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Teil 32 Autor: Ratzenlady |
Peter kam den beiden Männern hastig entgegen, als sie das Krankenhaus betraten. Sein Blick war voller Wut und Hass. "Habt ihr was aus dem Kerl rausgekriegt?", fragte er sofort und starrte Kermit eindringlich an. "Peter, ganz ruhig. Wie geht es Jody?" "Der Notarzt hat gesagt, dass sie es überleben wird, aber noch wird sie untersucht. Also, was ist mit George?", kam er sofort wieder auf das Thema zurück, das ihm den Zorn durch die Adern trieb. Kermit und Ryan wechselten einen kurzen Blick. "Er hatte uns eine Adresse gegeben, aber…" "WO?" "Er ist ausgeflogen. Er war nicht da." "WAS? Ihr seid da ohne mich hin? Ihr…" "Peter!", unterbrach der Ex-Söldner jetzt rüde. Zwar konnte er den Schmerz und den Hass durchaus verstehen, der in dem jungem Mann schwelte, aber erst mal musste man ihn soweit beruhigen, dass ein normales Gespräch möglich war. "Ja, sind wir. Und du hättest das gleiche gemacht. Aber er war nun mal nicht da. Er war wieder einen Schritt schneller", sagte Kermit missmutig und wollte ihm die Hand auf die Schulter legen, aber Peter drehte sich ab und schlug mit der Faust hart gegen die Krankenhauswand. "Verdammte Scheiße!", donnerte er wütend. Der Cop mit der Sonnenbrille tauschte jetzt einen stummen Blick mit Paul über die Gläser hinweg, der nur leicht und besorgt nickte. Peters Zustand wurde von Stunde zu Stunde schlimmer, und man konnte es ihm nicht mal verdenken. Aber trotzdem war das stetige Schwanken zwischen Hass und Verzweiflung kein gutes Zeichen. "Wir werden ihn finden, Peter", versprach er. Der Angesprochene wirbelte rasend herum. "Wie oft habe ich das jetzt schon gehört? Verdammt noch mal, Kermit! Der Kerl ist schlauer als wir! Er wird uns so lange einen Schritt voraus sein, bis es kein 'uns' mehr gibt, weil er jeden einzelnen davon umgebracht hat!", keifte er ihn an. "Wir tun was wir können!", verteidigte sich Kermit jetzt scharf und starrte Peter wütend an. Verständnis hin oder her, aber so ließ er nicht mit sich reden. Die beiden blickten sich lange an, Feuer loderte hinter den haselnussbraunen Pupillen des Shaolins, und allmählich bekam Kermit tatsächlich Angst, dass dieses Feuer den alten Peter Caine, den er kannte, zerstören konnte. "Und was, wenn unser Können nicht ausreicht?", presste er jetzt zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen hindurch. "Er wurde zweimal geschlagen, er wird es auch ein drittes Mal! So wahr ich hier stehe, Partner!", entgegnete er im Brustton der Überzeugung. "Ich werde ihn umbringen, Kermit. Und wenn der Staatsanwalt persönlich daneben steht, ich werde ihn töten", machte Peter ein Versprechen, von dem sein Freund befürchtete, dass er es tatsächlich kalt lächelnd wahr machen würde. Blieb zu hoffen, dass sie es nicht so weit kommen lassen würden. Die beiden Männer wurden durch einen Arzt getrennt, der jetzt zu ihnen kam und mitteilte, dass Jody wieder gesund werden würde. Die Schnittwunde am Bauch musste nicht mal genäht werden, die Platzwunde hatte man geklammert. Ansonsten begann sich das Schleudertrauma bemerkbar zu machen und sie hatte Gliederschmerzen von Kopf bis Fuß. Dennoch erfüllte erleichtertes Aufatmen den Raum. "Kann ich zu ihr Doktor?", fragte Peter vorsichtig und folgte ihm dann zu ihrem Zimmer. Leise trat er ein und wurde mit einem müden Lächeln begrüßt. "Hallo", sagte sie leise und schwach. Verlegen kam er zu ihr rüber, setzte sich auf die Bettkante und ergriff ihre Hand. In die Augen sehen konnte er ihr nicht. "Ich… es tut mir leid, Jody! Ich weiß nicht, wie…", stammelte er schuldbewusst. "Hör auf damit, Peter. Du kannst nichts dafür", entgegnete sie sofort und versuchte, sich etwas vorzulehnen, um ihn zu umarmen. Aber sie kam nicht soweit, wie sie wollte und ließ sich wieder zurückfallen. "Tut mir nur leid, dass ich jetzt nicht mehr suchen helfen kann", flüsterte sie. Völlig entsetzt schaute er jetzt doch zu ihr. "Was? Du musst dich für überhaupt nichts entschuldigen, Jody! Ich…" "Peter, hör auf! Es ist nicht deine Schuld, dass dieser Verrückte da draußen rumläuft! Und wenn ich noch mal so was höre, dass komm ich dir persönlich rüber und tacker dir den Mund zu!", sagte sie durchaus überzeugend. Er musste schmunzeln, so ernst die Situation auch war. "OK, du hast gewonnen. Aber ich gebe zu, es fällt mir schwer, das zu akzeptieren", murmelte er und sah sie an. Tatsächlich gab es keinen Funken Ablehnung in ihren Augen. "Findet ihn, Peter. Findet ihn und bestellt ihm schöne Grüße von mir", sagte sie zum Abschluss und schloss dann die Augen. Der Shaolin erhob sich und blickte auf sie hinab, wie sie so blass in ihrem Kissen lag. "Das werde ich!", versprach er todernst
und ließ sie dann allein, damit sie sich ausruhen konnte. Weg waren
die Zweifel und die Angst, und was blieb war blanker Hass auf den Mann,
der das alles verursachte. Nachdem Peter das Zimmer verlassen hatte, lehnte er sich auf dem Flur erstmal gegen die Wand und schloss die Augen. Die Schmerzen kamen jetzt zurück, mit einer Wucht, dass sie ihn fast umwarfen. Der Sprint über mehr als eine Meile auf der Suche nach Jody hatte ihm absolut nicht gut getan, aber er hatte es ausblenden können. Der erste Schub war dann im Wagen gekommen, auf dem Weg zum Krankenhaus. Unter Pauls tadelndem Blick hatte er dort einige seiner Schmerztabletten genommen, mehr als er eigentlich auf einmal sollte, aber sein Vater hatte nichts dazu gesagt. Jetzt ließ die Wirkung wieder nach und seine Seite fühlte sich an, als würde eine fünfzehn Zentimeter lange Klinge drin stecken. Er holte das Röhrchen aus der Tasche und nahm wieder einige Tabletten, in der Hoffnung, dass dieses höllische Gefühl eingedämmt wurde. Instinktiv presste sich sein Arm gegen die Rippen, um die Schmerzen einzudämmen, seine Haltung wurde gebeugt. * Während Peter im Krankenzimmer gewesen war, hatte Paul es endlich geschafft, Kermit unter vier Augen zu erwischen, Ryan war grade unterwegs um Kaffee zu holen. So sehr ihn die Sorge um Jody bedrückte, die Frage, was es mit Walker auf sich hatte, ließ ihm keine Ruhe. "Sag mal, wegen Walker", begann Paul und beobachtete die Reaktion seines Freundes, der zwar fragend eine Braue hob, aber auch eine winzige Ablehnungshaltung einnahm. "Mh?" "Die Sniper-Akten?", kam Paul jetzt direkt auf das Thema zu. Kermit sah ihn lange an und dachte darüber nach. Sniper-Akte war ein feststehender Begriff für das, was Ryan war, das stimmte schon. Aber es traf eigentlich nicht den Kern. Der Ursprung lag darin, dass man allgemein annahm, dass wenn das FBI (oder auch die CIA) sich tatsächlich solche inoffiziellen Agenten hielt, sie Attentäter waren, die unliebsame Gegenspieler einfach aus dem Weg räumten. Daher der Name. Aber Kermit wusste mittlerweile, dass das nicht wirklich stimmte. Die meisten Aktionen, von denen er gelesen hatte, waren darauf aus gewesen, illegal Beweise zu beschaffen und sie zu arrangieren, dass sie anschließend legal benutzt werden konnten. Kermit drehte sich zunächst um und warf einen Blick, ob Ryan in seiner Nähe war. Es schmeckte ihm nicht, nach Peter noch jemandem davon zu erzählen und das Vertrauen, dass sein Partner ihm entgegengebracht hatte, nach all der anfänglichen Ablehnung, zu benutzen. Aber was blieb ihm für eine Wahl? Paul kam schließlich von allein drauf, und es würde nur Theater geben, wenn er jetzt nicht einfach bestätigte, dass es in die richtige Richtung ging. "Ja. Auch wenn nicht alles stimmt, was man darüber hört", sagte er grimmig und warf noch einen Blick über seine Schulter. Paul nickte knapp und sah ihn an. Kermits Körpersprache zeugte deutlich davon, dass das Thema damit beendet sein sollte. Passend zu dem Moment kam Peter wieder aus der blickdichten Glastür, die zu den Stationszimmern führte. Sein Gang ließ Kermit scharf die Luft einziehen. "Vielleicht sollten wir IHN auch gleich hier lassen", raunte er Paul zu. "Das kannst du ihm ja mal vorschlagen", meinte der leise und hatte natürlich Recht. Keine zehn Pferde würden den Shaolin dazu kriegen, hier zu bleiben, geschweige denn sie beide. "Wie geht's ihr?", fragte Paul, als Peter bei ihnen war. "Sie ist schwach, aber soweit geht es ihr gut", keuchte er und schloss kurz die Augen, was die beiden älteren Männer dazu bewog, einen besorgten Blick zu tauschen. Trotzdem kam es nicht in Frage, auch nur auf die Idee zu kommen, ihn hier zu lassen. Er würde ausrasten. "Ich bring dich nach Hause, Peter. Du brauchst dringend Ruhe!" sagte jetzt sein Pflegevater und ließ keinen Platz für eine Widerrede. Peter nickte ergeben und folgte ihm dann angespannt zum Ausgang. Kermit sah den beiden besorgt nach. Wo sollte das alles noch hinführen? Jody lag im Krankenhaus, Cat war taub, Peter konnte sich kaum rühren und Skalany war mit dem Schrecken davon gekommen. Wer war der nächste? Der Ex-Söldner hatte im Geheimen eigentlich von Anfang an auf sich selbst getippt, weil er damals auch dabei war, als Georges Pläne im Museum vereitelt wurden. Aber entweder richtete sich dessen Wut nur und ausschließlich auf die Caines, oder aber für ihn hatte man sich auch noch was Besonderes ausgedacht. Aber wie dem auch war, sie mussten verdammt vorsichtig sein, bei jedem Schritt, den sie taten. Als Ryan mit dem Kaffee kam bestellten sie einen Streifenpolizisten, der vor Jodys Tür Wache halten sollte. Ungeduldig warteten sie auf ihn, um endlich wieder zu fahren. Aber wohin eigentlich? Außer zu warten gab es absolut nichts für sie zu tun. Und wie lange waren sie überhaupt schon im Dienst? Es war völlig belanglos, denn keiner der beiden dachte darüber nach, Feierabend zu machen und vielleicht zu schlafen. Nein, erst wieder wenn George dingfest gemacht war. Und bis es soweit sein sollte, würden sie auch zu den Blaisdells fahren, denn dort konnten sie genauso gut warten, sich aber auch austauschen. Außerdem würden sie Peter ohnehin informieren müssen, wenn es tatsächlich einen neuen Hinweis gab, und so hatten sie ihn wenigstens im Blick und er konnte kein alleiniges Killerkommando starten. * * * "Mary-Margaret, würdest du Castor bitte Bescheid sagen, dass es Essen gibt? Vielleicht ist sie ja hungrig", meinte Annie ins Wohnzimmer, wo der Cop an der großen Glasfront stand und hinaus sah. Die Tatsache, dass es jetzt auch noch Jody getroffen hatte, machte ihr schwer zu schaffen. Jetzt drehte sie sich um und sah die blinde Frau unschlüssig an, immerhin stand sie Cat bei weitem nicht so nahe wie Annie, auch wenn sie die quirlige Ehefrau von Peter wirklich gern hatte. "Ich kann sie nicht sehen, und sie kann mich nicht hören. Aktuell ist das etwas schwierig", erklärte Annie, die Skalanys Unsicherheit deutlich wahrnahm. Das ergab natürlich Sinn, Kommunikation zwischen Annie und Cat war aktuell ziemlich unmöglich, vor allem solange nicht beide Seiten das auch wirklich wollten. "Ich gehe", meinte der Cop und wandte sich dann zur Treppe. Auch sie klopfte zunächst, bevor sie die Tür auf schob, obwohl sie die Unsinnigkeit deutlich vor Augen hatte. Aber irgendwie war es einfach Gewohnheit. Wieder stand Cat am Fenster, drehte sich aber zu ihr um. Zunächst war Mary-Margaret erstaunt, dann sah sie, dass es mittlerweile so dunkel war, dass sie sich im Fenster gespiegelt hatte. Es war ein gutes Zeichen, dass sie sich ihr zuwandte und nicht einfach ihren Rücken versteifte. Hoffentlich hielt diese Wendung zum Guten an, damit sie wenigstens etwas hatten, an dem sie sich selbst aufbauen konnten, bei all den Katastrophen, die auf sie nieder regneten. Cat hatte selbst nicht sagen können, warum sie sich umgedreht hatte. Sie hatte es einfach getan, so wie früher auch, als sie noch hören konnte und glücklich war. Es war schon merkwürdig. Noch vor wenigen Tagen hatte sie darüber nachgedacht, welchen Stellenwert Musik für sie hatte, und jetzt hatte sie sie verloren. Keine Melodien mehr, kein Gesang, kein Rhythmus. Nur kalte Stille war in ihrem Herzen und quälte sie. Was nicht mal Gaverton geschafft hatte, vollbrachte nun dieser Kerl, von dem Peter in seinem Brief gesprochen hatte. Dieses verdammte Schwein. Und trotz alldem hatte ihr Ehemann es irgendwie geschafft, sie ein wenig ins Leben zurück zu holen. Durch seine Angst, sie zu verlieren, hatte sie gemerkt, dass sie mit ihrem Verhalten heraufbeschwor, IHN zu verlieren. Und diese Panik hatte sie wach werden lassen. Zumindest ein bisschen. So erniedrigend es sich anfühlte, dass die anderen nicht mit ihr sprachen, sondern nur Zettel her reichten; es war immerhin eine Möglichkeit, überhaupt am Leben teilzunehmen und nicht alle zu verlieren, die sie liebte. "Wo sind Paul und Peter hin?", fragte sie Skalany. Sprechen fühlte sich auch äußerst komisch an, weil sie nicht hören konnte, ob wirklich aus ihrem Mund kam, was sie sagen wollte. Aber so etwas verlernte man wohl nicht und machte es instinktiv richtig; jedenfalls hoffte sie das. Aber trotzdem würde sie sich ziemlich wortkarg halten. Die Polizistin zog jetzt ein Blatt Papier und einen Stift aus ihrer Tasche, -augenscheinlich hatten sich alle auf ihre Taubheit eingestellt und führten deshalb Schreibmaterial mit sich-, und kritzelte einige schnelle Worte darauf, dann reichte sie ihn Cat mit unglücklichem Blick. //Jody wurde verletzt. Sie sind bei ihr im Krankenhaus.// Cat schloss für einen Moment die Augen. Also ging es weiter. Und dabei wusste sie nichts von dem fehlgeschlagenen Anschlag auf Mary-Margaret und von Peters Verletzung. "Kommst du essen?", fragte die Polizistin jetzt und gestikulierte dabei. Sie wollten ihr nicht nur Zettel reichen, sie wollten lieber mit ihr sprechen, auch wenn es mit Händen und Füßen war. Die junge Frau horchte in sich hinein, um zu sehen, ob sie ein Körpergefühl von Hunger in sich ausmachen konnte. Dann nickte sie schließlich und Skalany freute sich deutlich erkennbar darüber. Cat kamen die ersten kleinen Zweifel, dass sie vielleicht doch keine Last für sie war. Worte konnten gespielt sein, aber Mary-Margarets Blick war es mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht. Nein, sie freute sich darüber. Und jetzt war es nicht nur der Hunger, der Cat die Treppe herunter trieb, sondern auch ein winziger Funken Wunsch danach, wieder ein Teil dieser verbündeten Gemeinschaft zu sein, entgegen aller anfänglichen Zuwiderhandlungen. Auch Annie freute sich, als sie zwei Personen die Treppe herunterkommen hörte. Sie wollte schon etwas zu ihrer Schwiegertochter sagen, aber dann wurde ihr klar, dass es sinnlos war. Sie musste warten, bis sie vor ihr stand, um ihr dann mit Gestik und Mimik zeigen zu können, wie warm ihr durch Cats Anwesenheit ums Herz wurde. "Hallo Annie", sagte die junge Frau leise und zurückhaltend, ihre Unsicherheit war deutlich rauszuhören. Peters Mutter kam jetzt auf sie zu und legte ihr sanft die Hände auf die Oberarme, -diesmal zuckte sie nicht zurück-, ein aufmunterndes Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht. "Danke", flüsterte Cat, weil auch ihr bewusst war, dass sie nicht allein durch Mimik antworten konnte. Dann setzten sie sich und aßen, wobei keine der drei Frauen besonders großen Appetit hatte und jeweils nur eine kleine Portion verspeiste. Skalany sah plötzlich hoch und sprang auf. "Bleibt hier!", sagte sie und bedeutete es Cat auch noch mit einer Geste, dann lief sie zu zum Fenster an der Frontseite, weil sie etwas gehört hatte. Aber es war Pauls Wagen, der grade wieder in die Einfahrt rollte. "Alles in Ordnung!", gab sie laut Entwarnung. Annie tätschelte Cats Hand und lächelte beruhigend, was auch ihr klar machte, dass es keine Bedrohung gab. Sie stand jetzt vorsichtig auf und stellte sich in die Tür, um zu sehen, wer kam, obwohl die Möglichkeiten recht gering waren. "Es geht schon!", fuhr Peter seinen Vater in dem Moment harsch an, als der die Tür öffnete und ihn etwas stützen wollte. Vorn übergebeugt schob sich Peter den Flur entlang, als er Cat sah. Er hatte überhaupt nicht mit ihr hier unten gerechnet, freute sich aber natürlich riesig. Auf der anderen Seite war ihrem Gesicht deutlich anzusehen, dass er seine Verletzung jetzt nicht mehr verheimlichen konnte. "Hey Süße", begrüßte er sie strahlend und versuchte möglichst aufrecht auf sie zu zukommen, aber sein Gesicht zeugte von Schmerzen, trotz der Tablettenmenge, die er bereits intus hatte. Sie musterte ihn besorgt und fragend; alle anderen beobachtete schweigend, was sich zutrug. "Was ist passiert?", fragte sie leise und legte ihre Finger vorsichtig auf seine Taille, wie sie es oft tat, einfach so. Jetzt aber spürte sie den festen Stützverband statt seiner Muskeln unter dem Hemd. Er überlegte, was er ihr sagen sollte, und beschloss, dass die Wahrheit wohl das Beste war. Aber das konnte er nicht alles mit Gestik erklären, deshalb bedeutete er ihr mit einem Kopfnicken, dass sie mit ins Wohnzimmer kommen sollte, wo er Papier und Stift hatte. Die anderen schlugen absichtlich andere Wege in dem Haus ein und ließen sie alleine. Vielleicht war Cats Rückkehr ins Leben und die Gesellschaft der Freunde ja wirklich endlich das positive Ausrufezeichen, das sie brauchten, um neuen Mut schöpfen zu können. Denn die mentalen Kraftreserven waren allmählich aufgebraucht, und wenn sie das alles durchstehen wollten, dann mussten sie stark sein. So stark, um George endlich zu fassen und für das büßen zu lassen, was er angerichtet hatte.
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