten Tränen, als sie stumm ihren Kopf schüttelte. Sie wandte sich verlegen ab, legte ihren Kopf auf ihre Knie und starrte vor sich hin.

Unsicher beäugte Peter Kim von der Seite aus. "Bitte Kim. Willst du nicht mit mir darüber reden? Was ist damals geschehen?"

Peter streichelte leicht über ihre Schulter und ein Zittern lief durch ihren Körper. Was hatte sie nur schlimmes erlebt, das sie sich jetzt so fürchtete? Er berührte leicht ihre Hand und spürte, wie sie zögerte. Kim hatte Angst, er fühlte, wie sich ihre Unsicherheit auch in sein Herz bohrte.

 

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