Teil 25
Autor: Ratzenlady
 

Peter und Kermit betraten den unbeleuchteten Flur. Die Tür war massiv, und das Fenster am anderen Ende so alt und dreckig, dass es kaum Licht herein ließ. Der Boden war mit einem alten und abgelaufenen, ehemals rotem, Teppich ausgelegt.

"Kein Wunder, dass der Dreckskerl sich hier wohlgefühlt hat!" knurrte Peter böse.

Schon während der Fahrt hatte sein Wesen sich gewandelt, Kermit hatte wieder diesen unbändigen Hass in seinen Augen sehen können. Sollten sie George hier und jetzt erwischen, würde er aufpassen müssen, dass der Shaolin ihn nicht einfach umbrachte. Und diese Angst war absolut ernst gemeint.

"Dachgeschoss, hat sie gesagt", sagte Kermit und verfluchte sich sofort selbst dafür.

"Sie?"

"Es gibt auch weibliche Informanten, Peter", versuchte er so locker wie möglich zu sagen.

Normalerweise würde sein Freund jetzt merken, dass da noch mehr war, aber so gab er sich damit zufrieden. Schließlich wusste der Shaolin bisher nicht, dass Ryans Frau früher denselben Status beim FBI wie ihr Mann hatte.

"Wie dem auch sei", meinte Peter nur und ging dann mit weiten Schritten auf die Treppe zu, dicht gefolgt von Kermit. Während sie die Etagen erklommen, stellten sie fest, dass es hier keine Menschen oder Geräusche gab, das heruntergekommene Haus schien komplett verlassen zu sein.

Der Cop sah seinem Freund die Anspannung an, die mit jeder Treppenstufe anzusteigen schien. Im vierten Stock, eine Treppe vor ihrem Ziel, packte er ihn von hinten an der Schulter und drehte ihn zu sich, um in seine Augen sehen zu können.

"Bleib cool, Peter", mahnte er ihn vertrauensvoll und beobachtete die Reaktion in seinem Blick.

"Vergiss es, Kermit! Wenn er da drin ist, und ich hoffe, dass er es ist, dann werde ich ihn fertig machen. Und du wirst mich nicht davon abhalten können!", machte er seinen Gemütszustand deutlich.

Dem Ex-Söldner gefielen diese Worte überhaupt nicht, Peter hatte sich mittlerweile so in seinen Hass hineingesteigert, dass es tatsächlich gefährlich werden konnte. Das Schlimmste war, dass er nichts dagegen erwidern konnte. Er kannte das Gefühl: diese verzweifelte Suche nach einen Ventil für die Wut, einem Ziel, so wie er es damals nach Karens Tod empfunden hatte. Man wollte Rache für das, was passiert ist. Und auch wenn Cat 'nur' taub war; George hatte ihr nach dem Leben getrachtet, und das bot Grund genug.

"Bleib einfach cool", sagte er noch mal und entließ Peter dann wieder aus seinem Griff. Der drehte sich sofort wieder und ging leise und vorsichtig die letzte Etage nach oben. Die Dachgeschosswohnung nahm die komplette Fläche ein, also gab es nur einen kleinen Flur mit einer einzigen Tür, direkt vor ihnen, mit dem Rahmen bündig zur rechten Wand. Lautlos schlichen sie sich an. Der Shaolin legte sein Ohr an das Holz, konnte aber kein Geräusch im Inneren vernehmen, was er Kermit mit einem Kopfschütteln übermittelte.

*Sei da!*, verlangte Peter in Gedanken, um der Sache ein Ende zu bereiten. Er wollte nicht, dass noch mehr passierte, dass noch mehr Menschen seinetwegen Gewalt erfuhren, dass er noch mehr Schuld zu tragen hatte. Er kam schließlich schon nicht mit dem klar, was bereits geschehen war.

Kermit zog die Desert Eagle aus dem Holster, entsicherte sie und stellte sich neben die Tür auf die linke Seite. Dann deutete er Peter mit einer Geste an, sie aufzutreten, was dieser mit einem Nicken bestätigte und sich in Position brachte.

Was sie in ihrer Spannung nicht bemerkten, waren winzige Sägespäne, die sich in den Teppichfasern unter der Tür verfangen hatten. Auch die Kante eines Metallbeschlags oben im Türrahmen entdeckten sie nicht. Wie George vermutet hatte: dafür waren sie einfach viel zu aufgewühlt.

Peter warf einen letzten Blick zu Kermit rüber, dann machte er einen schnellen Schritt nach vorne und trat mit aller Gewalt gegen die Tür. Das Schloss wurde mit dem Geräusch von berstendem Holz gesprengt und sie flog in den Angeln auf. Peter sah jetzt sofort, dass es ein Fehler gewesen war, so stürmisch vorgegangen zu sein.

Ihm kam jetzt ein schweres Eisenpendel entgegen. An einem Scharnier an der Decke befestigt schwang sich eine Metallkugel von der Größe eines Bowlingballs an einer Eisenstange direkt auf ihn zu. Rechts von ihm war die Wand, also sprang er nach links.

Kermit hatte das Pendel allerdings nicht gesehen, deshalb drehte er sich jetzt auf Peter zu, um mit der Eagle voran den Raum zu sichern. Die beiden Männer stießen mit der Schulter heftig zusammen, dann erreichte die Eisenkugel den Shaolin, der sich nicht mehr flüchten konnte.

Hart schlug das Gewicht etwas seitlich in seinen Rumpf ein. Er hörte eine Rippe knacken, Schmerz flammte höllisch auf und ließ bunte Punkte vor seinen Augen tanzen. Er registrierte nicht mal, dass er sich reflexartig vorn über beugte und gleichzeitig durch den Stoß nach hinten taumelte. Er fühlte nur noch Schmerzen, die seinen ganzen Körper einnahmen und nicht mehr loslassen wollten.

Geistesgegenwärtig packte Kermit ihn am Oberarm und hielt ihn fest, sonst wäre er rücklings die Treppe hinunter gestürzt. Er zog ihn in das Stück Flur, in dem er bis eben gestanden hatte, wo Peter dann in die Knie sackte, unter Schmerzen aufstöhnte und auf den Boden glitt.

"Scheiße!", presste er durch die zusammengebissenen Zähne und drückte seine Unterarme auf die Stelle, an der ihn die Kugel erwischt hatte.

"Ich ruf dir einen Krankenwagen!", sagte Kermit schnell und angelte nach seinem Handy.

Peter wollte ihn davon abhalten, aber sein Freund ließ es nicht zu. Er stand auf und ging einen Schritt weg, um mit der Notrufzentrale zu sprechen.

"Es geht schon", versuchte Peter schwach zu protestieren, obwohl er wusste, dass er log. Er konnte nicht mal sagen, ob er es alleine schaffen würde, aufzustehen. Also versuchte er es.

"Du bleibst schön da unten sitzen!", befahl Kermit streng, "du hast dir mindestens eine Rippe gebrochen, also rühr dich nicht!" Der Ex-Söldner machte sich Sorgen, denn wenn Peter Pech hatte, hatte er sich tatsächlich die Rippen gebrochen und womöglich bohrte sich ein Stück des Knochens in die Lungenflügel.

Der Cop ging, nachdem er den Notruf abgesetzt und das Handy wieder eingesteckt hatte, jetzt auf die Konstruktion zu und betrachtete die inzwischen stillstehende Kugel im Türrahmen. Er schob sie ein wenig an und bekam ein Gefühl dafür, wie viel Gewicht Peter getroffen hatte. Es war erstaunlich, dass es nicht seinen Brustkorb zerschmettert hatte.

"Wie geht's dir?", fragte er jetzt noch mal mit einem Schulterblick, er konnte den Shaolin keuchen hören.

"Geht schon. Tut nur verdammt weh!"

"Hast du einen stechenden Schmerz beim Luftholen?", hakte Kermit nach.

"Bist du jetzt auch Sanitäter? Ich habe einen stechenden Schmerz auch ohne Luft holen!", versuchte Peter flapsig zu sagen, aber es klang mehr erbärmlich. Mit geschlossenen Augen lehnte er den Kopf an die Wand, während Kermit hin und her gerissen war, die Wohnung zu untersuchen und bei ihm zu bleiben.

"Kipp mir ja nicht weg!"

"Werde ich nicht. Geh ruhig rein", gab Peter ihm schwach die Erlaubnis, sich die Wohnung anzusehen. Also drängte sich der Polizist an der Kugel samt Stange vorbei und betrat die große Wohnung, die komplett leer war. Nein, George war nicht mehr hier. Er war nur kurz zurückgekommen, um die Falle zu stellen, und wie junge und unerfahrene Mäuse waren sie hinein getappt.

Schuldbewusstsein machte sich in ihm breit, weil er im Grunde der gewesen war, der gesagt hatte, dass Peter die Tür auftreten sollte. Er hätte es auch selbst machen können. Wie sie es gemacht hatten, war es sicherlich sinnvoller gewesen, weil er schließlich die Pistole hatte, aber jetzt im Nachhinein entwickelte sich dennoch ein schlechtes Gewissen.

Erst jetzt entdeckte er einen Zettel auf dem Fußboden, mitten in dem kahlen Raum. Skeptisch ging er darauf zu und hob ihn auf, um ihn zu lesen.

//Und meine Rache wird blutig sein//

"Arschloch!", knurrte Kermit wütend in die Wohnung, dann hörte er die Sirenen des Krankenwagens, ging zum Fenster und sah hinunter. Der Transporter hielt vor dem Haus und zwei Sanitäter kamen mit der Trage hinaus, ihnen voran der Notarzt mit seinem Koffer.

Er ging wieder zu Peter, der noch genauso da hockte, wie zuvor. Die Augen geschlossen, den Kopf zurückgelegt, einen Unterarm auf die Rippen gepresst, der andere schlaff neben sich. Die Brust hob und senkte sich unter anstrengenden Atemstößen.

"Bist du noch da, Partner?", fragte er besorgt und hockte sich neben ihn.

"Wo soll ich denn auch hin?", flüsterte er und verfing sich anschließend in einem Hustenanfall, von dem Kermit nicht wusste, wie er ihm entgegen wirken konnte. Auf den Rücken klopfen wäre die denkbar schlechteste Idee. Dann hörte er die schnellen Schritte der Rettungskräfte im Treppenhaus.

* * *

"Treffer, und versenkt!", murmelte George höhnisch gegen das Glas der Scheibe, als er den Krankenwagen vor dem Haus gegenüber, seinem alten Haus, sah. Sein kleiner Trick hatte funktioniert. Jetzt war er gespannt, welchen der beiden Männer er auf der Liege, und welchen auf seinen eigenen Beinen, wieder hinaus kommen sehen würde.

* * *

Ryan betrat nach seinem Rundgang wieder das Haus.

"Haben sie Castor gesehen?", fragte Paul, als ob es völlig klar war, dass er zu dem Fenster hochgesehen hatte, obwohl Ryan nicht einmal wusste, in welchem Zimmer Cat sich aufhielt.

"Ja. Sie steht da und starrt aus dem Fenster", sagte er und man hörte, dass ihn das ziemlich traf.

"So steht sie schon die ganze Zeit da", murmelte Paul besorgt, mehr zu sich selbst. Ehe Ryan etwas antworten konnte, kam Annie aus der Küche.

"Ich habe grade einen Auflauf in den Ofen geschoben, in einer guten halben Stunde gibt es Mittagessen. Detective Walker, mögen sie Nudelauflauf?"

"Das ist nicht nötig, Mrs. Blaisdell, danke."

"Ich bestehe darauf. Wenn sie schon auf uns aufpassen, dann sollten sie sich auch stärken! Paul, gehst du Castor Bescheid sagen?", fragte sie schließlich ihren Mann und merkte schnell, dass ihre Formulierung reichlich unpassend war, aber sie korrigierte sie nicht, Paul wusste sicher, was sie meinte.

"Ich seh' mal, was ich tun kann", meinte er, warf noch einen prüfenden Blick zu Ryan und ging dann die Treppe hoch. Aber zunächst waren seine Gedanken noch bei Walker und Kermits Worten über ihn. Dazu kam, dass er diesen Server-Zugriff besaß, von dem er im Krankenhaus gesprochen hatte. Er hatte zuvor schon darüber nachgedacht, aber jetzt kam ihm plötzlich etwas in den Sinn, das ihm vor langer Zeit mal jemand erzählte, was er aber nie hatte glauben wollen.

Er widmete sich wieder seiner Aufgabe und zog dazu einen kleinen Notizblock aus der Gesäßtasche, den er für genau diesen Zweck eingesteckt hatte, ebenso wie den Kugelschreiber in seiner Hemdtasche. Dann schrieb er die Nachricht auf das Papier, auch wenn er ein paar Minuten brauchte, um die richtigen Worte zu finden.

Er ging in Peters ehemaliges Jugendzimmer, wo Cat in unveränderter Haltung am Fenster stand. Wieder machte er die schweren Schritte auf sie zu und konnte beobachten, wie sich ihr Rücken anspannte. Er reichte ihr das gefaltete Papier und sah sie aufmunternd an, aber ihr Blick blieb unverändert, als würde sie durch ihn hindurch sehen. Er klopfte ihr liebevoll auf die Schulter, so schnell, dass sie ihn nicht abschütteln konnte, und ging dann wieder.

Cat blickte auf das Papier, in ihr wuchs der Wunsch, es einfach zu zerreißen, ohne es zu lesen. Was sollte sie damit? Sie wollte nicht, dass man so mit ihr kommunizierte, es fühlte so schrecklich demütigend an. Eine Sonderbehandlung, die einfach schlecht war, so erniedrigend.

Was sollten das für Gespräche sein, die auf Papier geführt wurden? Einen Brief schreiben, ja, das schon. Aber nur aus einer freien Wahl heraus, nicht aus Zwang. Sie wollte diese Sonderbehandlung nicht, wollte nicht, dass man sie mit Zetteln zu Reaktionen aufforderte, so wie man einen Hund mit einem Leckerchen antrieb, ein Kunststück vorzuführen. Sie wollte kein Hund sein, und sie wollte keine Kunststücke machen.

Sie wollte nur allein sein mit der Stille, die sie umgab. Wer hätte gedacht, dass Geräuschlosigkeit so erdrückend sein konnte! Lautstärke konnte das sicherlich, aber dass Stille einen umfassen und alles zusammenpressen konnte, dass es schon fast schmerzte, das hatte sie nie vermutet. Wie Dunkelheit umzingelte diese Lautlosigkeit sie, ließ sie in Panik verfallen, in schreckliche Angst.

Sie wollte einfach keine Gesellschaft, niemanden, der ihr sagte, dass alles wieder gut werden würde. Nichts war gut, und so lange sie nichts hören konnte, würde es auch nie gut werden. Und dazu kam, dass sie die anderen nicht mit ihrer Anwesenheit belästigen wollte.

Diese unsägliche Taubheit barg ein Gefühl von Einsamkeit, die ihr kein Mensch nehmen konnte. Einsam sein, trotz Anwesenheit anderer, das war hart. Dann wollte sie doch lieber gänzlich allein sein, niemanden sehen, niemanden in der Nähe haben. Allein mit der unerträglichen Stille und der schrecklichen Angst, nie wieder hören zu können.

Was würde dann kommen? Nie wieder Worte aus den Mündern der Menschen, die sie so gern hatte? Nie wieder das Rauschen von Blättern im Wind? Nie wieder Musik? Nie wieder scharfe Gitarren-Soli? Nie wieder das Dröhnen der Basedrum zur Untermahlung des dunklen Gesangs? Das konnte und wollte sie sich nicht vor ihrem inneren Auge ausmalen.

Spöttisch stellte sie sich eine Szene vor, wie sie um den Tisch saßen, in unterschiedliche Unterhaltungen vertieft, und jeder schreibt ihr auf, was er grade gesagt hatte. Der virtuelle Papierberg vor ihr wuchs so schnell an, dass sie ihn bald nicht mehr überblicken konnte, sie verschwand darin, aber es wurde immer noch mehr, bis sie ganz mit kleinen Zetteln bedeckt war und Atemnot bekam.

Und als sie sich langsam herauswühlte, sah sie ihre genervten Gesichter, weil sie ihnen einen solchen Aufwand bereitete. Nein, das wollte sie sicher nicht! Weder für sich selbst, noch für die anderen. Und so oft sie es auch sagen würden, -und das würden sie zweifellos-, dass es ihnen nichts ausmachte, so würde der Hintergedanke der Belastung nie verschwinden. Wenn sie sich zurückzog, ersparte sie ihnen zumindest die Mühe, alles für sie aufschreiben zu müssen.

Als sie aus ihren düsteren Gedanken zurückkehrte, blickte sie wieder auf das gefaltete Papier. Wollte sie es lesen? Oder würde sie damit eine Lawine lostreten? Wenn sie es jetzt nicht las, dann konnte das straight durchziehen. Ging sie aber einmal drauf ein, würden sie es immer wieder erwarten.

Ihre Gedanken gingen wieder auf Wanderschaft, während sie auf ihre Hand mit dem Zettel starrte, und drehten sich permanent im Kreis. Aber sie schaffte es einfach nicht, auch nur ein winziges Stück der inneren Leere abzuschütteln.

Sie spürte den Luftzug, als sie Tür plötzlich aufging, und auch die schweren Schritte waren wieder da, aber diesmal wirkten sie natürlicher. Ihre Brauen zogen sich zusammen, das konnte sie nicht recht deuten. Dann packten die starken Hände ihres Schwiegervaters sie an den Schultern und drehten sie zu ihm herum, sein Blick war ärgerlich.

"Ich habe dich gewarnt!", sagte er, ohne dass sie es hören konnte. Danach erst sah er, dass seine Nachricht noch ungelesen in ihrer Hand verweilte.

"Wie stur kann man eigentlich sein?!", brummte er.

Unbehagen breitete sich derweil in Cat aus, aber wenn sie alle von sich fernhalten wollte, musste sie stark bleiben. Paul zog ihr die Notiz aus ihrer Hand, faltete sie auf und hielt sie ihr direkt vor die Nase, die junge Frau aber bemühte sich mit aller Kraft, ihm weiter in die Augen zu starren, anstatt auf das Papier.

"Lies es!", forderte er, auch wenn sie es nicht hören konnte. Das musste sie auch nicht, seine Geste zeigte unmissverständlich, dass er genau das von ihr wollte. Sie starrte ihn an, mit aller Selbstbeherrschung, und wie sie verwundert feststellte sogar ein wenig Neugier, was wohl darauf stand. Aber sie wollte es nicht, das betete sie sich immer wieder vor, also sah sie ihm in die Augen statt auf die geschriebenen Worte.

Paul schüttelte ärgerlich den Kopf, zog seinen Kugelschreiber heraus und kritzelte noch etwas auf die Nachricht. Dann ließ er das Papier fallen, sah ihr einige lange Sekunden in die Augen und verließ schließlich den Raum. Mit dem Zuschnappen der Tür fiel auch alle Selbstbeherrschung von ihr ab, stumm weinend sank sie an Ort und Stelle auf den Boden und kauerte sich in der Hocke so sehr zusammen, wie irgend möglich.

Sie ertappte sich bei dem verzweifelten Gedanken, dass der Tod besser als die Taubheit für sie gewesen wäre. Und das Schlimmste war, dass sie diese Variante in keiner Weise selbst erschreckte, sondern viel mehr innere Zustimmung auslöste.

 

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